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Veröffentlicht am 02.06.2018

Das Lied des Nordwinds

Das Lied des Nordwinds
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Handlung:
Norwegen 1905
Das Land befindet sich im Umbruch. Immer mehr Bewohner legen Wert darauf, dass das Land seine Unabhängigkeit von Schweden erhält. Davon sind letztendlich viele Personen betroffen, ...

Handlung:
Norwegen 1905
Das Land befindet sich im Umbruch. Immer mehr Bewohner legen Wert darauf, dass das Land seine Unabhängigkeit von Schweden erhält. Davon sind letztendlich viele Personen betroffen, Männer, aber auch Frauen.
Liv trifft in dem Örtchen Stavanger ihre erste Stellung als Dienstmagd an. Sie arbeitet bei einem Lehrer und dessen Familie, kümmert sich nicht nur um den Haushalt, sondern auch um den Sohn der Dienstherren. Dieser erregt häufig den Ärger des Vaters und Liv muss sich schon bald entscheiden, was ihr wichtiger ist. Der Junge oder ihre Stellung...
Gleichzeitig lebt Gräfin Karoline in Schlesien und hapert mit ihrem Schicksal. Jung verheiratet mit einem Mann, der kaum Interesse an ihr zeigt, die Schwiegereltern sind auch nicht sonderlich freundlich zu ihr. Noch dazu ist ein fehlender Erbe für die gräfliche Familie ein Makel. Als Karolines Ehemann schwer erkrankt und der Familienbesitz in Gefahr ist, erfährt die junge Gräfin ein wohlgehütetes Geheimnis. Vor ihrer Ehe hatte Moritz eine Liason in Norwegen, aus welcher ein Kind hervorgegangen ist.

Meinung:
Das Cover ist schön, aber für mich nichts Besonderes. Eine tolle Naturaufnahme, die jedoch recht nichtssagend ist und eher an eine schnulzige Lektüre denken lässt, als an einen anspruchsvollen Roman. Nur aufgrund des Covers hätte ich den Roman wahrscheinlich nicht weiter beachtet. Das ist sehr schade, denn es steckt eine sehr interessante und anspruchsvolle Geschichte hinter den Buchdeckeln, die mir gut gefallen hat.

Sofort positiv aufgefallen ist mir am Anfang des Romans, dass es ein Personenverzeichnis gibt und eine kleine Karte, die den nördlichen Teil Europas darstellt, d.h. Dänemark, Schwegen, Norwegen und die nördliche Hälfte des Deutschen Reiches. Dies fand ich sehr angebracht, da einige Personen im Verlauf der Handlung durch die besagten Länder reisen und ich als Leser somit einen Einblick bekommen habe, wo sich die unterschiedlichen Orte befinden. Gerne hätte die Karte auch größer ausfallen können, damit ich mir ein noch besseres Bild hätte machen können.

Der Einstieg in den Roman fand ich sehr angenehm. Die Schreibweise war durchweg sehr gut zu lesen, es wurden wenige Fachbegriffe genutzt, mehr Alltagssprache, was mir gefallen hat. In den Roman eingebracht wurden ab und an Briefe, die immer an den richtigen Stellen eingebracht wurden und Geschehenes teilweise noch einmal etwas wiedergegeben haben, weshalb sie für mich eine Art Zusammenfassung der letzten Seiten dargestellt haben.
Dazu gab es viele Namen, die nordischen Ursprungs waren, diese waren zwar für mich ein kleines Hindernis beim Lesen, da ich Probleme mit der Aussprache habe, jedoch passten sie gut in das Gesamtbild und haben dem Roman einen nordischen Touch gegeben, was mir am Ende wichtiger war als die Aussprache.

Die Protagonisten fand ich sehr interessant. Es waren richtige Typen dabei, die teilweise gewöhnungsbedürftig waren, jedoch sehr stark dargestellt waren. Es gab sowohl gute, als auch böse Menschen, weshalb ein breites Personenspektrum vertreten war. Mich hat es lediglich gestört, dass die beiden weiblichen Hauptfiguren zwar lebendig dargestellt wurden, jedoch nicht wirklich viele Ecken und Kanten hatten. Besonders das Dienstmagd Liv war mir zu weich und unschuldig dargestellt, sie hätte ruhig mal mehr auf den Tisch klopfen können und ihre Meinung laut kundtun können. Karoline zeigte erst gegen Ende des Romans ihre Zweifel und Ängste offen, was mir zu spät war. Wenn sie schon am Anfang mehr Charakter gezeigt hätte, hätte dies dem Roman definitiv gutgetan.

Lange Zeit fand ich die Handlung sehr spannend und habe mit Vergnügen gelesen. Auch wenn mir die ganze Zeit ein mögliches Ende des Romans im Kopf herumgeschwirrt ist (welches letztendlich auch eingetroffen ist), fand ich dies lange Zeit vollkommen in Ordnung. Ich habe mir zugeredet, dass ich vielleicht doch noch überrascht werde oder es einen phantastischen Twist geben könnte, der mich vom Hocker haut. Dies ist leider nicht eingetreten, ich muss gestehen, dass die letzten 100-150 Seiten teilweise recht vorhersehbar waren und dadurch für mich die Spannung etwas flöten ging. Es wurde hier sehr deutlich, dass die Autorin bemüht war, die zwei Handlungsfäden zu vereinen und zu einem Ende zu bringen.

Der Roman umfasst nicht nur die Geschichten von Liv und Karolina, sondern vermittelt auch jede Menge historisches Wissen, besonders über Norwegen. Hierbei hat es mir gut gefallen, dass dieses sehr einfach erklärt wurde und ich es direkt aufnehmen konnte und nicht eine Stelle mehrmals lesen musste, um den Sinn komplett zu verstehen und zu verinnerlichen. Insgesamt wurden historische Begebenheiten sehr reduziert und sinnvoll eingebracht, sodass der Roman davon nicht überladen wurde, es aber auch nicht zu wenige Informationen gab. Hier wurde genau die richtige Menge an Details geliefert.

Besonders toll waren die Landschaftsbeschreibungen. Diese waren nicht nur sehr lebendig und prächtig beschrieben, sondern es wurde auch deutlich, dass die Autorin sich damit riesige Mühe gegeben hat, welche sich letztendlich ausgezahlt hat. Viele Orte hätte ich nur zu gerne live gesehen, da sie einfach traumhaft dargestellt waren.

Fazit:
Ein toller Roman mit kleinen Schwächen, die jedoch durch die fantastischen Beschreibungen der Natur fast wieder wettgemacht werden. Diese werden mir besonders in positiver Erinnerungen bleiben, sowie die Einbindung von historischen Begebenheiten.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Die Henkerstochter

Die Henkerstochter und der schwarze Mönch (Die Henkerstochter-Saga 2)
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Handlung:
Der Pfarrer Koppmayer wird tot in einer Kirche aufgefunden. Für Simon Fronwieser, den Medicus aus Schongau ist sofort klar, dass hier kein natürlicher Todesfall vorliegt, sondern Mord. Er ruft ...

Handlung:
Der Pfarrer Koppmayer wird tot in einer Kirche aufgefunden. Für Simon Fronwieser, den Medicus aus Schongau ist sofort klar, dass hier kein natürlicher Todesfall vorliegt, sondern Mord. Er ruft den Henker Jakob Kuisl hinzu, der ihm seinen Verdacht bestätigt.
Der tote Pfarrer hat Hinweise hinterlassen, die Simon und Kuisl zu einem steinernen Sarkophag führen, welcher zu einem Geheimorden aus der Vergangenheit führen, den Templern. Sie gehen der Spurensuche nach und auch die Henkerstochter Magdalena mischt mit von der Partie. Jedoch gestaltet sich die Suche nicht immer einfach, noch dazu, da die drei nicht die einzigen sind, die sich für die Hinweise interessieren. Eine gefährliche Suche beginnt.

Meinung:
Nachdem ich letztes Jahr den ersten Teil der „Henkerstochter“-Reihe gelesen habe und davon nicht so begeistert war, habe ich es immer wieder vor mir hergeschoben, endlich den zweiten Teil zu lesen und von meinem Sub zu befreien. Nun konnte ich mich endlich überwinden und habe diesem Teil die Möglichkeit, meine Meinung zu der Reihe zu ändern.

Teilweise konnte mich der Roman mehr überzeugen, zu weiten Teilen aber auch nicht. Besonders die ersten 100 Seiten fand ich nicht schlecht, es gab einen guten Start in den Roman und die Geschichte war bis dahin recht spannend. Danach gab es leider viele Seiten, die meine Lesefreude getrübt haben und in mir den Wunsch geweckt haben, den Roman wegzulegen. Ich habe mich oft von Kleinigkeiten ablenken lassen, weil ich keine rechte Lust hatte, weiterzulesen und musste mich fast zwingen. Dies liegt absolut nicht an der Schreibweise des Autors, diese fand ich angenehm und gut zu lesen, mir hat es gut gefallen, dass historische Begriffe genutzt wurden, der einzige Makel an der Sprache ist für mich der Dialekt des Henkers. An sich finde ich eine Nutzung dessen eigentlich gut, hier hat es mich jedoch gestört, dass lediglich der Henker davon Gebrauch nimmt.

Es waren eher die Protagonisten, die mir nicht sehr gut gefallen haben. Ich fand sie häufig zu einseitig dargestellt, besonders mit dem Henker hatte ich recht große Probleme. Die Figur von ihm hätte unglaublich toll gestaltet werden können, leider wurden immer wieder die gleichen Attribute genutzt, um ihn zu beschreiben, die besonders auf seine große und massige Statur gezielt haben. Ich fand die ständige Erwähnung dessen mit der Zeit nervig, ich habe schon bei der ersten Erwähnung dessen seinen Körperbau wahrgenommen.
Auch Simon und die Henkerstochter, zwei weitere Personen, die eine große Rolle einnehmen, fand ich nicht sonderlich interessant dargestellt, sie wirkten blass und nicht ausgereift.

An vielen Stellen war mir die Handlung etwas zu vorhersehbar. Eine Aussage des Henkers, dass seine Tochter sich nicht in seine Untersuchungen reinhängen soll und auf der nächsten Seite wird genau beschrieben, wie sie sich über das Wort ihres Vaters hinwegsetzt. Das war sehr absehbar und nur ein Beispiel. Dadurch ging die Spannung immer mehr flöten und ich hatte große Hoffnungen, dass auf mich doch noch ein paar Überraschungen warten. Dies war der Fall, jedoch hielten sich diese in einem geringen Rahmen.

Das Ende beherbergte die meisten Überraschungen, war mir jedoch zu dramatisch und mit zuviel Hektik verbunden. Es kam alles mögliche zusammen und daraus wurde ein Mischmasch, der zwar imposant war, jedoch die eigentliche Auflösung des Falles, die Ermordung des Mönches in den Hintergrund treten ließ.

Fazit:
Leider konnte mich auch dieser Teil der „Henkerstochter“-Reihe nicht überzeugen und daher werde ich von der Reihe Abstand nehmen, da ich die Hoffnung aufgegeben habe, dass mir die weiteren Teile zusagen würden. An sich eine sehr interessante Geschichte, die jedoch meiner Meinung nach falsch verpackt wurde.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Ein Baum wächst in Brooklyn

Ein Baum wächst in Brooklyn
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Handlung:
Francie Nolan ist 11 Jahre und lebt mit ihren Eltern Johnny und Katie, sowie ihrem Bruder Neeley in Brooklyn. Wenn sie nicht gerade in der Schule ist, hat sich das junge Mädchen vorgenommen, ...

Handlung:
Francie Nolan ist 11 Jahre und lebt mit ihren Eltern Johnny und Katie, sowie ihrem Bruder Neeley in Brooklyn. Wenn sie nicht gerade in der Schule ist, hat sich das junge Mädchen vorgenommen, an jedem Tag des Jahres ein Buch zu lesen, um ständig ihren Horizont zu erweitern. Es liegt daher auch nahe, dass sie später einmal eine berühmte Schriftstellerin werden will.
Wenn Francie also gerade mal nicht in ein Buch eintaucht, beobachtet sie die Welt um sich: das Leben in Williamsburg. Die Familie lebt in einem Viertel, wo viele arme Menschen leben und jeden Tag um das Überleben kämpfen.
Gerade deshalb sind Bücher für Francie eine willkommene Abwechslung, um sich nicht nur ihren großen Traum zu erfüllen, sondern auch um aus dem Viertel rauszukommen und in ihrer Zukunft nicht ständig Angst um die Existenz zu haben. Denn Francie weiß, dass es sich immer lohnt, nach Höherem zu streben und alles im Leben mitzunehmen.

Meinung:
Nachdem ich letztes Jahr das erste Mal von dem Roman gehört habe, spukte er mir seitdem immer wieder im Kopf herum. Es war für mich ein Buch, welches mich nicht nur von der Inhaltsangabe begeistert hat, sondern auch von der Leseprobe. Deshalb konnte ich es kaum erwarten, das Buch endlich selbst zu lesen und mich in die von Betty Smith erschaffene Welt hineinzuversetzen.
Aus diesem Grund waren auch meine Erwartungen an den Roman sehr hoch, ich hatte unglaublich große Hoffnungen, dass mich das Buch komplett vom Hocker reißt und für mich ein Herzensbuch wird. Und ich muss sagen: meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Auch nachdem ich das Buch schon ein paar Tage beiseite gelegt habe, lässt es mich noch nicht los und ich hätte mit Vergnügen noch mehr von Francie Nolan und ihrer Familie gelesen.

Im Verlauf des Romans vergehen einige Jahre, in diesen Jahren kann man beobachten, wie Francie und ihr Bruder aufwachsen underwachsen werden. Diese Entwicklung der Kinder war stark zu spüren, sie sind deutlich reifer geworden und haben einen guten Wandel vollzogen. Das hat mir gut gefallen, da sie dadurch für mich greifbarer und realer wurden, besonders toll fand ich es, dass sie in ihrer Entwicklung auch Ecken und Kanten gezeigt haben.
Dazu kommt noch ein kleiner Rückblick zu dem Kennenlernen der Elter von Francie, sowie eine kurze Geschichte der jeweiligen Familien von Katie und Johnny. Dieser Rückblick wurde wunderbar in den eigentlichen Roman eingeflochten und hat auch geholfen, die Personen Katie und Johnny besser zu verstehen.

Eindrucksvoll wurde das Leben in Williamsburg in den 1910er Jahren dargestellt, es gab unglaublich viele kleine Details, die das Setting so spannend gemacht haben. Angefangen von den tollen Beschreibungen des Wohnviertels von Francie, bis hin zu der Wohnung und den typischen Samstagen der Kinder. Häufig stören mich in letzter Zeit zu ausführliche Beschreibungen der Gegend, hier hat es alles stimmig gewirkt und auch diese Stellen habe ich verschlungen.
Besonders interessant war außerdem der Fakt, dass die Familie Nolan in einem Armenviertel wohnte und jeden Cent mehrmals umdrehen musste. Dadurch tat sich mir nicht nur eine neue Welt auf, sondern es zeigte auch die knallharte Realität

Der Schreibstil war von der ersten Seite toll. Der Roman ließ sich durchweg sehr flüssig lesen und bestoch für mich durch eine klare Sprache, weshalb es mir richtig großen Spaß gemacht hat, den Roman zu lesen.

Im Grunde wurde in dem Roman ein Stück der Lebensgeschichte von Francie Nolan erzählt. Und auch wenn es viele Kapitel gibt, in denen nicht sonderlich viel passiert und die Handlung langsam seinen Lauf nimmt, bin ich doch sehr begeistert. Gerade dieses ruhige erzählen, ohne ein unnötiges Einbeziehen von dramatischen Szenen und Begegnungen fand ich sehr angenehm und wahrscheinlich gefällt mir der Roman auch gerade deshalb so gut. Ich würde mir viel mehr Bücher wünschen, die solch einen ruhigen Erzählstil haben und in dem die Charaktere nicht von einem zum nächsten Abenteuer hechten.

Die Protagonisten waren sehr unterschiedlich angelegt und jeder war sehr besonders dargestellt, mit kleinen Details, die nicht sofort ins Auge fallen. Gerade dadurch wurde der Roman sehr lebendig und authentisch.
Es war spannend zu lesen, wie die Lebenseinstellungen der verschiedenen Charaktere war und wie sie die Dinge in ihrem Leben angehen. Dadurch entstand auch eine große Varianz, die es auch erleichtert hat, mit den Protagonisten eine Bindung aufzubauen.

Fazit:
Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt und ich verbleibe mit großer Begeisterung für den Roman. Der Roman gehört für mich jetzt schon zu den Besten, die ich dieses Jahr gelesen habe und ich werde ihn in den nächsten Jahren definitiv noch mehrmals in die Hand nehmen und wieder lesen. Ein richtiges Wohlfühlbuch, dass teilweise sehr berührend geschrieben ist und besonders durch die Authentizität.

Veröffentlicht am 19.05.2018

Frankenstein

Frankenstein
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Handlung:
Viktor Frankenstein zeigte schon von klein auf großes Interesse an der Naturwissenschaft und verschlang diverse Werke darüber. Sein großes Ziel wurde es, einen künstlichen Menschen zu erschaffen. ...

Handlung:
Viktor Frankenstein zeigte schon von klein auf großes Interesse an der Naturwissenschaft und verschlang diverse Werke darüber. Sein großes Ziel wurde es, einen künstlichen Menschen zu erschaffen. Während der Arbeit an dem Experiment zog sich Viktor immer mehr zurück und lebte eine Zeit lang nur für dieses Experiment. Eines Nachts war es dann soweit, Viktor hatte sein Werk vollendet, jedoch ist das Wesen anders geworden als ursprünglich gedacht, es hat monströse Züge und Viktor sucht das Weite.
Der künstliche Mensch, Frankenstein, lässt seinen Erschaffer jedoch nicht so schnell entkommen. Er jagt ihm hinterher und vergeht sich schließlich auch an Viktor´s Familie, mit dem Ziel, ihm seinen großen Wunsch zu erfüllen...

Meinung:
Mir war es bekannt, dass es zu Frankenstein einen Roman gibt und ich habe bei der Erwähnung des Namen direkt ein Bild vor Augen gehabt. Jedoch muss ich sagen, dass ich mich nicht erinnern kann, jemals die Geschichte davon gehört zu haben oder einen Film dazu gesehen zu haben. Deshalb war ich sehr gespannt auf den Roman, nicht nur auf die Darstellung des Monsters, sondern auch auf die gesamte Geschichte.

Der Einstieg in den Roman war für mich etwa beschwerlich, weil ich nicht recht zuordnen konnte, wie alles zusammenhängt. Dies erschließt sich im weiteren Verlauf dann recht schnell und wird schnell spannend zu lesen und darauf zu schauen, wie die Handlungsstränge am Ende zusammenlaufen.

Mit der Schreibweise hatte ich im Verlauf des Romans immer mal meine Probleme, es ist recht hochtrabend geschrieben, noch dazu sind manche Seiten nicht sehr ereignisreich und dadurch fast schon langweilig, weshalb ich mich an solchen Stellen beherrschen musste, um die Stelle nicht nur schnell zu überfliegen. Dies kam glücklicherweise nicht sehr häufig vor, meist war die Handlung spannend und gut geschrieben.
Das Setting war ansprechend, es war der Zeit gerecht, zu welcher der Roman handelt und aufgrund der guten Beschreibungen von Gegenden und Reisen war es sehr leicht, sich auf den Roman einzulassen.

Der Roman beginnt mit dem Vorwort der Autorin, in welchem erklärt wird, wie sie auf die Idee kam, diesen Roman zu schreiben. Das fand ich sehr interessant und war auch froh, dass die Entstehung des Romans vorangestellt wurde.
Der eigentliche Roman beginnt mit Briefen, welche an eine Schwester gerichtet sind und die Fortschritte einer Expedition geschildert sind. Auf dieser Reise begegnet er Viktor Frankenstein, der Erschaffer der monströsen Figut Frankenstein. Dieser schildert sowohl Robert, als auch der restlichen Mannschaft an Bord seine Lebensgeschichte und die Erschaffung des Wesens. In dessen Erzählung sind sowohl Dialoge eingebracht, als auch Briefe und Ereignisse, die Frankenstein seinem Erschaffer erzählt hat. Diese Erzählperspektive fand ich unglaublich gelungen, es war vielseitig und wunderbar umgesetzt.

Frankenstein als Hauptprotagonist fand ich sehr interessant, nicht nur die Erstellung, sondern auch sein Auftreten und seinen Charakter. Dies mutet teilweise absurd an, besonders sein großer Wunsch, der ab ca. der Mitte des Romans geäußert wird. Toll fand ich, dass man erst relativ am Ende eine richtige Beschreibung erhalten hat und sich bis dahin selbst ein Bild machen konnte. Charakterlich war er sehr stark beschrieben, ich fand ihn als Charakter toll und obwohl er monströse Züge hatte, fand ich Frankenstein zu weiten Teilen sympathisch, besonders seine Gedankengänge haben mir gefallen.

Fazit:
Eine tolle Geschichte, die für mich noch Potenzial für mehr gehabt hätte und an einigen Stellen leider ein paar Längen hatte. Besonders gelungen fand ich den Hauptcharakter Frankenstein, der sehr gut durchdacht war und interessante Züge hatte.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Schwestern für einen Sommer

Schwestern für einen Sommer
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Handlung:
Früher haben die Halbschwestern Julie und Cassie ihre Sommer häufig bei ihrer Großmutter in den Hamptons verbracht. Nachdem sie das ganze Jahr darauf hingefiebert haben, wurde diese Zeit die ...

Handlung:
Früher haben die Halbschwestern Julie und Cassie ihre Sommer häufig bei ihrer Großmutter in den Hamptons verbracht. Nachdem sie das ganze Jahr darauf hingefiebert haben, wurde diese Zeit die schönste im ganzen Jahr: die Tage mit der Oma und einander verbringen, den ganzen Tag am Strand liegen und sich alles anzuvertrauen. Doch dann passierte etwas im Leben der Schwestern, dass alles verändert hat und woraufhin Cassie den Kontakt zu Julie abgebrochen hat. Von nun an herrschte Schweigen und jede lebte ihr eigenes Leben.
Doch nun, 15 Jahre später, ist die Großmutter gestorben und beide Schwestern wurden in dem Testament bedacht. Der letzte Wunsch der Großmutter war es, dass die beiden Frauen ihren Sommer noch einmal gemeinsam in dem Haus verbringen. Erst wenn sie die Auflage erfüllt haben und vier Wochen zusammen gelebt haben, dürfen sie das Haus erben. Ein schwieriger Schritt für beide Schwestern, sie sind nicht begeistert von der Aussicht, so lange Zeit miteinander auszukommen. Ob sie es schaffen werden und sich sogar wieder annähern? Oder nutzen sie diese Chance nicht und verlieren sich endgültig aus den Augen?

Meinung:
Das Cover gefällt mir recht gut, es verströmt sommerliche Freude und erscheint gleichzeitig nostalgisch (durch die Farbgebng und die Wellen am Himmel). Dadurch wird eine Kombination gebildet, die sehr gut miteinander harmoniert und das Gesamtbild sehr rund und angenehm zu betrachten ist.

Die Schreibweise war sehr angenehm, der Roman war ausschmückend und häufig sehr bildhaft beschrieben, sodass ich keine Probleme hatte, mir bestimmte Dinge vorzustellen. Auch wenn der Roman Längen hatte und dadurch meine Lesefreude etwas gestört hatte, war der Roman sehr schnell und flüssig zu lesen, die Geschichte ist fast vorbeigeflogen.

Es gibt eine Erzählperspektive aus zwei Sichten, von Cassie und Julie. Dazu gibt es während ihrer Abschnitte noch einige Reisen zu wichtigen Ereignissen aus der Vergangenheit. Dadurch kann man sich als Leser von beiden Personen ein Bild zu machen und sie in ihren Handlungen und Aussagen einzuschätzen. Des weiteren hat man als Leser ein Stück weit den Vorteil, mehr von den Geheimnissen der jeweiligen Schwester zu erfahren und somit mehr zu wissen als die Protagonisten selbst. Jedoch hat dies auch den Nachteil, dass man den weiteren Verlauf der Geschichte ein Stück weit voraussehen kann und dadurch für mich ein wenig die Spannung flöten ging.

Die Charaktere, besonders die Schwestern, waren sehr veilfältig und interessant dargestellt, dies hat für mich leider bei den Herren gefehlt. Diese waren recht stereotyp, entweder ein schillernder Ritter oder ein Miesepeter, dadurch wurden die Sympathien auch von der Autorin sehr festgelegt, was mich gestört hat. Mir wäre es lieber gewesen, sie wären neutraler dargestellt wurden, sodass man sich als Leser selbst eine Meinung bilden kann.
Leider gab es ständige Wiederholungen, z.B.: die schöne Julie und die schlaue Cassie, diese haben mich im Verlauf immer mehr gestört, schon beim ersten Lesen habe ich diese Informationen wahrgenommen und brauchte nicht eine ständige Erinnerung daran. Des weiteren fand ich es störend, dass alle Probleme, die die Schwestern in ihrem Leben haben, von ihrer Kindheit stammen, die nicht sonderlich rund verlief. Dadurch fiel es den Schwestern schwer, sich auszusprechen und sie sind in ewige Streitigkeiten verfallen, die gefühlt nicht aufgehört haben und mit der Zeit habe ich mir immer mehr gewünscht, sie würden diesen Kindergarten endlich aufhören und sich weiterentwickeln. Sie haben immer wieder dieselben Argumente auf den Tisch gebracht und dadurch hatte das Buch für mich dann auch Längen, die man anders hätte lösen können.


Fazit:
Die Grundidee des Buches klingt sehr vielversprechend und es hätte eine wirklich tolle Geschichte werden können. Leider hat mich die Umsetzung nicht sonderlich begeistert, es gab zum einen einige Längen, desweiteren hat mir lange Zeit eine Entwicklung zwischen den Schwestern gefehlt. Meine Erwartungen, tolle Gespräche, die anrühren und nachdenklich machen, wurden leider auch nicht erfüllt. Ein gutes Buch, das durchaus tolle Seiten hat, jedoch auch einige Fehler hat, die mir auch teilweise die Lesefreude verdorben haben.