Profilbild von MarySophie

MarySophie

Lesejury Star
offline

MarySophie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MarySophie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2020

Die Kurärztin von Sylt

Die Kurärztin von Sylt
0

Handlung:
Sylt 1927
Tessa Meldorf tritt auf Sylt ihre Anstellung als Kurärztin an. Und schnell wird klar, dass die Bevölkerung davon nicht begeistert ist, eine Frau als Ärztin auf der Insel zu haben. Von ...

Handlung:
Sylt 1927
Tessa Meldorf tritt auf Sylt ihre Anstellung als Kurärztin an. Und schnell wird klar, dass die Bevölkerung davon nicht begeistert ist, eine Frau als Ärztin auf der Insel zu haben. Von vielen Seiten gibt es immer wieder Spitzen und negative Anmerkungen und kaum jemand nimmt das Können der jungen Frau in Anspruch.
Zur gleichen Zeit vollendet sich langsam der Bau des Eisenbahndammes. Doch noch vor der Fertigstellung gibt es einen tödlichen Unfall, an dem man der Kurärztin die Schuld gibt. Für Tessa beginnt eine schwierige Zeit und ein Spießrutenlauf, nur der Kurdirektor hält noch zu ihr...

Meinung:
Das Cover finde ich ganz angenehm, es zeigt einige Aspekte des Buches und vermittelt einen ersten Eindruck auf die Handlung. Es gibt wieder einen ähnlichen Aufbau wie des zweiten Bandes, es sind viele Wolken am Himmel zu sehen, außerdem ein kleiner Abschnitt vom Meer und eine Düne. Auch die Schriftaufteilung und -farbe orientiert sich an Band zwei und schafft Gemeinsamkeiten. Diesmal ist eine Frau zu sehen, die eine Arzttasche vor sich hält und die ich deshalb mit Tessa, der Hauptprotagonistin des Buches in Verbindung bringe. Zudem befindet sich auf dem Cover noch ein Zug, der den Fortschritt darstellt und den Bau des Hindenburgdamms symbolisiert. Insgesamt ein gut zu betrachtendes Bild, welches angenehm ist und perfekt zu dem Roman und der Reihe passt.

Ich hatte ja erst vor kurzem den ersten und zweiten Band der Insel-Saga gelesen und hatte mir fest vorgenommen, den finalen Teil schnellstmöglich zu lesen. Und genau das habe ich auch getan und ich bin sehr froh, die Reihe jetzt abhaken zu können und mich weiteren Büchern von meinem Sub zu widmen. Im Grunde war es gar nicht nötig, die Romane hintereinander zu lesen, sie nehmen keinen richtigen Bezug aufeinander und haben keine Verbindung. So kann man sie auch gut unabhängig voneinander lesen, was ich ganz gerne mag.

Auch bei diesem dritten Band hat mir der Schreibstil der Autorin gefallen. Die Geschichte ließ sich flott und einfach lesen, ich hatte mit keinen Wörtern Probleme und nie war mir ein Zusammenhang unverständlich. Es wird eine einfache Sprache genutzt, mit der ich gut zurechtgekommen bin und auch diese hat dazu beigetragen, dass ich das Buch innerhalb weniger Tage ausgelesen habe.
Geheimnisse werden nach und nach gelüftet, sodass die Neugierde des Lesers befriedigt wird, aber nicht vollends erlischt. Bis zum Ende bleiben viele Sachverhalte ungeklärt und erst mit der letzten Seite wurden alle Heimlichkeiten aufgelöst und geklärt. Aufgrund dessen kann man gut mitspekulieren und raten, wie sich am Ende die Dinge ergeben werden, wie manche Protagonisten zusammenhängen und wie ein mögliches Ende aussehen könnte. Auf diese Weise blieb die Geschichte immer spannend und das trägt natürlich dazu bei, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag.

Die Spannung spielt, wie schon in den beiden vorherigen Bänden eine ganz große Rolle. Sie wird auf einem konstant gutem Niveau gehalten und ist mein großes Highlight. Immer wieder bekommt man als Leser ein paar Brotkrumen hingestreut und kann mit diesen Spekulationen anstellen. Es bleiben trotzdem allerhand Zusammenhänge lange ungelöst und es gibt stets offene Fragen, die wirklich erst auf den letzten fünfzig Seiten geklärt werden. Man konnte sich nie sicher sein, wie die Geschichte wirklich endet und oft lag ich mit meinen Überlegungen falsch.
Und obwohl sich die Spannung wie ein roter Faden durch die Handlung schlängelt und sich wirklich in jedem Kapitel wiederfindet, gibt es auch regelmäßig Abschnitte, die einen ruhigeren Unterton haben, in denen Annäherungen beschrieben sind oder es eine andere Art der Entschleunigung gibt. So kann man sich auch als Leser etwas entspannen, einfach nur die Szenen genießen und nicht an mögliche Geheimnisse und Zusammenhänge denken. Und genau dieses Zusammenspiel hat mir gut gefallen.
Zudem mochte ich es, wie man deutlich gemerkt hat, dass die Handlung gen Ende des Buches immer weiter gestiegen ist und die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Es ist spürbar, dass der Roman mit einem großen Finale enden wird, in dem es einen großen Knall gibt und daraufhin alle offenen Fragen geklärt werden und Geheimnisse aufgedeckt werden. Und genau so kam es dann auch. Und ich war damit auch recht zufrieden. Alles ergibt einen Sinn, es gibt ausreichende Beschreibungen und Details und das Ende kam mir auch nicht zu schnell und wurde auch nicht zu hektisch beschrieben.

Mir hat es hier komplett gefehlt, dass es eine zeitliche Angabe gibt. Es gibt nur sehr sehr selten einen Hinweis darauf und meist hängt man komplett in der Schwebe. Zudem finde ich es unglaublich schwer einzuschätzen, wie viel Zeit vergangen ist oder in welchem Monat man sich befindet. Eine Angabe dazu wäre wirklich gut gewesen, nicht nur, um sich in dem Roman besser zurechtzufinden, sondern auch um zu sehen, innerhalb von wie vielen Wochen sich Protagonisten näherkommen oder sich weiterentwickeln.

Sonderlich viele historische Details sind nicht vorhanden. Die Hauptrolle spielt dabei noch die Fertigstellung und Instandnahme des Hindenburgdamms. Ansonsten lernt man die Zeit der späten 1920er Jahre vor allem durch die Lebensweise der Protagonisten kennen. Manche sind der Zeit gegenüber aufgeschlossen und passen sich an. Tragen kürzere Kleider und haben ihre Haare der Mode entsprechend schneiden lassen. Andere halten an den früheren Normen fest und bevorzugen einen konventionellen Lebensstil. So erhält man auf lebendige Weise einen Einblick in die damalige Zeit, kann sich von der Entwicklung der Frau ein Bild machen und wie dieser Fortschritt von der Männerwelt aufgenommen wird.

Ich mochte das Setting zu weiten Teilen gerne. Auch wenn manche Gebäude mit recht wenigen und einfachen Worten beschrieben wurden, konnte ich sie mir meist recht gut vorstellen und hatte ein eingängiges Bild vor Augen. Sie waren stärker gezeichnet als anfangs gedacht und haben einen guten Eindruck der Insel vermittelt.
Aber auch bei diesem Band hatte ich wiederholt das Problem, dass mir die Dimensionen zu groß waren. Ich war selbst noch nie auf Sylt und kenne die Insel nur anhand von Bildern und Dokumentationen. Und daher hatte das Setting für mich unglaubliche Ausmaße, vielleicht wäre es ganz gut gewesen, dem Roman eine Karte beizufügen, wo die wichtigsten Orte markiert werden...

Es gibt Protagonisten mit verschiedenen Wesen und Charakterzügen, die sich alle voneinander unterscheiden. Ein jeder hat unterschiedliche Ziele und Hoffnungen, die er umsetzen möchte. Auf diese Weise ergibt sich ein vielfältiges Bild der Bevölkerung und die Protagonisten wirken lebendig. Etwas schade fand ich, dass manche nur negativ aufgetreten sind und nicht den Moment erreicht haben, indem sie sich etwas ändern und einsehen, dass ihr Verhalten falsch war. Stattdessen blieben sie ihrer Meinung treu und haben nichts anderes akzeptiert oder sich für eine falsche Handlung entschuldigt.
Im Mittelpunkt steht Tessa, die ich nicht immer so sympathisch empfunden habe, wie ich es gern gehabt hätte. Tessa ist teilweise richtig stark aufgetreten und man hat gemerkt, dass sie für ihre Tätigkeit als Ärztin brennt und sie ein freundlicher und umgänglicher Mensch ist. Doch leider gab es immer wieder Szenen, in denen ich Tessa nicht mochte, ihre Aussagen oder Handlungen nicht richtig fand und negativ eingeschätzt habe. Zudem war sie zwar an sich ein starker Charakter, doch so richtig den Mund aufmachen und die Meinung sagen konnte sie nur selten.

Fazit:
Ich bin froh, die Insel-Saga gelesen zu haben, im Gesamten hat sie mir recht gut gefallen und mich gut unterhalten. Ich finde, dass dieser letzte Band auf jeden Fall der Spannendste und Abwechslungsreichste ist und für mich der Beste der Trilogie. Zwar habe ich auch hier kleine Kritikpunkte und der Roman bekommt keine 5-Sterne-Bewertung, aber ihn habe ich am zufriedensten weggelegt und habe hier am wenigsten zu meckern. Eine solide Reihe, die ein würdiges Ende gefunden hat und die mir auf jeden Fall viel Freude beim Lesen bereitet hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2020

Die Modeschöpferin

Die Modeschöpferin
0

Handlung:
Rom 1961
Die Modeschöpferin Simonetta de Rosa und ihr Team arbeiten mit Hochdruck an der neuen Kollektion. Immerhin ist es nicht mehr lange bis zur Präsentation und Simonetta will eine erstklassige ...

Handlung:
Rom 1961
Die Modeschöpferin Simonetta de Rosa und ihr Team arbeiten mit Hochdruck an der neuen Kollektion. Immerhin ist es nicht mehr lange bis zur Präsentation und Simonetta will eine erstklassige Arbeit abliefern. Sie kann sich aber nicht vollkommen auf ihre Mode konzentrieren, sondern gleichzeitig passieren unvorhersehbare Ereignisse, die ihr Leben auf den Kopf stellen.
Nicht nur ist ihre Schwestern Chiara wieder in der Stadt, mit der Simonetta seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Gleichzeitig fällt die Designerin einer Modespionage zum Opfer. Und etwa zur gleichen Zeit wird ein Mord begangen, der Simonetta einiges hinterfragen lässt.
Trotz dieser Steine, die der Modeschöpferin im Weg liegen, darf sie ihre Arbeit nicht vergessen und muss an die Modenschau denken. Vor ihr liegen harte und aufregende Tage...

Meinung:
Das Cover ist ansprechend und wunderbar nostalgisch. Ich mag die Mischung aus farbigen und verblassten Elementen, sie harmonieren perfekt miteinander und ergeben ein interessantes Bild. Die roten Details sind natürlich ein besonderes Highlight und dienen als Eyecatcher. Je länger ich die Dame im roten Kleid betrachte, desto mehr sehe ich darin Simonetta de Rosa, die Hauptprotagonistin des Buches. Insgesamt finde ich das Cover gelungen, es passt perfekt zum Inhalt und besitzt seinen eigenen Charme.

Tatsächlich ist mir das Buch in der Vorschau gar nicht aufgefallen. Erst durch eine Mail des Verlags habe ich es entdeckt und mich gefragt, warum ich den Roman erst so spät entdeckt habe. Er verspricht einen Einblick in das Leben der 1960er Jahre, sowie in die Modewelt Italiens und die harte Arbeit, die hinter Modekollektionen steckt. Zudem werden in der Inhaltsangabe auch Rückschläge genannt und so bin ich davon ausgegangen, dass man eine realitätsnahe Geschichte miterleben wird. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an den Verlag, nicht nur für das Rezensionsexemplar, sondern auch für das Aufmerksammachen auf den Roman!

Mir war schnell klar, dass ich das 304 seitenstarke Buch innerhalb von vielleicht einem Tag ausgelesen haben werde. Der Grund dafür ist nicht nur die interessante und abwechslungsreiche Handlung, sondern auch die sehr angenehme Schreibweise. Diese war sehr locker und einfach gehalten, es wurden immer wieder kleine Geheimnisse bekannt gegeben und ich konnte mich beim lesen fallen lassen. Mir hat es gefallen, wie sich berauschende und aufregende Szenen mit ruhigen Momenten abgewechselt haben, in denen die Protagonisten etwas in sich gegangen sind und man eine neue Seite von ihnen kennengelernt hat.
So ist die Handlung an mir vorbeigerauscht und tatsächlich habe ich das Buch dann auch innerhalb kurzer Zeit ausgelesen. Es bietet eine leichte und nicht zu anspruchsvolle Lektüre, es gibt zarte Einblicke in die Modewelt und man kann ansatzweise miterleben, wie stressig das Leben und die tägliche Arbeit in dieser Branche ist.
Erzählt wird die ganze Geschichte von einem Erzähler, der mal die Position von Simonetta, mal die von ihrer jüngeren Schwester Chiara einnimmt. Auf diese Weise bekommt man nicht nur Informationen über den Streit von beiden Parteien, sondern kann auch einen Einblick in die unterschiedlichen Lebensweisen und Ziele erhalten. Außerdem gibt es so die Möglichkeit, die Gedankenwelt beider Personen kennenzulernen und man kann über verschiedene Aspekte, Handlungen und Aussagen besser urteilen.

Als Handlungsort dient ausschließlich Rom und einige umliegende kleine Örtchen. Teilweise konnte man einen Hauch der dortigen Stimmung erhaschen und manche Plätze und Gebäude sind recht gut beschrieben. Andere Settings wiederum konnte ich mir nur schwer vorstellen und bin bei der Vorstellung etwas im Dunklen getappt. So hält sich die Waage und es wurde eine angenehme Abwechslung gefunden, immerhin handelt es sich hier um ein recht dünnes Buch und der Fokus lag eindeutig nicht auf der Beschreibung der Spielplätze.
Am besten vorstellbar war für mich das Firmengebäude von Simonetta de Rosa. Dort war für mich auch die Stimmung am stärksten und in diesen Kapiteln habe ich mich wie ein heimlicher Beobachter gefühlt. Sei es das Büro der Designerin, der Innenhof oder die Räumlichkeiten anderer Mitarbeiter: ich konnte mir das Haus und die Räume ziemlich gut vorstellen und war von der cleanen und schnörkellosen Darstellung sehr angetan.

Wie gerade schon erwähnt, ab und an sind starke Stimmungen vorhanden, die man auch als Leser deutlich miterlebt. Und diese sind besonders intensiv im Unternehmen von Simonetta. Dort werden sie am meisten transportiert und man wird Zeuge unterschiedlicher emotionaler Ausbrüche, die mal stärker, mal schwächer auftreten. Gefühlsausbrüche wirkten stets realistisch und waren nicht zu übertrieben, man konnte gut nachvollziehen, weshalb die Charaktere an dieser Stelle auf diese Weise reagieren.
Abgesehen von einigen Textstellen in der Firma von Simonetta gibt es keine weiteren Abschnitte, wo ich in irgendeiner Weise emotional berührt war oder eine andere Stimmung selbst miterlebt habe. Oft wird die Handlung recht emotionslos und distanziert beschrieben, was auch wieder ein Zeichen der Schnelllebigen Zeit ist, aber auch der leicht oberflächlichen Modewelt.

Im Grunde war schon Spannung da, sei es durch die Modespionage oder durch den bereits in der Inhaltsangabe erwähnten Mord. Zudem gibt es im Text immer mal wieder Hinweise, die ein Spekulieren zulassen und die Fährte in die falsche Richtung legen. So wird die Handlung nur schwer vorhersehbar und man kann sich bei verschiedenen Sachverhalten nie sicher sein.
Und obwohl auf diese Weise eigentlich die Voraussetzung für eine sehr spannende Handlung gelegt wurde, war die Dramatik am Ende nicht so stark, wie man vermutet. Ich habe die Geschichte meist ganz normal aufgenommen und finde, dass es recht wenige spannungsreiche Szenen gibt, die auch den Leser mitreißen. Vielleicht ist bei mir dieser Eindruck entstanden, weil die Emotionen eine untergeordnetere Rolle spielen und nicht so präsent sind, sondern meist von den Protagonisten unterdrückt werden.

Die Darstellung der Protagonisten hat mir ganz gut gefallen. Simonetta und Chiara stehen eindeutig im Mittelpunkt und haben die stärkste Zeichnung erhalten. Die anderen Personen spielen eine deutlich zweitrangigere Rolle, wobei sie doch häufiger ziemlich präsent sind. Auf jeden Fall haben auch sie ihre Macken und Eigenarten bekommen und man konnte sich von vielen ein gutes Bild machen.
Simonetta hat mir in ihrem Auftreten besser gefallen als Chiara, auch wenn ich bei ihr bemängeln muss, dass sie mir nicht emotional genug war. Jegliche Empfindung wurde schnell unterdrückt und sie ist gern so aufgetreten, als könnte sie nichts vom Hocker hauen. Mir hätte es gefallen, wenn Simonetta mehr Facetten gezeigt hätte und sie nicht nur die taffe Modeschöpferin gewesen wäre. Ich verstehe zwar, dass man sich in diesem Business eine harte Schale zulegt und versucht, Empfindungen nicht nach außen zu tragen, aber selbst im stillen Kämmerchen wirkten manche, emotionalere Momente nicht mitreißend oder tiefgehend.
Chiara hatte zwar viele Eigenheiten bekommen und auch eine intensive Zeichnung, aber für mich war sie doch ziemlich blass. Sie ist mir nicht entschlossen, durchgreifend genug und ich konnte an vielen Stellen leider keine Sympathie für sie aufbringen. Erst am Ende des Buches habe ich in Chiara etwas gesehen, was mir gefallen hat und ich habe mir gewünscht, dass sie dies schon eher gezeigt hätte. So hatte ich Probleme mit ihrer Art und ihrem Auftreten, zudem fand ich es schade,
dass sie neben der großen Simonetta nicht gleichrangiger auftritt.

Fazit:
Ich habe zuvor noch kein Werk von Katja Maybach gelesen und war daher gespannt darauf, die Autorin kennenzulernen. Und mit diesem Buch rund um die italienische Modewelt der 1960er Jahre hat sie einen soliden Roman geschaffen, der sich locker leicht lesen lässt und eine gute Geschichte beherbergt. Ich habe das Buch mit viel Interesse gelesen und viele Aspekte haben mir gefallen und haben dazu geführt, dass ich den Familienroman schnell ausgelesen hatte.
Doch leider hat mich das Buch nicht vom Hocker gerissen. Dafür haben mir einige Stimmungen gefehlt, mehr emotionalere Momente und eine stärkere Zeichnung von Chiara. Bei diesen Punkten hätte ich gerne mehr gehabt und sie sind für mich noch ausbaufähig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.07.2020

Mohnschwestern

Mohnschwestern
0

Handlung:
1943
Lotte kann es selbst kaum glauben. Aus heiterem Himmel steht ein Soldat in ihrem Garten und blickt ihr in die Augen. Und so plötzlich wie er da stand, so schnell ist er auch wieder verschwunden. ...

Handlung:
1943
Lotte kann es selbst kaum glauben. Aus heiterem Himmel steht ein Soldat in ihrem Garten und blickt ihr in die Augen. Und so plötzlich wie er da stand, so schnell ist er auch wieder verschwunden. Doch Lotte kann ihn nicht vergessen. Und dem jungen Mann geht es ähnlich. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege und eine zarte, aber auch starke Liebe entsteht. Eine Beziehung will Wilhelm aber nicht zulassen, er arbeitet im Widerstand und will Lotte schützen. Ein Bild voller Mohnblumen wird das Symbol ihrer Liebe und erinnert sie an viele gemeinsame Stunden. Aber kann ihre Liebe durchhalten und den Krieg überstehen?

2018
Hazel ist nicht richtig zufrieden mit ihrer Lebenssituation. Sie kann einen Mann nicht vergessen, obwohl dieser sie betrogen hat. Bei Mathilda, einer alleinstehenden Rentnerin, der Hazel Gesellschaft leisten will, sieht sie ein Bild voller Mohnblumen. Hazel ist fasziniert davon und möchte gerne mehr von dem Bild wissen. Aber auch von Mathilda...

Meinung:
Das Cover finde ich gut. Ich mag die Mischung aus verblassten Farben und lebendigen Details wie die Blumen oder das Paar im Vordergrund. So entsteht ein charmanter Wechsel, zudem ist das gesamte Bild ausgeglichen und sehr angenehm zu betrachten. Vielleicht wäre es ganz cool gewesen, die Mohnblumen in einem kräftigeren Rot zu gestalten, damit ein direkterer Bezug zum Titel entsteht. Zudem haben die genannten Blumen für mich stets das charakteristische Rot und ich bringe sie nur schwer mit einem zarteren Orangeton in Verbindung. Doch vielleicht wurden sie auch absichtlich verblasst dargestellt, um etwas Vergangenes zu symbolisieren oder um die Verbindung zu der Handlung in der Vergangenheit darzustellen. Insgesamt aber trotzdem ein gelungenes und stimmiges Bild, welches mir in einer Buchhandlung aufgefallen wäre.

Und genau wegen dem Cover bin ich auf den Roman aufmerksam geworden. Erst dadurch wurde mein Interesse geweckt und ich habe den Wunsch verspürt, die Inhaltsangabe zu lesen. Und auch diese hat mich angesprochen, wodurch ich das Buch nun unbedingt lesen wollte. Ich hatte im Vorhinein keine andere Meinung gelesen oder auch nur nachgeschaut, wie andere Leser das Buch anhand von einer Sterne-Bewertung beurteilt haben. Und genau deshalb konnte ich vollkommen ohne eine Beeinflussung den Roman lesen und mir ein eigenes Urteil bilden. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei dem HarperCollins Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanken!

Tatsächlich empfand ich den Anfang des Buches etwas verwirrend. Der Prolog lässt sich nicht wirklich zuordnen, tatsächlich habe ich ihn recht schnell vergessen und erst am Ende wieder daran gedacht und ein wenig gerätselt, was er aussagen will und in welchem Zusammenhang er zu der restlichen Handlung steht. Dann gibt es ein Kapitel, in denen Erlebnisse eines Abends im Jahr 1944 geschildert werden und danach gibt es einen Zeitsprung zum Jahr 1943. Ich weiß nicht ob ich es so gut finde, dass es den Abschnitt aus dem Jahr 1944 schon so früh gibt. Weniges wird bereits verraten und mir hätte es besser gefallen, wenn dieses Kapitel chronologisch in die restliche Geschichte eingebunden worden wäre. Sodass es nur den Prolog gibt und direkt danach die Haupthandlung beginnt. So fand ich es etwas verwirrend und ich brauchte meine Zeit, um mit den ständigen Wechseln klarzukommen.
Obwohl ich von dem Anfang nicht ganz überzeugt war, hat mir schon dort die Schreibweise richtig gut gefallen. Viele der beschriebenen Szenen konnte ich mir sehr bildhaft vorstellen und auch die Protagonisten kamen lebendig und authentisch daher. Insgesamt lässt sich das Buch flüssig und einfach lesen, man kommt schnell voran und die Geschichte endet schneller, als ich wollte. Immer bleibt Platz für Spekulationen und häufig wird man von einigen Wendungen überrascht. Wenn die Handlung von 1944 nicht direkt am Anfang gewesen wäre, wäre die Handlung des Romans noch spannender gewesen.
Auch die Abschnitte aus der Gegenwart haben ihren eigenen Charme und ich fand es besonders interessant, wie kurz und bündig diese gehalten wurden. Sie muten fast wie eine Art Kurzgeschichte oder eine kleine Erzählung an. Zudem könnte man sie auch unabhängig von der restlichen Handlung lesen, sie ergeben eine eigenständige Geschichte, die etwas Besonderes an sich hat.

Wie sich schon anhand der Inhaltsangabe erkennen lässt, spielt die Geschichte auf zwei zeitlichen Ebenen. Einmal reist man mit Lotte und Wilhelm in die Zeit des Zweiten Weltkrieges, erlebt die tägliche Angst mit und kann nachvollziehen, wie die Menschen zu den Ereignissen stehen. Abwechselnd dazu gibt es dann noch Abschnitte aus der Gegenwart, in denen man Hazel ein Stück ihres Weges begleitet. An sich gefällt mir dieser Wechsel gut, es entstehen durch Hazels Kapitel immer wieder ruhigere Momente und man sich nochmals deutlich vor Augen rufen, wie schrecklich die Kriege waren und wie dankbar wir sein können, diese Schreckensjahre nicht miterlebt zu haben. Doch ich muss sagen, dass mich die Handlung in der Gegenwart auch etwas zwiegespalten zurücklässt. Sie ist wunderbar geschrieben und hat Charme. Doch manchmal wirkte sie auch etwas fehl am Platz und sie konnte mich einfach nicht so überzeugen. Zu Lotte, Wilhelm und ihren Freunden hatte ich einen Zugang gefunden und konnte sie einschätzen. Hazel hingegen blieb immer etwas blass und war mir nie lebendig genug. Die Handlung zur Zeit des Zweiten Weltkrieges hat mich mehr angesprochen und war deutlich spannender. Hazels Kapitel waren ein netter Zusatz, der nicht zwingend notwendig gewesen wäre.

Mit dem Setting hatte ich insoweit Probleme, dass mir irgendwie ein Stadtname gefehlt hat. Dieser wurde nie explizit genannt, was ich merkwürdig fand. Den ansonsten bin ich mit der Darstellung des Settings vollkommen zufrieden. Ich konnte mir viele Örtlichkeiten ziemlich genau vorstellen, seien es Häuser, Straßen oder Wohnungen. Etwas schwierig war es, die Dimensionen von Entfernungen zu erfassen, damit hatte ich ein paar kleine Probleme, aber insgesamt bin ich mir dem Setting vollkommen zufrieden, mir ist es immer wichtig, dass ich von den Orten genaue Bilder vor Augen habe und sie mit vorstellen kann, was hier der Fall war.

Als kleines Vorwort erwähnt die Autorin, dass nicht alle Details exakt so überliefert wurden und die Protagonisten, Handlungen und Orte erfunden sind. Fand ich gar nicht schlimm, es herrscht künstlerische Freiheit und daraus kann ja trotzdem ein hervorragender Roman entstehen. Ein großes Thema nehmen der Widerstand und die Judenverfolgung ein, ansonsten werden nur sehr wenige historische Begebenheiten erwähnt oder genannt. Was mir ein wenig gefehlt hat. Denn so hat es etwas den Anschein, als wäre der Krieg in der Stadt nicht richtig angekommen und die Menschen leben bis auf wenige Ereignisse, die mal kurz die Augen öffnen, einfach weiter. Lebensmittel- oder Stoffknappheit gibt es nicht wirklich und auch in anderen Angelegenheiten scheint die Stadt nicht vom Krieg betroffen zu sein.

Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich mit den Protagonisten aus der Vergangenheit gut zurechtgekommen bin, sie als lebendig und gut durchdacht bezeichnen würde und sie gerne eine begrenzte Zeit lang begleitet habe. Sie hatten alle unterschiedliche Wesen und Ziele, manche haben den Krieg gutgeheißen, andere kritisiert und sich ihre eigene Meinung gebildet. Kein einziger Charakter kommt stereotyp daher, sondern wirkt individuell. Ich finde auch, dass bei vielen eine Entwicklung zu sehen ist, allen voran natürlich bei Lotte, ihrer Familie und ihren Freunden. Sie ändern sich merklich durch den Krieg und bekommen andere Sichtweisen und nehmen nicht alles so hin. Sie hinterfragen manche Dinge immer mehr und wollen aktiv etwas an der Situation ändern.
In der Handlung der Gegenwart steht Hazel eindeutig im Mittelpunkt und ich werde auch nur zu ihrem Wesen etwas sagen. Alle anderen spielen eine sehr untergeordnete Rolle und im Grunde lernt man sie kaum kennen. Hazel finde ich schwierig. Sie ist nicht vollkommen zufrieden mit ihrem Leben, macht aber auch keine richtigen Anstalten, etwas zu ändern. Neben den stark gezeichneten und energischen Protagonisten zur Zeit des Zweiten Weltkrieges ist es klar, dass Hazel da nur blass herüberkommt und sie mich als Leser einfach nicht erreichen konnte. Es ist auch keine Entwicklung zu sehen, immerhin begleitet man die junge Dame einige Jahre und sie müsste eigentlich reifer werden und manches anders einschätzen, als vor einigen Jahren.

Fazit:
Ich bin ohne Erwartungen in den Roman gestartet und bin positiv überrascht. Ich hatte noch nie von der Autorin gehört und im Vorhinein keine Meinung dazu gelesen. Die Handlung klang für mich einfach spannend und ich konnte mich ganz darauf konzentrieren, mir vollkommen unbeeinflusst ein Urteil bilden.
Und ich fand den Roman wirklich gut. Mir hat die Handlung gefallen, ich bin der Geschichte mit Interesse gefolgt und hatte das Buch viel zu schnell ausgelesen. Trotzdem hatte ich leider einige Kritikpunkte, die ich angesprochen habe und für die ich einen Stern abziehe.
Wenn ihr auf einer leichteren Lektüre rund um den Zweiten Weltkrieg seid und keinen Roman sucht, der zu viel in die Tiefe geht, kann ich euch dieses Buch absolut empfehlen. Es hat mir gut gefallen, wird mir aber leider nicht ewig in Erinnerung bleiben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2020

Eine Liebe zwischen den Fronten

Eine Liebe zwischen den Fronten
1

Handlung:
Berlin 1870
Eigentlich sollte es für die Französin Madeleine und dem deutschen Arzt Paul einer der schönsten Tage werden: sie feiern ihre Verlobung. Doch just an dem Abend trifft eine schreckliche ...

Handlung:
Berlin 1870
Eigentlich sollte es für die Französin Madeleine und dem deutschen Arzt Paul einer der schönsten Tage werden: sie feiern ihre Verlobung. Doch just an dem Abend trifft eine schreckliche Nachricht bei der Festgesellschaft ein, die alle Pläne ändert. Der Krieg ist zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich ausgebrochen.
Madeleine und ihr Vater versuchen auf schnellstem Wege ihre Heimatstadt Metz zu erreichen, ihr Liebster wird währenddessen als Militärarzt eingesetzt. Und eine Verlobung, sowie die Hochzeit scheinen im Moment unerreichbar. Immerhin stehen sie auf unterschiedlichen Seiten und werden Ewigkeiten ohne Nachricht von dem jeweils anderen sein. Hält ihre Liebe den Krieg aus und bleiben die Gefühle für den jeweils anderen bestehen? Und werden beide überhaupt den Krieg überleben?

Meinung:
Das Cover ist auf jeden Fall auffällig und es wird schon beim ersten Betrachten deutlich, dass es sich um einen historischen Roman handelt.Ich finde die Farben interessant gewählt, im Hintergrund wirken sie recht freundlich und hell, die Dame im Vordergrund jedoch ist ziemlich dunkel und ernst gekleidet. Auch ihr abwesender Gesichtsausdruck trägt zu diesem Eindruck bei und so entsteht eine spannende Symbiose.
Mir gefällt das Bild gesamt gut, es ist harmonisch und wurde auf die Handlung, sowie den Handlungszeitraum zugeschnitten. Ich finde das Cover auf jeden Fall ansprechend, es wirkt mysteriös und würde in einer Buchhandlung meine Aufmerksamkeit wecken.

Ich hatte Ende des Jahres 2018 erstmals einen Roman von Maria W. Peter gelesen, welchen ich wirklich gut fand fand. Er hatte viel Charme und war hatte eine unglaubliche Stimmung! Als ich dann in der Verlagsvorschau gesehen hatte, dass von der Autorin ein neues Werk erscheint, bei dem mich die Inhaltsangabe direkt angesprochen hat, musste das Buch direkt auf meine Wunschliste wandern.
Außerdem möchte ich wieder mehr Bücher lesen, die vor 1900 spielen und da bietet sich dieser Roman ja nur an! Und da ich mir gedacht habe, dass dem Buch sicherlich eine hervorragende Recherchearbeit zugrunde liegt, habe ich mich kurzerhand bei der Leserunde der Lesejury beworben und durfte den Roman schon vorab als Manuskript lesen. Auch an dieser Stelle möchte ich mich nochmal für die Möglichkeit bedanken, es hat mir großen Spaß gemacht, den Deutsch-Französischen Krieg auf solch eine intensive Art mitzuerleben und mein Wissen darüber stark zu erweitern!

Dem Roman vorangestellt ist eine Karte der Grenzregion Frankreich – Preußen, wo die wichtigsten Orte markiert wurden. Diese habe ich während des Lesens zwar wenig genutzt, aber sie hilft dabei, Entfernungen abzuschätzen und man kann sich vor Augen halten, wohin die Protagonisten teilweise gereist sind. Ich finde das Detail sehr passend, gerade wenn die geografischen Kenntnisse nicht perfekt sind, bekommt man auf diese Weise eine Hilfestellung.
Weiterhin gibt es am Anfang noch eine Inhaltsangabe, woraus erkennbar wird, dass es ein umfangreiches Zusatzmaterial gibt. Es gibt ein umfangreiches und einfach beschriebenes Nachwort, indem die Geschehnisse nochmal zusammengefasst werden. Es werden noch einige weitere Fakten benannt und es lässt sich nicht nur herauslesen, wie viel Arbeit in dem Roman steckt, sondern auch wie viele Szenen tatsächlich so stattgefunden haben, so merkwürdig sie im ersten Moment auch klingen mögen.
Danach folgt noch ein Glossar, welches ich öfter genutzt habe. Viele Begriffe waren mir bereits bekannt, doch es waren auch einige unbekannte dabei. Zudem werden einige Redewendungen und Aussagen in einer anderen Sprache getätigt. Häufig wird die Übersetzung dessen direkt im Roman benannt, falls es mal nicht so ist, hilft dieses kleine Wörterbuch sehr!
Als letztes gibt es dann noch ein Personenverzeichnis, wo ein jeder Charakter Erwähnung findet. Ich hatte mir den zahlreichen Protagonisten keine Probleme, für mich waren sie eingängig und haben sich deutlich voneinander abgehoben.

Die knapp 580 Textseiten werden in drei Teile und den Epilog gegliedert. Dabei erhielt jeder Abschnitt eine passende Überschrift, die auf die folgende Handlung Bezug nimmt und nichts vorweg nimmt. Ich finde, die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge, es gibt immer wieder Absätze, sodass man auch mal nebenbei ein paar Seiten lesen kann.
Am Anfang neuer Kapitel wurde stets der Ort, sowie das Datum der folgenden Handlung genannt. So kann man sich stets geografisch orientieren und zudem kann man stets abschätzen, wie viel Zeit seit dem Beginn der Handlung vergangen ist. Was ich sehr wichtig finde, immerhin passiert in dem Roman allerhand und man kann sich daher leicht mal zeitlich verschätzen oder den Überblick verlieren.

Nun aber zum eigentlichen Roman. Ich fange mal mit der Schreibweise an. Mir hat die Sprache gut gefallen, sie war leicht lesbar, nicht zu einfach und mit gewissem Anspruch. Dieser entsteht von verschiedenen Aspekte, sei es durch die Einstreuung von französischen oder algerischen Phrasen, durch die Nennung von allerhand historischen Persönlichkeiten oder durch die Nennung und Beschreibung verschiedener Kriegstaktiken. Gleichzeitig war die Sprache aber auch nie auf einem zu hohen Niveau, trotz vieler Informationen bin ich gut mit dem Lesen vorangekommen und konnte die Fülle an Details aufnehmen und verarbeiten.
Viele Szenen haben einen bildhaften Charakter. Ich konnte mir sowohl die Personen gut vorstellen, als auch Teile des Settings und manche, teils grausam anmutende Momente hatte ich deutlich vor Augen stehen. Bei vielen Momenten war es vorteilhaft und sehr angenehm, sich davon ein so genaues Bild machen zu können, häufig war es aber auch brutal ehrlich und ohne Verschönerungen und ich hatte sehr genaue Vorstellungen von Verletzungen oder Schlägereien, die nicht leicht zu verdauen waren.

Anhand der bildhaften Sprache entsteht immer wieder eine andere Stimmung. Mal ist diese grausam und brutal, ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass die Menschheit wirklich solche Taten vollbracht hat. Dann wieder entsteht ein hoffnungsfroher Schimmer, der die Geschehnisse leicht werden lässt und man kann sich über Begegnungen und verschiedene Momente mitfreuen.
Es gibt immer wieder einen Wechsel in der Stimmung und das kann man auch als Leser mitverfolgen. Nur wenige Szenen kommen ganz ohne einen freudigen oder traurigen Unterton aus, was immer eine willkommene Abwechslung war.

Anhand des Klappentextes, aber auch der Leseprobe bin ich davon ausgegangen, dass Paul und Madeleine durchweg im Mittelpunkt stehen und es auch nur diese zwei Sichtweisen gibt. Schnell wurde ich eines besseren belehrt, es gibt noch drei weitere Personen, die man näher kennenlernt und denen einige Kapitel gewidmet sind. Ich will über die drei Figuren nicht zu viel sagen, um die Spannung für interessierte Leser hoch zu halten. Ich muss sagen, dass ich einen davon charakterlich sehr stark fand und von seinem ambivalenten Auftreten einerseits fasziniert, andererseits abgestoßen war. Bei ihm gibt es wirklich viel Platz für Spekulationen und seine Entwicklung war richtig spannend.
Die anderen beiden Protagonisten haben nicht so sehr mein Interesse geweckt. Ich finde es gut, dass sie auftreten und so noch eine andere Sicht auf viele Dinge geben. Aber sie haben mich in ihrer Art nicht so sehr mitgerissen, waren in ihrem Auftreten und ihrer Zeichnung nicht so stark wie Paul und Madeleine.

Besonders auszeichnen tut sich der Roman durch die genaue und umfangreiche Recherche. Gerade durch die Begleitung der Autorin der Leserunde habe ich einen kleinen, aber sehr starken Einblick davon erhalten, wie viel Arbeit, Mühe und Kraft in dem Werk steckt. Und darüber bin ich sprachlos. Ich habe größten Respekt davor, wie es Maria W. Peter gelungen ist, all die Fakten und Details in einen schlüssigen Zusammenhang zu bringen und sie anschaulich und verständlich an den Leser zu übermitteln. Bei keiner Szene hatte ich Bedenken, dass sie erfunden sein könnte, so abstrus manche Geschehnisse auch anmuten mögen. Ich habe einfach vertraut, dass alles so stimmt und hatte dadurch ein wunderbares Leseerlebnis und wollte gar nicht, dass das Buch irgendwann ein Ende findet.

Es gibt viele unterschiedliche Handlungsorte, von denen manche mit ausführlicheren, andere mit kurzen und bündigen Worten beschrieben wurden. Einige haben Bilder vor meinen Augen entstehen lassen und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen, andere wiederum waren schwach und einfach gezeichnet. Insgesamt entstand eine angenehme Mischung und ich fand es gut, dass der Fokus nicht auf der Darstellung von Handlungsorten lag, sondern eher auf den geschichtlichen Ereignissen. Zumal es stets andere Orte gibt, an denen sich die Protagonisten aufhalten und eine ausführliche Beschreibung von jedem würde den Rahmen sprengen und es würde Längen entstehen.

Ich hatte vorhin bereits erwähnt, dass im gesamten Roman eine Vielzahl von Protagonisten auftritt, die teils historische belegt sind. Viele davon sind mir vom Namen bekannt gewesen und ich hatte nie irgendwelche Probleme damit, eine Person wiederzuerkennen oder das ich vergessen hätte, welche Position die Figur einnimmt. Es findet eine mal mehr, mal weniger starke Charakterzeichnung statt und insgesamt gibt es eine bunte Mischung. Es tritt sowohl ein Kaiser, Ministerpräsidenten und Generäle auf, als auch Nonnen, Dienstmädchen oder Wirte. Auf diese Weise entsteht ein breites Bild der Bevölkerung und die Mischung von fiktiven und historisch belegten Personen hat ihren ganz eigenen Reiz.
Als Hauptpersonen stehen unter anderem Madeleine und Paul im Vordergrund. Um die beiden drehen sich die meisten Kapitel und ich finde, zu dem Paar kann man auch als Leser die beste Verbindung aufbauen. Zumindest war es bei mir so.
Gerade Paul finde ich unglaublich sympathisch und ich mochte sein ernstes, freundliches und stets durchdachtes Auftreten. Er ist ein grundanständiger Kerl, der seine Prinzipien vertritt und stets auf dem Boden bleibt. Ich denke, dass Paul ein guter Arzt ist und er war definitiv mein Lieblingsprotagonist!
Madeleine ist ebenfalls ein freundlicher und tatkräftiger Charakter, die ihr Herz am rechten Fleck hat. Doch bei ihr fehlt mir eine Entwicklung, sie ist am Ende fast derselbe Mensch wie am Anfang. Und gerade so ein Krieg ist doch sehr prägend und verändert jeden Menschen. Zudem finde ich Madeleine nicht ganz so stark gezeichnet wie Paul, sie ist für mich in ihrem Auftreten ab und an etwas schwach und naiv. Ihr Wesen finde ich nicht ganz perfekt, mit zunehmender Handlung finde ich Madeleine nicht mehr so angenehm, wie noch am Anfang.

Fazit:
Allein schon aufgrund der unglaublichen Informationsfülle ist das Buch es wert, gelesen zu werden! Auch zum Ende meiner Rezension möchte ich nochmal auf die sagenhafte Recherche der Autorin eingehen und wie schlüssig sie die Ereignisse in einen Zusammenhang gebracht hat. Bei so vielen Fakten stelle ich mir diese Aufgabe schwierig vor und ich bin begeistert, wie leicht sich der Roman hat lesen lassen und wie einfach es für mich war, die verschiedenen Informationen zu verstehen. Chapeau!
Und trotz vieler lobenden Worte, werde ich dem historischen Roman einen halben in meiner Bewertung abziehen. Und zwar für die nicht ganz perfekte Darstellung von Madeleine, sowie die zwei weiteren Erzählstränge, die ich einfach nicht so interessant und mitreißend fand. Ansonsten habe ich nichts zu meckern und spreche eine Leseempfehlung aus, mit dem Buch konnte ich viel neues lernen und es gibt einen unglaublich bildhaften und lebendigen Einblick auf den Deutsch-Französischen Krieg!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Thema
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 04.07.2020

Das Spiel der Königin

Das Spiel der Königin
0

Handlung:
Katherine Paar ist einunddreißig Jahre alt und hätte nie gedacht, dass sie als Ehekandidatin für den alten und langsam dahinsiechenden König Heinrich den VIII. in Frage kommt. Doch genau sie ...

Handlung:
Katherine Paar ist einunddreißig Jahre alt und hätte nie gedacht, dass sie als Ehekandidatin für den alten und langsam dahinsiechenden König Heinrich den VIII. in Frage kommt. Doch genau sie erwählt er als seine sechste Frau und Catherine versucht, sich in ihre neue Rolle hineinzufinden. Sie lernt immer besser ihre Emotionen zu verbergen, kann die höfische Schmeichelei zwar nicht leiden, lernt aber, mit ihr zu leben und geschickt hilft sie ihrem Mann bei einigen Regierungsaufgaben. Und obwohl sich Katherine Parr mit der Situation arrangiert, gehört ihr Herz einem anderen. Niemand darf von dieser heimlichen Liebe wissen, ansonsten würde Katherine genau dasselbe Schicksal blühen, wie den anderen Ehefrauen von Heinrich dem VIII. Und noch dazu herrscht in England der Religionskrieg und auch Katherine muss darauf achten, dass sie in diesem immer geschickt handelt und ihr nichts angelastet werden kann...

Meinung:
Das Cover finde ich in Ordnung. Es haut mich nicht vom Hocker, ich finde es aber auch nicht komplett furchtbar. Es ist vielleicht etwas düster, doch das Mittelalter ist auch nicht die leuchtendste Zeit und daher passt es ganz gut. Zudem sind einige Details vorhanden, die das ganze Bild deutlich auflockern. Sowohl die prachtvolle Haube der Dame, als auch die goldene Schrift sind Blickfänger und bringen helle Akzente in das Bild. Ich bin ja nie so der Fan davon, dass Personen auf dem Cover den Betrachter so direkt anschauen. Auch hier ist das der Fall, ich störe mich aber diesmal nicht zu sehr daran, irgendwie stellt die Frau für mich Katherine Parr dar und ich hatte so ein Bild von der Hauptprotagonistin vor Augen.

Anfang letzten Jahres hatte ich das erste Mal einen Roman von Elizabeth Fremantle gelesen, der mich leider nicht ganz so überzeugt hat. Und dann habe ich diese Neuerscheinung bei Instagram gesehen und das Buch klang für mich sofort interessant. Ich habe schon einige Episoden zu Heinrich den VIII. und seinen zahlreichen Ehefrauen gehört und bereits wenige Bücher über ihn gelesen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir „Die zwölfte Nacht“ von Charlotte Lyne, ein ganz hervorragendes Buch, welches ich bald mal wieder lesen möchte. In diesem Roman steht Katherine Paar im Vordergrund und genau um ihre Ehe mit dem englischen König dreht sich das Buch. Ich habe mich riesig gefreut, das Buch vom Bloggerportal für Rezensionszwecke zu erhalten und möchte mich auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken.

Mit dem Lesen bin ich flüssig und einfach vorangekommen, was nicht nur an der interessanten Handlung, sondern auch an der sehr angenehmen Schreibweise lag. Ich konnte mir viele Situationen genaustens vorstellen und habe Einblicke in das Mittelalter gehabt, die mir vollkommen neu waren. Zudem wurde eine recht einfache, nicht zu komplizierte Sprache genutzt, die leicht verständlich war. Fachbegriffe kommen nur selten vor, weshalb das Buch auch für Laien oder Personen, die sich langsam an historische Romane trauen, geeignet ist.
Als Hilfestellung gibt es am Ende des Romans ein Personenverzeichnis, wo man bei Bedarf nachschauen kann, welche Person wer ist. Das habe ich nur selten genutzt, häufig konnte ich die Protagonisten gut auseinanderhalten. Ab und an warf ich einen Blick hinein, weil manche Personen ähnliche / gleiche Namen haben und das gelegentlich etwas verwirrend war.
Zudem gibt es am Ende des Romans eine Zeittafel, indem die wichtigsten Ereignisse der englischen Geschichte in den letzten 40 Jahren genannt werden. So kann man einiges nochmals Revue passieren lassen und das Buch wird abgerundet, Geburtsjahre werden genannt und man erhält einen Überblick, wann Heinrich mit welcher Dame verheiratet war und wie die politische Situation aussah.

Am Anfang neuer Kapitel gibt es stets die Nennung, in welchem Monat und Jahr die folgenden Ereignisse stattfinden. Zudem wird der Handlungsort genannt, was sehr hilfreich ist. Immerhin befindet sich der königliche Hof häufig auf Reisen und so erhält man einen kleinen Eindruck, wie oft der Hofstatt reist und die Umgebung wechselt. Vielleicht wäre eine kleine Karte noch nett gewesen, dass man besser nachvollziehen kann, welche Wege zurückgelegt werden, doch das ist nicht zwingend ein Kritikpunkt, sondern wäre lediglich ein netter Zusatz gewesen.
Auf jeden Fall war es immer möglich genau zu verfolgen, wie viel Zeit seit dem Beginn der Handlung vergangen ist, wie viele Jahre Heinrich und Katherine mittlerweile verheiratet sind oder um wie viele Jahre die Beiden gealtert sind. So hat man stets einen guten Überblick über die Zeit und kann die Entwicklungen in der Politik und in der Glaubensfrage verorten und Rückschläge, aber auch Fortschritte einschätzen.

Anhand verschiedener Details wird die umfangreiche Recherchearbeit der Autorin deutlich. Sei es anhand von politischen Diskussionen, Ränken, die hinter dem Rücken anderer Personen geschmiedet werden oder durch kleine Details wie die Kleiderfrage und die Ernährung. Es gibt viele verschiedene Aspekte, die zeigen, wie viel Arbeit hinter dem Werk steckt und beweisen, dass sich Elizabeth Fremantle genau in der von ihr beschriebenen Zeit auskennt. Und so erhält der Roman viel Wahrheitsgehalt und ich konnte gar nicht anders, als der Autorin komplett zu vertrauen. Nie habe ich Aussagen oder Fakten angezweifelt, alles wurde in einen sinnvollen Zusammenhang gepackt und hatte Hand und Fuß. In diesem Punkt gibt es absolut nichts zu beanstanden, der Autorin ist es gelungen, das längst vergangene Mittelalter zu neuem Leben zu erwecken und es für den Leser bildhaft und eindringlich zu schildern.

Als Setting dienen verschiedene Burgen und Schlösser, die teilweise auch unterschiedliche Stimmungen ausstrahlen. So kann man deutlicher nachvollziehen, wenn sich Katherine und ihr Hofstatt in manchen Gebäuden nicht wohlfühlen und sich lieber woanders aufhalten würden. Diese negativen und kühlen Eindrücke lassen sich mit jedem Wort erkennen und vermitteln auch bei mir einen schlechtes Gefühl. Natürlich ist auch das Gegenteil der Fall, wenn manche Örtlichkeiten freundlich und einladend beschrieben werden, würde ich diese selbst nur zu gerne mit eigenen Augen sehen. Doch ich finde, dass dieses positiven Empfindungen eher selten daherkommen und meist eher eine kühle und abstoßende Stimmung herrscht.
Ich finde, dass die Gebäude mal mehr, mal weniger lebendig beschrieben werden, bei einigen hatte
ich direkt ein Bild vor Augen und konnte mir viele Räume vorstellen. Andere waren eher schwach und sehr leicht gezeichnet, sodass man sich die Burg nur sehr leicht bis gar nicht vorstellen kann.
Auf diese Weise entsteht eine Mischung, das Setting nimmt nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Platz ein und die Schlösser, wo sich Katherine mit ihrem Hofstatt für eine längere Zeit aufhält, sind meist stärker gezeichnet und daher leichter vorstellbar. Ich finde, dass in diesem Punkt die Waage gut gefunden wurde und ein ausgewogenes Verhältnis entsteht. Das Setting bestimmt den Roman nicht und wartet immer mit neuen Details auf.

Lediglich anhand des Settings werden teilweise Stimmungen an den Leser übertragen. Ansonsten passiert dies sehr selten und ist auch nicht so stark, wie ich es aus anderen Büchern kenne. Oft fiel es mir daher sehr schwer, zu den Protagonisten eine Bindung aufzubauen. Zudem fehlte ihnen dadurch ein Hauch von Lebendigkeit, sie waren einfach nur geschichtliche Figuren, die mich nicht berührt haben. Ich habe ihre Geschichte gerne gelesen und fand sie auch interessant, aber sie haben mich in keiner Weise mitgerissen. Ich habe nicht mit ihnen mitgefiebert, mich gefreut oder war mit ihnen traurig. Schade, ein paar stimmungsreichere Szenen hätten mir wirklich gut gefallen und den Roman, sowie die Figuren mehr ins 21. Jahrhundert katapultiert, ihnen Lebendigkeit und Authentizität verliehen. Klar haben die Menschen damals häufig eine Fassade aufrecht erhalten und nur im stillen Kämmerchen ihren Emotionen freien Lauf gelassen, aber selbst in diesen Momenten hatte ich eine Distanz zu ihnen.

Nicht immer war die Geschichte voller spannungsreichen Szenen, immer wieder gab es Abschnitte, die einen ruhigeren Unterton hatten. Auf diese Weise entsteht eine angenehme Abwechslung und man erhält Einblicke in das normale Leben der Königin und ihres Hoftstaats.
Ich fand es besonders interessant, wie teilweise durch Blicke Spannung aufgebaut wurde und die Handlung somit eine neue Wendung bekommen hat. Oft habe ich gar nicht damit gerechnet und wurde vollkommen überrascht. Zudem war die Handlung nie vorhersehbar und ich wusste zwar ungefähr, wie die Geschichte und das Leben von Heinrich VIII. und seiner sechsten Gemahlin weitergeht, doch konnte mich nicht mehr an jedes Detail erinnern.
Je mehr die Geschichte sich dem Ende nähert, desto ruhiger wird die Geschichte für mich. Spannungsreiche Szenen sind rarer gesät und man merkt, dass das Buch langsam aber sich endet. Ich mag diesen Abschluss, es passt zu dem Leben von Katherine Parr, die nun ein deutlich ruhigeres und abgeschiedeneres Leben führt als noch zu ihren Zeiten als Gemahlin von Heinrich dem VIII.
Ich bin der Meinung, dass das Ende gut zu dem Buch passt. Es bringt die Handlung zu einem runden Abschluss und beantwortet alle offenen Fragen. Man erfährt dadurch, aber auch durch das Personenverzeichnis am Ende, was das Schicksal mit einigen Protagonisten vorhat und es gibt auch einen kleinen Ausblick in die Zukunft.

Eine Vielzahl der auftretenden Personen ist historisch verbürgt. Nur ganz wenige Protagonisten treten auf, die erfunden sind und auf keiner historischen Vorlage beruhen. So entsteht natürlich ein starkes Bild der Gesellschaft und ich hatte stets das Gefühl, dass sich die Ereignisse tatsächlich so hätten abspielen können. Auch anhand dessen ist die umfangreiche Recherchearbeit von Elizabeth Fremantle zu sehen. Ich kann sagen, dass mir die Darstellung der Protagonisten gut gefallen hat, sie verkörpern verschiedene Sichtweisen ihrer Zeit und wurden alle mit unterschiedlichen Charakteren, Zielen und Denkweisen ausgestattet. Das gilt sowohl für den König und Katherine Parr, als auch für verschiedene Adlige oder einfache Personen wie Dienstmädchen, Schreiber oder andere Figuren, die gesellschaftlich einem niedrigeren Stand angehören. Auf diese Weise entsteht ein breites Bild, man lernt die Protagonisten ganz gut kennen und mit der Zeit kann man sie auch besser einschätzen. Beim König tappt man häufig im Dunklen, er ist meist am schwierigsten zu bewerten und man weiß nie, welche Entscheidung er als nächstes trifft und in welcher Laune man ihn antrifft. Daher ist er der mysteriöseste Charakter, gleichzeitig fand ich ihn auch am unangenehmsten.

Fazit:
Wenn ihr einen spannenden, gut recherchierten und wunderbar zu lesenden historischen Roman sucht, dann kann ich euch dieses Buch nur empfehlen! Es hat mir interessante Lesestunden beschert und mir richtig gut gefallen. Die Geschichte wird mit lebendigen Worten erzählt, es gibt unheimlich viele Informationen und Fakten, ganz vieles war mir unbekannt und ich konnte einiges dazulernen. Außerdem lässt sich der Roman schnell und angenehm lesen und es hat mir sehr gut gefallen, was für ein breites Bild der Bevölkerung die Autorin gezeichnet hat. Lediglich für die fehlenden Stimmungen, als auch für die nicht sehr lebendigen Protagonisten ziehe ich einen halben Stern ab, ansonsten gibt es von meiner Seite nichts zu beanstanden. Ich freue mich schon auf weitere Romane der Autorin!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere