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Veröffentlicht am 21.08.2022

Langatmig

Das siebte Mädchen
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Leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen.
Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es wohl nach spätestens 100 Seiten abgebrochen. Erst nach etwa 250 Seiten kam langsam etwas ...

Leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen.
Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es wohl nach spätestens 100 Seiten abgebrochen. Erst nach etwa 250 Seiten kam langsam etwas Spannung auf und auf den letzten 50 überschlugen sich die Ereignisse dann plötzlich.

Das die Geschichte aus Sicht der Tochter eines Serienmörders erzählt wird, war ein super Ansatz, aber die Protagonistin Chloe war mir einfach unsympathisch. Ja, sie hat in ihrer Kindheit ein schlimmes Trauma durchlebt als herauskam, dass ihr Vater ein Serienmörder ist, aber ihre ständige Paranoia, die Trinkerei und die Tabletten, die sie ständig einwirft haben einfach nur genervt. Von einer Psychologin hätte ich was anderes erwartet.
Generell waren die Charaktere für mich sehr oberflächlich gehalten und der Erzählstil war für mich einfach langweilig.

Ich habe dieses Buch freudig beendet, weil ich es dann endlich hinter mir hatte und mich einem Besseren zuwenden konnte.
Ich vergebe zwei Sterne. Einen für die Spannung in den letzten hundert Seiten und einen für das überraschende Ende, mit dem ich persönlich nicht gerechnet hatte.

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Bewegender Einblick in die NS-Zeit

Die karierten Mädchen
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Inhalt:
Blind und mit über neunzig Jahren beginnt Klara, ihre Erinnerungen auf Kassette aufzunehmen. Auf der Suche nach dem Menschen, der sie einmal war, vertraut sie den Bändern ein Geheimnis an, von ...

Inhalt:
Blind und mit über neunzig Jahren beginnt Klara, ihre Erinnerungen auf Kassette aufzunehmen. Auf der Suche nach dem Menschen, der sie einmal war, vertraut sie den Bändern ein Geheimnis an, von dem nicht einmal ihre Kinder etwas wissen. Ist ihre Familie bereit für die wahre Geschichte ihres Lebens?
Siebzig Jahre zuvor: Die junge Klara ist überglücklich. Mitten in der Weltwirtschaftskrise 1929 bekommt sie eine Stelle als Lehrerin in einem Kinderheim in Oranienbaum. Als dort eines Tages Tolla, ein einjähriges Mädchen, abgegeben wird, fühlt sich Klara ihm auf Anhieb stark verbunden. Doch bald spitzt sich die wirtschaftliche Lage des Heims zu. Klara, die das Haus inzwischen leitet, sucht die Nähe der neuen nationalsozialistischen Machthaber in der Hoffnung auf Rettung. Zu spät erkennt sie, mit wem sie sich eingelassen hat. Die Nationalsozialisten wollen aus dem Heim eine Ausbildungsstätte für junge Frauen machen, in der Klara ihren Schülerinnen die Liebe zu Volk und Kind vermitteln soll, statt sie zu eigenständig denkenden Menschen zu erziehen. Gleichzeitig ist sie unter der Hakenkreuzflagge und den ständigen Besuchen der Nazi-Funktionäre plötzlich selbst in Gefahr: denn Tolla, das Waisenmädchen, das inzwischen wie eine Tochter an Klaras Seite lebt, ist jüdischer Herkunft.

Meine Meinung:
Da die Geschichte auf den Erinnerungen der Großmutter der Autorin basiert, hat mich dieser besonders "echte" Einblick in die NS-Zeit sehr berührt. Vor allem die Schilderung der Geschehnisse der Reichspogromnacht hat mich sehr bewegt.

Die Protagonistin Klara ist in ihrer Anfangszeit in Oranienbaum noch sehr naiv und blauäugig, entwickelt sich aber im Lauf der Geschichte zu einer doch recht resoluten Heimleiterin.
Die Geschichte an sich ist sehr flüssig und spannend, aber für mich auch recht sachlich und distanziert geschrieben. Daher wurde ich mit Klara nicht so wirklich warm und konnte mich nicht so in sie einfühlen.
Trotzdem möchte ich wissen, wie es weitergeht, vor allem wegen Tolla.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Emotional, berührend, mitreißend, großartig!

Findelmädchen
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Lilly Bernstein - Findelmädchen

"Findelmädchen" ist der zweite Roman der Autorin Lilly Bernstein. Der Vorgänger "Trümmermädchen" war für mich im vergangenen Jahr schon ein Highlight, weswegen ich mich ...

Lilly Bernstein - Findelmädchen

"Findelmädchen" ist der zweite Roman der Autorin Lilly Bernstein. Der Vorgänger "Trümmermädchen" war für mich im vergangenen Jahr schon ein Highlight, weswegen ich mich sehr gefreut habe als ich dieses entdeckte. Ich war sehr gespannt, ob "Findelmädchen" mit dem Vorgänger mithalten kann und ich kann nur sagen ja, absolut.

Das Cover passt perfekt und hat mich direkt angesprochen.

Der Schreibstil ist wieder so toll flüssig und mitreißend, dass mich die Geschichte ab der ersten Seite in ihren Bann gezogen hat.

Dieses Buch hat mir so viele Emotionen beschert. Liebe, Freude, Trauer, Wut, Unverständnis und noch vieles mehr. Ich habe ständig mit Helga mitgefühlt in allen Lebenslagen.

Die Geschichte vermittelt so viele Stimmungen und ist stellenweise auch sehr bedrückend. Aus der Hand legen geht kaum, denn die Geschichte ist unheimlich mitreißend.

Ich kann nur sagen, ich liebe dieses Buch genauso wie den Vorgänger und werde auf jeden Fall genau auf die Autorin achten, damit ich von ihr kein Buch mehr verpasse.

Absolute Leseempfehlung. Einfach großartig!

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Veröffentlicht am 23.11.2019

Einfach wunderbar

Leas Spuren
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Klappentext:
Paris 2016. Ein lukratives Erbe winkt der Stuttgarter Historikerin Marie und dem französischen Journalisten Nicolas, wenn sie eine schwierige Aufgabe lösen: Gemeinsam sollen sie ein lang verschollenes ...

Klappentext:
Paris 2016. Ein lukratives Erbe winkt der Stuttgarter Historikerin Marie und dem französischen Journalisten Nicolas, wenn sie eine schwierige Aufgabe lösen: Gemeinsam sollen sie ein lang verschollenes Gemälde finden und es den möglichen Überlebenden einer jüdischen Pariser Familie zurückgeben. Ihre Suche führt sie nicht nur in die Wirren des Zweiten Weltkriegs und an die Abgründe der Besatzungszeit, sondern wird rasch zu einem atemlosen Ringen mit der Vergangenheit ihrer Familien. Im Dickicht des Kunstraubs der Nazis muss sich Marie einem schrecklichen Geheimnis stellen – und bald auch ihren Gefühlen für Nicolas.

Dramatisch, atmosphärisch und hoch spannend – mit großer Erzählkunst verwebt Bettina Storks reale Begebenheiten und Fiktion.

Meine Meinung:
Das Buch hat ein wunderschönes Cover, das mich direkt danach greifen lässt und mich neugierig macht auf den Inhalt. Genau mein Geschmack.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Worte fließen geradezu vom Papier in den Kopf. Auch die Art, wie die Autorin die Schauplätze beschreibt fand ich toll. Man kann sie geradezu direkt vor sich sehen und fühlt sich mit vor Ort.

Marie und Nicolas fand ich direkt sympathisch mit ihrer offenen und ehrlichen Art. Ihre Bereitschaft, die Herausforderung anzunehmen und die Aufgabe von Nicolas Großvater - nicht wegen des bevorstehenden Erbes sondern wegen der Geschichte dahinter - erfüllen zu wollen, hat mich sehr für sie eingenommen.
Dass das Buch in zwei Zeitebenen spielt ist ein weiterer Punkt, warum mir das Buch so gut gefallen hat. Sowas mag ich unheimlich gerne.
Beide Ebenen haben mir gleichermaßen sehr gut gefallen.

Fazit: Ein tolles Buch mit einer klasse Geschichte zu einem großen Thema aus der Vergangenheit. Auf jeden Fall empfehlenswert.