Profilbild von Minijane

Minijane

Lesejury Star
offline

Minijane ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Minijane über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2025

Quälende Schlaflosigkeit

Der Schlaf der Anderen
0

Wie der Titel schon sagt, spielt der Schlaf oder besser gesagt die Schlaflosigkeit in diesem Roman eine große Rolle. Sina kann sich kaum mehr erinnern, wann sie das letzte Mal gut geschlafen hat. Mit Schlaftabletten, ...

Wie der Titel schon sagt, spielt der Schlaf oder besser gesagt die Schlaflosigkeit in diesem Roman eine große Rolle. Sina kann sich kaum mehr erinnern, wann sie das letzte Mal gut geschlafen hat. Mit Schlaftabletten, ja, aber die will der Arzt der Lehrerin nicht weiter verschreiben und gibt ihr eine Überweisung für das Schlaflabor. Dort trifft sie auf Jannis, die von Berufs wegen schon nicht gut schläft, wacht sie doch Nacht für Nacht über den Schlaf des ihr zugewiesenen Patienten. Schichtarbeit ist nicht gut für einen gesunden Schlafrhythmus.

Die Nacht in der die Frauen sich begegnen, wird ein Wendepunkt im Leben beider werden, weil Grenzen überschritten werden und es Zeit wird für grundlegende Veränderungen. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd mal aus der Sicht von Sina, mal aus der von Jannis. Mit der Zeit entsteht ein zartes Freundschaftsband zwischen beiden. Es war eine leise, feinfühlig erzählte Geschichte von zwei Frauen, die letztendlich mehr eint als die Schlaflosigkeit, für die die Umwelt nur wenig Verständnis aufbringt.

Hat mir gut gefallen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.07.2025

Fein beobachtet

Ja, nein, vielleicht
0

Ich mag die lebensklugen Bücher von Doris Knecht. Auch in „Ja, nein, vielleicht“ , bringt die Autorin ihre Gedanken bezüglich Vergänglichkeit und Selbstbestimmung auf den Punkt. Ihre reife Protagonist ...

Ich mag die lebensklugen Bücher von Doris Knecht. Auch in „Ja, nein, vielleicht“ , bringt die Autorin ihre Gedanken bezüglich Vergänglichkeit und Selbstbestimmung auf den Punkt. Ihre reife Protagonist (ü50) hat endlich die eigene Freiheit zurück, nachdem die Kinder ausgezogen sind. Sie ist geschieden und kann selbstbestimmt ihren Alltag gestalten. Macht es da Sinn sich neu zu binden? Diese Frage stellt sie sich kurz, als sie einen alten Jugendfreund zufällig wiedertrifft, bei dem dann aber doch nicht alles Gold ist, was glänzt.

Ich konnte mich auf jeden Fall gut mit der Icherzählerin identifizieren. Es ist interessant, wie sich die Perspektive auf das Leben im Laufe der Jahre verschiebt. Das Buch von Doris Knecht regt zum Nachdenken an und ist zugleich sehr unterhaltsam. Sie schreibt mit einem feinen Humor und gibt ihrer Hauptperson eine gehörige Portion Selbstironie mit auf den Weg. Das gefällt mir sehr. Der Ausgang der Geschichte ließ mich zufrieden und optimistisch zurück, da die Protagonistin nach einer Ausnahmesituation eine gute Entscheidung für ihr Leben treffen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2025

Flop

Problematic Summer Romance – Die hitzige Unzulässigkeit der Liebe
0

Italien, Sommer, eine Einladung zu einer Hochzeit, das klang nach einer süßen Sommerromanze, einer Urlaubs Rom Com für den Liegestuhl.
Auch das Cover transportierte genau diese Erwartungen.

Maya‘s Bruder ...

Italien, Sommer, eine Einladung zu einer Hochzeit, das klang nach einer süßen Sommerromanze, einer Urlaubs Rom Com für den Liegestuhl.
Auch das Cover transportierte genau diese Erwartungen.

Maya‘s Bruder Eli hat sich für seine bevorstehende Hochzeit mit Rue eine traumhafte Villa auf Sizilien ausgesucht. Das Problem für Maya ist, sie wird dort auf den besten Freund ihres Bruders, Conor, treffen. Er ist 15 Jahre älter als die 23jährige Studentin Maya, und obwohl die gegenseitige Anziehung mehr als offensichtlich ist, verbietet er sich eine Beziehung zu ihr. Er sieht den Altersunterschied und das Machtgefälle ( Er ist stinkreich!) zwischen ihnen als unüberwindlich an. Während die Hochzeitsvorbereitungen unter keinem guten Stern stehen und eine Katastrophe der nächste folgt, erfährt man als Leser in Rückblicken die Vorgeschichte zu dieser problematischen und unmöglichen „Liebe“ oder auch „Nichtliebe“ zwischen dem 38jährigen „Oldie“ und Maya.

Die Geschichte dreht sich im Kreis, immer wieder dieselben Argumente. Auf der anderen Seite lässt er aber auch nicht los, schickt Geschenke, taucht bei Konflikten plötzlich auf oder zeigt sich eifersüchtig, wenn sie vorhat jemanden anderes zu daten. Er behandelt sie wie ein Kind und benimmt sich teilweise wie ein Sugardaddy.

Um mal etwas Positives zu sagen, trifft Ali Hazelwood in der Geschichte wieder absolut meinen Humornerv. Die Dialoge sind wirklich super witzig.

Die Romanze hat mich dagegen gar nicht überzeugt. Das überstürzte Happy End war unglaubwürdig und hat mich regelrecht geärgert.

Es gab reichlich „Spice“, auch das fand ich nicht gut gemacht. Es war mir zu explizit . Das brauche ich nicht.

Mein Fazit: Keine Empfehlung. Leider war dieses Buch eine Enttäuschung für mich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2025

Durchschnittlich

The Hike
0

Vier Freundinnen verreisen nach Norwegen, um dort gemeinsam auf eine Bergtour zu gehen. Die Frauen sind sehr verschieden und wir lernen sie ausführlich kennen. Jede hat ihr Päckchen zu tragen. Joni ist ...

Vier Freundinnen verreisen nach Norwegen, um dort gemeinsam auf eine Bergtour zu gehen. Die Frauen sind sehr verschieden und wir lernen sie ausführlich kennen. Jede hat ihr Päckchen zu tragen. Joni ist ihren Mädels sogar hinterhergereist. Sie bringt den Glamourfaktor in das Quartett. Spontan und ohne groß nachzudenken, hat sie ihre Band, die sich gerade auf Tournee befand, im Stich gelassen, um auch an dem Abenteuer teilzunehmen.

Es war ein typisches Lucy Clarke Buch. Der Aufbau erinnerte stark an „One of the girls“.

Ganz schön leichtsinnig, derart schlecht vorbereitet diese schwierige Bergtour zu unternehmen. Da wurde nicht trainiert, die nagelneuen Wanderschuhe nicht mal eingelaufen und die schlechte Wetterprognose ignoriert.

Natürlich konnte das nicht gutgehen. Die Stimmung kippte schnell, und die Freundschaft der Frauen wurde auf eine harte Probe gestellt. Zusätzlich gab es dann noch eine Bedrohung von außen.

Es war ein Spannungsroman mit typischem Schnittmuster, der mich trotz meiner Kritikpunkte ganz solide unterhalten hat, Durchschnitt halt, nichts Besonderes!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2025

Bedrohliches Tierverhalten - Ein spannender Umweltthriller

Die Herde
0

„Die Herde“ ist ein Umweltthriller, in dem es um ungewöhnliches Tierverhalten geht, dass für den Menschen zur Bedrohung wird.

Sofort hat man Filme wie „ Die Vögel“ von Alfred Hitchcock im Kopf, oder auch ...

„Die Herde“ ist ein Umweltthriller, in dem es um ungewöhnliches Tierverhalten geht, dass für den Menschen zur Bedrohung wird.

Sofort hat man Filme wie „ Die Vögel“ von Alfred Hitchcock im Kopf, oder auch „Der Schwarm“ von Frank Schätzing.

Und auch diesen Roman von Thilo Winter könnte ich mir sehr gut als Actionfilm vorstellen.

Der schwedische Zoologe Peter Danielsson ist eigentlich mit einer Mission für die Zwerggänse in China unterwegs. Er will unbedingt ein geplantes Staudammprojekt verhindern, um die selten gewordenen Tiere zu schützen.

Doch ein anderes Ereignis rückt in den Vordergrund. Eine Herde Elefanten hat ihr ursprüngliches Habitat verlassen und wandert unkontrolliert vom Südwesten China‘s in den Norden. Das zwangsläufige Eindringen in den Lebensraum des Menschen wird zur Gefahr, so dass der Gouverneur der Region Kunming beschließt die Herde abzuschießen, eine Großwildjagd, die Peter unbedingt verhindern will. An seiner Seite hat er die chinesische Ingenieurin Dayan Sui und deren Mutter Bao, eine Schamanin.

Weitere ungewöhnliche Tierwanderungen rund um den Globus lassen die Wissenschaft aufhorchen.

Peter‘s Vater, der Archäologe Abel, erforscht derweil in México die Ursache für die Aufgabe der heutigen Ruinenstadt Teotihuacán.

Irgendwann werden die Handlungsstränge zusammengeführt und es ergibt sich ein schlüssiges Gesamtbild.

Die kurzen Kapitel und die vielen Sprünge in die verschiedenen Handlungsorte ist gerade zu Beginn etwas anstrengend, da sich dem Leser die Zusammenhänge noch nicht erschließen. Zum Ende wird es aber immer spannender und auch das Nachwort verdient Beachtung. Hier klärt der Autor auf, welche wahren Begebenheiten ihn inspiriert haben und was er phantasievoll ergänzt hat.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, bringen einen Romane, die wissenschaftlich untermauert sind doch immer auch zum Nachdenken. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet. Besonders die Entwicklung der Ingenieurin hat mir gut gefallen. Der Roman liest sich dank des fesselnden Schreibstils des Autors schnell weg. Lediglich die Auflösung für das ungewöhnliche Tierverhalten fand ich ein bisschen unbefriedigend, vorstellbar ja, aber auch etwas unspektakulär.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere