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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2021

Mein Herz wurde brutal getötet

We don’t talk anymore
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"We don´t talk anymore" ist das siebte auf deutsch erschienene Buch von der amerikanischen Autorin Julie Johnson. Besondere Aufmerksamkeit gewann die Autorin in Deutschland im Jahr 2020 als ihre "Forbidden"- ...

"We don´t talk anymore" ist das siebte auf deutsch erschienene Buch von der amerikanischen Autorin Julie Johnson. Besondere Aufmerksamkeit gewann die Autorin in Deutschland im Jahr 2020 als ihre "Forbidden"- Reihe beim LYX-Verlag erschien. "We don´t talk anymore" ist für mich das erste Buch aus der Feder von Julie Johnson, doch die "Forbidden" - Reihe und "Like Gravity" stehen schon seit längeren auf meiner Wunschliste. Ich kann auf jeden Fall mit gutem Gewissen sagen, dass "We don´t talk anymore" nicht das letzte Buch der Autorin war.

Josephine Valentine ist alles andere als ein klischeebehaftetes reiches Mädchen. Sie ist sehr introvertiert, hat bis auf Archer Reyes keine Freund, liebt es zu designen und nähen und nichts geht über ihre Leidenschaft zu Backsendungen. Für sie ist schon lange klar, dass ihr bester Freund Archer, den sie schon ihr ganzes Leben lang kennt, die Liebe ihres Lebens ist. Doch auf einmal zieht er sich immer mehr von ihr zurück und sie fühlt sich darin bestätigt, dass er nichts für sie empfindet und sie einfach nur noch aus ihrem Leben streichen will. Was sie nicht weiß, ist, dass Archer nur versucht sie zu schützen, da die Dunkelheit in seinem Leben überhand nimmt.

Die Protagonistin Josephine konnte ich am Anfang schlecht einschätzen und ich war wirklich sehr skeptisch ihr gegenüber. Anfang des Buches ist sie 17 Jahre alt, doch in den ersten Kapiteln hatte ich eher das Gefühl, dass ihre Geschichte von einer verunsicherten 12-Jährigen erzählt wird, die vor Naivität nur so strotzt. Dennoch fand ich die Wandlung, die sie im Verlauf des Buchs durchmacht, total faszinierend. Sie baut Selbstvertrauen zu sich auf, genauso auch ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und zwar genauso, dass es nicht erzwungen wird. Immer wieder merkt man ihre Introvertiertheit gepaart mit dem leichten Selbstbewusstsein. Sie lernt auch sich nicht immer auf Archer zu verlassen und einfach selbstständig zu sein, was ihr am Anfang echt schwerfiel, meiner Meinung nach. Sie wächst über sich und ihre Ängste hinaus. Sie ist eine warmherzige liebevolle Person, die alles für Archer und seine Familie tun würde.

Archer Reyes ist ein wundervoller Protagonist und genau die Person, die an Josephines Seite gehört. Er weiß das auch, doch die Dunkelheit in seinem Leben lässt nicht zu, dass er glücklich mit ihr sein kann. Dank Josephines Eltern darf er auf die gleiche Privatschule gehen wie sie und hat im letzten Jahr der Highschool einen riesigen Erfolg im Baseballteam. Sämtliche Colleges buhlen um seine Aufmerksamkeit und hoffen, dass er sich für sie entscheidet. Wie auch bei Josephine hatte ich am Anfang des Buches das Gefühl, dass es sich nicht um einen 17 Jahre jungen Mann handelte, sondern um ein unreifes 12-jähriges Kind, doch mit der Zeit wandelt sich das Bild und man merkt wie viel Last er auf seinen Schultern trägt. Ich hätte mir bei ihm einfach sehr viel mehr Offenheit und weniger Lügen gewünscht. Dennoch kann ich viele Handlungen von ihm nachvollziehen und sein Schicksal am Ende hat mir so unglaublich das Herz gebrochen. Er ist ein so wundervoller sanfter Kerl, so einen würde ich mir auch wünschen. Er trifft eine sehr schwere Entscheidung und ich hoffe einfach, dass es eine gute Wendung geben wird für ihn und Josephine.

Der Schreibstil der Autorin hat mir so semi gut gefallen. Ja, er war locker luftig und recht leicht zu lesen. Dennoch gab es ein paar Dinge, die mich gestört haben, z.B. dass einfach mitten im Zeitgeschehen irgendwelche große Absätze gemacht wurde, die für mich in der Regel ein Zeichen für Zeitsprünge sind, doch man fand sich sehr häufig weiterhin in der selben Situation wieder wie vor dem Absatz. Es hat meinen Lesefluss regelmäßig ins Stocken gebracht und besonders in den ersten Kapiteln hat es mich sehr verwirrt. Was mich auch Anfangs ins Straucheln gebracht hatte, waren die vielen Erinnerungen an die Vergangenheit, da mir nicht immer sofort ersichtlich war, ob es gerade die Gegenwart oder die Vergangenheit war. Da hätte ich mir tatsächlich lieber eine Prolog mit einigen Zeitsprüngen gewünscht als so ein unübersichtliches Hin und Her zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Zugegebenermaßen hatte ich nach den ersten paar Kapiteln ehrlich gesagt gar keine Lust mehr auf das Buch, weil ich diese häufigen Irritationen nicht mochte und es mich in meinem Lesefluss beeinträchtigt hat. Trotzdem war da dieses gewisse Etwas, das ich nicht benennen kann, was mich so dermaßen gefesselt hat, dass ich trotzdem einfach weitergelesen habe. Die Seiten flogen nach einigen Kapiteln einfach nur so dahin. Da ich das Buch als eBook gelesen hatte und ich auch nicht dauerhaft auf meinen Lesefortschritt geachtet habe, war ich einfach nur geschockt als das Buch einfach geendet hatte und damit meine ich gerade nicht die Kritikpunkte, die ich eben noch angebracht hatte. Ich rede hier von dem schlimmsten Cliffhanger in der gesamten Buchgeschichte!!! Ich empfehle euch sooooooo dringend eine Großpackung Tempos, wenn ihr die letzten drei Kapitel lest, weil es wird euch so sehr das Herz brechen. Ich wollte einfach nur noch schreien und weinen und verzweifeln, weil Archer eine so unfassbar schwere Entscheidung getroffen hatte und Josephine die Wahrheit nicht kannte. Jetzt will ich wieder weinen. Nur der Gedanke an das Ende macht mich seelisch schon fertig und ich kann es einfach kaum erwarten den zweiten Teil zu lesen, weil ich mit diesem Ende einfach so null einverstanden bin! Mit den letzten zwei Sätzen hat Julie Johnson es geschafft mir das Herz aus der Brust zu reißen und es zu zerschmettern, auch wenn es sich eher wie langsames Verbluten anfühlt. Mit der letzten Seite hat mich das Buch gekillt und fühle mich wohl gerade genauso kalt und taub wie Josephine. Ich hoffe soooo sehr auf ein Happy End im zweiten Teil, denn so können Archer und Jo nicht zurückgelassen werden. Sie haben ganz eindeutig ihr Happy End verdient und ich hoffe einfach nur, dass sich alles wieder zum Guten wendet.

Mein Fazit
Trotz anfänglichen Startschwierigkeiten habe ich mich mit der letzten Seite komplett in das Buch verliebt. Diese Geschichte ist gefüllt mit Herzschmerz, Gefahr, Angst und Liebe. Es ist voll mit sämtlichen Emotionen und man sollte sich ganz doll darauf vorbereiten, dass einem am Ende das Herz zerschlagen wird. Vertraut mir: Es kommt so brutal, dass ihr euch kaum darauf einstellen könnt (ganz besonders, wenn ihr dieses Buch als eBook lest und ihr nicht seht, wie die Seiten dahin verschwinden und ihr euch nur noch denkt: WTF?! WHAT HAPPEND HERE?! Und dann kommt als nächstes einfach eine Triggerwarnung und euer zweiter Gedanke ist dann nur noch: DAS KANN NICHT DAS ENDE SEIN!) Glaubt mir, es ist das Ende! Ich habe dreimal nachgesehen. Es endet genau so! Aber hey, bald erscheint Teil 2 "We don´t lie anymore". Für eBook Leser sogar noch früher als für Printleser. Das eBook von Teil 2 erscheint am 26.11.2021 und als Print am 25.3.2022. Eine riesige Zeitspanne, aber ich glaube mich kann niemand davon abhalten den zweiten Teil so schnell wie möglich zu lesen! Mein Herz will wieder zusammengesetzt werden und zwar bald!

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Mein Lieblingsbuch der Reihe

Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt
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So Leute,
Taschentücher sind wieder weggepackt und ich bin startklar.

Zuallererst ein riesiges Dankeschön an die Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung wird dadurch natürlich ...

So Leute,
Taschentücher sind wieder weggepackt und ich bin startklar.

Zuallererst ein riesiges Dankeschön an die Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung wird dadurch natürlich nicht beeinflusst.

"Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt" ist der dritte Teil der Kaleidra Trilogie, daher, wenn du die ersten beiden Teile Kaleidra noch nicht gelesen hast, dann wäre es besser, wenn du nicht weiterliest. Diese Rezension wird Spoiler zu den ersten beiden Teilen enthalten.

»Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit jemandem wie dir.« (S. 193)

Für viele Leserinnen und Leser ist die Kaleidra Trilogie die erste Reihe aus der Feder von Kira Licht. Dies trifft nicht auf mich zu. Ich darf mich glücklich schätzen, dass ich schon seit Januar 2019, also seit dem ich blogge, die Geschichten der lieben Kira lesen durfte. Schon ihre Götter Dilogie, die ebenfalls beim ONE - Verlag erschien, hat mich mega überzeugt und in eine wunderschöne spannende Welt rund um die griechische Mythologie entführt. Seitdem habe ich vier weitere Bücher von ihr gelesen, bevor ich dann endlich die Möglichkeit hatte die Welt der Alchemistenorden kennen zu lernen. Die ersten beiden Teile habe ich als Hörbuch gehört, die ich ebenfalls über alles liebe, weil die Sprecherin für mich einfach Emilias Stimme ist. Ich hätte mir keine bessere Stimme für diese Reihe vorstellen können. Nun hatte ich die Möglichkeit den dritten Teil vorab zu lesen und freue mich darüber euch endlich meine Meinung mitzuteilen.

„Wir lösten uns voneinander, und in dem Blick, den wir uns gegenseitig
schenkten, lag still das Versprechen, dass wir das hier überleben würden.“ (S. 212)

Ben und Emilia sind aus Kaleidra zurück. Doch es ist nichts mehr so wie es einmal war. Nicht nur, dass die Ur-Alchemistin und Hohepriesterin Ishtar aus ihrer Verbannung fliehen konnte, zu allem anderen Übel hat Professor Avalanche, Meister der Quecksilberloge von Washington D.C., eine riesige Meute Crux auf die Welt losgelassen, die nun Chaos und Zerstörung hervorrufen. Zusammen mit den Crux und seinen Klonen, versucht er die gesamte Macht über die Logen an sich zu reißen und der Alleinherrscher zu werden. Dazu kommen die immer stärkeren Gefühle zwischen Emilia und Ben, die sie aber aufgrund der Regeln der Orden nicht zulassen dürfen, auch wenn es ihnen schwerfällt. Doch was ist, wenn sich eine andere Lösung findet? Und wie sollen sie den größenwahnsinnigen Professor und seine Crux Armee aufhalten, die dabei sind alle Städte zu zerstören? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt für Emilia und die Goldloge von London.

»Und was ist ...«, setzte Larkin an, da hob Thereza ihren Finger an den Mund.
Er verstummte sofort. »Schätzchen, du bist mein Blätterhalter.
Blätterhalter reden nicht.« (S. 426)

Zu allererst muss ich sagen, dass der finale Teil offiziell mein Lieblingsband ist und ich bin traurig, dass wir uns jetzt von der Truppe verabschieden müssen bis wir das nächste Mal diese wunderbaren Bücher aus dem Regal nehmen um noch einmal in die aufregende Welt der Gold-, Silber- und Quecksilberorden einzutauchen. Wenn wir wieder zurück gehen in die Welt, wo wir den besten Scriptor der Welt finden, der am liebsten ohne Kleidung herum laufen würde. Zurück in die Orden, die jetzt drei Bände lang unser Zuhause waren. Vielleicht sollte ich die Taschentücher doch nicht soooo weit weglegen. Ich vermisse jetzt schon alle. Am liebsten hätte ich es gerne, dass es niemals enden würde...

„Wir waren beide nicht dafür gemacht,
großartig mit Worten um uns zu werfen.
Wir waren beide keine Freunde großer Gesten. Aber das,
was wir füreinander empfanden, das war roh und ungeschliffen und nicht perfekt,
aber es war echt. Und das war alles, was zählte.“ (S.166)

In diesem Buch passiert einfach so unglaublich viel. Die Spannung ist fast durchgehend vorhanden und es war für mich einfach unglaublich schwer, aber gleichzeitig auch sehr leicht dieses Buch zur Seite zu legen. Schwer, weil du einfach erfahren willst was passiert. Du willst unbedingt die Antworten auf die Fragen, die schon von Anfang an bestanden und auf die Fragen, die im Laufe von Teil 3 noch hinzu kamen. Glaube mir, das sind echt nicht wenig Fragen. Immer wenn sich ein kleines Puzzleteil an eine Stelle gelegt hat, fehlen dir gefühlt 20 andere Teile. Und leicht war es für mich, weil ich immer wieder eine Pause brauchte, weil mich das Buch emotional immer wieder sehr mitgenommen hatte. Manchmal war es einfach zu viel und ich musste ein paar Mal tief durchatmen um wieder bereit zu sein. Es gibt viel zu lachen, sehr viel Spannung, aber auch Herzschmerz und das nicht nur in Sachen Liebe, sondern auch in Sachen Menschlichkeit, Mitgefühl und Trauer. Mein Herz war immer voll mit dabei. Von der ersten Seite in Band 1 bis zur letzten Seite, zum letzten Satz, der der beste Satz und das beste Ende der Welt ist, war ich von der Geschichte überzeugt und hatte mich verliebt. Ich hatte gefühlt, dass diese Reihe ein enormes Potential hat und ich wurde nicht enttäuscht. Als ich die ersten Seiten von Teil 3 gelesen hatte, war ich wieder komplett in der Geschichte drin und es fühlte sich an wie nach Hause kommen. Ich kam in meine liebste Familie zurück, die mir im kompletten letzten Jahr total wichtig geworden ist.

»Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie schön es ist, wenn du ›uns‹ sagst?
Ich weiß, wir gehören unterschiedlichen Orden an,
aber für mich hast du von Anfang an dazugehört, zu uns gehört.« (S. 424)

Ich liebe die Entwicklung von Emilia, dem mutigen Mädchen, die sich einfach in eine neue Welt gestürzt hat, obwohl sie alle für verrückt gehalten hat. Sie stand für sich und ihre Liebsten ein. Sie ist einfach eine traumhafte Protagonistin mit ihren realen Ängsten und Träumen. Mit ihren Fehlern und ihren Stärken. Sie lässt sich niemals unterkriegen, egal wie schlecht es aussieht. Emilia ist meine persönliche Heldin.
Ben ist wohl mein Bookboyfriend No.1, besonders nach diesem Teil. Im ersten Teil hatte ich häufig das Bedürfnis ihm einfach eine runter zu schlagen, doch auch er hat in allen drei Büchern eine enorme Wandlung hinter sich gebracht und das ist der Wahnsinn. Ich liebe den neuen Ben, der knallhart und unfassbar sanft zugleich sein kann. Er würde Emilia über alles stellen, sogar über seine eigene Loge und das war am Anfang überhaupt nicht denkbar. Ben und Emilia sind mein liebstes Traumpaar überhaupt.
#AlleLiebenLarkin Ein Hashtag, der zu unserer Freude sogar im Buch vorkam und es ist ein Hashtag voller wahrer Worte, denn, wer liebt Larkin und seine sehr erfrischende und charmante Art denn nicht? Er ist doch DER Scriptor aller Logen und aller Orden. Ohne ihn wäre dieses Buch nur halb so toll. Er lockerte die Stimmung immer auf und es entstehen immer so unterhaltsame Konversationen, wenn Larkin mit von der Partie ist. Er ist einfach der Kleber, der alles zusammen hält.

"»Erinnerungen sind Erinnerungen«, sagte ich.
»Egal, ob sie gut oder schlecht sind,
sie haben ein Recht dazu, zu existieren." (S.413)

Ich finde es ja immer wieder faszinierend wie Kira es schafft, so viele Fragen aufzuwerfen und sie zum Ende der Reihe alle aufzulösen ohne dass es sich anfühlt, dass sie einfach nur noch fertig werden will. Sie spinnt immer so viele kleine feine Fädchen, die am Ende einer Reihe einen dicken festen Strick ergeben. Das ist etwas was ich an ihrem Schreibstil so mega liebe und einer der größten Gründe, weshalb ich ihre Bücher immer und immer wieder lesen möchte. Ihre Bücher haben einfach einen Suchtfaktor und bisher wurde mir am Ende jeder Reihe das Herz gebrochen, weil ich wieder eine wundervolle Familie gefunden habe, die ich wieder verlassen muss. Meiner Meinung nach ist Familie keine Sache der Genetik. Familie ist eine Sache des Gefühls und die Goldloge von London, zusammen mit Kyle, Emilia, Newton, Aurora, Matti und Davine, dass ist eine Familie. Eine sehr große Familie und ich finde es wirklich schade sie gehen zu lassen, weil sie meine liebste Buchfamilie ist, die ich je hatte. Vielleicht schreibt Kira ja irgendwann mal eine Geschichte über die Kinder von Ben und Emilia. Das wäre einfach unfassbar cool, zumal ich auch gerne wissen würde ob Larkin und Annmary ihr Glück finden und wenn ja, mit wem...

"Es ist einfach, in Schwarz und Weiß zu unterteilen,
wenn man immer nur mit denen zu tun hatte,
die sich durch schlechte Schlagzeilen hervorgetan haben." (S. 511)

Von mir bekommt ihr auf jeden Fall eine sehr klare Leseempfehlung! Es ist ein würdiges Ende für diese grandiose Reihe. Es ist vollkommen egal, ob man sehr bewandert ist in Naturwissenschaften oder nicht, es macht trotzdem unfassbar viel Spaß diese Reihe zu lesen. Es lässt dich mitfiebern und es gibt diese faszinierende Plottwist, die immer dann kommen, wenn du sie am wenigsten erwartest und dann haut Kira Dinge raus, auf die du nicht mal in deinen kühnsten Träumen kommen würdest. Der finale Band von Kaleidra hat mich mehr als nur überrascht und ich freue mich schon unglaublich auf weitere Projekte von Kira Licht.

„Noch mehr Rufe und Gejohle. Bens Schrei übertönte sogar die Wellen.
»Larkin! Du ziehst jetzt sofort wieder deine Hose an!«“ (S.549)

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Tolles Buch mit wichtiger Nachricht

Everything I Ever Needed
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Zuallererst ein riesiges Dankeschön an die Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung wird dadurch natürlich nicht beeinflusst.

"Everything I ever needed" ist der zweite Band ...

Zuallererst ein riesiges Dankeschön an die Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung wird dadurch natürlich nicht beeinflusst.

"Everything I ever needed" ist der zweite Band der Everything - Reihe von Kim Nina Ocker. Den ersten Teil hatte ich schon 2019 gelesen und habe seitdem sehnsüchtig auf den zweiten Teil gewartet. Nun kann ich sagen, dass sich das Warten vollkommen gelohnt hat, denn es ist nicht nur eine wundervolle Liebesgeschichte, Kim Nina Ocker hat hier ein wirklich wichtiges Buch geschaffen. Darauf komme ich aber später nochmal zurück. Ich liebe das Cover von dem Buch! Wenn ich nicht gerade gelesen habe, dann habe ich die ganze Zeit das Cover angestarrt und mich gefreut, weil es einfach so unfassbar hübsch ist. #Coveropfer Ich liebe ja blau über alles und es harmoniert so schön mit dem Rot und Rosa. Der Aufdruck ist Hochglanz, da stört es mich ein wenig, dass man die Fingerabdrücke drauf sieht, aber es ist jetzt nicht hochdramatisch für mich. Optisch passt es auf jeden Fall gut zu Band 1. Die beiden Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, aber es schadet nicht den ersten Teil zuerst zu lesen, wenn man vor hat beide zu lesen, da man sich im zweiten Teil bespoilert.

Sechs Jahre nach ihrer Herztransplantation kann Ava Walker sich endlich ihren Traum erfüllen: Endlich frei sein und aufs College gehen. Und da sie nicht alleine irgendwo neu anfangen möchte, wählt sie die Uni auf der ihr Freund Nathan vor einem Jahr sein Studium begonnen hat. Alles scheint für sie geradezu perfekt, doch dann trifft sie am ersten Tag auf Dexter, der zwar heiß, aber auch unverschämt und gemein ist, und auch Nathan verhält sich ihr gegenüber total seltsam.

Die Protagonistin Ava war mir von der allerersten Seite an mega sympathisch. Sie ist höflich, ruhig und hat eine große Freude an ihrem neu gewonnenen Leben. Sie versucht es wirklich in vollen Zügen zu genießen, doch das ist in einigen Moment gar nicht so einfach. Zum Beispiel, wenn sich der Neue namens Dexter sich ihr gegenüber wieder widersprüchlich verhält oder ihr Freund Nathan sie mal wieder sitzen lässt. Sie ist wirklich unfassbar stark und das finde ich unglaublich bewundernswert. Ich weiß nicht, ob ich an ihrer Stelle auch so stark und mutig wäre.

Dexter ist für mich der Typ "Harte Schale - Weicher Kern". Nachdem Tod seiner Familie bei einem Autounfall vor einigen Jahren stürzte er total ab, doch mit der Hilfe von seinem besten Freund Carter Dillane hat er es wieder aus seinem Loch geschafft und die Aufnahmebestätigung der Preston University ist der Beginn seines neuen Lebens. Doch er rechnet nicht mit Ava und was sie mit ihm anstellt. Er verhält sich ihr gegenüber meistens wie ein Arsch, aber er beschützt sie vom ersten Tag an, was ich persönlich unfassbar süß finde. Damit hatte er eigentlich direkt mein Herz gewonnen. Dexters Vergangenheit belastet ihn sehr und es fällt ihm schwer sich von ihr abzuwenden.

Der Schreibstil von Kim Nina Ocker war einfach toll. Die Seiten flogen einfach nur so dahin und plötzlich war ein einfach vorbei. Ich habe jede einzelne Seite geliebt und habe so sehr mit Ava und Dexter gelitten und geliebt. Das Knistern zwischen den beiden fiel mir relativ schnell auf. Es gab viele falsche Entscheidungen, aber das macht alles erst richtig wirklich. Besonders gut fand ich den Aspekt mit der Organspende.
Ich finde es wichtig, dass Organspende in Büchern thematisiert wird. Die Spendebereitschaft in Deutschland lag im letzten Jahr bei 84 Prozent, doch nur 36 Prozent der Deutschen tragen einen Organspendeausweis. (Quelle: IKK Classic) Einer der 36 Prozent bin ich. Schon seit Jahren besitze ich einen solchen Ausweis, weil ich nach meinem Tod wenigstens den Menschen helfen möchte, die noch eine Chance haben zu überleben. Ich selbst liebe das Leben, egal wie hart es sein mag, und daher möchte ich wenigstens nach meinem Tod dafür sorgen, dass jemand anderes weiterleben kann. Wusstest du zum Beispiel, dass ein Organspender im Durchschnitt drei Kranken ein neues Leben ermöglicht? Zumal die Erfolgsquoten von Transplantationen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind. Das Alter des Spenders ist egal, entscheidend ist letztendlich der gesundheitliche Zustand der Organe. Ich trage meinen Ausweis immer bei mir, auch meine Familie weiß, dass ich einen besitze. Damit nehme ich nämlich auch meiner Familie, im Fall meines Todes, die Entscheidung über meine Organe ab. Ab dem 16. Lebensjahr kann man einen Organspendeausweis ausfüllen. Organspende geht uns allen an. Schließlich könnten wir alle einmal in einer Situation landen, wo wir auf ein solches Organ angewiesen sind.

Mein Fazit
Ein unfassbar tolles Buch mit einer wundervollen Protagonistin, die für ihr neues Leben kämpft. Ich finde den Aspekt mit der Organspende super wichtig, weil es einfach immer noch zu selten thematisiert wird und immer noch zu wenig Menschen einen Organspendeausweis besitzen. Organspende rettet Leben.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Ein wichtiges Buch, das auf wahren Begebenheiten beruht

Ich bin das Mädchen aus Aleppo
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Meine Lieben… Ehrlich gesagt weiß ich im Moment noch gar nicht was ich sagen soll… Dieses Buch ist einfach der Wahnsinn. Diese Geschichte ist nicht erfunden! Alles was in diesem Buch geschildert und erzählt ...

Meine Lieben… Ehrlich gesagt weiß ich im Moment noch gar nicht was ich sagen soll… Dieses Buch ist einfach der Wahnsinn. Diese Geschichte ist nicht erfunden! Alles was in diesem Buch geschildert und erzählt wird ist die harte, brutale Realität. Es ist nicht so wie das Tagebuch der Anne Frank, schon mehrere Jahrzehnte her, dieses Buch befasst sich mit der Gegenwart. Von Bana Alabed habe ich das allererste in den Nachrichten gehört. Es ist schon ein paar Jährchen her, aber als ich letztes Jahr ihr Buch in den Ladenregalen fand, musste dieses Buch sein. Mich hat ihre Geschichte interessiert. Leider lag das Buch lange ungelesen im Regal und nun kann ich sagen, wenn ihr dieses Buch kauft, bitte lest es erst! Es ist wichtig und regt zum Nachdenken an.
Bana Alabed wurde 2009 in Aleppo, Syrien, geboren und erlebte ihre Heimatstadt ungefähr drei Jahre lang in Frieden. Als 2012 dann der Bürgerkrieg begann, änderte sich Banas Leben schlagartig. Nirgends ist man mehr sicher. Sie darf nicht mehr in die Schule gehen, lebt viele Stunden und Tage im Keller, da die oberen Stockwerke während der Bombardierungen unsicher waren. Bana war in jedem Moment sehr stark und ich habe sie wirklich sehr bewundert. Sie hat mit ihren jungen Jahren die Nerven behalten und hatte niemals die Hoffnung verloren. Sie hat sich um ihre zwei jüngeren Brüder sowie um ihre Cousinen und Cousins gekümmert. Sie war dabei als ihre beste Freundin aus den Trümmern ihres zerbombten Zuhauses geborgen wurde.

„Es war Yasmin. Sie war so schlaff, als schlafe sie, und voller Blut und Staub. Ich stand da wie gelähmt und konnte kaum atmen, so sehr erschreckte mich der Anblick meiner Freundin. (…) Den Rest des Tages konnte ich nicht spielen – ich sah immer nur Yasmin vor mir, und all das Blut an ihr. (…) An diesem Tag fragte ich Mama viele Male, ob es Yasmin gut gehe. Mama sagte, dass man sie zum Arzt gebracht habe und dass wir viel beten müssten. In der Nacht sah und hörte ich Yasmins Mama draußen weinen. Am nächsten Tag traf ich sie auf der Straße, und sie war immer noch in Tränen aufgelöst. „Yasmin ist nicht mehr bei uns, Bana“, sagte sie. Ich wusste, was sie meinte. Yasmin war tot.“ (S. 112)

Banas Geschichte hat mich tief berührt, denn es geht uns alle etwas an. Wir haben mit dem Flüchtlingsstorm von 2015 gesehen, das diese Menschen da sind. Man kann sie nicht einfach ignorieren. Bana wurde bekannt über ihren Twitteraccount. Sie hat mit ihren damaligen 7 Jahren über Twitter ihre Geschichte erzählt. Damals war sie noch mitten im Bürgerkrieg gefangen. In einer Belagerung. Die syrische Regierung hat Jagd auf Bana gemacht, weil sie nicht wollten, das jemand davon der Lage in Ost Aleppo erzählte. Fatimah, Banas Mutter, hat ihr Jungenkleidung angezogen, damit sie nicht erkannt wurde. Bana musste ihre langen Haare unter einer Mütze verstecken und das Haus der Familie wurde mit Absicht bombardiert. Sie sollte ausgelöscht werden. Sie sollte schweigen. Es ist wichtig das sie nicht schweigt! Ihre Geschichte ist wichtig!

„Je verzweifelter die Lage wurde, desto verzweifelter wurden deine Fragen: Wissen die Menschen, dass das mit uns passiert? Kümmert es überhaupt jemanden? Warum werfen sie ständig Bomben auf uns ab? Warum hören sie nicht auf? Warum können wir keinen Frieden haben? Am wütendsten war ich darüber, dass ich diese Fragen nicht beantworten konnte. Und dass du, ein siebenjähriges Mädchen, sie stellen musste.“ (S. 122)

Man merkt, das dieses Buch von einem Kind geschrieben wurde. Dennoch ist es locker und leicht zu lesen und wenn man die Einträge der Mutter liest, dann spürt man die Angst der Mutter, die versucht ihre Kinder zu beschützen. Nachdem Bana in die Türkei kam, hat sie Flüchtlingslager, Waisenhäuser und verletzte Kriegskinder im Krankenhaus besucht. Dieses Mädchen hat meine gesamte Achtung. Sie wird es sicherlich noch weit bringen.

„Ich bin acht geworden, während ich an meinem Buch arbeitete, also durfte ich mir etwas wünschen, als ich meine Kerze ausblies. Es war schwierig, mich für nur einen Wunsch zu entscheiden, denn ich habe viele, zum Beispiel: Ich will nie wieder eine Bombe sehen oder hören. Ich will eines Tages nach Hause gehen und in Aleppo leben können. Ich wünsche mir eine kleine Schwester. Ich will zur Schule und auf die Universität gehen. Vor allem aber will ich, dass die Leute aufhören, sich mit Bomben und Gewehren zu bekämpfen, in Syrien und überall auf der Welt. Ich wünsche mir bitte, dass Frieden ist. Ich bin jetzt acht Jahre alt, und das ist mein Wunsch.“ (S.197)

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Schreib mal wieder!

Post für dich
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An dieser Stelle möchte ich zu allererst der Bloggerjury danken, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies hat allerdings keinen Einfluss auf meine eigene Meinung.

Ich finde das ...

An dieser Stelle möchte ich zu allererst der Bloggerjury danken, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies hat allerdings keinen Einfluss auf meine eigene Meinung.

Ich finde das Cover des Buches sehr süß und auch gelungen. Ich liebe diese Blautöne sehr, auch der Titel und die Motive sind sehr passend zur Geschichte. Zusehen sind Bär und Brieftaube.

Nach vielen Überlegungen kommt Bär zu dem Entschluss seinem Freund Hase einen Brief zu schreiben, wo er ihm sagt, was ihm die Freundschaft zu Hase bedeutet. Doch Bär weiß gar nicht was er mit dieser einen Nachricht auslöst und wie er mit einem einzigen Brief den Wald glücklich macht.

Es ist ein sehr schönes Kinderbuch mit bunten Illustrationen, die für mich persönlich das absolute Highlight waren. Die Waldtiere laden zum Träumen ein und die Geschichte selbst löst in einem den Wunsch aus, selbst mal wieder einen Brief zu schreiben. Im hinteren Teil des Buches ist sogar eine Vorlage für einen Briefumschlag zum selbst basteln, die sehr leicht zu verstehen ist. Ein rundum bezauberndes Kinderbuch.

Jetzt gerade zur Weihnachtszeit und auch zu Zeiten von Corona freut man sich über sowas altmodisches wie einen selbstgeschriebenen Brief. Und genau diese Thematik greift dieses Buch gerade auf. Egal ob es einen einfach nur zum Lächeln bringt oder einem Mut oder Trost schenkt. Es zeigt, was ein paar schöne Worte bewirken kann. Ich empfehle jedem, egal ob ihr Kinder habt oder nicht, kauft dieses Buch, lest es euch durch. Vielleicht habt ihr ja eine Nichte, einen Cousin oder vielleicht ein liebes Nachbarskind, dem ihr einfach mal eine kleine Freude machen möchtet. Verschenkt dieses Buch oder ganz einfach
SCHREIBT MAL WIEDER 

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