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Veröffentlicht am 26.10.2019

Etwas schwächer, als sein Vorgänger

Eisige Wellen
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Mit Goldene Flammen hat Leigh Bardugo für mich einen soliden Auftakt in das Grishaverse geschaffen, daher war ich selbstredend neugierig wie es wieder geht, und wenn man schon den Schuber hat, muss man ...

Mit Goldene Flammen hat Leigh Bardugo für mich einen soliden Auftakt in das Grishaverse geschaffen, daher war ich selbstredend neugierig wie es wieder geht, und wenn man schon den Schuber hat, muss man natürlich gleich weiterleben 😀

Die Charaktere bekommen mehr Tiefe
(und einen alles überstrahlenden Zuwachs)
Die erste positive Überraschung an dieser Fortsetzung, war für mich die Entwicklung der Charaktere, allen voran Alina. In ihren Charakter mischt sich etwas Unheilvolles, eine Gier nach Macht, die den ehren Zielen widerspricht. Das finde ich großartig, erzeugt es doch eine Ambivalenz, die der Protagonistin deutlich mehr Tiefe verleiht und unterstreicht, dass sie trotz unsagbar großen Kräften, eben doch nur ein Mensch ist.

Ebenso begeistert hat mich der Dunkle. Während Alina sich mit ihren eigenen dunkleren Gefühlen auseinander setzten muss, entdecken wir am Dunklen menschliche Seiten wie das Gefühl der Einsamkeit. Damit ist er nicht mehr einfach nur der Böse, der Böse Dinge tut,w eile r eben böse ist, sondern wird als Mensch mit eignen Wünschen, Hoffnungen und Träumen dargestellt. Sicherlich wäre da für einen wirklich großartigen Antagonisten noch Luft nach oben, für YA Fantasy ist es aber dennoch schon ein beachtlicher Fortschritt.

Nicht zuletzt bekommen wir auch mehr von Malyen zu lesen, seinen schwächelnden Charakter, habe ich im ersten Band noch kritisiert. Mit deutlich mehr Präsens in diesem zweiten Band, wird der Charakter ausgereifter, aber ganz ehrlich: Leiden kann ich ihn nicht. So gar nicht. Ich finde ihn engstirnig, kurzsichtig und auch ein wenig egoistisch, da er Alina so haben möchte, wie er es sich wünscht, nicht wie sie ist. Ich würde mir für Alina andere Optionen lieber wünschen.

Der eigentliche Held dieser Geschichte, ist für mich aber nicht Alina, auch nicht der Dunkle, sondern Stormhond. Mit seiner gewitzten, Art, den lockeren Sprüchen und seinem strategischem Handeln, hatte er mich sofort. Definitiv mein Lieblingscharakter in Buch, wenn nicht sogar der ganzen Reihe. Er war es auch, der mir über den zähen Mittelteil hinweg geholfen hat.

Ein Spannungsbogen wie eine Achterbahn
Womit wir auch bei meinem größten Kritikpunkt wären: Der Spannungsbogen. Nach einem guten Start, legt der nämlich erstmal eine Talfahrt hin und führt zu einem deutlich zähen Mittelteil, in dem Handlungstechnisch kaum etwas passiert. Stattdessen werden Nichtigkeiten aufgebauscht und viel zeit in Alinas und Mals Beziehungsprobleme gesteckt (Was ich aufgrund der Tatsache, dass ich Mal nicht mag, als sehr ermüdend empfand).
Immerhin das Ende lässt an Spannung nichts zu wünschen übrig und schließt mit einem wirklich gelungenem Cliffhanger, der einen neugierig auf den dritten Band macht, ohne einen aber völlig im Regen stehen zu lassen.

Fazit:


Etwas schwächer, als sein Vorgänger. Die Charaktere entwickeln sich interessant weiter, der zähe Mittelteil trübt die Lesefreude jedoch etwas.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Magie und russsische Mystik

Goldene Flammen
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Als ich im Mai Das Lied der Krähen gelesen habe, stellte ich fest, dass ein Vorwissen der Grisha Reihe zwar nicht absolut dringend erforderlich, aber dennoch empfehlenswert ist. Umso begeisterter war ich, ...

Als ich im Mai Das Lied der Krähen gelesen habe, stellte ich fest, dass ein Vorwissen der Grisha Reihe zwar nicht absolut dringend erforderlich, aber dennoch empfehlenswert ist. Umso begeisterter war ich, als ich die bildhübsche Neuauflage von Knaur entdecke. Endlich alle drei Bände wieder bezahlbar erhältlich und das noch hübscher und im Selben Format wie die restlichen Grischaverse Bücher. Ich wusste, ich muss diese Reihe endlich anfangen.

Magie und russsische Mystik
Wie so oft in meinen Rezensionen, möchte ich mit der Welt der Grisha beginnen. Leigh Bardugo hat hier nämlich ein zauberhaftes und detailreiches Universum geschaffen. Das Land Ravka ist vom russischen Zarenreich des 19. Jahrhunderts inspiriert und der Autorin gelingt es ganz wunderbar diesen russischen Flair zu vermitteln, indem Namen, Ortschaften und manche Ausdrücke klar dem Russsichen entsprungen sind, dennoch wirkt es nicht aufgesetzt. Da Russland als Vorbild für Fanatsywelten nicht unbedingt auf Platz eins steht, fand ich eine solch inspirierte Geschichte sehr erfrischend und die Atmosphäre hat mich sofort gepackt. Auch die Funktionsweise der Grishamagie wird hier deutlicher erklärt, als z.B bei den Krähen.

An dieser Stelle möchte ich auch die neue Übersetzung des Knaur Verlags loben, die die Original Schreibweisen der Namen und Bezeichnungen verwendet, statt der Eingedeutschten, aus der Carlsen Übersetzung, wie z.B Ravka statt Rawka, Grisha statt Grischa, Malyen und Genya statt Maljen und Genja. Das mag nur eine Kleinigkeit sein, aber das Eingedeutsche war an dieser Stelle wirklich nicht nötig und die Geschichte jetzt wieder ein Stück authentischer am Original.

Der Auftakt zu etwas Großem
Protagonistin Alina ist ein Charakter, von dem ich noch nicht ganz weiß, was ich von ihr halten soll. Auf der einen Seite finde ich sie interessant, da sie nicht nur die strahlende Heldin ist, sondern auch negative Charaktereigenschaftenebsitzt, auf der anderen Seite, war sie mir an manchen Stellen etwas zu naiv. Da habe ich aber die Hoffnung, dass ich das in den Folgebänden bessern wird. Sehr gut gelungen fand ich hingegen Genya, sie habe ich sofort geliebt und ihr tragisches Schicksal mit den Zaren bietet gewiss noch Potenzial für weitere Tiefe. Auch der Dunkle konnte mich insbesondere durch seien Undurchsichtigkeit überzeugen. Lediglich Mal blieb für mich blass, aber auch hier besteht Hoffnung auf den zweiten Band.

Bei der Handlung zeigen sich dann typische Jugendbuch Elemente: Das Entdecken einer magischen Kraft, die Ausbildung ebenjener und die Dreiecksbeziehung. Leigh Bardugo erfindet das Rad hier sicher nicht neu, insgesamt ist die Handlung dennoch solide und wird gerade durch den eben genannten russischen Flair aufpoliert. Mein einziges Manko und wesentlicher Grund für den einen Punkt Abzug: Plotrelevante Entscheidungen und Wendungen kamen mir viel zu schnell, im Vergleich zu langsamen Passagen wie im kleinen Palast. Hundert Seiten mehr um diesen wichtigen Entscheidungspunkten mehr Raum zu bieten, wäre schön gewesen, denn so fühlt das Buch sich etwas wie ein Vorgeplänkel, für die eigentliche komplexerer folgende Handlung, an.

Fazit:


Trotz kleinerer Mängel was Ausführlichkeit und Tempo der Handlung angeht, hat mir dieser Auftakt der Grisha Trilogie Spaß gemacht und ich sehe Potenzial für Verbesserungen in den Folgebänden. Letztendlich ist fast schon die russische Atmosphäre allein Grund genug, zu diesem Buch zu greifen.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Bestenfalls Durchschnittlich

Die Rabenringe - Odinskind (Bd. 1)
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Hach Odinskind, lange habe ich diese Rezension vor mich her geschoben. Als das Buch erschien, hat es mich eigentlich gar nicht so sehr interessiert, dann kamen aber die ganzen begeisterten Stimmen und ...

Hach Odinskind, lange habe ich diese Rezension vor mich her geschoben. Als das Buch erschien, hat es mich eigentlich gar nicht so sehr interessiert, dann kamen aber die ganzen begeisterten Stimmen und Rezensionen, die das Buch in den höchsten Tönen loben, darunter auch einige von mir geschätzte Rezensenten, sodass ich es nun unbedingt haben wollte. Und ich wollte es so sehr lieben wie die anderen, ich habe es versucht, wirklich.

Von Ymlingen, dem Umarmen und Raben
Mit dem Ymsland hat Autorin Siri Pettersen eine äußerst detailreiche Welt mit ihrer eigenen Kultur, Vorstellungen und Bräuche entwickelt. Besonders interessant fand ich z.B, dass die höchste Person im Land... ein Rabe ist. Bis ich allerdings mitbekommen habe, dass mit dem Seher tatsächlich ein Tier gemeint ist und "Rabe" nicht nur ein Spitzname/Titel ist, war bestimmt schon die Hälfte des Buches rum und damit kommen wir auch schon zum ersten meiner Probleme mit dem Buch: Das Ymsland ist vielfältig, eigen und muss vom Leser vollkommen allein erschlossen werden.
Ich habe genug Erfahrung mit High Fantasy Bücher, dass ich mich normalerweise sehr leicht in fremde Welten zurecht finden, dies setzt jedoch voraus, das der/die Autor/in wenigstens grundlegend die Sitten und Bräuche, die sich von dem uns bekannten unterscheiden, erläutert. Von mir aus auch Stück für Stück, aber ein paar Brotkrumen muss man mir schon hinwerfen. Das tut die Autorin aber wenig bis gar nicht und die Hälfte des Buches hatte ich Fragezeichen im Kopf. So brauchte ich zum Beispiel auch ewig um eine Vorstellung davon zu bekommen, was das Umarmen genau ist, und das obwohl diese essentiell für die Handlung ist.

Allenfalls durchschnittlich
Das nahm mir schon etwas die Luft aus den Segeln, aber ich freute mich dennoch auf die viel gepriesene neuartige Handlung. Zu meiner Enttäuschung konnte ich auf über 600 Seiten nichts finden, was ich als wirklich neuartig einstufen würde. Das Buch ist nicht schlecht, aber in meinen Augen, sowohl was Sprache, als auch Handlung angeht, maximal durchschnittlich.
Die fehlende Innovation hätte ich ja noch verkraften können, wenn die Handlung nicht so zäh und auch an vielen Stellen unlogisch gewesen wäre. Manche Entscheidungen von Protagonistin Hirka konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen, z.B. warum sie auf einmal doch am Ritual teilnehmen wollte. Ich hatte an vielen Stellen das Gefühl, dass Hirka nur deswegen eine Entscheidung trifft, weil die Autorin sie an einen anderen Ort braucht. Hirka muss in die Hauptstadt? Gut, dann will sie halt doch am Ritual teilnehmen. Begründung? Unnötig.

So dümpelt die Handlung vor sich hin und es fehlt ihr am roten Faden. Man hat nicht das Gefühl, dass das alles auf irgendwas hinausläuft, erst am Ende ergibt sich so was wie ein Ziel für die Protagonistin. Dort war es mit meiner Leselaune aber schon längst vorbei. Ich habe es ehrlich gesagt nur mit Müh und Not zum Ende geschafft

Über die Charaktere kann ich auch nicht so viel sagen. Hirka ist die Schwanzlose, darüber hinaus wird sie wenig charakterisiert. Andere Nebencharaktere bleiben bis auf Rimen blass oder entsprechen den gängigen Fantasy Schema. Überhaut habe ich das Gefühl, (auch wenn ich das niemandem unterstellen möchte), dass die ganzen Lobpreisungen zu dem Buch von jenen kommen, die bisher eher im YA Fantasy Bereich unterwegs waren, für solche Leser ist das Buch mit Sicherheit tatsächlich etwas Neues. Mir selbst würden aber auch etliche andere High Fantasy Bücher einfallen, die ähnliche Elemente aufweisen und zudem noch spannender sind.

Fazit:


Ich bedauere dies sagen zu müssen, doch Odinskind, hat für mich den Hype nicht verdient. Es ist ok, durchschnittliche High Fantasy mit ein paar Schwächen. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Altbekanntes spannend verpackt

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
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Die rote Königin ist ein Buch, das gefühlt schon jeder gelesen hat und schon ewig auf meinem SUB schmorrte. Ich hatte auch das Gefühl, dass man es entweder sehr mag, oder so gar nicht und war sehr gespannt, ...

Die rote Königin ist ein Buch, das gefühlt schon jeder gelesen hat und schon ewig auf meinem SUB schmorrte. Ich hatte auch das Gefühl, dass man es entweder sehr mag, oder so gar nicht und war sehr gespannt, in welcher Riege ich mich einreihen würde. Zum Glück, war es ersteres.

Altbekanntes spannend verpackt
Zugegeben, der Plot ist im Jugendbuch Bereich längst nichts Neues mehr, greift er nämlich drei wohlbekannte Motive auf: Ein dystopisches Setting (wobei sich, das eher wie ein YA Fantasy Setting anfühlt), ein Mädchen das geheimnisvolle Kräfte an sich entdeckt und die anstehende Heirat in ein Königshaus. Gerade jetzt, wo ich das Buch vier Jahre nach Erscheinung lese, ist es längst nicht mehr innovativ zu nennen.

Dennoch hat es mich wunderbar unterhalten warum?
Zu einem lag das an Mare. Sie war mir gleich sympathisch. Sie ist selbstbewusst und bleibt sich selbst treu, ist aber auch keine strahlende Heldin ohne Fehler, denn sie neigt dazu übereilt zu handeln. Dazu entwickelt sie einfach eine richtig coole Badass Fähigkeit und nicht sowas langweiliges, schon tausendmal Dagewesenes. Überhaupt sind die vielen Variationen der Fähigkeiten der Adelshäuser sehr interessant und bereichern den Weltenentwurf beträchtlich.
Dieser ist in seiner Gesamtheit zwar auch nicht neu, aber trotzdem solide und spannend. Der Krieg sorgt für die nötige Bedrohung und der damit verbundenen angespannten Atmosphäre, wobei die gesellschaftliche Hierarchie und Unterdrückung der Roten die eigentliche große Konfliktquelle ist.

Am besten an dem Buch gefallen hat haben mi die Entwicklungen rund um Cal. Er ist ein undurchsichtiger Charakter, während ich bei Maven sofort wusste woran ich war, was ihn ungemein interessanter machte. Besonders gut fand ich wie dargestellt wurde, dass jahrelange Überzeugungen nicht einfach so über Bord geworfen werden können. Bei ihm bin ich auf jeden Fall sehr gespannt auf seien weitere Entwicklung.
Viel gelobt wird ja auch der Plottwist am Ende, nun ich habe ihn mir ziemlich schnell gedacht, liegt aber auch daran, dass ich einfach schon so viel in dem Genre gelesen habe, andere dürfte es doch überraschen.

Fazit:


Die rote Königin erfindet das Rad bei weitem nicht neu, die Geschichte ist aber dennoch unterhaltsam und kann von mir daher trotzdem empfohlen werden. Ich werde die Reihe jedenfalls erstmal weiterverfolgen.

Veröffentlicht am 09.10.2019

In jeglicher Hinsicht eine würdige Fortsetzung

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Der erste Band der Spiegelreisende: Die verlobten des Winters, war mein Highlight im Juni. Endlich konnte ich mal wieder einen Hype nachvollziehen und daher musste der zweite Band unbedingt her und was ...

Der erste Band der Spiegelreisende: Die verlobten des Winters, war mein Highlight im Juni. Endlich konnte ich mal wieder einen Hype nachvollziehen und daher musste der zweite Band unbedingt her und was soll ich sagen? Ophelia und Thorn ziehen mich immer tiefer in ihren Bann.

Ophelia auf den Spuren einer Verschwörung
Das Buch knüpft direkt an die Ereignisse des Vorgängers an. Im Palast des Familiengeistes angekommen, muss Ophelia nicht nur diesen, als Geschichtenerzählerin bei Laune halten, sondern sich auch noch zwischen intriganten Adligen und missgünstigen Höflingen zurechtfinden. Noch dazu verschwinden auf geheimnisvolle Art und Weise wichtige Würdeträger direkt aus dem Mondscheinpalast, dem vormals sichersten Ort am Pol. Aus einer Reihe von Ereignissen heraus wird auch Ophelia in die Sache hineingezogen und begibt sich notgedrungen auf Spurensuche in einer Welt voller Täuschung, Illusionen und Verrat.

Wurde beim ersten Band noch von mancher Seite aus kritisiert, dass es an Spannung mangeln würde, kann das bei diesem Band wohl kaum noch jemand sagen, denn die Hinweisjagd danach, wer für das Verschwindend er Leute verantwortlich ist, und noch dazu auch Ophelias Leben bedroht ist überaus spannend. Man rätselt und ratet mit Ophelia mit, versucht zwischen den Zeilen zu lesen und hinterfragt alles und jeden. Wer es am Ende aber war, hat mich dennoch überrascht. Meine Vermutung war auf eine andere Person gefallen. Damit hat es Christelle Dabos nun schon zum zweiten Mal geschafft mir einen Täter unterzujubeln, mit dem ich so gar nicht gerechnet hatte. Das muss man schon sagen, Plottwist kann sie, Hut ab.

Von Opalsand, Sanduhren und mehr als eine turbulente Familie
Neben dem Kurort Opalsand als neuen Handlungsort, gesellen sich in die Verschwundenen vom Mondscheinpalast zu dem bereits bekannten schrulligen und doch liebenswerten Cast aus Charakteren, weitere hinzu, bez. erhalten mehr Aufmerksamkeit. Sei es der eitle, aber irgendwie auch drollige Minister für Stil und Eleganz, oder Ophelias Familie, die mit viel Getöse, Chaos und Familienzusammenhalt über den Pol praktisch herfällt. Dazu kommen wieder allerhand Magie und Illusionen. Der Autorin geht die Kreativität definitiv nicht so schnell aus und die Welt des Pols wird mit jeder Seite lebendiger und vielschichtiger, sodass es eine wahre Freude ist zusammen mit Ophelia immer mehr Geheimnisse zu lüften. Darüber hinaus entwickelt sich auch die Charaktere, allen voran Ophelia und Thorn vielversprechend weiter. Dabei bleiben die Beiden nicht ohne Fehler, doch sind sie dabei diese in sich selbst zu erkennen und wie heißt es so schön: „Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung“. Ihre liebenswerten Macken behalten sie aber natürlich bei und so ist Thorn weiterhin steif und etwas pedantisch und Ophelia hat immer noch ihren Hang zur Tollpatschigkeit, aber das ist es ja, was die Figuren so wunderbar einzigartig und liebenswert macht. Etwas ärgerlich ist nur das Ende, das endet nämlich mit einem gemeinen Chliffhanger, bei dem ich dem dritten Band jeden Tag mehr entgegen fiebere.

Fazit:


Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast ist in jeglicher Hinsicht eine würdige Fortsetzung der Spiegelreisende. Die Charaktere, alte wie neue, sind weiterhin herrlich schrullig und einzigartig und der Plot am Ende so spannend, dass ich gar nicht so schnell umblättern konnte, wie ich weiterlesen wollte. Die Reihe ist so gut, dass selbst die relativ kurze Wartezeit bis zum erscheinen des nächsten Bandes im November, mir wie eine Ewigkeit vorkommt.