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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2020

Witzig, anders, aber leider ohne viel Spannung

Bazilla - Fee wider Willen
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Modrig, dunkel und feucht. So mag es Bazilla am liebsten. Denn Bazilla ist ein echtes Vampirmädchen aus der Familie der von Morchelfells. Und morgen ist endlich ihr 10. Geburtstag und sie wird ein echter ...

Modrig, dunkel und feucht. So mag es Bazilla am liebsten. Denn Bazilla ist ein echtes Vampirmädchen aus der Familie der von Morchelfells. Und morgen ist endlich ihr 10. Geburtstag und sie wird ein echter Vampir! Doch – ach du schrecklicher Krötenschleim! – statt einer schwarzen Lakritztorte mit Blutegelsahne gibt es rosa Sahnetorte und statt langer Eckzähne wachsen Bazilla plötzlich zarte Flügel. Die Flügel einer Fee! Aus ist es mit dem Traum vom Beißen und Herumflattern in der Nacht, ab geht es stattdessen ins Feeninternat. Bazilla zwischen rosa-glitzernden Feenmädchen? Na das kann ja heiter werden…

Und heiter ist genau das richtige Wort, um den ersten Band über die Fee wider Willen zu beschreiben. Trotz quietschpinkem Umschlag ist das Buch herrlich anders und Bazilla bricht mit jedem Klischee und ist trotzdem einfach nur herzensgut und man muss sie gernhaben. Die Charaktere sind allesamt sympathisch – aber natürlich gibt es, wie in jeder guten Schulgeschichte, eine gemeine Widersacherin, die auch hier herrlich unsympathisch ist. Die Idee der Handlung hat uns auch sehr gut gefallen.

Leider konnte uns das Buch aber trotz all dieser positiven Punkte nicht so richtig mitreißen. Wir haben es an mehreren Abenden gelesen und ab und an direkt vergessen. Das lag sicher nicht daran, dass die Geschichte uninteressant ist. Aber mehr als interessant wurde es eben auch nicht. Große Spannung, die einen mitreißt, fehlte uns hier. Die Handlung war für uns an einigen Stellen, trotz aller niedlicher und witziger Ideen, recht vorhersehbar. Wir hoffen, dass in Band zwei dann mehr Spannung aufkommt, denn das Potential zum Lieblingsbuch ist hier durchaus da!

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Unverhofft gut

What I Like About You
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Wie wir gerne wären und wer wir wirklich sind. Wo sind die Grenzen zwischen unserem wahren Ich und dem Sein, das wir anderen präsentieren? Nie war es einfacher als heute, jemand vollkommen anderer zu sein. ...

Wie wir gerne wären und wer wir wirklich sind. Wo sind die Grenzen zwischen unserem wahren Ich und dem Sein, das wir anderen präsentieren? Nie war es einfacher als heute, jemand vollkommen anderer zu sein. In den sozialen Netzwerken scheint alles möglich: Ich 2.0! Doch was, wenn virtuelle und reale Welt plötzlich aufeinandertreffen?

Halle ist eher schüchtern, bäckt und liest gern und geht keine tieferen Freundschaften ein. Kels ist eine kleine Berühmtheit im Netz, bäckt und liest gern und hat jede Menge Freunde. Zwei unterschiedliche Mädchen? Nein! Kels ist Halles Identität im Internet und bisher war das Leben mit ihren zwei Identitäten für Halle perfekt. Bis sie im echten Leben plötzlich vor Nash steht: Kels bester Freund, obwohl sich beide noch nie gesehen haben. Und Nash kann von der echten Halle doch einfach nur enttäuscht sein, oder? So verschweigt Halle Nash, wer sie wirklich ist und verstrickt sich immer mehr in ein riesiges Chaos aus Lügen und Gefühlen.

Das Buch hat mich wirklich umgehauen! Ich hatte eine seichte Liebesgeschichte erwartet. Aber dieses Buch war so viel mehr! Authentisch, aktuell, voller Gefühl. Aber nicht nur die komplizierte Geschichte zwischen Halle/ Kels und Nash ist hier im Mittelpunkt. Auch die vielen Gefühle von Halle finden hier Platz und werden wunderbar dargestellt: die große Trauer um den Verlust ihrer Großmutter, Freundschaft und Geschwisterliebe. Und die Liebe zu etwas, das uns wichtig ist. Etwas, dass uns antreibt und uns Grenzen überwinden lässt. Für Halle ist das ihr Traum, in New York zu studieren und ins Verlagswesen zu gehen.

Was also erst wie ein gewöhnlicher Liebesroman daherkommt, ist doch so viel mehr. Und diese Mischung hat mir unheimlich gut gefallen, hat mich mitgerissen und hat mich einige Abende viel zu lange lesen lassen, weil ich einfach nicht aufhören konnte. Klare Empfehlung an alle, die spannende Bücher voller Emotionen, Träume und natürlich auch ein wenig Liebe mögen!

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Spannendes Wintermärchen

Der Winter des Bären
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Der Wald von Eldbjørn: hier lebt Mila mit ihren drei Geschwistern. Hier verschwand vor fünf Jahren ihr Vater ohne Lebewohl zu sagen. Und hier herrscht seit so langer Zeit Winter, dass sich Mila kaum noch ...

Der Wald von Eldbjørn: hier lebt Mila mit ihren drei Geschwistern. Hier verschwand vor fünf Jahren ihr Vater ohne Lebewohl zu sagen. Und hier herrscht seit so langer Zeit Winter, dass sich Mila kaum noch an die Wärme erinnern kann. Mila und ihre Familie haben sich damit arrangiert und leben mehr schlecht als recht in ihrer kleinen Hütte. Bis eines Tages ein unheimlicher Mann mit einer Schar Jungen auftaucht und Milas Bruder Oskar mit sich nimmt. Nur Mila ist davon überzeugt, dass Oskar entführt wurde. Also macht sie sich auf, ihren Bruder zu befreien. Dabei bekommt sie unerwartete Hilfe und lernt die Magie kennen, die in allem wohnt.

Schon der Titel von „Der Winter des Bären“ verrät es: dieses Buch ist ein wundervolles Wintermärchen, dass man am besten eingekuschelt in einer warmen Decke liest. Denn Kiran Millwood Hargrave hat mich mit ihrem eindringlichen und mitreißenden Schreibstil dermaßen in die Geschichte gezogen, dass ich förmlich die Kälte spüren konnte, die ständig in Milas Welt herrscht. Die Geschichte ist voller Fantasie und Spannung. Die Charaktere waren mir auf anhieb sympathisch. Vor allem Mila ist eine starke, beeindruckende Persönlichkeit. Auch ist es eine sehr schöne Abwechslung, dass hier das Mädchen die unerschrockene Heldin ist, die ihren Bruder rettet.

Eine Geschichte über Mut, Geschwisterliebe und Freundschaft. Ein Buch, perfekt für einen gemütlichen Winterabend für alle ab 10 Jahren. Aber auch Erwachsene werden hier ihre Freude haben.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Ein Buch, nicht nur für Mädchen

Rules For Being A Girl
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Marin ist in ihrem letzten Jahr an der Highschool. Sich an die Regeln für Mädchen halten, das ist für sie ganz normal: sei lieb, sei witzig, sei schlau, sei fleißig. Aber bitte von allem nicht zu viel, ...

Marin ist in ihrem letzten Jahr an der Highschool. Sich an die Regeln für Mädchen halten, das ist für sie ganz normal: sei lieb, sei witzig, sei schlau, sei fleißig. Aber bitte von allem nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Doch dieser Berg aus Regeln wird plötzlich zu einer Lawine, die Marin zu ersticken droht. Denn ER hat ihr Vertrauen auf abscheulichste Art und Weise gebrochen. Und nun wird SIE allen zeigen, was sie von den Regeln hält.

Von diesem Buch hatte ich mir ehrlich gesagt nicht viel erwartet: eine seichte Story, ein wenig Romantik und ein wenig Highschool-Leben. Aber schon nach den ersten Seiten wurde ich eines Besseren belehrt und letztendlich hat mich das Buch umgehauen! So eine wichtige Botschaft so spannend verpackt! Ich habe richtig mit Marin mitgefiebert und mitgelitten. Ich wollte ihren Widersachern die Meinung geigen, ich wollte Marin tröstend in den Arm nehmen und manchmal wollte ich ob der Ungerechtigkeit laut schreien. So wichtige Themen wie Gleichstellung, sexuelle Übergriffe und natürlich Freundschaft und das Einstehen füreinander kommen in der Geschichte vor. Ja, auch die Romantik hat ihren Platz im Buch. Aber im Vordergrund steht tatsächlich Marin als Mädchen, als Person. Und nicht irgend ein Schwarm, der angehimmelt wird.

Was mir besonders gut gefallen hat: trotz der ernsten und teilweise auch traurigen Themen lässt einen das Buch nicht deprimiert zurück. Im Gegenteil: nach der Lektüre fühlte ich mich, als würde ich am liebsten eine Demo für Frauenrechte anführen. Aber auch, als würde ich auch mit leisen Tönen und Taten die Welt ein Stück besser machen können. Ein Buch, dass nicht nur Mädchen und junge Frauen lesen sollten. Denn wer nicht selbst betroffen ist, sieht die Probleme und Regeln, mit denen Mädchen tagtäglich konfrontiert werden, wahrscheinlich gar nicht. Ein Buch für alle. Ein Buch, das Augen und Herzen öffnet.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Solides Fragezeichen-Abenteuer mit Escape-Rätseln

Die drei ??? Der verrückte Professor
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Die Welt der Escape-Spiele und -Bücher wird zurzeit rasend schnell immer größer. Scheinbar jeder möchte auf den Zug aufspringen und bringt dazu sein Buch auf den Markt. So gibt es nun also auch von den ...

Die Welt der Escape-Spiele und -Bücher wird zurzeit rasend schnell immer größer. Scheinbar jeder möchte auf den Zug aufspringen und bringt dazu sein Buch auf den Markt. So gibt es nun also auch von den drei Fragezeichen ein Escape-Abenteuer und Justus, Peter und Bob brauchen bei der Lösung einiger Rätsel die Hilfe des Lesers. Die Autoren dieses Rätselkrimis sind Cally Stronk und Christian Friedrich. Beide haben schon so einige Kinderbücher geschrieben, die mich begeistern konnten. Können sie nun auch als neue Autoren bei unseren drei Lieblingsdetektiven überzeugen?

Die drei Fragezeichen sind ja bekannt dafür, auch einmal eher an den Haaren herbeigezogene Fälle zu lösen. Dazu muss ich jetzt auch dieses Buch hier zählen. Der Fall ist spannend, keine Frage, aber eben doch eher unrealistisch. Worum geht es? Ein Professor meldet sich bei den drei Fragezeichen und berichtet, dass er einen mysteriösen Brief erhalten hat – den er selbst geschrieben hat! Allerdings kann er sich nicht mehr daran erinnern, je ein solches Schreiben verfasst zu haben. Gleichzeitig werden die Detektive von einer Drohne attackiert, die selbst vor Tante Mathildas Kirschkuchen nicht halt macht. Können diese beiden Vorkommnisse etwas miteinander zu tun haben?

Die Geschichte wird immer wieder von einem der insgesamt 15 Rätsel unterbrochen. Diese müssen gelöst werden, bevor man auf der nächsten Seite weiterlesen darf. Falls man Hilfe braucht, sind auf den letzten Seiten Lösungshinweise und schließlich auch die Lösung zu jedem Rätsel unter Rubbellack versteckt. Hat man das jeweilige Rätsel gelöst, erhält man immer eine Zahl als Antwort. Diese wird in „Bobs Archiv“ am Ende des Buches überprüft und bei korrekter Zahl kann weitergelesen werden.

Dadurch, dass als Rätsellösung immer eine Zahl als Antwort herauskommt, sind mache Rätsel ebenfalls an den Haaren herbeigezogen. Beispiel: Justus, Peter rund Bob finden als Hinweis eine Zahl, die dann zu einem Blumentopf führt, an dem die Ziffer steht… Da dies aber dem Konzept geschuldet ist, kann ich darüber hinwegsehen. Ansonsten sind die Rätsel an sich gut. Manche fand ich zu leicht, andere dagegen waren sehr knifflig. Mit den Hinweisen waren diese aber trotzdem gut lösbar und fair.

Was allerdings für mich auch immer ein Kritikpunkt bei dieser Art von Büchern sein wird: dass man es nur einmal lesen kann und dabei das Buch zerschneiden muss. Es gibt hier drei Rätsel, für die ich theoretisch eine Seite ausschneiden müsste. Habe ich nicht gemacht, ich habe die Seiten einfach kopiert – ging auch, ist aber umständlich. Und ich bin sicher, dass man das auch anders lösen könnte. Immerhin ist das Buch mit 15€ nicht gerade günstig. Die Hinweise müssen außerdem freigerubbelt werden und sind dann für jeden weiteren Leser einfach lesbar. Auch da gibt es andere Lösungen. Selbst mein 20 Jahre altes Rätselbuch hatte dann halt einfach eine rote Lösungsfolie dabei, mit der man die Hinweise lesen konnte. Ich weiß, dass das alle Exit-/ Escape-Bücher so machen. Aber ist das wirklich zeitgemäß?

Insgesamt hatte ich aber Spaß mit dem Buch. Ja, die Geschichte hat ein paar Schwächen, ja, einige Rätsel waren mir zu einfach oder zu sehr konstruiert. Aber ich hatte einen unterhaltsamen Nachmittag und die Geschichte an sich ist sehr Fragezeichen-typisch: mysteriös, spannend, am Ende überraschend.

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