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Veröffentlicht am 05.11.2020

Der Tote im Keller

Bierbrauerblues
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Bierbrauerblues ist ein Cosycrimi und der erste Fall von der Autorin Natascha Keferböck und ihrem Kommissar Raphael Aigner. Es dreht sich alles um einen Mord im Brauhaus Riegler und spielt im fiktiven ...

Bierbrauerblues ist ein Cosycrimi und der erste Fall von der Autorin Natascha Keferböck und ihrem Kommissar Raphael Aigner. Es dreht sich alles um einen Mord im Brauhaus Riegler und spielt im fiktiven Dorf Koppelried im Salzburger Land. Das Cover mit seinem Weizenbier auf dem rot-weisskariertem Tischtuch, hätte nicht passender sein können und ich finde es sehr anziehend .

Am Tag der Hochzeit der schönen Marie mit dem Wirtshaus- und Brauereibesitzer Max Riegler,ist ganz Koppelried auf den Beinen, um sich dieses Fest auf gar keinen Fall entgehen zu lassen. Und auch unbedingt dem Spektakel beizuwohnen , denn wird die Marie wirklich den strammen und viel zu kleinen und dazu noch unattraktiven Max heiraten um die Dorfwirtin zu werden? Das konnten sich die wenigsten Einwohner von Koppelried vorstellen. Das diese Ehe halten soll und geschweige denn freiwillig aus liebe geschlossen wurde , dazu fehlt allen doch der Glaube. Aber dass die schöne Marie schon nach drei Tagen Witwe ist, kommt dann doch etwas überraschend. Ehemann Max wurde erschlagen und im Gärfass ertränkt . Wer sollte das getan haben ? Gefühlt haben alle Koppelrieder irgendwie ein Motiv, denn der Max war weit mehr als unbeliebt bei den Allermeisten..... ja das beste Bier braute er weit und breit aber geachtet wurde er dafür aber nicht .

Marie , die jetzt schon Witwe ist und eine richtig vermögende dazu, hatte ja wie alle mitbekommen hatten, ihre Hochzeitsnacht im Schaufenster des lokalen Möbelhauses mit jemand anderem verbracht als ihrem Ehemann !! Ein Tatmotiv hätten so einige, die Moser Kathi, die erste Kraft im Wirtshaus und Gspusi vom Max , der Lehrling Gregor aus Eifersucht vielleicht oder gar die alte Tante Erni, die berühmt für ihre Schnitzel ist und die er aus der Küche des Wirtshaus warf und am liebsten ins Altersheim abgeschoben hätte. Aber so klapprig ist die Erni noch nicht, das sie sich das gefallen lässt aber eine Mörderin ? Wer weiß das schon .

Der Aigner setzt alles dran den oder die Täterin zu finden , denn ausgerechnet er , der Dorfpolizist, der mit der Braut die Hochzeitsnacht verbracht hat soll diesen Fall nun lösen. Das könnte ihm auch gelingen wenn er sich nicht immer von der Marie so ablenken lassen würde , denn wenn er sie nur anschaut dann setzt bei ihm der Verstand aus.

Dies ist der erste Krimi von Natascha Keferböck und der Auftakt zu einer Reihe um den Polizisten Raphael Aigner. Es ist ein witziger Krimi . Die oft schrägen Charaktere sind herrlich getroffen und man kann jeden einzelnen vor sich sehen.

Nach dem Unfalltod seiner Frau Sabine hat der Aigner die eine oder andere Liebschaft am laufen aber für eine neue Partnerschaft ist er nicht bereit. Zum Glück hat er seine Schwester Gaby die fest an seiner Seite steht und sich um ihn und seinen kleinen Sohn Felix liebevoll kümmert und auch sonst alles ganz pragmatisch Managet.

Die Schreibweise ist locker , witzig mit Augenzwinkern erzählt und flüssig zu lesen. Besonders gefällt mir das am Ende des Buches die Mundartbegriffe erklärt werden. Das kann man auch für seinen nächsten Urlaub im schönen Österreich gebrauchen .

Es hat mir gut gefallen und mich oft zum schmunzeln gebracht, wenn ich wüsste wo dieses Koppelried liegt , ich würde gerne dahin reisen um ein Weizen dort zu genießen und die ziemlich schrägen Vögel dort zu beobachten .... Das Buch bekommt von mir 4 Sonnen.

Danke an Lovelybooks für das gratis Exemplar und das ich an der leserunde teilnehmen durfte. Es gefiel mir besonders der herzliche Kontakt mit der Autorin Natascha Keferböck.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Bluthitze in Luzern

Mord im Parkhotel
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Ein mörderisch heißer August in Luzern und im Stadtpark wird die Leiche einer wunderschönen Frau gefunden. Tod auf einer Parkbank wie schlafend dahin drapiert. Im eleganten Kleid , als wenn sie sich nur ...


Ein mörderisch heißer August in Luzern und im Stadtpark wird die Leiche einer wunderschönen Frau gefunden. Tod auf einer Parkbank wie schlafend dahin drapiert. Im eleganten Kleid , als wenn sie sich nur von einer berauschenden Nacht erholen würde.
Als Kommissar Walker an den Fundort gerufen wird ist es so als wenn ihm jemand die Luft abschnürt, beim Anblick der Toten , der er am frühen Morgen gegenübersteht , ist doch seine geheimnisvolle Freundin Salome aber kann das sein ? Oder spielt ihm die seit Wochen glühende Hitze in der Stadt seinem Hirn einen Streich ? Die Ermittlungen gestalten sich schwierig , denn die Tote führte wohl ein Doppelleben und inwieweit ist Walker im Fall verwickelt und kann und darf er überhaupt unbefangen ermitteln....

Von Silvia Götschi habe ich schon einige Krimis gelesen die mir alle besser gefallen haben als dieser. Vielleicht ist es , weil mir Walker überhaupt nicht sympathisch ist .
Das Cover mit dem wunderschönen Parkhotel gelegen am See, dem Titel und den darauf geprägten Blutspuren gefiel mir so gut als ich es sah, das ich es sofort haben wollen.
Doch der Krimi lief zäh und bereitete mir wenig Freude beim lesen. Walker vom Typ eher Einzelgänger, Kettenraucher, schluckt Tabletten wie Bonbons und spült mit Alkohol dazu. Sein zetern über die Gluthitze in der Stadt, seine ständige Qualmerei und sein ständiges Selbstmitleid machten mir viel Mühe .
Auch ist er ein Meister darin Leuten vor dem Kopf zu stoßen , die es gut mit ihm meinem. Und ständig das Wetter, so kann man auch Seiten füllen.

Es bekommt von mir 3 Sonnen.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Nichts scheint so wie es ist ...

ROMY
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Sehr berührend und beeindruckend finde ich diese Geschichte über Romy, die eigentlich schon immer weiblich ist, es aber aufgrund des Irrtums eines Arztes bei ihrer Geburt nie sein durfte. Sie wächst als ...

Sehr berührend und beeindruckend finde ich diese Geschichte über Romy, die eigentlich schon immer weiblich ist, es aber aufgrund des Irrtums eines Arztes bei ihrer Geburt nie sein durfte. Sie wächst als Junge auf, fühlt sich dabei nie wohl und blieb immer ein Außenseiter.

Ich habe sowohl mit Richard-Romy, als auch mit der Autorin Isabella mitgelitten. Romy möchte ich auf diesem Weg sehr viel Kraft für ihr weiteres Leben wünschen. Und ich hoffe und Wünsche ihr, das es ihr hoffentlich bald gelingen wird sich endlich als Frau zu akzeptieren und zu begreifen, dass Frau sein sehr Facettenreich ist und mehr ist als sich nur über das Aussehen zu definieren .

Die Geschichte von Romy hat mich schon sehr berührt und mit Isabella habe ich auch mitgelitten und ich habe mich viel zu oft gefragt wie sie das alles aushält ? Romy kam mir vor wie ein Energie Vampir der besonders Isabella aussagt bis sie vor Erschöpfung fast umfällt . Immer wieder diese Abfrage nach ihrem Aussehen, diese ständige Sucht nach Bestätigung in einer quasi Endlosschleife.

Ich habe Romy auch in einigen Ansätzen als eine sehr liebenswerte und humorvolle junge Frau erlebt, leider sind diese witzigen Erlebnisse z. B. aus ihrem Berufsleben sehr knapp gehalten. Obwohl sie ihre Arbeit liebt und von ihren Kollegen sehr geschätzt wird , denn sie ist mit Herz und Seele dabei und toppt das mit besonders guten Fachwissen . Sonst versteckt sie sich aber gerne hinter ihrem großen Schutzmantel der Unsicherheit der durch früheste Ablehnung genährt wurde .

Romy ist eine Frau die erst sehr spät das sein durfte was sie seit ihrer Geburt schon war. Ein Wahrnehmungsfehler eines Mediziners in Zeiten als man intersexualität nicht wahrnahm , sondern ignorierte und so löste wie man es zu der Zeit eben tat. Mit völlig überforderten und noch dazu ahnungslose Eltern und in einem kleinen Dorf zu Hause , wo jeder jeden schon argwöhnisch beäugte wenn er sich schon nur anders benahm und nichts peinlicher sein kann als total andersartig zu sein.

Der Arzt entschied damals das es, das Baby , ein Junge sei und so wurde er als Junge groß gezogen und bekam ab der Pubertät Hormone das es auch ein Junge wurde. Doch es klappt nicht so wie es sollte, Richard fühlt sich anders und heute würde man sagen , er ist deswegen von den Jungs auch gemoppt worden . Im Alter von 28 Jahren erfährt er, dass er eine Gebärmutter und Eierstöcke besitzt. Irgendwie hat er sich schon immer anders, als Frau ? gefühlt. Er entschließt sich zukünftig als Frau zu leben, die Operation zur Frau erscheint als die Lösung all ihrer Probleme . Aber damit ist nicht sofort alles gut .Sie wird auch sehr viel Zeit und Energie darauf verwenden, Ihr tolles Aussehen noch weiter zu optimieren . Viele Frauen halten es für normal, sich exzessiv damit zu beschäftigen . Unser Selbstwertgefühl wird laut Psychologen von unserem Aussehen bestimmt. Und bei Frauen ist es vermutlich noch ausgeprägter . Das ist das Problem, denn Frauen wird systematisch beigebracht, dass ihr Wert viel von ihrem Aussehen abhängt. Und Romy ist ein besonderes Opfer ihres mangelnden Selbstwertgefühls und ihrer falschen Aussenwahrnehmung. Zum Glück steht eine tolle Freundin an ihrer Seite auf die sie sich hundertprozentig verlassen kann. Und so wünsche ich ihr alles erdenklich gute.

Aber Isabella hat uns ja schon fast eine Fortsetzung, „von Romy auf dem Traumschiff“ angekündigt und da freue ich mich schon darauf und ich erwarte mir ein bisschen mehr Witz dabei.

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Flucht in eine ungewisse Zukunft

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Vorsicht ! Ich kann vor diesem Buch nur warnen , es besteht höchste Suchtgefahr.
Dieses Buch macht abhängig, man will immer weiter lesen, was passiert als nächstes, die Kapitel haben eine angenehme Länge, ...

Vorsicht ! Ich kann vor diesem Buch nur warnen , es besteht höchste Suchtgefahr.
Dieses Buch macht abhängig, man will immer weiter lesen, was passiert als nächstes, die Kapitel haben eine angenehme Länge, es lässt sich leicht lesen und bleibt bis zum Ende fesselnd. Mir gefiel es besonders in die Welt der Schönheit einzutauchen und interessantes über die Großen Ikonen der Kosmetik von Helena Rubenstein und Elisabeth Arden zu erfahren.

Die junge Chemie-Studentin Sophia Krohn, hat sich mit ihrem Dozenten Georg eingelassen aber nur weil er ihr sein Leid geklagt hatte. Seine Ehe sei zerrüttet und seine Frau wollte die Scheidung und er erweckte Gefühle in ihr, die sie vorher nicht gekannt hatte.
Und jetzt war sie schwanger und wie sollte sie den Blicken ihrer Eltern standhalten können?
Besonders ihrem Vater , Heinrich Krohn, durch und durch Preuße: Pflichterfüllung, Sitte und Anstand sowie Ordnung gingen ihm über alles.
Seine Reaktion darauf war vorhersehbar. Besonders wo dieser Kerl sich nur mit seiner Tochter vergnügt hatte und jetzt nicht zu ihr stand. Sophia das Kind wegzunehmen war eine Möglichkeit , sie zu enterben eine andere.
Er wirft sie aus dem Haus, für ihn ist seine Tochter gestorben.
Sophia findet in ihrer Verzweiflung bei Ihrer Freundin Henny - einer Nackttänzerin - Zuflucht . Als Josephine Baker nach Berlin kommt, darf Henny bei ihr vortanzen und bekommt das Okay bei ihr in Paris im Ensemble aufzutreten. Sophia begleitet sie aber für sie ist es schwer in Paris so kurz nach dem Krieg als Deutsche eine Aufenthaltserlaubnis und Arbeitserlaubnis zu bekommen. Ihre Ersparnisse schrumpfen immer mehr zusammen und ihr Unmut wird immer größer. Sie beginnt wieder mit ihrer Cremeherstellung und lernt die große Helena Rubenstein kennen.

Am Anfang war Sophia sehr schüchtern , im Laufe der Geschichte widerfährt ihr sehr viel Leid. Das ich mit ihr zusammen erlebt und auch mitgelitten habe. Sophia macht eine enorme Entwicklung durch und trotzdem bleibt sie sich immer treu.

Ein gelungener Auftakt zu einer Triologie. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Teile.
Und es bekommt von mir 5 Sonnen plus

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Veröffentlicht am 26.08.2020

Herzklopfen so leise

Das Glück so leise
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Das Buch ist mir wegen des wunderschönen Covers aufgefallen und der Einstieg gelang mühelos. Die Kapitel werden abwechselnd aus den Blickwinkeln von Lillian und Sam erzählt, den beiden Hauptpersonen ...


Das Buch ist mir wegen des wunderschönen Covers aufgefallen und der Einstieg gelang mühelos. Die Kapitel werden abwechselnd aus den Blickwinkeln von Lillian und Sam erzählt, den beiden Hauptpersonen . Beide waren mir sofort sympathisch und die Annäherung der beiden hat mir gut gefallen.
Sam eigentlich Samuel flüchtet sich nach einem handfesten Streit mit seinem Chef, der ihm nicht nur den Job kostet sondern auch die (Liebes-)Beziehung zu seiner Arbeitskollegen Knall auf Fall beendet , in die Norddeutsche Einöde zu seiner Großmutter Henriette. Er besucht sie in der Hoffnung von ihr einen schnellen Kredit zu bekommen um sich damit in Hamburg mit einer Werbeagentur selbstständig zu machen.
Henriette mit ihren 80 Jahren ist eher eine wilde Hippie Braut , die es faustdick hinter den Ohren hat und Amor in ihrem Umfeld gerne auf die Sprünge hilft.

Natürlich wird sie ihrem Lieblings Enkel das Geld geben aber natürlich zu ihren Bedingungen !!
Sie ist es auch die dafür sorgt das man sich auf Gut Auweide schnell wie zu Hause fühlt.
Lilian begegnet Sam vom ersten Tag an mit Argwohn und macht kein Geheimnis daraus was sie über ihn denkt und warum er hier ist, nur des Geldes wegen !
Da sie aber ab jetzt zusammen in einem Büro arbeiten kommen sie sich zwangsläufig näher. Lilian die in der Jugend ihr Gehör verlor, hat einfach nur Angst sich ihm zu öffnen , schon einmal ist sie sehr tief verletzt worden und wäre da nicht Ida , Lilians kleine Tochter die sich sofort blendend mit Sam versteht und sowieso aller Sonnenschein ist hätte sie weiterhin einen großen Bogen um ihn gemacht.
Dann werden die beiden ein Liebespaar, erst heimlich doch als eines Tages Sam übergriffig wird und sie zufällig ein Streit zwischen ihm und Henriette mitbekommt ist sie so verletzt , das sie Hals über Kopf vom Gut flüchtet.
Was ist nur geschehen, war alles nur eine Lüge und sie für ihn ein schöner Zeitvertreib um sich in dieser Einöde etwas zu amüsieren ?

Der Schreibstil war sehr leicht, lebendig und witzig und es lebt von den Höhen und Tiefen dieser Beziehung der beiden Hauptpersonen.
Dieser Sommerroman versprüht Lebensfreude und macht große Lust auf Urlaub, ich wünschte mir mehr als einmal auch an diesem wunderschönen Ort am See zu sein und auf diesen Steg zu chillen. Es geht aber auch um ein ernsthaftes Thema das mit sehr viel Tiefe ausgearbeitet ist. Das Cover und der Buchtitel passen perfekt zueinander.

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