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Veröffentlicht am 27.03.2018

Toller Titel!

The Promise - Der goldene Hof
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Ich bin schon um die englischen Ausgaben der The Promise-Trilogie von Richelle Mead lange Zeit herumgeschlichen und war sehr begeistert, als die wunderschön gestaltete Ausgabe des ersten Teils nun auch ...

Ich bin schon um die englischen Ausgaben der The Promise-Trilogie von Richelle Mead lange Zeit herumgeschlichen und war sehr begeistert, als die wunderschön gestaltete Ausgabe des ersten Teils nun auch auf Deutsch erschienen ist. Im Zentrum der Geschichte steht Elizabeth. Sie ist eine junge Adelige aus einem Haus, das mit Geldsorgen zu kämpfen hat. Sie bekommt die Aufgabe, reich zu heiraten, was ihr nicht passt. Als eine ihrer Zofen das Angebot bekommt, zum Goldenen Hof gehen zu dürfen, diese es aber nicht will, nimmt Elizabeth ihren Platz ein und kann so unbemerkt entkommen.
Der Goldene Hof bildet junge Frauen aus einfacheren Verhältnissen so aus, wie Adelige ausgebildet werden. Anschließend werden sie in Kolonien geschickt, um dort einen Ehemann zu finden, denn Frauen sind in den Kolonien Mangelware und es gibt zahlreiche junge Männer, die auf der Suche nach einer Frau sind. Mir gefielen die Idee und der gesamte Weltenentwurf sehr gut. Obwohl die Welt durch und durch fiktiv ist, gibt es keine Magie oder ähnliches. Vielmehr erinnert das Setting entfernt an unsere eigene Migrationsgeschichte nach Amerika, was ich wiederum aus der im Buch vermittelten Perspektive sehr toll fand. Wir begleiten Elizabeth an den Goldenen Hof, wo sie sehr bemüht ist, als Adelige zwischen den anderen Mädchen nicht aufzufallen und später in die Kolonie, wo sie auf der Suche nach einem Mann ist und später ihr Schicksal einen ganz anderen Lauf nimmt. Dabei ist das Buch so facettenreich und voller Überraschungen, dass ich euch an dieser Stelle überhaupt nicht mehr erzählen möchte.
Ich habe mich vor dem Lesen gefragt, wie ich wohl mit Elizabeth klarkommen würde. Eine verwöhnte Adelige, die ihren Pflichten entfliehen will, klingt nicht gerade nach einer Protagonistin, die man ohne Weiteres ins Herz schließt. Ich war jedoch sehr positiv überrascht, wie gern ich sie hatte. Ihre Handlungen sind sehr gut nachvollziehbar und sie hatte darüber hinaus eine so ehrliche und herzliche Art, dass alle meine Bedenken über Bord geworfen wurden. Am Goldenen Hof lernt Elizabeth Tamsin und Mira kennen, die schnell ihre Freundinnen werden. Die beiden stecken, wie Elizabeth auch, voller Geheimnisse und da man diese herausfinden wollte, wurde das Buch für mich zu einem echten Pageturner. Tatsächlich blieben meine Fragen jedoch unbeantwortet, denn wie ich später feststellen sollte, geht in Band 2 und 3 Elizabeths Geschichte nicht weiter, sondern das Geschehen wird jeweils aus der Perspektive der anderen Mädchen erzählt.
Überhaupt wird im Buch sehr viel Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen und die Entwicklung Elizabeths gelegt. Obwohl es auch die eine oder andere spannende oder mysteriöse Szene gibt, ist die Handlung des Buches doch eher sachte und die Spannung wird, wie oben schon erwähnt, viel mehr durch die vielen Fragen erzeugt, die der Leser während des Lesens hat. Für mich stellte das kein Problem dar, denn genau solche Bücher liebe ich. Wenn ihr jedoch ein Fantasybuch mit viel Action und Abenteuern erwartet, seid ihr mit einem anderen Buch besser bedient.
The Promise: Der goldene Hof war für mich ein kleines Highlight. Es ist trotz fiktiver Welt kein klassisches Fantasybuch sondern konzentriert sich viel mehr auf die Entwicklung der Protagonistin und die Geheimnisse der Mädchen. Genau dadurch bekam das Buch aber für mich seinen ganz eigenen Reiz, der mich Seite um Seite fesselte. Besonders die Welt und ihre Geschichte, die mich stark an de Migration nach Amerika erinnerte, gefiel mir sehr gut und ich freue mich schon, die Erlebnisse aus Sicht von Mira und Tamsin zu lesen.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Rundum gelungene Gesamtausgabe

Long John Silver: Long John Silver Gesamtausgabe
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Ich habe bisher noch nichts von Xavier Dorison gelesen, dafür aber schon häufig seine zahlreichen Veröffentlichungen in Vorschauen oder im Internet bewundert. Da ich den Piraten mit Peter Pan, spätestens ...

Ich habe bisher noch nichts von Xavier Dorison gelesen, dafür aber schon häufig seine zahlreichen Veröffentlichungen in Vorschauen oder im Internet bewundert. Da ich den Piraten mit Peter Pan, spätestens jedoch mit Fluch der Karibik absolut verfallen bin, reizte mich direkt die wunderschön gestaltete Long John Silver Ausgabe, die zum Ende des letzten Jahres bei Carlsen erschienen ist. Sie umfasst alle vier Bände sowie zahlreiche zusätzliche Artworks und Variant Cover und ist so nicht nur ein tolle Gesamtausgabe für Neulinge sondern auch für alte Fans.

Mir gefiel der Zeichenstil sehr gut. Er hat einen hohen Wiedererkennungswert und ich weiß nicht wieso, aber ich fühlte mich schon direkt sehr wohl in der Geschichte. Man konnte wundervoll auf die kleinen Details achten, man verlor jedoch auch das große Ganze nie aus den Augen. Besonders bemerkenswert fand ich dabei, wie Xavier Dorison mit Licht auf der einen Seite und Farbgebung auf der anderen Seite spielt. Je nach Situation und / oder Stimmung der Geschichte gab es ein anderes Zusammenspiel dieser zwei Faktoren, was Long John Silver zu einen Kunstwerk werden lässt.

Der Name Long John Silver ist vielen bereits ein Begriff. Einige können ihn vermutlich direkt zuordnen, andere glauben sicher, den Namen schon einmal irgendwo gehört zu haben. Tatsächlich ist er der Pirat aus Der Schatzinsel von Robert Louis Stevenson. Der 1881 erschienene Roman ist längst ein Klassiker und Long John Silver eine Kultfigur, die schon längst in vielen anderen Adaptionen präsent ist. Ich sebst habe Die Schatzinsel nie gelesen, dennoch sind mir viele inhaltliche Aspekte ein Begriff. Davon ausgehend finde ich, dass Xavier Dorison die Adaption sehr gut gelungen ist. Darüber hinaus denke ich allerdings auch, dass sich die Graphic Novel auch sehr gut lesen lässt, wenn ihr bisher weder von der Schatzinsel noch von Long John Silver gehört habt.

Die Long John Silver Ausgbe bietet nicht nur Neueinsteigern die Möglichkeit, direkt die gesamte Reihe in einem Band zu besitzen. Auch Fans profitieren von einer besonders tollen Aufmachung sowie einen Anhang mit zusätzlichen Artworks. Mich persönlich konnte nicht nur die Geschichte sehr überzeugen, ich bin auch während meiner Lektüre ein großer Fan von Xavier Dorisons Zeichenstil geworden.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Ein berührendes Buch

Der Gesang der Nachtigall
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Der Gesang der Nachtigall schien vor dem Lesen ein sehr geheimnisvolles Buch zu sein und ich wusste nicht so recht, auf was ich mich da letztendlich einlassen sollte. Doch direkt mit der ersten Seite waren ...

Der Gesang der Nachtigall schien vor dem Lesen ein sehr geheimnisvolles Buch zu sein und ich wusste nicht so recht, auf was ich mich da letztendlich einlassen sollte. Doch direkt mit der ersten Seite waren alle meine Sorgen und Bedenken vergessen, denn die zuckersüße Henry bezauberte mich direkt mit ihrer herzlichen und direkten Art. Sie war so ein kluges Kind und obwohl ihr Denken manchmal sehr erwachsen schien, vergaß man doch nie, dass sie eigentlich erst ein kleines Mädchen ist.

Das Buch spielt 1919 und auch in England sind die Schrecken, die der erste Weltkrieg verbreitet hat noch sehr präsent. Dies wird zwar nicht explizit im Buch beschrieben, unterschwellig ist es jedoch stets ein Thema, das Henry nicht so ganz zu begreifen scheint. Und doch ist es nur eines von vielen Themen dieses facettenreichen Buches, dass ich weder einem Genre noch einer Zielgruppe so genau zuordnen kann. Sehr schnell wird jedoch klar, dass der mysteriöse Anteil, den ich im Klappentext zu erahnen glaubte, so überhaupt nicht exisitiert. Heraus kommt etwas anderes, viel Emotionaleres und Tiefgründigeres, als man es sich zunächst vorstellt und genau dies zu entdecken, macht für mich viel des Reizes des Buches aus.

Lucy Strange hat Henry Geschichte auf so wundervolle Weise beschrieben. Ich würde ihren Schreibstil als sehr besonders beschreiben und dennoch ist er nicht etwa schwer zu erfassen. Darüber hinaus hat sie in meinen Augen ein großes Talent, Gefühle und Emotionen zu transportieren, was das Buch in meinen Augen so sehr hervorhob. An der einen oder anderen Stelle hätte ich mit eine vielschichtigere Betrachtung und weniger Schwarz-Weiß-Denken gewünscht. Bedenkt man aber, dass alles aus der Sicht der doch sehr jungen Henry erzählt wird, gewöhnt man sich sehr schnell daran, dass man besonders hier häufig mehr zwischen den Zeilen lesen aber auch fühlen muss.

Der Gesang der Nachtigall ist ein zunächst doch sehr unscheinbares Buch, das es jedoch gewaltig in sich hat, wenn man anfängt, zwischen den Zeilen zu lesen und das Gelesene nachher tatsächlich zu reflektieren. Die junge Erzählerin Henry habe ich dabei direkt ins Herz geschlossen und Lucy Strange kann man durchaus als talentiert beschreiben. Von mir gibt es dafür eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 11.02.2018

Ein absolut überzeugender Titel

Nicht nur ein Liebesroman
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Von Emma Mills konnte mich vor einiger Zeit bereits Jane und Miss Tennyson begeistern, das ein wenig an die Werke von Jane Austen angelehnt war und diese besonders in den Fokus stellt. Da ich ein großer ...

Von Emma Mills konnte mich vor einiger Zeit bereits Jane und Miss Tennyson begeistern, das ein wenig an die Werke von Jane Austen angelehnt war und diese besonders in den Fokus stellt. Da ich ein großer Fan ihres ersten Titels bin, habe ich mich sehr auf Nicht nur ein Liebesroman gefreut. Im Vorhinein habe ich mich geweigert, mich näher mit dem Klappentext auseinander zu setzen. Von einem Königskinder Treffen weiß ich jedoch, dass der Titel absolut treffend für das Buch ist uns es darüber hinaus unter anderem um Kunst geht.

Schon von den ersten Seiten an konnte mich Emma Mills wieder überzeugen. Ihre Worte sind absolut treffend und ihr Humor trifft meinen exakt. Ich finde, sie schreibt unheimlich gut und erfrischend und kann so sicher auch viele überzeugen, die in dem Genre eher selten unterwegs sind.

Sloane zieht von New York nach Floria und findet dort zum ersten Mal wirkliche Freunde. Das - so zeigt sich sehr schnell - führt aber auch zu einer Menge Verantwortung und zu anderen sowohl positiven als auch negativen Aspekten, die mit Freundschaft einhergehen und die Sloane im Zuge der Story für sich entdeckt. Doch wie der Titel schon sagt, geht es auch um Liebe und um so viel mehr. Dabei steht Sloane Familie auch mit im Vordergrund ebenso wie Sloanes Zukunft und wichtige Themen, wie Homosexualität oder Trauerbewältigung. Für mich ergaben diese ganzen Faktoren ein wunderbares Gesamtpaket, das mich von vorne bis hinten überzeugen konnte.

Wie wir es von Emma Mills kennen, beinhaltet diese Geschichte auch wieder wunderbar viele Anspielungen. Sloanes Vater, der Schriftsteller ist, entdeckt Fanfictions für sich und Sloane und ihre Freunde streuen das ganze Buch über herrliche Anspielungen auf Harry Potter, Star Wars, Marvel und Co. Sloane habe ich allerdings nicht nur dadurch ins Herz geschlossen, sie ist ein wundervoll gezeichneter Charakter, den man einfach nur gern haben muss. Vermutlich genau durch ihre Unperfektheit, von der auch die anderen Charaktere nicht verschont blieben. Daraus ergibt sich ein wundervolles Gesamtpaket, das absolut empfehlenswert ist.

Mit Nicht nur ein Liebesroman präsentiert uns Emma Mills ein wundervolles Gesamtpaket. Mich konnte sie nicht nur durch die Story und die vielfältigen bearbeiteten Themen überzeugen sondern besonders durch die Charaktere, allen voran Sloane, den tollen Anspielungen und vor allem den grandiosen Humor und dem Schreibstil überhaupt.

Veröffentlicht am 11.02.2018

Neuer Stoff aus Zamonien

Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr
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Lange Zeit mussten wir auf einen neuen Zamonien Roman warten und nun ist er endlich mit Prinzessin Insomnia erschienen. Anders als bei den anderen Romanen sind die Zeichnungen nicht von Moers selbst sondern ...

Lange Zeit mussten wir auf einen neuen Zamonien Roman warten und nun ist er endlich mit Prinzessin Insomnia erschienen. Anders als bei den anderen Romanen sind die Zeichnungen nicht von Moers selbst sondern von Lydia Rode, die auch maßgeblich zur Inspiration von Prinzessin Dylia aka Prinzessin Insomnia beigetragen hat. Diese leidet, wie auch Prinzessin Insomnia an einer Krankheit, die mit Schlafstörungen einhergeht.

Auf Moers, seine Bücher und somit auch auf seine besondere Art, Bücher zu gestalten, möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, denn entweder man kennt Moers oder Erklärungen dazu würden den Rahmen dieser Rezension um Weiten sprengen. Dennoch kann ich sagen, dass Walter Moers unseren Ansprüchen an ihn wieder vollkommen gerecht wird. Besonders gut gefallen haben mir die Pfauenwörter, die sich durch das gesamte Buch ziehen. Was die genau sind, müsst ihr allerdings selbst herausfinden.

Tatsächlich bewegen wir uns sehr wenig in Zamonien selbst. Dort spielen zwar der Anfang und das Ende des Buches und indirekt zwar auch alles dazwischen, allerdings reist Dylia mit dem alptraumfarbenen Nachtmahr in ihr Gehirn. Zwischen den beiden entwickelt sich eine interessante Beziehung und man wird das gesamte Buch über den Eindruck nicht los, dass der Nachtmahr Dylia etwas verschweigt, was einen Teil der Spannung ausmacht. Allerdings war die Auflösung für mich leider viel zu leicht und ich habe mir an dieser Stelle tatsächlich mehr erhofft.

Das Buch selbst ist das reinste Paradies für Mediziner und Sprachwissenschaftler und alle, die es werden wollen. Ich gehöre zu der letzten Gruppe und habe mich sehr gefreut, Dylias Gedanken über Sprache, Wörter und Grammatik zu folgen. Aber auch Mediziner kommen auf ihre Kosten, denn innerhalb von Dylias Gehirn erfahren wir eine ganze Menge über das wichtige Organ.

Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr versorgt uns mit neuem Stoff aus Zamonien und mit tollen Zeichnungen von Lydia Rode. Die verrückte Geschichte konnte mich definitiv unterhalten und ist für Sprachwissenschaftler und Mediziner noch einmal ein Stück unterhaltender. Einige Auflösungen am Ende haben mich jedoch ein wenig enttäuscht.