A Silent Voice – Eine Stimme kann verschiedene Formen haben
A Silent Voice 07Kurzmeinung
Eine Geschichte, die ein wichtiges Thema anspricht. ‘A Silent Voice‘ zeigt deutlich, was Mobbing auch Jahre später noch anrichten kann...
Rezension
Die Manga-Reihe A Silent Voice, geschrieben ...
Kurzmeinung
Eine Geschichte, die ein wichtiges Thema anspricht. ‘A Silent Voice‘ zeigt deutlich, was Mobbing auch Jahre später noch anrichten kann...
Rezension
Die Manga-Reihe A Silent Voice, geschrieben von Yoshitoki Oima, erzählt die Geschichte von Shoya Ishida und Shoko Nishimiya. Außerdem begleiten wir verschiedene Menschen, die das Leben der beiden stark beeinflusst haben. Ishida und Shoko haben sich in der Grundschule kennengelernt, wobei Shoko neu in Ishidas Klasse kommt und durch eine bestimmte Eigenschaft klar in dieser Gruppe hervorsticht – sie ist gehörlos. Während Shoko ihr Bestes versucht und sich täglich die Mühe gibt, mit den anderen über ein Notizheft schriftlich zu kommunizieren, geht es mit dem Mobbing in der Klasse sehr schnell los. Ishida ist der erste, der mit allem anfängt und es dauert nicht lange, bis seine Freunde und Klassenkameraden mitmachen. Als Shokos Mutter eine gewisse, sehr kostspielige Sache bei der Schulleitung anspricht und diese anschließend die gesamte Klasse damit konfrontiert, wendet sich das Blatt plötzlich für Ishida. Diejenigen, die er bislang als seine Freunde betrachtet hat, schikanieren ihn plötzlich und wenden sich von ihm ab. Er gibt Shoko sofort die Schuld für all das und eines Tages eskaliert der Streit zwischen ihnen, worauf das junge Mädchen sogar die Schule verlässt. Die Jahre vergehen und Ishida wird mit jedem Tag bewusster, wie falsch er sich damals verhalten hat und er macht es sich zur Aufgabe, Shoko wiederzufinden und ihr genau das klar zu machen. Nichts davon war ihre Schuld, nichts davon hat sie zu verantworten und dennoch fällt es Shoko unglaublich schwer, sich selbst zu verzeihen...
Meine Meinung zum Verlauf der Geschichte [Spoiler-Alert]
Mir hat Shoko von der ersten Seite an unglaublich leidgetan. Abgesehen von ihrer kleinen Schwester hatte sie nie wirklich Freunde und hat sich dennoch jeden Tag so unfassbar darum bemüht, von ihren Mitschülern gemocht zu werden. Sie hat ständig versucht, alles richtig zu machen und hat dabei ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche viel zu sehr beiseite geschoben. Vermutlich viel es mir auch deshalb so schwer, Ishida in den ersten Bänden zu verzeihen. Erst, als er wirklich angefangen hat, Shokos Leben aktiv zu verbessern und sich nicht einfach nur zu entschuldigen, um sich entschuldigt zu haben, hab ich ihm abgenommen, dass er all das wirklich bereut. Ein paar Charaktere – wie Naoka, Nagatsuka, Miki und Mashiba – konnte ich auch zum Ende der Geschichte nicht so unfassbar doll leiden, weil sie mir einfach viel zu oberflächlich waren. Bei ihnen hatte ich ganz klar das Gefühl, dass sie nur auf ihren eigenen Vorteil aus waren und ihnen die Gefühle von anderen dabei relativ egal waren... Wen ich hingegen unglaublich toll fand, auch in ihrer Charakterentwicklung, war Yuzu. Ich mochte Shokos kleine Schwester einfach unfassbar gerne und hätte gerne mehr von ihr und ihrer Geschichte erfahren. Sie ist so mutig und tapfer und setzt sich für ihre große Schwester ein, so gut wie sie kann. Ab einem gewissen Punkt in der Reihe – oder vielleicht sogar schon von Anfang an – hätte ich mir eine Art Triggerwarnung gewünscht, da manche Themen eben doch sehr explizit dargestellt wurden. Dennoch ist A Silent Voice eine wirklich tolle Geschichte, die ein Thema behandelt, das viel offener kommuniziert werden sollte. Es passiert nicht gerade selten, dass Leute gemobbt werden, weil den Mobbern schlicht und ergreifend ‘langweilig‘ ist und sie nichts Besseres mit ihrem Leben anzufangen wissen. Und vor allem das und die Konsequenzen, die sich für beide Seiten daraus entwickeln, wird in Geschichten wie dieser sehr gut dargestellt.
Über diese Figuren möchte ich etwas sagen [Spoiler-Alert]
Shoko Nishimiya – sie ist unglaublich empathisch, was ihr das Leben manchmal ein wenig zu schwer macht. Während Shoko eigentlich diejenige ist, die aufgeheitert werden soll, fühlt sie sich durch den Aufwand, den andere für sie betreiben, einfach nur schuldig. Vor allem die letzten Szenen im sechsten Band, in denen man sieht, wie ihr Leben hätte verlaufen können, wenn damals in der Schule alle netter und aufgeschlossener gewesen wären, haben mich sehr traurig gemacht. Für einen Charakter wie sie hätte ich mir wirklich gewünscht, dass sie sich schon sehr viel früher willkommen fühlt und den Eindruck hat, dass andere sie als Person und Freundin zu schätzen wissen.
Shoya Ishida – also am Anfang der Reihe mochte ich ihn absolut nicht. Ich war fast schon ein bisschen schadenfroh, als sich die Klasse dann gegen ihn gewendet hat – wobei man ja sagen muss, dass jeder von ihnen, sogar ihr Klassenlehrer, einfach alles vollkommen falsch gemacht hat. Aber im Laufe der Geschichte und vor allem in den Momenten, in denen er Shoko vor früheren Klassenkameraden verteidigt hat, haben mir deutlich gemacht, dass er sich sehr wohl positiv verändert hat. Es war außerdem schön zu sehen, dass er endlich mal richtige Freunde findet, die sich nicht sofort von ihm abwenden, wenn es unangenehm wird.
Yuzuru Nishimiya – Yuzu war mein absoluter Lieblingscharakter in der Reihe! Ich hätte so gerne noch mehr von ihr gelesen, weil sie mir einfach sehr sympathisch war. Die Art, wie sie ihre Schwester vor allen verteidigt und Kämpfe für sie austrägt, zeigt ganz deutlich, wie mutig und tapfer sie ist. Sie hat schon in sehr frühem Alter um das Leben ihrer Schwester bangen müssen und zu realisieren, dass sie zwar all die Jahre so viel für Shoko getan hat und ihre Schwester dennoch Suizid begehen wollte, muss absolut schrecklich für sie gewesen sein. Gäbe es eine Fortsetzung der Geschichte, würde ich mir für sie eine tolle Zukunft wünschen, in der sie sich weniger Gedanken machen muss.
Das ist mein persönliches Lieblingszitat
„Hinter dieser Tür wartet sicher meine schmerzhafte Vergangenheit auf mich. Doch nicht nur das, sondern auch neue Möglichkeiten. Die kann ich mir jederzeit eröffnen... Solange ich lebe.“ – A Silent Voice (Band 7), Seite 185
Habt ihr A Silent Voice gelesen oder den Anime dazu geschaut?
Wenn ja, was haltet ihr von der Geschichte und ihrer Umsetzung?
Wenn nicht, ist es schon auf eurer Lese-/Watch-Liste?
Bis bald!
Michelle :)