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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2020

Schöne, vielversprechende Grundidee, aber das Potential wurde leider nicht ausgeschöpft

Verliebt in deine schönsten Seiten
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Ich habe mich sofort in den Klappentext verliebt und war sehr neugierig auf das Buch. Die Grundidee klang vielversprechend und ich habe eine lockere, leichte, romantische Liebesgeschichte mit witzigen ...

Ich habe mich sofort in den Klappentext verliebt und war sehr neugierig auf das Buch. Die Grundidee klang vielversprechend und ich habe eine lockere, leichte, romantische Liebesgeschichte mit witzigen Dialogen erwartet. Leider muss ich aber sagen, dass mich das Buch nicht so richtig überzeugen konnte.

Der Einstieg war dank des angenehmen Schreibstils flüssig zu lesen. Wir lernen die Protagonistin January und ihre beste Freundin Shadi kennen, als January gerade in das von ihrem Vater geerbten Strandhaus einzieht. Das kleine Städtchen ist wirklich malerisch, Januarys Schreibtage auf der Terrasse mit Seeblick weckten die Sehnsucht nach Strand und Meer in mir. Die Bewohner von North Bear Shores hätten noch mehr in die Geschichte integriert werden können, einzig Gus' Tante und deren Frau wurden als herzliche, liebevolle Menschen näher vorgestellt.

Das Potential des Romans wurde für mich nicht komplett ausgeschöpft, dafür fehlten mir einfach die Emotionen. Besonders den Mittelteil empfand ich als langatmig, er enthielt zu viele unnötige Handlungsstränge. Auch wurden sehr viele ernste Themen angesprochen, was ich so nicht erwartet hätte. Auch wenn das grundsätzlich nicht schlimm ist, empfand ich besonders die Recherchearbeit für Gus Roman als störend. Natürlich gehört die Recherche dazu, wenn man ein Buch schreibt, aber dieser Teil der Geschichte war mir einfach viel zu lang und aufgebauscht.

Dafür, dass wir im Buch die komplette Entstehungsgeschichte von January und Gus Romanen miterleben, ist mir das Ende dann zu knapp. Hier hätte ich mir mehr Reaktionen der beiden auf das Buch des jeweils anderen gewünscht.

Was ich positiv hervorheben möchte, ist die Tatsache, dass sich die Protagonisten January und Gus im Verlauf der Handlung richtig kennenlernen: durch intensive Gespräche und gemeinsame Unternehmungen kommen sich die beiden näher. Das hat mir gut gefallen und war realistisch.

Die fehlenden Emotionen warteten alle am Ende der Geschichte, das war dann nach dem teilweise ermüdenden Hauptteil des Romans wirklich schön zu lesen und hat für mich die Bewertung noch um einen Stern anheben können. January musste sich mit dem plötzlichen Tod ihres Vaters und dessen bei seiner Beerdigung aufgetauchten Geliebten auseinandersetzen und hat seit dem alles, was sie von ihrem Vater wusste und was sie für ihn empfand, in Frage gestellt, woher auch ihre Schreibblockade rührte. Was sie am Schluss unerwartet von ihrem Vater erhält und erfährt, hat mich zu Tränen gerührt und auch die nachfolgende Aussprache mit Gus war sehr schön mitzuerleben.


Fazit

Sehr viel Potential, das leider nicht ausgeschöpft wurde. Der Großteil des Romans war zu langatmig mit zu vielen unnötigen Handlungssträngen, wodurch die Emotionen fehlten. Einzig am Ende hat die Geschichte mein Herz erwärmt, für einen Liebesroman waren mir die Gefühle aber viel zu wenig.

Nette Geschichte für zwischendurch mit herzergreifendem Ende und einigen Denkanstößen, aber insgesamt leider zu emotionslos.


Allgemeines zum Buch

Autor: Emily Henry
Verlag: Knaur Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 01.04.2020
Seiten: 347
Genre: Zeitgenössischer Liebesroman
Meine Bewertung: 3/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.04.2020

Wahrheit oder Fiktion? Oder beides?

Der Mann, der ins KZ einbrach
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"Damit das Böse Erfolg haben konnte, war nichts weiter nötig, als dass die Anständigen nichts unternahmen."1

Durch Zufall fiel mir das Buch für einen absoluten
Spottpreis in die Hände, weniger als einen ...

"Damit das Böse Erfolg haben konnte, war nichts weiter nötig, als dass die Anständigen nichts unternahmen."1

Durch Zufall fiel mir das Buch für einen absoluten
Spottpreis in die Hände, weniger als einen Euro musste ich auf den Tisch legen, original verschweißt. Mich interessieren die Berichte aus solchen Zeiten, einfach weil man aus der Vergangenheit lernen sollte und muss. Also habe ich zugegriffen und geraume Zeit später auch gelesen.

Ich versuche Bücher immer unvoreingenommen zu lesen, so auch hier und so erfuhr ich erst im Nachhinein bei der Vorbereitung dieser Rezension von den Zweifeln an Denis Aveys Ausführungen. Immer wieder wurden wirkliche Zeitzeugen gefordert, doch diese konnten nie gefunden werden. Auch erzeugt es einen faden Beigeschmack, dass der Autor Rob Broomby weder vorher als auch danach vergleichbare Bücher verfasst hat. Er ist nie im historischen Bereich aktiv gewesen und plötzlich verfasst er Denis Aveys' abenteuerliche Geschichte. Im Nachhinein bringt mir das alles einen wirklich faden Beigeschmack. Einen Artikel, der alles auf den Punkt bringt, findet ihr hier. Es existieren auch neuere Beiträge, doch mit denselben Informationen. Schlussendlich muss sich jeder selbst seinen Teil denken, denn der Autor wird schweigen. Aber eins muss ich noch sagen, beim Lesen dachte ich mir mehrmals: "Meine Güte, was der alles erlebt hat, hört sich an wie in einem James Bond Film!"

Nun aber zum reinen Buch, es ist unfassbar spannend und bildlich geschrieben, wobei es nur in einem kleinen Teil um den Einbruch ins KZ geht. Wenn man es ganz genau nimmt, war es auch kein Einbruch, denn Denis Avey war ja selbst in Auschwitz inhaftiert, zwar im Lager der Kriegsgefangenen, welchen es deutlich besser ging, aber sie mussten tagtäglich mit den gefangenen Juden auf einer Baustelle der IG Farben schuften. Aufgrund der Problematik, ob es nun wirklich echt war, möchte ich auf seine Erlebnisse nicht weiter eingehen. Denn sollte die Geschichte erfunden sein, wäre es für mich persönlich absolut verwerflich, dass diese schrecklichen Handlungen und Geschehnisse als Tatsachen verkauft werden.

Ein großer Teil des Buches behandelt den Krieg in Afrika gegen die Italiener und später auch gegen den "Wüstenfuchs Rommel". Äußerst bildgewaltig erzählt er vom Krieg mit allen dazugehörigen Taten. Keinesfalls etwas für schwache oder empfindliche Nerven. Wie gesagt, irgendwie wirkte es auf mich wie ein Actionfilm, aber zum Glück war ich nie in einem Krieg. Wie kann ich mir also anmaßen etwas derartiges zu bewerten.


Zitate

Einige wunderschöne Textzeilen möchte ich aber unbedingt noch erwähnen und den Sinn dieser sollte man sich einfach zu Herzen nehmen, in der jetzigen Zeit noch viel mehr!
"Steinmauern sind kein Gefängnis, Gitter kein Käfig." 2
"Der Geist ist ein mächtiges Ding. Mit seiner Hilfe überwindet man Mauern." 3
Fazit
Seht es mir nach, dass ich in diesem Fall keine Bewertung abgeben möchte. Der Zweifel der Echtheit ist mir einfach zu stark.


Allgemeines zum Buch

Autor: Denis Avey mit Robb Broomby
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 21.04.2011
Seiten: 360
Genre: ?


1 Zitat aus dem Buch „Der Mann, der ins KZ einbrach“ von Denis Avey mit Robb Broomby aus dem Bastei Lübbe Verlag, Seite 340.
2 Zitat aus dem Buch „Der Mann, der ins KZ einbrach“ von Denis Avey mit Robb Broomby aus dem Bastei Lübbe Verlag, Seite 178.
3 Zitat aus dem Buch „Der Mann, der ins KZ einbrach“ von Denis Avey mit Robb Broomby aus dem Bastei Lübbe Verlag, Seite 116.

Veröffentlicht am 02.04.2020

Schöne Geschichte für zwischendurch mit wichtigen Botschaften, leider oft zu oberflächlich

Verloren sind wir nur allein
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Der Einstieg in die Geschichte ist durch den flüssigen, leichten Schreibstil der Autorin sehr gut gelungen. Doch die lockere Erzählweise versteckt nicht, dass in dem Roman ernste Themen wie Trauer, Verlust ...

Der Einstieg in die Geschichte ist durch den flüssigen, leichten Schreibstil der Autorin sehr gut gelungen. Doch die lockere Erzählweise versteckt nicht, dass in dem Roman ernste Themen wie Trauer, Verlust und Mobbing behandelt werden. Direkt zu Beginn lernen wir Sky als abweisende, in sich gekehrte Person kennen, die sehr um ihren Vater trauert und nicht nach vorn sehen kann. Sie fühlt sich in Gruppen unwohl, ist lieber für sich und will nach dem Umzug nach Lewisville nur ihr letztes Jahr an der High School hinter sich bringen und dann aufs College nach Boston zu gehen, um wieder beim Grab ihres Vaters zu sein. Sie kann ihrer Mutter im Großteil der Geschichte nicht verzeihen, dass sie sie nach dem plötzlichen Tod ihres geliebten Vaters aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen hat, um zu ihrem neuen Freund Roger auf dessen Ranch zu ziehen. Ich mochte Sky am Anfang nicht, auch wenn ich ihre Trauer gut nachempfinden kann. Für mich waren ihre Handlungen oft nicht nachvollziehbar und sie hätte das offene Gespräch mit ihrer Mutter suchen sollen. Mit gerade mal 17 Jahren und dem Tod ihres Vaters hat sie mit vielen Dingen zu kämpfen, die andere Jugendliche ihres Alters sich nicht mal vorstellen können.

Das Buch wird aus den Perspektiven von Sky und Rogers Neffe Jeff erzählt, der ebenfalls auf der Ranch wohnt, was mir sehr gut gefallen hat. So bekommt man einen guten Einblick in Jeffs Gefühle, was dem Leser an einigen Stellen verdeutlicht, warum er sich benimmt wie er es eben tut. Sporadisch sind Tagebucheinträge von Sky eingeflochten, diese waren eine tolle Abwechslung, mir aber leider zu unregelmäßig und wenig aussagekräftig, um die Geschichte zu unterstützen.

Als schließlich Skys letztes Jahr auf der High School beginnt, habe ich mich in der Geschichte richtig wohl gefühlt. Das lag vor allem an den Nebencharakteren April und Rachel, die ich direkt mochte. Mir ging richtig das Herz auf in den Szenen mit den beiden und ihren Freunden und es war so schön zu lesen, dass Sky von ihnen vorurteilsfrei in die Gruppe aufgenommen wird. Andere Charaktere wie Jeffs Freundin, die Cheerleaderin Kathleen waren typisch klischeebehaftet und haben sich unmöglich benommen. Umso schöner war es, dass Sky in April und Rachel gute Freundinnen gefunden hat, die ihr zur Seite stehen. Für mich haben die beiden einen viel größeren Einfluss auf Skys Entwicklung als Jeff, da sie ihr beistehen und sie so akzeptieren, wie sie eben ist.

Die Liebesgeschichte zwischen Jeff und Sky war mir viel zu kurz. Mir fehlten hier die Gefühle, die Chemie zwischen den beiden war nicht greifbar. Auch wurde nach meinem Empfinden Jeffs persönliche Geschichte nicht zu Ende erzählt. Nach außen hin mimt er den immer gut gelaunten Sonnyboy, doch auch er hat Schreckliches in seiner Vergangenheit erlebt, das er dringend aufarbeiten müsste. Hier hätte ich mir gewünscht, dass er sich Hilfe sucht, um vor allem jungen Lesern zu zeigen, dass keiner alleine ist und jeder Hilfe verdient hat. Seine traumatischen Erlebnisse kann er gar nicht allein durch die Gespräche mit Sky verarbeiten. Das Ende kam mir dementsprechend zu kurz, vor allem da Sky auch noch weitere unfassbare Neuigkeiten verarbeiten muss. Ich möchte euch hier auf keinen Fall spoilern, deswegen kann ich nicht erzählen, was noch vorfällt. Ich kann nur sagen, dass am Ende alles schlüssig ist, auch wenn es ein bisschen viel ist, was Sky in ihrem jungen Alter verkraften muss.


Fazit

Insgesamt habe ich das Buch sehr gern gelesen, es war eine schöne Geschichte für zwischendurch und vermittelt wichtige Botschaften. Das ist für mich vor allem in Jugendbücher immer besonders wichtig. Leider wurden aber viele Dinge zu oberflächlich behandelt bzw. waren diese plötzlich kein Thema mehr. Anderes wiederum hat sich unnötig gezogen. Ich kann das Buch trotzdem empfehlen, vor allem jüngeren Lesern, da es zeigt, dass man andere nicht nach ihrem Äußeren, ihrem Auftreten beurteilen sollte, sondern es sich lohnt, hinter die Fassade zu blicken. Und besonders, dass man nach vorn blicken sollte, dass niemand allein ist, dass man öfter das direkte, ehrliche Gespräch suchen sollte.


Zitat

„Aber ich habe gelernt, dass es leichter ist, sich anderen anzuvertrauen und den Schmerz zu teilen.“ 1


Allgemeines zum Buch

Autor: Mila Summers
Verlag: ONE
Erscheinungsdatum: 28.02.2020
Seiten: 423
Genre: Young Adult / Jugendbuch
Meine Bewertung: 3/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, da ich das Buch kostenfrei als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten habe, vielen Dank!

1 Zitat aus dem Buch „Verloren sind wir nur allein“ von Mila Summers aus dem ONE Verlag, Seite 423

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Nach de grandiosen ersten Band leider enttäuschend

Wir zwei in neuen Welten
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Als ich den ersten Band beendet hatte, musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Man hätte das Ende auch so stehen lassen und für sich weiterdenken können, aber ich wollte unbedingt weiterlesen, ...

Als ich den ersten Band beendet hatte, musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Man hätte das Ende auch so stehen lassen und für sich weiterdenken können, aber ich wollte unbedingt weiterlesen, nachdem Seren, Dom, Ezra und Mariana von der Ventura geflohen und auf dem fremden Planeten gelandet sind. Der Titel des Folgebands ließ schon vermuten, dass die Charaktere auf Huxley-3 landen und leider muss ich sagen, dass ich enttäuscht war von den dortigen Erlebnissen der vier. Insgesamt war der zweite Band für mich viel schwächer als der erste, was ich mehr als schade finde.

Der Schreibstil war wieder sehr gut, flüssig und bildlich. Auch hatte die Geschichte einige spannende und interessante Elemente, eine unverhoffte Wendung brachte neuen Schwung in die Handlung. Aber leider sorgte zu viel überflüssiges Drama und Aufbauschen von Serens Gefühlen dafür, dass sich die Handlung teilweise zu sehr in die Länge zog, da es nur noch um Verletztheit und Eifersucht ging. Natürlich war Seren immer noch eine junge Frau von gerade mal 18 Jahren, wodurch es schon verständlich war, wie sie in vielen Situationen reagiert. Dennoch hätte das ganze für mich kürzer gehalten werden können.

Die erste Zeit auf Huxley-3 entdecken die vier ihre neue Umgebung, hier war manches für mich aber eher unrealistisch und ich hätte mir detailliertere Beschreibungen der Umgebung gewünscht. Das Ende hat mir auch gar nicht gefallen. Es wirft einige Fragen auf, die in einem dritten Teil geklärt worden wären. Leider habe ich keine Informationen zu einer möglichen Fortsetzung gefunden. Es gibt noch einen weiteren Band dieser Reihe, allerdings geht es in diesem um Serens Großmutter Bea, die auf der Erde lebte und sich für die Ventura-Mission meldet. Das Buch habe ich noch nicht gelesen, es wäre aber interessant, mehr über die Anfänge der Mission zu erfahren.

Fazit

Da ich euch keinesfalls spoilern möchte, schließlich lebt die Geschichte von den wenigen Überraschungen, kann ich euch nicht mehr erzählen. Alles in allem war ich enttäuscht, dass die Fortsetzung mich nicht genau so fesseln und begeistern konnte, wie der erste Band. Es ist einiges passiert, vieles war mir aber zu oberflächlich erzählt und daher zu unrealistisch. Das Buch hat mir nicht nicht gefallen, es kommt nur überhaupt nicht an den ersten Teil heran. Wer sich also lieber selbst die Geschichte nach dem Ende von Band eins weiterdenken möchte, muss das Buch nicht lesen. Wer gern einige Überraschungen (leider nicht nur gute) auf Huxley-3 erleben möchte, kann das Buch ruhig lesen.

Allgemeines zum Buch

Autor: Kate Ling
Verlag: ONE
Erscheinungsdatum: 26.01.2018
Genre: New Adult/Fantasy/Science Fiction
Seiten: 352
Meine Bewertung: 3/5 Sterne

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2019

Hat durchaus Tiefgang, allerdings hat mir die Romantik gefehlt

Dich für immer
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Cover und Klappentext haben mich sofort angesprochen, ich habe eine schöne, romantische Liebesgeschichte perfekt für den Herbst erwartet. Die Geschichte um die bodenständige Claire und den geheimnisvollen ...

Cover und Klappentext haben mich sofort angesprochen, ich habe eine schöne, romantische Liebesgeschichte perfekt für den Herbst erwartet. Die Geschichte um die bodenständige Claire und den geheimnisvollen Theo ist auch schön, aber leider nicht so wundervoll und herzerwärmend wie ich gehofft hatte. Besonders die derben Beschreibungen der sexuellen Handlungen, von denen es im Buch mehr gibt als ich angenommen hätte, sorgen dafür, dass die Geschichte eben nicht nur romantisch ist.

Aber von vorn. Protagonistin Claire French ist lieb und fast schon zu nett, sie unterrichtet Kunst an einer Grundschule und liebt ihren Job. Sie ist selbst künstlerisch begabt, malt und stellt außergwöhnliche Werke aus Büchern her, traut sich jedoch nicht, ihre Kunst auszustellen oder zu verkaufen, obwohl ihre Freunde und Kollegen immer wieder beteuern, wie talentiert sie ist. Doch Claires mangelndes Selbstbewusstsein lässt sie glauben, dass sie nicht gut genug ist.
Theo MacLeod ist das genaue Gegenteil. Er scheint ein sorgloses Leben zu führen, lässt sich treiben und zieht von einem Ort zum nächsten, wenn er das Gefühl hat, wieder ruhelos zu sein. Doch direkt zu Beginn wird klar, dass Theos schwierige Kindheit es ihm unmöglich machen, anderen zu vertrauen.
Als Claire und Theo sich kennenlernen, fühlen sie sich augenblicklich zueinander hingezogen. Aber wie können die beiden zu einander finden, wo sie sich doch nur für den einen Abend haben? Wo Claire auf der Suche nach ihrem Seelenverwandten ist und Theo es kaum länger als ein paar Monate an einem Ort aushält?

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Claire und Theo erzählt, was mir gut gefallen hat. Im Verlauf der Handlung werden einige Geheimnisse aus Theos Vergangenheit aufgedeckt, der Leser erfährt viel über dessen Familie. Um euch nicht zu spoilern, möchte ich an der Stelle nicht zu viel erzählen. Hier gelingt der Autorin aber ein gewisser Tiefgang, denn über die Frage „Ist Liebe genug?“ habe ich nach dem Lesen des Romans durchaus nachgedacht.

Der Einstieg in die Geschichte war vielversprechend, die Protagonistin war mir direkt sympathisch. Als sich Claire und Theo jedoch wie erwartet näher kommen, war von Romantik nicht mehr viel übrig. Es gibt sehr viele Sex-Szenen, die auch nicht ausgeschmückt, sondern vor allem durch Theos Wortwahl detailliert und derb beschrieben werden. Es passt natürlich zum männlichen Protagonisten, da ich aber nicht erwartet hatte, dass sich die Geschichte in diese Richtung entwickelt, war ich überrascht und ehrlich gesagt auch ein bisschen enttäuscht. Braucht der Roman diese „schmutzige“ Seite, um die Nähe zwischen den Hauptcharakteren zu schaffen?

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es war so wunderbar romantisch und einfach fürs Herz, so hätte ich mir die gesamte Geschichte gewünscht.


Fazit

Das Buch war nicht schlecht, ich hatte einfach etwas anderes erwartet. Was mir gut gefällt: Claire vermittelt dem Leser, dass man an sich selbst glauben und auch mal etwas wagen, dass man seinen Traum angehen sollte. Sonst wird man sich immer fragen, ob man es wohl geschafft hätte. Und auch, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient, ist eine wichtige Botschaft.

Natürlich spielt auch die Liebe eine entscheidende Rolle. Hier bin ich ein wenig zwiegespalten, denn am Beispiel von Theos Bruder wird deutlich gezeigt, dass Liebe genug ist. Bei Claire und Theo allerdings frage ich mich, ob die sexuelle Seite so viel Raum in der Entwicklung ihrer Beziehung nötig hatte.

Insgesamt hätte die Geschichte so viel mehr hergegeben, meiner Meinung nach haben hier die Sex-Szenen gestört. Ohne diese wäre mehr Zeit für die Charakterentwicklung gewesen.


Zitat

„[…] Manche Menschen wünschen sich ein Happy End, eingepackt und mit Schleife drauf, andere sind damit zufrieden, die Geschichte einfach immer weitergehen zu lassen. So bin ich. Sie suchen nach einem Ziel; ich mag den Weg. Ich will nicht, dass er endet.“ 1 (Theo zu Claire bei ihrem ersten Treffen)


Allgemeines zum Buch

Autor: Melanie Harlow
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 16.09.2019
Seiten: 400
Genre: Zeitgenössische Liebesromane
Meine Bewertung: 3/5 Sterne


Weitere Bücher der Reihe

Mein Traum von dir
erschienen am 20.08.2018
Seiten: 432
In diesem Buch geht es um Margot, eine von Claires besten Freundinnen und spielt vor der Handlung in „Dich für immer“.

Unbezahlte Werbung, da ich das Buch kostenfrei vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten habe.

1 Zitat aus dem Buch „Dich für immer“ von Melanie Harlow erschienen im Goldmann-Verlag, Seite 41