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Veröffentlicht am 12.12.2016

Gefangen zwischen den Welten

Die Welten-Trilogie, Band 1: Gefangen zwischen den Welten
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„Gefangen zwischen den Welten“ ist das Romandebüt und zugleich der Auftakt einer geplanten Trilogie von der Autorin Sara Oliver.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Ve und Nicky sehen genau gleich aus. ...

„Gefangen zwischen den Welten“ ist das Romandebüt und zugleich der Auftakt einer geplanten Trilogie von der Autorin Sara Oliver.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Ve und Nicky sehen genau gleich aus. Doch die beiden sind keine Zwillingsschwestern. Zwischen ihnen liegen, im wahrsten Sinne des Wortes, Welten! Ein mysteriöses Portal hat Ve in ein Paralleluniversum katapultiert - mitten hinein in das Leben ihrer Doppelgängerin Nicky. Um in ihre eigene Welt zurückkehren zu können, muss Ve sich mit Nicky verbünden, ihre schlimmsten Ängste überwinden und ihre große Liebe Finn für immer verlassen…

Ich muss gestehen, dass mich die Covergestaltung und auch der Klappentext sofort begeistern konnten. Das Buch ist ein wahrer Blickfang und auch ein Bezug zum Inhalt des Buches wurde hergestellt. Mein Interesse wurde geweckt, allein die Gestaltung des Covers hat mich neugierig gemacht und ich war schon sehr gespannt, was sich zwischen den Buchdeckeln wohl verbergen könnte.
Der Schreibstil ist angenehm und leicht, dies möchte ich positiv hervorheben. „Gefangen zwischen den Welten“ hat sich flüssig und rasant lesen lassen. Der Einstieg in die Geschichte ist relativ rasant, man wird in das Geschehen hineingeworfen. Jedoch fand ich ihn etwas holprig. Der Klappentext lässt einen auf Parallelwelten hoffen, im Buch wird jedoch erst ausführlich thematisiert, wie Ve zu ihrem Vater fährt und dass dieser sie nicht vom Flughafen abholt. Und auch in dessen Zuhause ist er nicht auffindbar. Ich hätte mir einen zügigeren Bezug zu den Parallelwelten erhofft. Diesen Einstieg hätte man meiner Meinung nach etwas zusammenfassen können. Positiv hat mir auch die Grundidee mit den Parallelwelten gefallen. Das Buch hat viel Potential, mit dieser Idee hätte man einiges machen können. Doch leider wird meiner Meinung nach dieses Potential nicht komplett genutzt oder spannend umgesetzt. Es werden relativ viele Wörter aus dem Bereich der Naturwissenschaft oder Informatik in das Geschehen mit eingebunden. Leider werden diese nicht näher erläutert. Das fand ich etwas schade, ein paar kurze Erklärungen hätte ich sinnvoll gefunden. Die Protagonistin Ve hat kein großes Verständnis oder Interesse an diesen beiden Wissensbereichen und so bekommt auch der Leser keine Erklärung der Phänomene. Nur weil „Gefangen zwischen den Welten“ ein Jugendbuch ist, ist dies doch nicht damit gleichzusetzen, dass Erklärungen von wissenschaftlichen Begriffen nicht gewünscht seien.
Leider bin ich mit den Protagonisten nicht richtig warm geworden. Zu Beginn dachte ich, dass es vielleicht etwas umständlich werden könnte, da Ve in beiden Welten vorkommt. Aber dieses Problem wurde mit der Verwendung von unterschiedlichen Spitznamen recht gut gelöst. Ve und Nicky sind an sich ein und dieselbe Person, haben sich jedoch sehr unterschiedlich in den Parallelwelten entwickelt. Auch andere Charaktere treten in beiden Welten auf, diese haben auch jeweils eine unterschiedliche Entwicklung vollzogen. Nicky interessiert sich für Naturwissenschaften. Sie hat wie ihr Vater eine Vorliebe für Physik, kennt sich außerdem auch recht gut mit anderen Naturwissenschaften und Informatik aus. Dennoch ist sie noch recht naiv und nur mit ihrem eigenen privaten Leben beschäftigt. Ich meine, wenn urplötzlich eine Doppelgängerin vor dir steht und dir die Geschichte mit dem Wurmloch und dem Verschwinden des Vaters erzählt, da geht man doch nicht einfach zur Mathe- AG oder zur Chemie- Nachhilfe! Auch im späteren Verlauf des Buches wird sie mir immer unsympathischer. Inhaltlich werde ich hierauf nicht weiter eingehen, da dies ein zu großer Spoiler wäre. Ve hingeben muss sich relativ alleine in der doch recht fremden Parallelwelt zurechtfinden. Unterstützung von Nicky findet sie leider nur selten. Auch wenn oftmals aus der Sicht von Ve erzählt wird, fehlt mir persönlich doch der Bezug zu ihr. Klar, sie fühlt sich alleine und im Stich gelassen, dennoch kann ich nicht nachvollziehen, dass sie sich doch recht schnell Finn anvertraut und auch die Liebesgeschichte geht mir einfach zu rasant. Und meiner Meinung nach ist diese auch ziemlich vorhersehbar. Diese Beziehung wirkte auf mich recht oberflächlich und ich hatte eher das Gefühl, dass es mehr eine Schwärmerei sei. Was mir persönlich auch gefehlt hat: Die Suche nach den Vätern. In beiden Welten ist der Vater verschwunden und anstatt sich Ve und Nicky zusammentun und sich auf die Suche begeben, streiten sie sich oder gehen Nichtigkeiten nach. Eine wirkliche Auflösung was es mit dem Verschwinden auf sich hat, fehlt leider auch. Aber da dies der Auftakt einer Trilogie ist, kann ich darüber hinwegsehen.
Leider hat mir persönlich auch ein bisschen die Spannung gefehlt. Teilweise plätschert das Buch etwas dahin. Es lässt sich zwar flüssig lesen, aber manche Szenen hätte man spannender gestalten können oder mehr Konfliktpotential hineinbringen können.

Meiner Meinung nach ist „Gefangen zwischen den Welten“ von Sara Oliver ein Jugendbuch, welches ich im Alter von 12- 14 Jahren empfehlen würde. Die Grundidee zu diesem Buch hat mir gut gefallen, jedoch wurde meiner Meinung nach dieses nicht vollkommen ausgeschöpft. Auch mit den Protagonisten bin ich leider nicht richtig warm geworden. Daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 20.11.2016

Rabenkuss

Rabenkuss
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Der neue fantastische Jugendroman von Anja Ukpai namens „Rabenkuss“ ist der zweite und finale Band rund um den Teenager June und dem geheimnisvollen Rabenlord. Hierbei ist es sinnvoll, dass man bereits ...

Der neue fantastische Jugendroman von Anja Ukpai namens „Rabenkuss“ ist der zweite und finale Band rund um den Teenager June und dem geheimnisvollen Rabenlord. Hierbei ist es sinnvoll, dass man bereits den ersten Teil „Rabenherz“ gelesen hat, denn „Rabenkuss“ schließt nahtlos an den Vorgänger an.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
June ist bis über beide Ohren in Jacob verliebt und kann es gar nicht abwarten, ihn endlich wieder in die Arme zu schließen. Als sie aber erneut von geisterhaften Erscheinungen heimgesucht wird, ist sie sich sicher, dass der Rabenlord wiedererwacht ist. Wie zornig er ist, zeigt sich, als einer von Junes Mitschülern sich plötzlich in Luft auflöst – nur eine Handvoll Federn bleibt zurück. June bekommt es mit der Angst zu tun. Sie muss herausfinden, wer der Rabenlord ist, bevor noch Schlimmeres geschieht. Doch welche Rolle spielt Jacob dabei? Ist er vielleicht sogar selbst in Gefahr?

Der erste Teil hat mich hin- und hergerissen. Die Grundidee hat mir wirklich gut gefallen, dennoch konnte mich dieser nicht vollständig überzeugen. Und auch bei der Fortsetzung bin ich zwiegespalten.
Der Schreibstil von Anka Ukpai ist leicht und jugendhaft. Der Jugendroman hat sich flüssig lesen lassen und auch diesmal fliegen die Seiten nur so dahin. Auch diesmal haben mir die Kapitelanfänge wieder gut gefallen. Diese sind zum Beispiel Einträge aus dem Tagebuch des Rabenlords, Passagen aus den Büchern des fiktiven Mediums Jadoo oder auch Zitate von Shakespeare. Diese haben gut zum Inhalt gepasst und haben das Werk noch zusätzlich interessant gemacht. Ukpai schafft es, das Buch permanent spannend zu halten. Viele unverhoffte Wendungen und Konflikte, die es zu lösen gilt, werden eingebaut. Auch die offenen Fragen aus dem ersten Band werden beantwortet. Zusätzliche Fragen werden aufgeworfen und ebenfalls beantwortet. Als Leser erfährt man endlich mehr über die Prophezeiung und den Fluch des Rabenlords. Ich finde, dass dies geschickt umgesetzt wurde. Denn diese Prophezeiung muss erst vollständig gefunden werden und wird gekonnt in den Verlauf der Geschichte eingebaut. Auch inhaltlich konnte mich die Prophezeiung überzeugen, ich fand diese durchaus gelungen und überzeugend.
Im zweiten Teil „Rabenkuss“ steht wieder June im Mittelpunkt. Sie ist die heimliche Stipendiatin des Internats Saint Gilberts. June ist über beide Ohren in den Neuling Jacob verliebt. Jedoch ist diese Verliebtheit ein Wechselbad der Gefühle. In der einen Situation küsst er sie, nur um am folgenden Tag mit Junes Rivalin Rachel zu flirten. Zwar wirkt June auf der einen reifer im Vergleich zum ersten Teil- sie will die Prophezeiung erfüllen und den Rabenlord finden und geht dabei auch Risiken ein. Dennoch wirkt sie auf mich immer noch recht naiv. Lässt sich nur zu gerne von ihren Gefühlen leiten. Leider ist sie für meinen Geschmack noch immer recht weinerlich, mir ist dies ein bisschen zu viel Teenager.
Die Aufklärung in Bezug auf den Rabenlord fand ich recht interessant und auch die Umsetzung, wie June zur Auflösung dieses Rätsels gelangt, hat mir gut gefallen. Meine Vermutung, wer denn der Rabenlord sein könnte, hat sich jedoch bestätigt. Die eingestreuten Hinweise kann man mit ein bisschen Aufmerksamkeit recht frühzeitig deuten und somit auch die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Aber dass sich meine Vermutung bestätigt hat, hat dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.
Schade finde ich es, dass die Nebencharaktere auf mich immer noch recht blass gewirkt haben. June wird recht ausführlich beleuchtet, doch ihre Familie und ihre besten Freunde wirkten auf mich recht eindimensional. Nur auf Tante Phoebe wird mehr eingegangen.
Außerdem finde ich, dass im zweiten Teil etwas die Atmosphäre verloren geht. In „Rabenherz“ fand ich die mystische Atmosphäre sehr gekonnt, fast spürbar. In „Rabenkuss“ hat mir diese etwas gefehlt. Ich kann hierbei gar nicht genau festmachen, woran dies liegt. Es gibt auch im zweiten Teil einige Szenen mit Geistern oder auch geheimnisvollen Raben, dennoch wird meiner Meinung nach keine überzeugende Atmosphäre aufgebaut.

Anja Ukpai hat mit „Rabenkuss“ eine spannende Fortsetzung geschrieben. Mir haben die Grundidee und auch der Schreibstil gut gefallen. Leider war mir die naive und weinerliche Art der Protagonistin June manchmal etwas zu viel. Hierfür möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 20.11.2016

Wenn ihr schlaft

Wenn ihr schlaft
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Luke Delaney hat mit „Wenn ihr schlaft“ den dritten Teil rund um den Ermittler Sean Corrigan und dessen Team geschrieben. Dieser lässt sich auch gut ohne Vorkenntnisse aus den Vorgängern „Mein bist du“ ...

Luke Delaney hat mit „Wenn ihr schlaft“ den dritten Teil rund um den Ermittler Sean Corrigan und dessen Team geschrieben. Dieser lässt sich auch gut ohne Vorkenntnisse aus den Vorgängern „Mein bist du“ und „Für immer mein“ lesen.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Celia Bridgeman erlebt den Albtraum jeder Mutter: Eines Morgens liegt ihr kleiner Sohn George nicht mehr in seinem Bett. Sean Corrigan und sein Team werden auf den Fall angesetzt. Noch bevor erste Ermittlungsergebnisse vorliegen, verschwindet ein weiteres Kind. Auf den ersten Blick gibt es keine Verbindung zwischen den Familien der entführten Kinder, keine Spur, die zum Täter führen könnte. Doch Corrigan weiß: Er muss ihn stellen - bevor ein weiteres Kind in seine Fänge gerät.

Bisher kenne ich nur „Mein bist du“ von Luke Delaney. Daher war ich sehr gespannt, wie der Autor sich nach dessen Debütroman gewandelt hat und auch wie sich das Ermittlungsteam entwickelt hat.
Auch diesmal ist der Erzählstil von Luke Delaney wieder recht angenehm und temporeich, das Buch hat sich flüssig lesen lasen. Ich war gespannt, wie diesmal die Ermittlungsarbeiten laufen könnten, in welche menschlichen Abgründe wir diesmal entführt werden. Hierbei ist dieser Thriller recht unblutig und dennoch schafft es der Autor, Spannung aufzubauen. Leider empfand ich den Mittelteil etwas schwächer. Der Einstieg in das Buch ist recht interessant und spannend gestaltet. Man erfährt aus erster Hand, wie ein Kind aus dem Elternhaus entführt wird. Auch die Reaktion der Familie am nächsten Morgen, als das Verschwinden bemerkt wurde, erfährt man als Leser recht direkt. Ebenfalls werden die ersten Eindrücke des Tatortes ganz gut beschrieben. Meiner Meinung nach kann diese Spannung jedoch nicht permanent gehalten werden. Nach den ersten Ermittlungen drehen sich die Ermittlungen im Kreis. Durch die Perspektive aus der Sicht des Täters erhält der Leser kurze Einblicke in das Verhalten des Täters, jedoch ohne dass dessen Identität verraten wird. Erst ziemlich spät lernt der Leser diesen konkreter kennen, lernt dadurch den Täter und auch dessen Beweggründe besser zu verstehen. Erst auf den letzten hundert Seiten schafft es der Autor wieder mehr Fahrt aufzunehmen und die Spannung zu steigern. Die Überführung des Täters empfand ich jedoch als recht unspektakulär – irgendwie wirkte es auch mich unvollständig.
Was mir auch wieder gut gefallen hat: Auch in diesem Teil werden Irrwege im Verlauf der Ermittlungsarbeit aufgeführt. Nicht alle Indizien, die verfolgt werden, bringen das Team zum erhofften Erfolg. Zu Beginn des Thrillers versteift sich Corrigan auf einen Verdächtigen und glaubt recht lange, dass dieser der Täter sein könnte. Doch recht schnell wird klar, dass dies nicht der Fall ist. Sean Corrigan fängt an, an sich und auch an seiner Begabung zu zweifeln. Er glaubt, dass er diese verloren hat, dass er nicht mehr in die Täter hineinblicken kann und dessen seelischen Abgründe und die Beweggründe erkennen kann, so wie er es vorher konnte. Er fühlt sich ziemlich hilflos und verzweifelt immer mehr. Dadurch macht er Fehler, die er im ersten Teil bestimmt noch nicht gemacht hätte. Man merkt dessen innere Zerrissenheit. Auch hält er sich nicht immer an die Vorschriften, er bricht auch mal die Regeln, damit er den Täter überführen kann. Seine Entwicklung im Vergleich zum ersten Teil hat mich am meisten überzeugen können. Ich fand, dass dieser innere Konflikt gut dargestellt wurde. Ich finde es gut, dass ein Mann in diesem Beruf auch mal Schwäche zeigt. Dass ihn all dies, was er sieht und erlebt, nicht unberührt lässt. Auch Sally muss unter den Folgen der Polizeiarbeit leiden, jedoch wird ihr Konflikt nicht so sehr in diesem Buch ausgebaut.

Alles in allem ist „Wenn ihr schlaft“ von Luke Delaney ein gelungener Thriller, der sich flüssig lesen lässt. Jedoch konnte er mich nicht hundertprozentig überzeugen. Und im Gegensatz zum ersten Teil hat er meiner Meinung nach leider ein paar kleine Längen. Daher kann ich nur 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Der feuerlose Drache

Flammenwüste - Der feuerlose Drache
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Der Fantasy- Autor Akram El- Bahay hat mit „Flammenwüste – Der feuerlose Drache“ das Finale rund um den Geschichtenerzähler Anur und dessen Drachengefährte Meno veröffentlicht. Hierbei handelt es sich ...

Der Fantasy- Autor Akram El- Bahay hat mit „Flammenwüste – Der feuerlose Drache“ das Finale rund um den Geschichtenerzähler Anur und dessen Drachengefährte Meno veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um den dritten Band einer Trilogie und ich würde empfehlen, dass man bereits die Vorgänger gelesen hat, damit man das Geschehen und auch die charakterliche Entwicklung besser nachvollziehen kann.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Die Völker der Wüste sammeln sich für eine letzte Schlacht.
Der dunkle Magier Nyan hat es geschafft: Er hat das erste aller Worte an sich gebracht, den Ursprung aller Magie. Doch noch ist er geschwächt, noch gibt es eine letzte Chance, ihn zu besiegen, bevor er die Macht des Wortes zur Gänze nutzen kann. Und so ziehen die freien Völker der Wüste in einem verzweifelten Aufbäumen gegen die Festungsstadt Mât. Eine schreckliche Schlacht entbrennt. Drache kämpft gegen Drache, Bruder gegen Bruder. Und nur ein undenkbares Opfer kann den Sieg bringen...

Auch bei „Flammenwüste- Der feuerlose Drache“ konnte mich das Gesamtkonzept wieder begeistern. Dieses Buch hat eine hilfreiche Karte, die ich nur zu gerne benutzt habe und auch ein umfangreiches Glossar ist beigefügt wurden. Aber auch inhaltlich konnte mich dieses Werk vollständig von sich überzeugen. Der Autor El- Bahay hat einen sehr angenehmen Schreibstil – das Buch lässt sich flüssig lesen und er schafft es, dass detailreiche Bilder in meinem Kopf entstehen, dass ich mir alles sehr gut vorstellen kann Von der Umgebung bis hin zu den jeweiligen Charakteren oder fantastischen Wesen – ich konnte sie quasi vor meinem geistigen Auge sehen. Erst mal damit angefangen, konnte ich dieses Buch nur schwer wieder zur Seite legen. El- Bahay schafft es gekonnt, eine Atmosphäre aufzubauen. Und auch das orientalische Setting konnte mich wieder in seinen Bann ziehen. Auch ist dieses Fantasy- Werk permanent spannend. Als Leser bekommt man nur selten eine kleine Verschnaufpause. Eine fesselnde Szene reiht sich an die nächste, jedoch wirkt dies auf keinen Fall aufgesetzt oder ist zu viel des guten. Es werden viele unverhoffte Wendungen eingebaut und man weiß bis zum Ende des Buches nicht, wie dieser große Konflikt gelöst werden könnte, wie unsere Helden dieses Abenteuer erfolgreich meistern und dabei auch noch überleben können. Man fiebert bis zum Finale mit und hat hierbei als Leser das Gefühl, dass man mitten im Geschehen ist. Man erlebt mit seinen Helden zusammen ein Abenteuer – und fühlt sich dabei in den Orient versetzt.
Positiv möchte ich auch die kleinen Geschichten in dem Buch hervorheben. Sie sind eine Art Märchen und Legenden, die innerhalb des Buches erzählt werden und dabei werden sie gekonnt in die Geschichte eingebunden. Für mich waren sie immer so ein zusätzlicher Lichtpunkt in diesem schon wunderbaren Fantasy- Werk.
Gut hat mir auch die Vielseitigkeit und Lebendigkeit der Charaktere gefallen. Es ist einfach wunderbar, dass man als Leser wieder Abenteuer mit seinen bereits liebgewonnenen Charakteren erleben darf. Hier stechen vor allem der Geschichtenerzähler Anur und sein Drache und Gefährte Meno hervor. Die beiden sind enger als je zuvor miteinander verbunden und sind dadurch gestärkt. Die Charakterentwicklung von Anur hat mir hier besonders gefallen. Er hat sich von einem Auszubildenden in der Kunst des Geschichtenerzählens zu einem wahren Helden gemausert. Hierbei ist er jedoch nicht perfekt – nein er macht Fehler und am liebsten würde er gar nicht immer diese Verantwortung tragen wollen. Mein Favorit ist jedoch der Magier Fis. In diesem Buch wird er mit der dunklen Magie konfrontiert und muss auch gegen seine eigenen Dämonen ankämpfen. Aber auch der Bösewicht Nyan ist facettenreich gestaltet. Er ist nicht nur böse, weil ein Gegenpart notwendig ist – er hat seine Beweggründe und eine Entwicklung hinter sich. Dies hat mir gut gefallen. Allgemein möchte ich sagen, dass mir die Charaktere und auch dessen Entwicklung im Verlauf der Trilogie sehr gefallen haben. Sie sind mir ans Herz gewachsen und der Abschied ist mir doch ein klein wenig schwer gefallen.
Das Finale empfand ich als stimmig und konnte mich überzeugen. Es war spannend gestaltet und konnte durch einige unverhoffte Erlebnisse überzeugen. Die Lösung des Konfliktes in Bezug auf das erste aller Worte hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
Im Verlaufe des Buches werden kurze Rückblenden eingebaut, sodass die bisherigen Geschehnisse aus den ersten beiden Bänden nochmal in Erinnerung gerufen werden. Auch ist dies für Quereinsteiger recht hilfreich. Dennoch würde ich persönlich empfehlen, die vorherigen Teile zu lesen. Auch schließt der dritte Teil ziemlich direkt an den zweiten an.

„Flammenwüste – Der feuerlose Drache“ aus der Feder von Akram El- Bahay ist ein gelungener Abschluss einer wirklich fantastischen Trilogie. Auch dieser Band hat wieder alles, was ein guter Fantasy- Roman braucht. Hierfür möchte ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung vergeben.

Veröffentlicht am 02.11.2016

Die Stille vor dem Tod

Die Stille vor dem Tod
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Lange mussten wir auf die Weiterführung warten. Diverse Gerüchte kursierten, warum der Autor Cody McFadyen kein weiteres Buch veröffentlichte. Doch endlich ist der fünfte Teil der Reihe rund um Smoky Barrett ...

Lange mussten wir auf die Weiterführung warten. Diverse Gerüchte kursierten, warum der Autor Cody McFadyen kein weiteres Buch veröffentlichte. Doch endlich ist der fünfte Teil der Reihe rund um Smoky Barrett und ihr Team erschienen und hoch sind meine Erwartungen an dieses Buch. Mit „Die Stille vor dem Tod“ hat McFadyen diese Thriller- Reihe weitergeführt. Man kann den fünften Teil auch ohne Vorkenntnisse aus den bisherigen Bänden lesen, jedoch ist die charakterliche Entwicklung der Ermittler dann vielleicht nicht immer ersichtlich.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Smoky Barrett ist zurück An einem kalten Oktobertag werden Smoky Barrett und ihr Team nach Denver, Colorado, gerufen. Im Haus der Familie Wilton ist Schreckliches geschehen: Die gesamte fünfköpfige Familie wurde ermordet, und der Täter hat durch eine mit Blut geschriebene Botschaft Smoky mit der Lösung des Falles beauftragt. Doch das Unheil ist weit größer, denn die Wiltons sind nicht die einzigen Opfer. Insgesamt drei Familien wurden in der gleichen Nacht und in unmittelbarer Nähe voneinander getötet. "Komm und lerne", lautet die Botschaft an Smoky. Es wird ein grausamer Lernprozess, das Böse in seiner reinsten Form, in seiner tiefsten Abgründigkeit zu spüren. Smoky gelangt an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Und weit darüber hinaus.

„Die Stille vor dem Tod“ unterscheidet sich nicht nur inhaltlich recht stark von den bisherigen Bänden der Reihe. Auch der Erzählstil hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. In diesem Thriller wird mehr Wert auf das Innenleben von Smoky gelegt. Hierbei werden Träume oder auch lange und ausführliche Sitzungen mit dem Psychiater Dr. Childs eingesetzt. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Cody McFadyen abschweift. Manche Sätze wirkten holprig und nicht sofort stimmig. Durch die Aneinanderreihung von Metaphern in einem einzigen Satz musste ich manche Sätze mehrmals lesen, damit der Sinn ersichtlich wird. Dies hatte bei mir zufolge, dass der Lesefluss gestört wird. Auch hat mir die typische Atmosphäre eines McFadyen- Buches gefehlt. Der Einstieg war recht rasant und wirklich ziemlich temporeich. Einige spannende Erlebnisse prasseln auf den Leser ein. Man hat das Gefühl, dass ein ganzes Feuerwerk an Abscheulichkeiten und Zufällen gezündet wird. Die ersten Seiten lassen sich wirklich spannend lesen und ich hatte keine Schwierigkeiten, dem Inhalt des Buches zu folgen. Auch werden kurze Rückblenden eingebaut. Dies fand ich recht hilfreich, der letzte Teil liegt ja doch einige Jahre zurück. Die ersten hundert Seiten waren temporeich. Hier hatte ich das Gefühl, endlich wieder ein Buch aus der Feder von Cody McFadyen zu lesen. Die Atmosphäre wurde gekonnt aufgebaut und auch der Grusel- und Ekelfaktor fehlte nicht. Doch dann flachte der Spannungsbogen abrupt ab. Zeitungsartikel oder auch Blogbeiträge berichten von den Geschehnissen und fassen die Ereignisse recht kurz zusammen. Man bekommt eher einen indirekten Einblick in das Geschehen. Dies fand ich etwas schade. Ich hatte das Gefühl, dass es sich Cody McFadyen dadurch etwas einfacher machen wurde. Aber durch diese passive Berichterstattung ging etwas die Atmosphäre verloren. Auch folgen dann ausschweifende Träume oder psychiatrische Gespräche. Meiner Meinung nach hätte man diese kürzen können und auf das Wesentliche konzentrieren können. Dies hatte bei mir zur Folge, dass ich das Buch als langatmig empfunden hatte – ich musste mich teilweise dazu überwinden, dieses Buch wieder zur Hand zu nehmen, um weiterzulesen. Auch allgemein kommt meiner Meinung nach „Die Stille vor dem Tod“ nicht wieder in Fahrt. Die Spannung wird nur kurzzeitig wieder aufgebaut und erreicht keinen wirklichen Höhepunkt. Auch das Überführen des einen Verbrechers konnte mich nicht vollständig überzeugen.
In dem fünften Teil steht eindeutig Smoky Barrett im Vordergrund. Sie zeigt sich hierbei von ihrer zerbrechlichen und verletzlichen Seite. Sie wirkt gebrochen. Nicht verwunderlich, wenn man überlegt, was sie schon alles erlebt hat. Man merkt eine deutliche Veränderung in ihrer Psyche und auch in ihrem Auftreten. Einerseits fand ich es gut, dass Smoky endlich mal Schwäche zeigt, aber auf der anderen Seite wurde mir dies zu sehr in den Vordergrund gerückt – man hätte diverse Methoden der Darstellung deutlich kürzen können.
Lichtblicken in „Die Stille vor dem Tod“ waren für mich die Szenen mit James. Dieser war schon immer mein Lieblingscharakter, ich mochte seine verschlossene und mysteriöse Art. In diesem Buch erhalten wir einen kleinen Einblick in seine Gedankenwelt, auch er zeigt sich von seiner zerbrechlichen Seite.
Ich hätte mir mehr Ermittlungsarbeit bzw. auch Einblicke in den Prozess der Ermittlungen gewünscht. Der Schwerpunkt wird mir persönlich zu sehr auf die charakterliche Veränderung von Smoky gelegt. Nur zum Schluss des Buches werden die Täter gesucht und nur einer kann überführt werden. Aber diese Überführung geht mir persönlich zu schnell. Dafür, dass er zu den vier Reitern gehört, hat er sich doch recht schnell ermitteln lassen. Die Verbrecherjagd gelangt in den Hintergrund und die Jagd nach dem Täter erfolgt mir zu spät. Auch ist das Ende recht offen, die restlichen drei Reiter müssen erst noch geschnappt werden. Leider bleiben auch recht viele Fragen unbeantwortet. Ich war, nachdem ich die letzte Seite gelesen hatte, leider nicht wirklich zufrieden mit der Aufklärung. Es war mir doch teilweise etwas unrealistisch – zu übertrieben. Hier wollte Cody McFadyen einfach zu viel, wollte seine Vorgänger einfach nur übertrumpfen.

Leider kann der Autor Cody McFadyen mit seinem neusten Werk „Die Stille vor dem Tod“ meiner Meinung nach nicht an das Niveau der Vorgänger anknüpfen. Aufgrund der langen Wartezeit waren die Erwartungen an diesen Thriller wirklich hoch. Aber nicht nur deswegen wurde ich leider enttäuscht. Ich hoffe, dass McFadyen wieder zu seinem alten Stil zurückfinden kann und kann leider nur 3 Sterne vergeben.

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