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Veröffentlicht am 23.08.2019

MUST-HAVE der Reihe!

DARK LOVE - Ohne dich bin ich verloren
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„Dark Love – Ohne sich bin ich verloren“ von Estelle Maskame erhält von mir 4,5 von 5 Herzen. Ein Must-Have für jeden Fan der „Dark Love“-Trilogie! ...

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„Dark Love – Ohne sich bin ich verloren“ von Estelle Maskame erhält von mir 4,5 von 5 Herzen. Ein Must-Have für jeden Fan der „Dark Love“-Trilogie! Der Leser erfährt endlich, wie es um Tylers Innenleben steht, denn dieser Band aus Tylers Perspektive setzt genau hier an! Endlich fügen sich die Puzzleteile zusammen. Wir erhalten einen exklusiven Einblick in Tylers Gedanken- und Gefühlswelt und lernen mit ihm die Dämonen kennen, die ihn jeden Tag quälen. Das Monster hat einen Namen: Peter Bruce. Ein absolutes Lesehighlight! Eine Achterbahn der Gefühle: Trauer, Wut, Angst, Scham, Ekel, aber vor allem auch Liebe – die Liebe zu Eden, seiner Stiefschwester!

Story ♥♥♥♥,♥/5
Charaktere ♥♥♥♥♥/5
Gefühle ♥♥♥♥♥/5
Spannung ♥♥♥♥,♥/5
Schreibstil ♥♥♥♥,♥/5
Ende ♥♥♥♥/5

„Dark Love – Ohne dich bin ich verloren“ schildert die Geschehnisse des ersten Bandes aus der Sicht des männlichen Hauptprotagonisten Tyler Bruce. Tyler Bruce, ein Name, mit dem ich nach drei Bänden viel verbinde: „aufopferungsvoll“, „zerbrechlich“, „erzürnt“ und „einsam“. Zunächst muss ich gestehen, dass ich kein Fan von zusätzlichen Bänden bin, die die Geschichte aus einer anderen Perspektive schildern, aber „Dark Love – Ohne dich bin ich verloren“ stellt eine absolute Ausnahme dar. Wer die Geschichte des ersten Band verfolgt hat, weiß, dass Tyler ein sehr zurückgezogener junger Erwachsener ist, der vor allem im ersten Band unter Stimmungsschwankungen leidet und auch seiner schrecklichen Vergangenheit bestimmt Handlungen vollzieht, die für den Leser zunächst nicht nachvollziehbar erscheinen. Zwar wird in „Dark Love – Dich darf ich nicht verlieren“ Tylers Vergangenheit aufgedeckt, aber wir erfahren nicht, wie es um Tylers Innenleben steht und genau hier setzt dieser Band an! Endlich fügen sich die Puzzleteile zusammen! Wir erhalten einen exklusiven Einblick in Tylers Gedanken- und Gefühlswelt und lernen mit ihm die Dämonen kennen, die ihn jeden Tag quälen.

„Dark Love – Ohne dich bin ich verloren“ hat dieses Mal einen besonderen Erzählstil. Zum einen springen wir in die Vergangenheit, in der Tyler circa. 6-12 Jahre alt ist und erfahren endlich, wie grausam die dunkle Seite seines Vaters in Wirklichkeit gewesen ist. Beleidigungen, Liebesentzug, körperliche Misshandlungen, seelische Quälerei, Traumatisierungen und viele weitere tief erschütternde Erlebnisse, die Tyler jetzt mit dem Leser durchlebt. Haltet die Taschentücher bereit, denn wenn es Monster gibt, dann dieser einen Namen: Peter Bruce. Ich musste mich seelisch immer auf die Kapitel über Tylers Vergangenheit vorbereiten, denn es gibt zahlreiche Szenen, die mich schockiert und tief berührt haben. Die Autorin schafft es allemal, dass der Leser jegliche Emotionen durchlebt: Von Wut, Angst, Ekel bis hin zu Traurigkeit, Scham und Verzweiflung ist alles dabei. Ich war sprachlos, dann hilflos, unglaublich wütend und konnte mich endlich in Tylers Situation hineinversetzen und seine von Eden wahrgenommen Handlungen im Kontext nachvollziehen. Eine spannende und dramatische Lesereise, die mich durchweg unterhalten konnte!

Auf der anderen Seite, und das macht circa. 50% des Buches aus, springt der Leser wieder in die Gegenwart. Hier konnte mich besonders die Beziehung zu seinen „Freunden“ überzeugen: Tiffani, Declan, Dean, Kaleb, Rachel, Jake, Meghan. Fragen wie „Wie stehen sie zu Tyler?“, „Wie ist er mit Tiffani zusammengekommen?“, „Wie fängt Tyler mit dem Dealen an?“ werden beantwortet und wir lernen den „idiotischen“ Tyler kennen, als den er sich ausgibt. Sehnsüchtig wartet der Leser auf die erste Begegnung mit Eden! Eden ist die einzige Person, die den „echten“ Tyler erreicht.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Malerisch! Enttäuschende Liebesgeschichte!

Show me the Stars
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„Show Me The Stars“ von Kira Mohn erhält von mir 3,5 von 5 Herzen. Ein Buch, das durch den malerischen Schreibstil lebendig wird: das Rauschen ...

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„Show Me The Stars“ von Kira Mohn erhält von mir 3,5 von 5 Herzen. Ein Buch, das durch den malerischen Schreibstil lebendig wird: das Rauschen des Meeres und schreiende Möwen am bewölkten Himmel. Kira Mohn hat es geschafft, dass ich mich Hals über Kopf in Irland verliebt habe. In "Show Me The Stars" begleitest du Liv auf eine mutige, nachdenkliche und außergewöhnliche Reise, bei der Liv neue Kraft für die Zukunft tanken soll. Eine entzückende junge Frau! Jedoch konnte mich die Liebesgeschichte keineswegs berühren, fesseln und mitfiebern lassen. Der äußerst ruhige, zurückgezogene Ire Kjer ist mir aufgrund verletzendes und unverschämtes Verhalten gegenüber Liv unsympathisch geworden. Ein Leckerbissen für das Auge, mehr nicht. Ich hoffe, dass mich die Liebesgeschichte im zweiten Band mehr ergreifen wird.

Story ♥♥♥,♥/5
Charaktere ♥♥♥♥/5
Gefühle ♥♥/5
Spannung ♥♥♥,♥/5
Schreibstil ♥♥♥♥,♥/5
Ende ♥/5

Erschöpft, ausgelaugt, gestresst, aussichtlos. Egal wie viel Energie die 22-jährige Liv Baumgardt in ihre journalistische Arbeit steckt, sie muss sich weiterhin mit Apothekenbeiträgen und Promi-Klatsch zufriedengeben, da sie keinem gerecht werden kann. In diesem Fall klingt eine bezahlte Auszeit als Housesitterin für einen Leuchtturm auf einer kleinen unbewohnten irischen Insel nach einem interessanten und außergewöhnlichen Abenteuer. Raus aus dem Arbeitstrott! Raus aus der Komfortzone! Liv freut sich auf das ungewöhnliche Jobangebot und erhofft sich neue kreative journalistische Ideen, die sie beruflich weiterbringen werden. Als sie dann auch noch auf den jungen Mann Kjer trifft, der sie regelmäßig mit Nahrungsmitteln beliefern soll – attraktiv, ruhig, talentiert -, freut sich Liv umso mehr. Die einheimischen Bewohner der Nachbarsinsel können es kaum glauben, dass eine junge hübsche Frau wie Liv ein halbes Jahr auf den alten einsamen Leuchtturm „Matthew“ aufpassen soll, aber Liv überzeugt sie vom Gegenteil!

Das absolute Highlight des Romans ist Livs Entwicklung und der malerische Ort bzw. die unglaublich ausdrucksstarke Atmosphäre der irischen Insel, die mich in den Bann gezogen hat. Da die Autorin auf den ersten 60 Seiten Livs kompliziertes und karges Leben vorstellt und wir in Ruhe diese entzückende junge Frau kennenlernen können, baut der Leser schnell eine enge Beziehung zur weiblichen Hauptprotagonistin auf. Ich habe Liv nach kurzer Zeit ins Herz geschlossen und mich sehr gefreut, sie auf ihrem irischen Abenteuer zu begleiten. Wir erhalten durchgehend einen detaillierten Einblick in Livs Gefühl und Gedankenwelt, lernen ihre Ecken und Kanten kennen und fühlen auf einer sehr intensiven Art mit der Figur mit. Liv ist zwar auf einer einsamen Insel mit einem Leuchtturm namens Matthew, aber ihre Gedanken sind schrill, laut und aufregend!

Mein einziger, aber stärkster Kritikpunkt ist die Liebesgeschichte. Kjer und Liv - eine Konstellation, die es mir schwergetan hat, den Roman ins Herz zu schließen. Einzeln betrachtet sind beide Figuren unheimlich interessante Persönlichkeiten: Liv ist aufgeweckt, trotz vieler Ängste mutig, sehr herzlich, aber etwas naiv (sie verknallt sich trotz vieler doch sehr nervigen Warnungen der Inselbewohner Hals über Kopf in Kjer). Kjer hingegen ist eher verschlossen, ruhig, teilweise kühl und unverschämt, wenn man ihm zu nahe kommt. Liv ist bereit, ihr Herz zu öffnen. Kjer hingegen ist nur an Affären interessiert und weist tiefere Gefühle rigoros ab, sodass Livs Gefühle nur verletzt werden können. Der Leser weiß recht schnell, dass es in eine Katastrophe enden wird. Ich habe Kjer leider durchgehend als unsympathische Person wahrgenommen: Er achtet nicht auf die Gefühle anderer Menschen; wird von der gesamten weiblichen Inselbevölkerung nur auf das Äußere reduziert und als „Toyboy“ abgestempelt, mit dem man nur im Bett Spaß haben könne; hat für meinen Geschmack zu viele konstruierte Schicksalsschläge hinter sich, die ich als überdramatisiert und unrealistisch empfunden habe, die dann noch „rechtfertigen“ sollen, dass er sich so fies gegenüber Frauen benehmen darf. Nein. Kjer war mir durchgehend ein Dorn im Auge und ich glaube, diese negative Wirkung auf mich ist definitiv kein beabsichtigter Aspekt der Autorin. Ein Punkt, der mich bezüglich der Liebesgeschichte auch gestört hat, ist die knappe Kommunikation unter den Protagonisten. Kjer ist ein äußerst zurückgezogener, wortkarger Mann, mit man sich – so erschien es mich - nicht unterhalten kann. Es gibt nur wenige lange, intensive, aufschlussreiche Gespräche zwischen Kjer und Liv. Somit hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte nicht tiefgründig werden kann.

Der Schreibstil von Kira Mohn ist locker, leicht und sehr angenehm zu lesen. Mich haben vor allem die realistischen und atmosphärischen Naturbeschreibungen fasziniert. Das Buch wird regelrecht lebendig: das beruhigende Rauschen der Wellen, die schreienden Möwen am bewölkten Himmel, der stürmische Wind, der knirschende Kiesweg zum Leuchtturm, die funkelnden Sterne und das reflektierende Mondlicht. Nicht nur Liv fühlt sich wahnsinnig wohl in Irland, sondern auch der Leser entwickelt eine Bindung zu diesem besonderen Land. Klasse!

Es gibt einige ungeklärte Leerstellen in der Geschichte, die mich enttäuscht zurückgelassen haben. Zum einen interessiert mich der Ausgang der problematischen Mutter-Tochter-Beziehung und die emotionale Geschichte des alten Leuchtturmbesitzers. Beide Aspekte werden in meinen Augen viel zu intensiv behandelt, um später nicht wieder aufgegriffen zu werden. Schade. Vielleicht erhalten wir in den Folgebänden mehr Informationen.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Einfach nur enttäuschend...

ELFENKÖNIG
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„Elfenkrone 2 - Elfenkönig“ von Holly Black erhält von mir 2 von 5 Herzen. Leider muss ich mich dafür entscheiden, die Reihe mit dem zweiten Band ...

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„Elfenkrone 2 - Elfenkönig“ von Holly Black erhält von mir 2 von 5 Herzen. Leider muss ich mich dafür entscheiden, die Reihe mit dem zweiten Band abzubrechen. Ich freue mich trotz meiner durchgehend negativen Rezension wirklich sehr, dass die Reihe mittlerweile eine große Fanbase erreicht hat und viele Leser Spaß an Judes Geschichte haben. Ich persönlich hatte jedoch viele Probleme mit den Charakteren; mich konnte der Fortgang der Geschichte nicht fesseln; die Intrigen und Dramen sind uninteressant geworden, die „Liebesgeschichte“ hat mich völlig verwirrt zurückgelassen und das Ende kann mich auch nicht überzeugen, die Reihe fortzusetzen. Leider eine riesige Enttäuschung.

Story ♥♥♥/5
Charaktere ♥♥/5
Gefühle ♥,♥/5
Spannung ♥♥/5
Schreibstil ♥♥♥♥/5
Ende ♥/5

Nach den dramatischen Ereignissen des ersten Bandes, hat das Menschenmädchen Jude die Krone der Elfen fest im Griff. Der aktuelle Elfenkönig Cardan ist durch einen listigen Schwur an Jude gebunden: Er sitzt zwar auf dem Thron, aber Jude gibt die Befehle an. Doch mit anderen machgierigen Elfenherrschern, die ihr gefährlich werden könnten, hat Jude nicht gerechnet. Sie muss herausfinden, wer Freund und Feind ist – immer mit Cardan im Nacken, ihrem größten Feind. Intrigen, Verrat, Geheimnisse – aber ich warte sehnsüchtig auf eine Szene, die mich überrascht und fesselt. Vergeblich.

Hier ein ereignisloser Kontrollgang von Jude; da eine lästige Bemerkung von Cardan, der ihr ganz selten über den Weg läuft. Hier ein lüsterner Locke, der - meiner Meinung nach - eine sehr nutzlose Rolle im Buch erhält; da ein eine Liebesgeschichte, die Fans begeistert, mir aber äußerst suspekt erscheint. Ich muss leider gestehen, dass mich „Elfenkönig“ zutiefst enttäuscht hat.

Der Beginn der Geschichte ist zäh. Gleich auf der ersten Seite erfahren wir, wie es um Jude steht. Sie möchte Kampfgeist und Mut ausstrahlen, aber mir erscheint sie eher störrisch, kindlich und bockig, die nichts unter Kontrolle hat. Ich habe circa 120 Seiten gebraucht, um den Faden nicht ständig zu verlieren. Ich bin auf viele "gesichtslose" Nebencharaktere gestoßen, die ich zwar im ersten Band kennengelernt habe und in Judes Intrigen verstrickt sind, im zweiten Band aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Geist, Bombe, Nicasia, Locke, Judes Stiefvater und ihre Schwestern: Die Gespräche sind kurz und knapp, keiner vertraut dem anderen, niemand zeigt Gefühle – blasse Figuren, die gähnende Leere hinterlassen haben. Vor allem Locke und Taryn, die im ersten Band für die große überraschende Wendung verantwortlich waren, haben mich zutiefst enttäuscht. Beide führen nichtssagende Handlungen aus. Der eine vergnügt sich durchgängig mit dem anderen Geschlecht, der andere tut so, als hätte es den ersten Band nicht gegeben. Traurig. Was ist mit Oak, Judes Ziehbruder? Dem geht es gut, oder? - Naja, dann ist doch alles gut... Nein.

Mein eigentliches Problem ist jedoch die "Romanze", die das Fass letztendlich zum Überlaufen gebracht hat: Jude und Cardan. Ich habe mich wahnsinnig auf die Annäherung der Charaktere gefreut, da ich Sätze gelesen habe wie: „Wow. Ein tolles Paar“, „meisterhafte Hass-Liebe“, „sexuelle Anziehung“, die Chemie, die zu hundert Prozent stimmt“. Für mich ist das, was zwischen den beiden Hauptprotagonisten abgelaufen ist, eine emotionslose, oberflächliche, von Hormonen gesteuerte Szene, die über drei Seiten geht und mich einfach nur verwirrt hat. Keine Liebe, keine Anziehung. Keine Chemie! Wenn man sein Gegenüber nur auf das attraktive Äußere reduziert, aufseufzt, rot wird, ihm wortwörtlich die Kleider vom Leib reißen möchte, um danach wieder die „Ich hasse dich immer noch“-Maske aufzusetzen, dann ist das in meinen Augen nichts, das mich in irgendeiner Weise fesseln oder begeistern kann. Die Krönung des Ganzen ist jedoch das letzte Gespräch zwischen Cardan und Jude, bevor das Buch endet. Eine Überraschung, die ich als unfassbar naiv und plump aufgenommen habe.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Absolute Leseempfehlung

Eine Odyssee
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„Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ von Daniel Mandelsohn erhält von mir 4,5 von 5 Herzen. Eine fesselnde Reise mit Odysseus, der nach ...

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„Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ von Daniel Mandelsohn erhält von mir 4,5 von 5 Herzen. Eine fesselnde Reise mit Odysseus, der nach dem Trojanischen Krieg nach Hause zurückkehren will, und eine berührende autobiografische Vater-Sohn-Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Daniel Mendelsohn hat mich mit seinem Werk verzaubert! Beeindruckender Schreibstil; sachlich, aber auch emotional; zwei liebenswerte Persönlichkeiten und ein weltbekannter Epos, den ich jetzt detailliert kennengelernt habe! Ich bin begeistert! Eine absolute Leseempfehlung von mir!

Sosehr die Odyssee eine Geschichte von Mann und Frau ist, sie ist auch,
ja vielleicht noch mehr, eine Geschichte von Vätern und Söhnen. - S. 34

Story ♥♥♥♥,♥/5
Charaktere ♥♥♥♥♥/5
Gefühle ♥♥♥♥♥/5
Spannung ♥♥♥♥/5
Schreibstil ♥♥♥♥♥/5
Ende ♥♥♥♥/5

„Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ war zunächst ein Leseprojekt, mich näher mit dem Epos "Odyssee" von Homer auseinanderzusetzen. Doch aus dem Leseprojekt, die die Odysseus-Bildungslücke schließen sollte, wurde schnell viel mehr. Der Autor und Ich-Erzähler, Daniel Mendelsohn, hat mich mit seinem literarischen Werk verzaubert! Nach dem Lesen fühle ich mich einerseits in Bezug auf die Sachgeschichte schlauer, aufgeklärter und bin weiterhin sehr interessiert, aber das eigentliche Highlight des Buches ist die autobiografische Erzählung der Vater-Sohn-Beziehung, die mich über alle Maßen in den Bann gezogen hat: Aufwühlend, ehrfürchtig, wertvoll, liebenswert und facettenreich. Ich fühle mich schon ein bisschen geehrt, dass ich das persönliche Verhältnis zwischen zwei Menschen wie Daniel und Jay Mendelsohn kennenlernen durfte.

Der Autor geht äußerst gewitzt vor, zwei Aspekte des Buches zu vereinen: Einerseits die Handlung und Interpretationen von Homers Epos „Odyssee“ und andererseits das emotionale Verhältnis des Autors zu seinem Vater. Da die „Odyssee“ selbst das komplexe Verhältnis zwischen dem Held Odysseus und seinem Sohn Telemachos behandelt, nutzt der Autor diese Chance, um seine Beziehung zu seinem Vater zu schildern und zu analysieren. Eine interessante Erzählweise!

Der Autor und Ich-Erzähler Daniel Mendelsohn nimmt seinen 81-jährigen Vater Jay Mendelsohn bisher als strengen, hochgelehrten, distanzierten und kultivierten Menschen wahr, dem es schwerfällt, enge soziale Bindungen aufzubauen, Gefühle zu zeigen und über Probleme zu reden. Sprich: Die Beziehung zu seinem Vater ist in einigen Gesichtspunkten problematisch und umso überraschter ist Daniel, als sein Vater, zu dem er aufblickt, sein Seminar über die „Odyssee“ besuchen möchte. Zweifel, Unwohlsein, Skepsis. Doch der Seminar-Besuch und die gemeinsame Auseinandersetzung mit Homers Werk „Odyssee“ eröffnet beiden Männern eine Chance, sich intensiver kennenzulernen und Gefühle einzugestehen. Eine äußerst emotionale autobiografische Vater-Sohn-Geschichte mit herzergreifenden und fesselnden Erinnerungen; interessanten Aspekten, die zum Nachdenken anregen und weisen Erkenntnissen, die ich mit auf dem Weg nehme.

Des Weiteren hat es der Autor geschafft, mich äußerst neugierig auf die deutsche Übersetzung des Primärtextes „Odyssee“ von Homer zu machen, die ich mir jetzt zulegen möchte. Der Autor hat mich nicht nur die einzelnen bedeutsamen Etappen der jahrelangen Irrfahrt des mythischen Helden Odysseus, der nach dem Trojanischen Krieg in die Heimat zurückkehren will, gelehrt. Ich weiß nun, wie das weltbekannte Epos in seiner Struktur aufgebaut ist, habe das Konzept der Ringkomposition kennengelernt, bin mit verschiedenen Interpretationsansätze in Berührung gekommen, meinen Wortschatz erweitert, andere Epen wie „Ilias“ kennengelernt und weiß jetzt schlussendlich, worum es geht, wenn Jemand aus meinem Bekanntenkreis das Synonym „Odyssee“ gebraucht.

Der Schreibstil von Daniel Mendelsohn ist auf der einen Seite sachlich, auf der anderen Seite gefühlsbetont, malerisch, fesselnd und insgesamt mit dieser Mischung sehr angenehm. Mich hat vor allem begeistert, dass der Autor die Erzähltechnik von Homer übernommen hat. „Es bringt zum Ausdruck, dass bestimmte Geschichten am besten nicht geradeaus erzählt werden, sondern in ausladenden […] Zirkelbewegungen“ (S. 45). Wir springen mit dem Autor von Episode zu Episode, um vor allem den Vater Jay Mendelsohn näher kennenzulernen, Beweggründe zu verstehen und die schnelle positive fortschreitende Entwicklung der Beziehung zu erkennen. Ich bin beeindruckt und konnte das Buch kaum aus den Händen legen.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Jahreshighlight!

Alles okay
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„Alles okay“ von Nina LaCour erhält von mir volle 5 von 5 Herzen. "Alles okay" ist viel mehr als ein melancholisches Jugendbuch, das nach dem ...

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„Alles okay“ von Nina LaCour erhält von mir volle 5 von 5 Herzen. "Alles okay" ist viel mehr als ein melancholisches Jugendbuch, das nach dem Lesen im Bücherregal verblasst. Dich erwartet eine gewaltige emotionsgeladene Geschichte über Verlust, Trauer, Kampfgeist und Freundschaft! Eine außergewöhnliche weibliche Hauptprotagonistin; eine tiefgründige Geschichte; ein fesselnder, gefühlsbetonter Schreibstil; überraschende Wendungen und ein spannungsgeladenes Ende. Eine absolute Buchempfehlung von mir! Ich liebe es - Jahreshighlight!

Story ♥♥♥♥,♥/5
Charaktere ♥♥♥♥♥/5
Gefühle ♥♥♥♥♥/5
Spannung ♥♥♥♥/5
Schreibstil ♥♥♥♥♥/5
Ende ♥♥♥♥♥/5

Alles okay. Ein Satz, den die weibliche Hauptprotagonistin Marin leise vor sich hin murmelt, damit er in Erfüllung geht, denn ihr Leben scheint momentan alles andere als okay zu sein. Nach dem Tod des geliebten Großvaters flüchtet sie 5000 Kilometer nach Upstate New York, bricht den Kontakt zu ihren Freunden vollständig ab, kauft sich Bücher über die Einsamkeit und verbringt zu Beginn der Geschichte die Wintersemesterferien im Studentenwohnheim. Allein, nur mit ihren Gedanken, die sie zu zerreißen drohen. So fing es an, dass ich mich Hals über Kopf in dieses Buch mit dieser unglaublich melancholischen, geheimnisvollen Atmosphäre und der traurigen jungen Frau verliebt habe.

„Alles okay“ ist ein Buch über Einsamkeit, Freundschaft, Verlust, Trauer, Angst und Kampfgeist. „Alles okay“ lässt dich mit der weiblichen Hauptprotagonistin mitleiden, schüttelt dich kräftig durch, gibt Impulse und du kannst nicht gegen diesen wiederholten Kloß im Hals unternehmen. Du liest dieses Buch und es tut wortwörtlich weh. Marin fällt es zunächst schwer, den Leser mit Informationen über sich aufzuklären. Sie ist eine Unbekannte und wir erhalten nur kapitelweise Details, die wie ein Puzzle zusammenfügt werden. Dieser Erzählstil ist äußerst fesselnd, sodass ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte. Mich quälten die Fragen wie „Wer war Marins Großvater?“, „Was ist genau passiert?“, „Warum ist sie so aufgeregt, dass ihre allerbeste Freundin Mabel sie besuchen kommt“. Erst mit Mabel, die sich sensibel und vorsichtig an Marins Gefühlsleben herantastet, wird das Schrecken offenbart. Marin ist offiziell Waise. Ihre einzige familiäre Bezugsperson, ihr herzlicher und charismatischer Großvater, ist verstorben und mit Mabels Hilfe versucht sie dem Leser zu erzählen, wie ihr Leben ausgesehen hat, wie sie sich fühlt und wovor sie schreckliche Angst hat. Marins emotionale Geschichte hat mich mehrfach zu Tränen gerührt. Marin ist zerbrochen, aber mutig. Der Klappentext verrät zwar nicht viel über den Inhalt, aber „Alles okay“ ist ein Buch, das den Verlust geliebter Menschen verarbeitet und diese mit einer unbeschreiblichen Tiefe durchdringt. Es ist so viel mehr als ein melancholischer Jugendroman: Es ist ein Jahreshighlight, das definitiv jedes Herz berühren wird.

Der Schreibstil überzeugt mit einer leichten und unkomplizierten Ausdrucksweise. Jedoch kann die Autorin mit einfach Worten eine komplizierte, tiefsinnige und vor allem gefühlsbetonte Geschichte erzählen. Der Schreibstil ähnelt dem von Anne Freytag: Präzise, aber viel Raum für Interpretationen. Emotionsgeladen, malerisch und jede Seite fesselnder als die andere. Mich haben besonders die Zeitsprünge in die Vergangenheit überrascht. Die Geschichte wird durchgehend aus Marins Perspektive erzählt (Ich-Erzähler), die sich an bestimmte Momente mit ihrem Großvater erinnert: Ein altes, gemütliches rosa Haus; ein gebrechlicher alter Mann mit unzähligen Weissagungen und niedlichen Gesten; ein Haus das nach Kuchen duftet und alte Männer, die Poker spielen, aber ein Geheimnis, das alles kaputt macht. Idyllisch, malerisch, bis Marin zu zweifeln beginnt....