Highlight
The Doll Factory
Das Cover hat mich sofort angesprochen, und obwohl historisches sonst nicht so meine Sparte ist, wollte ich der Story eine Chance geben. Tatsächlich mauserte sich die Story zu meinem bisherigen Jahreshighlight ...
Das Cover hat mich sofort angesprochen, und obwohl historisches sonst nicht so meine Sparte ist, wollte ich der Story eine Chance geben. Tatsächlich mauserte sich die Story zu meinem bisherigen Jahreshighlight und ich gehe nicht davon aus, dass sich das noch ändern wird. Das liegt unter anderem an dem Schreibstil von Elizabeth Macneal und ein großes Lob geht an die Übersetzerin Eva Bonné. Sie hat es geschafft, die Detailverliebtheit und die blumige Sprache einzufangen und der Geschichte den Spirit einzuhauchen, die sie so einzigartig macht.
Die Sprache ist trotz ihrer Einfachheit intensiv und emotional aufgeladen, was noch mehr dazu beiträgt, dass man sich direkt in die dreckigen Straßen Londons hineinversetzt fühlt. Gelebt wird die Handlung von skurrilen Charakteren in der Atmosphäre der viktorianischen Zeit. Iris, eine Frau mit scheinbar unerreichbaren Träumen und einer körperlichen Deformation, die schließlich doch dazu führt, dass sie ihnen ein Stück näher kommt. Ihre Zwillingsschwester Rose, die nur das beste für ihre Schwester will. Albie, zahnloser Held dieser Geschichte. Und Silas, ein Kuriositätensammler, bei dem die Grenzen zwischen Fantasie und Realität verschwimmen.
Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen. Lasst euch entführen, wandelt zwischen den ungewaschenen Menschen und lasst euch von den Kutschen mit Schlamm vollspritzen.