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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2018

Zauberhaft!

Das Hotel der verzauberten Träume - Fräulein Apfels Geheimnis (Das Hotel der verzauberten Träume 1)
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Das kann ja was werden, wenn der Urlaub schon so anfängt!
Findet zumindest Joelle, als ihre Mutter zum falschen Ferienort fährt, weil sie das Navi falsch programmiert hat. Statt also nun die Wasser-Riesenrutsche ...

Das kann ja was werden, wenn der Urlaub schon so anfängt!
Findet zumindest Joelle, als ihre Mutter zum falschen Ferienort fährt, weil sie das Navi falsch programmiert hat. Statt also nun die Wasser-Riesenrutsche hinunterzurutschen, darf Familie Fröhlich es sich bei Hausgans Agathe und Hotelbesitzerin Fräulein Apfel gemütlich machen.
Das stellt sich nachher als gar nicht so schlecht raus, denn Fräulein Apfel scheint ein Geheimnis zu haben, welches Joelle lüften will – ob es etwas mit den vielen Traumfängern in Fräulein Apfels Hotel zu tun hat?

Ein sehr schön geschriebenes Kinderbuch, mit tollen Illustrationen! Auch das Cover hat mich von Anfang an verzaubert – wie meist bei den Büchern von arsEdition. Joelle zeigt, dass anders sein gut ist, und das ist für Kinder eine wichtige Message. Ein kindgerechter Schreibstil und eine etwas größere Schrift motivieren zum weiterlesen.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Zurück ins Leben

Bucket List
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Amy und Noah, Noah und Kyle – ein Liebespaar und zwei Freunde, die eher wie Brüder sind. Doch dann stirbt Noah. Wird plötzlich aus dem Leben gerissen. Was bleibt, ist eine verzweifelte Amy und ein wütender ...

Amy und Noah, Noah und Kyle – ein Liebespaar und zwei Freunde, die eher wie Brüder sind. Doch dann stirbt Noah. Wird plötzlich aus dem Leben gerissen. Was bleibt, ist eine verzweifelte Amy und ein wütender Kyle. Doch Noah wäre nicht Noah, würde er nicht wissen, dass seine Freunde ihn schmerzlich vermissen und sich in ihrer Trauer vergraben. Also bittet er die beiden, seine Bucket List abzuarbeiten – Dinge, die er immer machen wollte, bevor er stirbt. Und natürlich wird ihm dieser Wunsch erfüllt.

Das wichtigste an diesem Buch ist nicht, dass Noah die beiden mit Briefen versorgt, dass er ihnen auch nach dem Tod noch nah ist. Das wichtigste ist nicht, ob es zu Tränen rührt. Das wichtigste ist nicht, ob es ein Happy End gibt und für wen und warum. Die wichtigste Message in diesem Buch lautet für mich: Niemand, aber auch wirklich niemand, hat ein Recht darüber zu entscheiden, wer wie wann warum und wie lange trauert. Niemand! Die Autorin hat dieses Thema, welches in unserer doch recht fortschrittlichen Gesellschaft leider immer noch ein Tabu ist, grandios behandelt. In einer Trauerphase gibt es nicht nur schwarz und weiss. Trauer hat viele Facetten, viele Konsequenzen, und einige davon werden in dieser Geschichte dargestellt.

Denn wer schreibt vor, wie lange man trauern muss? Sechs Wochen? Ein halbes Jahr? Ein ganzes Leben? Warum soll es verkehrt sein, jemand anderen lieben zu dürfen? Langsam sollte in den Köpfen der Gesellschaft ankommen, dass es nicht falsch ist, sein Leben weiterzuleben. Das hat nichts damit zu tun, wie sehr man den Menschen geliebt hat, den man gehen lassen musste.

Die Protagonisten, aus deren Sicht der Leser die Handlung abwechselnd erzählt bekommt, sind authentisch. Amy, die chaotische Fotografin, die sich oft von den Wellen ihrer Trauer erdrücken lässt. Kyle, der penible Anwalt, der am liebsten alles hinter sich lassen möchte.

Der Schreibstil hat mir außerordentlich gut gefallen – sehr einfühlsam und sensibel. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, wollte Amy und Kyle nicht alleine lassen. Nicht zu flapsig für das Thema, aber auch nicht zu ernst, sondern der goldene Mittelweg.

Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus – haltet die Taschentücher bereit!

Veröffentlicht am 03.05.2018

Strahlende Sonne am Literaturhimmel

Tausend strahlende Sonnen
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Liebe und Hass, Eifersucht und Neid - große Gefühle. Dieses Buch zeigt, dass man trotzdem zueinander finden kann.

Mariam ist die uneheliche Tochter eines Kinobesitzers und heiratet im Alter von fünfzehn ...

Liebe und Hass, Eifersucht und Neid - große Gefühle. Dieses Buch zeigt, dass man trotzdem zueinander finden kann.

Mariam ist die uneheliche Tochter eines Kinobesitzers und heiratet im Alter von fünfzehn Jahren den dreißig Jahre älteren Schuhmacher Raschid. Isoliert auf dem Land aufgewachsen, hält das Leben in Kabul für sie viele Überrschungen bereit – die meisten jedoch negativ. Von ihrem Ehemann wird sie unterdrückt, geschlagen und gedemütigt. Als Raschid Laila zur zweiten Frau nimmt, fällt Mariam in eine Depression. Doch sobald Lailas erstes Kind auf der Welt ist, verbünden sich die beiden Frauen, und ihr Leben ändert sich schlagartig.

Nach dem Erfolgsroman „Drachenläufer“ liefert Khaled Hosseini nun wieder einen brillianten Roman ab. Die Geschichte um die zwei Frauen, die überleben wollen – sowohl den blutigen Krieg als auch die Gewaltherrschaft ihres Ehemannes – wird so lebendig und bilderreich erzählt, dass man das Gefühl hat, live dabei zu sein. Teilweise sind die Szenen so eindrucksvoll geschildert, dass man vor Unglauben nur den Kopf schütteln kann.

Die Charaktere erscheinen von Anfang an als völlig authentische Menschen, mit denen man sich identifizieren kann. Seine bildhafte Sprache lässt ihnen die Ecken und Kanten, die so ein Charakter braucht, ohne dass man das Gefühl hat, dass sie in irgendeiner Art und Weise erfunden sind. Durch die wunderbare deutsche Übersetzung, auch das muss man hier mal sagen, wird der Erzählfluss nicht gehemmt, sodass es einem schwer fällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen.

Würde es mehr als die fünf Sterne geben, wäre die auch definitiv zu vergeben!

Veröffentlicht am 13.04.2018

Liebevoll geschriebene Story

Zurück nach Hollyhill
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Ein Buch über Zeitreisen mal anders.

Emiliy erhält am Tag ihres Schulabschlusses einen Brief ihrer verstorbenen Mutter und ein Armband. Beides wird ihr überreicht von ihrer Omi, bei der sie seit dem Tod ...

Ein Buch über Zeitreisen mal anders.

Emiliy erhält am Tag ihres Schulabschlusses einen Brief ihrer verstorbenen Mutter und ein Armband. Beides wird ihr überreicht von ihrer Omi, bei der sie seit dem Tod ihrer Eltern lebt. In diesem Brief bittet ihre Mutter, Emily solle sich nach England aufmachen – nach Holyhill, um genau zu sein, denn dort würde sie ihre Wurzeln finden. Also macht sich Emily auf den Weg in ein Dorf, das auf keiner Karte zu finden ist und das kein Einwohner Englands zu kennen scheint – bis auf Matt. Der lässt sie deutlich spüren, dass sie hier nicht erwünscht ist, aber auch die anderen Einwohner von Holyhill sind skeptisch gegenüber dem Neuankömmling. Doch bald stellt sich heraus, dass Emily hier das Abenteuer ihre Lebens erleben wird.

Emily, die Protagonistin, ist von der ersten Seite an sympathisch. Eine tolle Protagonistin, mit der man mitfühlen kann. Alexandra Pilz hat mit Emily einen tollen Charakter erschaffen, der Ecken und Kanten hat, trotz allem aber geliebt werden muss. Ebenso wird das Dörfchen Holyhill mit einer Leidenschaft beschrieben, die es dem Leser schwer macht, das Buch wegzulegen. Ihr bezaubernder Schreibstil lässt das Buch flüssig lesen.

Eine leichte Lektüre und eine Empfehlung für den nächsten Urlaub!

Veröffentlicht am 13.04.2018

Thriller mit Blick in die menschlichen Abgründe

Scherbenseele
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Eine Selbstmordserie wird für Kommissar Jens Hurtig zum Albtraum.

Nachdem Erik Axl Sund mit ihrer Victoria-Bergmann-Reihe für Aufsehen gesorgt haben, musste der erste Teil der neuen Kronoberg-Serie natürlich ...

Eine Selbstmordserie wird für Kommissar Jens Hurtig zum Albtraum.

Nachdem Erik Axl Sund mit ihrer Victoria-Bergmann-Reihe für Aufsehen gesorgt haben, musste der erste Teil der neuen Kronoberg-Serie natürlich auch ein Bestseller werden. In „Scherbenseele“ ermittelt Kommissar Jens Hurtig (den wir in der ersten Trilogie eher am Rande kennenlernen durften) und übernimmt die Rolle von Jeanette Kihlberg.

Etliche Jugendliche begehen Selbstmord, und am Tatort wird stets eine Kassette mit Musik gefunden. Bald ist klar, dass die Band „Hunger“, die im Untergrund aktiv ist, in der Sache mit drin steckt. Die Opfer sind Jugendliche, die es in ihrem Leben nicht leicht hatten – und keinen anderen Ausweg gesehen haben.

Dies ist keineswegs ein Buch zum „weglesen“, im Gegenteil. Die Story wir in vielen kurzen Kapiteln erzählt, jedes maximal drei Seiten lang, und immer aus einer anderen Sicht. Die machst es nicht leicht, in die Geschichte reinzukommen – weder am Anfang, noch mittendrin. Dennoch ist dies das Mittel von Erik Axl Sund, die Atmosphäre zu vermitteln, die es sein soll: düster, melancholisch, schwerfällig. Die einzelnen Erzählstränge laufen im letzten Drittel zusammen und offenbaren eine dramatische Auflösung. Im Gegensatz zur Victoria-Bergmann-Reihe ist dieses Buch in sich abgeschlossen und somit auch für „Neueinsteiger“ zu empfehlen.

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, fand ich doch schon die Geschichte um das „Krähenmädchen“ spannend...doch leider musste ich mich eher durch das Buch kämpfen. Lesevergnügen kam erst gegen Ende auf, als alles langsam zusammenkam. Dennoch ist das Buch brillant geschrieben und zeigt wieder einmal, dass man für eine spannende Geschichte auch die entsprechende Atmosphäre schaffen muss. Und das kann Erik Axl Sund.