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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2019

Klassischer Krimi

Mord braucht keine Bühne
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Frances Brodys Roman „Mord braucht keine Bühne“ spielt in den 20er Jahren. Kate Shackleton, die seit kurzem als Privatdetektivin tätig ist, ermittelt in einem Diebstahlfall und stolpert dabei im wahrsten ...

Frances Brodys Roman „Mord braucht keine Bühne“ spielt in den 20er Jahren. Kate Shackleton, die seit kurzem als Privatdetektivin tätig ist, ermittelt in einem Diebstahlfall und stolpert dabei im wahrsten Sinne des Wortes über eine Leiche.

Ihr zweiter Fall als Privatdetektivin führt Kate nach Harrogate. Sie verbindet die Fahrt mit einem Besuch bei einer Freundin, die dort ein Theaterstück inszeniert. Kate hat Fotos von den Schauspielern gemacht und freut sich darauf, das Stück zu sehen. Nach dem Ende der Vorstellung findet Kate eine Leiche. Es handelt sich um den unsympathischen und allseits unbeliebten Lawrence Milner. Gleichzeitig verschwindet Lucy, eine Schauspielerin. Kate wird von Lucys Großvater, Captain Wolfendale, gebeten, nach Lucy zu suchen. Sehr schnell wird Kate klar, dass auch der Captain etwas zu verbergen hat. Aber auch seine Mieter und Lucys Freunde haben Geheimnisse. Jeder kann der Mörder sein. Kate tappt lange im Dunkeln, schafft es aber, nebenbei noch den Diebstahl aufzuklären.

Der Roman ist exzellent erzählt. Kate ist eine liebenswerte, für die damalige Zeit sehr emanzipierte Frau mit Herz. Ich kann den Roman nur wärmstens empfehlen und freue mich schon auf eine Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Geschichte
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 03.01.2019

Spannender Krimi

Kälter als die Angst
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„Kälter als die Angst“ ist der fünfte Band einer Krimireihe von Christine Drews. Es handelt sich um eine abgeschlossene Geschichte, man muss die früheren Bände nicht gelesen haben.

Katrin Ortrup hat mit ...

„Kälter als die Angst“ ist der fünfte Band einer Krimireihe von Christine Drews. Es handelt sich um eine abgeschlossene Geschichte, man muss die früheren Bände nicht gelesen haben.

Katrin Ortrup hat mit ihren Kindern nach ihrer Scheidung ein neues Zuhause gefunden. Zunächst scheint alles wunderbar zu sein, die neuen Nachbarn veranstalten sogar eine Willkommensparty für sie, um sich besser kennen zu lernen. Auf dieser Party hört Katrin zum ersten Mal von Drohbriefen, die die anderen Bewohner erhalten haben. Nicht lange darauf erhält auch Katrin solch einen Brief. Sie weiß nicht, ob sie diese Briefe, die in Reimform geschrieben sind, ernst nehmen muss. Sie wendet sich daher an eine Polizistin, Charlotte, die sie aufgrund eines früheren Erlebnisses kennt. Charlotte ist gerade dabei, sich von einem schweren Trauma zu erholen und möchte in die Mordkommission zurück, um mit ihrem früheren Kollegen, Käfer, wieder zusammenzuarbeiten.

Käfer ist gerade dabei, einen Mordfall aufzuklären. Schon bald stellt sich heraus, dass der Mord an Carla Dellbrück in irgendeiner Weise mit den Drohbriefen in Verbindung steht. Zunächst scheint mit der Verhaftung des Ehemanns der Mord geklärt. Leider tauchen trotzdem weitere Drohbriefe auf. Ist auch Katrin's Leben gefährdet? Welche Rolle spielt Brönne, ein verurteilter Mörder, der seine Strafe abgesessen hat und nun straffälligen Jugendlichen hilft, ein gewaltfreies Leben zu leben? Es tauchen immer mehr verwirrende Spuren auf, denen Charlotte und Käfer folgen müssen, bis sich am Ende alles entwirrt und auflöst.

Der Krimi ist sehr spannend geschrieben. Etwas verwirrend fand ich, dass zwischen den Kapiteln einmal die Geschichte aus Sicht des Mörders und einmal ein von Brönne geschriebenes Buch auftauchten. Leider konnte mich die Auflösung am Schluss nicht hundertprozentig zufriedenstellen. Im Großen und Ganzen ist es aber ein kurzweiliger Krimi mit ausreichenden Spannungselementen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 26.10.2018

Hervorragender Thriller

Dreckiger Schnee
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Mit seinem Debüt-Roman „Dreckiger Schnee“ hat Joseph Knox gleich einen Bestseller gelandet. Detective Constable Aidan Waits ermittelt undercover und taucht dabei tief in die Verbrecher- und Drogenszene ...

Mit seinem Debüt-Roman „Dreckiger Schnee“ hat Joseph Knox gleich einen Bestseller gelandet. Detective Constable Aidan Waits ermittelt undercover und taucht dabei tief in die Verbrecher- und Drogenszene ein.

Aidan Waits wird bei einem Drogendiebstahl erwischt und vom Dienst suspendiert. Als Superintendent Parrs ihn vor die Wahl stellt, entweder ins Gefängnis zu gehen oder ins Drogengeschäft abzutauchen, um korrupte Polizisten zu entlarven, die für den Drogenboss Zain Carver arbeiten, überlegt er nicht lange. Er kündigt seine Wohnung und zieht ins Stadtzentrum, wo er sich fortan in den einschlägigen Bars rumtreibt. Dann soll er auch noch die Tochter des einflussreichen Politikers Rossiter suchen. Isabelle ist von zu Hause abgehauen und bei Zain Carver untergeschlüpft.

Aidan schafft es, eine Einladung zu einer der freitäglichen Partys bei Zain Carver zu bekommen. Dort trifft er auf Isabelle. Er stellt fest, dass Isabelle tief im Drogensumpf steckt und für Zain Carver als Drogenkurier arbeitet. Aidan ahnt, dass Isabelle ein Geheimnis hütet und deswegen untergetaucht ist. Bevor sie sich ihm anvertrauen kann, stirbt sie.

Was hat der Vater von Isabelle mit ihrem Tod zu tun? Verdächtige gibt es genug, alle haben scheinbar etwas zu verbergen. Aidan wird immer mehr in die Geschehnisse verwickelt und steckt bald mitten im Bandenkrieg. Als ihn dann auch noch Parrs im Stich lässt, scheint für Aidan alles verloren, sein Leben ist in Gefahr.

Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Ein richtig spannender Thriller, temporeich und keine Sekunde langweilig. Bis zum Schluss war mir nicht klar, wie sich alles am Ende auflösen wird. Der Schluss war für mich überraschend, aber es hat sich alles zu einem sinnvollen Ganzen zusammengefügt. Genau so soll ein Thriller sein.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Münchner Krimi

Das Ludwig Thoma Komplott
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Das „Ludwig Thoma Komplott“ ist der zweite Roman von Sabine Vöhringer und spielt im Herzen von München. Hauptperson des Romans ist Tom Perlinger, ein Münchner Hauptkommisar bei der Mordkommision.

Tom ...

Das „Ludwig Thoma Komplott“ ist der zweite Roman von Sabine Vöhringer und spielt im Herzen von München. Hauptperson des Romans ist Tom Perlinger, ein Münchner Hauptkommisar bei der Mordkommision.

Tom ist mit der Ermittlung in einem Cold Case befasst. In den 60er Jahren hatte ein Serienmörder fünf Prostituierte ermordet. Nun wurden Informationen in der Presse veröffentlicht, wonach der damals für die Morde Verurteilte zu Unrecht ins Gefängnis kam. Als plötzlich Tom's Vorgesetzter anordnet, in diesem Fall nicht weiter zu ermitteln, kann Tom das nicht hinnehmen, sein Misstrauen ist geweckt. Zusammen mit seiner Kollegin Jessica widersetzt er sich seinem Vorgesetzten und ermittelt auf eigene Faust. Die Ereignisse überschlagen sich, als eine gute Freundin und ehemalige Schulkameradin vor seinen Augen auf offener Straße erschossen wird. Julia wollte sich mit Tom treffen und ihm etwas zeigen, doch Tom kommt zu spät.

Die Ermittlungen in diesem Mordfall führen Tom in seine Vergangenheit. Wer aus seiner früheren Clique hat mit dem Mord an Julia etwas zu tun? Und welche Rolle spielt Claas, der frühere Kollege von Tom, der nach einem gemeinsamen Einsatz gegen die russische Mafia verschwunden ist. Und was steht in dem bisher unbekannten Manuskript von Ludwig Thoma, das Julia hatte und das von ihren Mördern mitgenommen wurde? Gibt es in dem Manuskript tatsächlich Hinweise auf die Morde in den 60er Jahren? Tom und seine Kollegen stehen vor einem Rätsel. Zu viele einzelne Fäden müssen verstrickt werden.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Auf der einen Seite steht Tom und seine Familie, die sehr sympathisch gezeichnet werden. Die Geschichte vermittelt hier Kleinstadtflair. Auf der anderen Seite geht es um brutale Serienmorde und die russische Mafia, die vor nichts zurückschreckt. Teilweise waren es sehr viele verschiedene Handlungsstränge, was zeitweise schwierig zu verstehen war. Die Autorin hat es jedoch gut verstanden, die offenen Fragen am Ende zufriedenstellend zu beantworten und die Handlungen zu verknüpfen. Ein spannender Krimi, den ich mit Freude gelesen habe.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Treibt ein Kindermörder sein Unwesen?

Geschürte Angst
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Der Roman „Geschürte Angst“ von Anna Snoekstra gewährt uns tiefe Einblicke in die Abgründe der Menschen in dem Ort Colmstock. Rose Blackey, eine junge Frau, wünscht sich nichts sehnlicher, als Journalistin ...

Der Roman „Geschürte Angst“ von Anna Snoekstra gewährt uns tiefe Einblicke in die Abgründe der Menschen in dem Ort Colmstock. Rose Blackey, eine junge Frau, wünscht sich nichts sehnlicher, als Journalistin zu werden und dem trübsinnigen Ort den Rücken zu kehren. Dafür ist ihr jedes Mittel recht.

Rose wohnt zusammen mit ihren jüngeren Halbgeschwistern, den Zwillingen Scott und Sophie und dem Nesthäkchen Laura, bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater. Sie arbeitet bei Eamon's, einer Polizistenkneipe. Verzweifelt versucht sie, ein Volontariat in der Stadt zu bekommen, erhält aber eine Absage nach der anderen. Als auch noch ihr Stiefvater und ihre Mutter von ihr verlangen, dass sie auszieht, ist Rose verzweifelt. Ihre beste Freundin Mia scheint die einzige zu sein, die zu ihr hält.

Als mehrere Kinder im Ort geheimnisvolle Puppen erhalten, die den Kindern zum Verwechseln ähnlich sehen, nutzt Rose ihre Chance. Sie verfasst einen reißerischen Artikel und schickt diesen an ein Revolverblatt. Zu ihrer Freude wird der Artikel angenommen und veröffentlicht. Ganz schnell wird klar, dass sie sich damit im Ort keine Freunde macht. Was zunächst ganz harmlos schien, erhält durch den Artikel von Rose auf einmal eine andere Bedeutung. Die Menschen in Colmstock haben plötzlich Angst um ihre Kinder, der Polizei wird vorgeworfen, dass sie Informationen zurückhält.

Im Laufe der Ermittlungen wegen der Puppen kommen zwangsläufig Informationen über Bewohner von Colmstock ans Licht, die diese lieber nicht preisgegeben hätten. Rose muss erkennen, dass auch in ihrer eigenen Familie dunkle Geheimnisse lauern. Trotzdem scheinen die Ermittlungen nicht weiterzukommen, Rose fürchtet um ihren Erfolg. Da greift sie zu Mitteln, die sie sehr bald bitterlich bereuen wird, auch wenn sie zunächst scheinbar zum Erfolg führen.

Viele Menschen im Umfeld von Rose zeigen im Laufe der Geschichte ihren wahren Charakter. Bei manchen zeigt sich überraschend eine gute Seite, andere enttäuschen.

Die Geschichte ist sehr spannend erzählt. Vor allem am Schluss konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr weglegen. Die Autorin schafft es , die schlechte wirtschaftliche Lage in Colmstock und die trostlose Situation der Bürger dort gut darzustellen und Spannung aufzubauen. Leider war die Handlung teilweise aber sehr verworren, auch unglaubwürdig. Zu viele verschiedene Erzählstränge, ich hatte manchmal Mühe, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Ich habe das Buch trotzdem sehr gern gelesen und kann es auch weiterempfehlen.