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Veröffentlicht am 08.05.2024

Zu wenig Thriller, Geschichte einfach nicht rund

Insight - Dein Leben gehört mir
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Ich liebe Liebesgeschichten, die einen gewissen Spannungsanteil haben und deshalb war ich extrem neugierig auf „Insight“. Der Schreibstil war angenehm, aber die Geschichte für mich nicht rund. Protagonistin ...

Ich liebe Liebesgeschichten, die einen gewissen Spannungsanteil haben und deshalb war ich extrem neugierig auf „Insight“. Der Schreibstil war angenehm, aber die Geschichte für mich nicht rund. Protagonistin Valerie erschien mir sehr wankelmütig und ich konnte ihre Entscheidungen und Handlungen selten nachvollziehen. Schade fand ich, dass ihre ständigen Schwindelanfälle nicht wirklich aufgeklärt wurden, ich hatte dazu einige Ideen zur Ursache.

Ich kann mich in meiner Rezension nur vage halten, da ich niemanden spoilern möchte.

Beim Lesen habe ich ständig Theorien aufgestellt, besonders auf einen Charakter hatte ich mich festgelegt. Ich habe mich getäuscht und von der Autorin hinters Licht führen lassen, das hat mir gut gefallen. Denn tatsächlich hätte ich diesen Ausgang nicht erwartet. Ich musste das Gelesene auch erst mal sacken lassen, denn anfangs mochte ich das Ende überhaupt nicht. Zum einen fand ich es schade, dass die ganze Zeit über ein solches Aufheben um Valeries großes Geheimnis aus ihrer Vergangenheit gemacht wurde und dann wurde es nur in einem Satz erwähnt und spielte keine Rolle mehr. Dann war mir die Eskalation am Ende in ihrer Wohnung too much und wirkte nicht rund, weil Valerie hier einfach so schnell und wiederholt ihre Meinung ändert, wie auch schon im gesamten Buch.

Ich konnte Valerie dadurch nicht ernst nehmen. Ich habe nicht verstanden, warum sie immer wieder betont, wie wichtig ihr ihre Marke und ihr ganzer Job ist, andererseits aber dann einfach gar nichts mehr macht, als nach und nach Sachen über sie bekannt werden. Klar fühlt sie sich ausgeliefert, aber sie hat einfach gar nichts zu ihrer Verteidigung getan.

Das allerletzte Kapitel hat mir erst so gar nicht gefallen, obwohl ich es genial fand, dass die Autorin es geschafft hat, mich als Leserin so lange auf eine falsche Fährte zu führen. Aber Valeries Umgang damit fand ich einfach unmöglich und unpassend. Als ich dann aber eine Weile darüber nachgedacht habe, muss ich sagen, dass es irgendwie zu dem Bild der Scheinwelt Social Media passt, das die Autorin durch diese Geschichte gezeichnet hat. Valerie hat sich ihr Leben so erschaffen, wie sie es wollte. Sie zeigt sich der Welt so, wie sie gesehen werden will. Genau das verdeutlichen die letzten Worte, mit denen das Buch abschließt. Und das regt zum Nachdenken an. Ich bin mir sicher, dass dieser Schein, dem Valerie verkörpert, eine Kritik an der Oberflächlichkeit von Social Media sein soll, aber irgendwie war mir die Geschichte nicht rund. Es wird mich bestimmt auch noch eine Weile beschäftigen.


Fazit

Für mich leider nicht ganz rund, aber es regt sehr zum Nachdenken an. Die Geschichte hatte enorm viel Potential, welches meiner Meinung nach nicht voll ausgeschöpft wurde. Charaktere tauchten irgendwann gar nicht mehr auf, es wurden Dinge nur angerissen, aus denen man wunderbar mehr hätte machen können. Große Geheimnisse wurden zu schwach gelüftet, zu viel blieb für mich nur angedeutet und unbeantwortet.


Allgemeines zum Buch

Autor: Antonia Wesseling
Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 02.05.2024
Seiten: 425
Genre: Romantic Suspense
Einzelband
Meine Bewertung: 2/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, das mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür!

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Veröffentlicht am 04.05.2024

Spannend!

Pretty Scandalous - Heißer als Rache
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Der erste Band der Trilogie um die Zwillinge Sarah und Payton war fesselnd und spannend. Die komplexe Handlung mit den vielen Charakteren und deren Geschichten und Geheimnissen im wunderschönen Setting ...

Der erste Band der Trilogie um die Zwillinge Sarah und Payton war fesselnd und spannend. Die komplexe Handlung mit den vielen Charakteren und deren Geschichten und Geheimnissen im wunderschönen Setting in New York ergaben ein stimmiges Gesamtbild. Ich habe mitgefiebert und mitgerätselt. Allerdings fand ich das Ende ein wenig übertrieben und habe so meine Zweifel, ob das alles wirklich so wahr ist, wie es scheint.

Ich liebe Tami Fischers Schreibstil in diesem Buch. Ich habe auch ihre Fletcher University-Bücher gelesen und bin begeistert, wie sehr sie sich handwerklich weiterentwickelt hat. Sie schafft es, Sarahs humorvolle, lockere Art im Kontrast zu Paytons besonnenem Wesen allein mit der Art und Weise auszudrücken, wie sie reden. Im Buch habe ich mir einige Stellen markiert, zum Beispiel:

„… besonders weil Peter die Ausstrahlung eines verwesenden Opossums am Straßenrand hatte.“
Seite 216

Besonders war für mich, dass ich im Rahmen der Leipziger Buchmesse zu einer Lesung bei Tami Fischer war. Ich liebe es, wenn sie vorliest, sie hat sich auch als Hörbuchsprecherin einen Namen gemacht. Es war ein wundervoller Abend, mit Lachanfällen, interessanten Einblicken in ihre Recherche-Reise nach New York und ersten Szenen aus dem Buch.

An manchen Stellen wirkte die Geschichte für mich nicht ganz rund, was ich bei der Menge an Charakteren und der komplexen Handlung durchaus nachvollziehen kann. Insgesamt habe ich beim Lesen gemerkt, wie viel Arbeit und Leidenschaft in der Geschichte steckt. In der Lesung hat Tami erzählt, wie sehr sie vor dem eigentlichen Schreiben jede Szene geplant und jeden Charakter ausgearbeitet hat. Das konnte ich auf jeder Seite spüren.

„… als wäre sie Cinderella. Nur dass sie keinen gläsernen Schuh hinterließ, sondern einen Scherbenhaufen.“
Seite 223

Die Autorin erzählt in Pretty Scandalous nicht nur eine Geschichte, sie übt auch klar Kritik unter anderem an den „weißen Männern, die für immer die Welt im Griff haben würden“ (Zitat Seite 243). Durch Protagonistin Sarah merkt sie immer wieder an, wie ungerecht verteilt der Reichtum in der Welt ist. Sarah fallen ständig Organisationen ein, an die sie das ganze Geld spenden würde, das ihre Schwester und die Manhattan Clique für ihre Klamotten, Partys und Drogen ausgibt. Aber auch, dass Frauen sexuelle Übergriffe durch ihre Kleidung provozieren, wird angesprochen. Ich mag solche Botschaften, die zum Nachdenken anregen, sehr gern in Büchern.

Ich dachte erst, ich würde die Charaktere durcheinanderbringen, weil es einfach so viele sind. Aber Tami Fischer hat es geschafft, sie in ihrer ganzen Komplexität in die Geschichte einzuführen, dass ich damit gar keine Probleme hatte. Ich konnte die Clique regelrecht vor mir sehen und konnte Peter Darlington direkt nicht leiden, allein schon bei seinen ekelhaften Aussagen wurde mir übel. Bei Donovan und Monroe bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob sie ein Spiel spielen und bin neugierig, was noch so alles passiert.

Auch bei den Zwillingen bin ich auf die weitere Entwicklung in den beiden Folgebänden gespannt. Wie schon erwähnt, glaube ich, dass das Ende von Band 1 inszeniert ist und hoffe auf eine schnelle Aufklösung dieses wirklich fiesen Cliffhangers in Band 2.


Fazit

Es hat mir Spaß gemacht, mich in diese spannende Geschichte fallen zu lassen. Da ich Intrigen und Machtspielchen zwar gern lese, persönlich aber überhaupt nicht mag, war es für mich manchmal ein bisschen too much, was da alles so abging. Ich liebe den Schreibstil und dass die Autorin ihre Möglichkeiten nutzt, um auch Kritik auszuüben und zum Nachdenken anzuregen. Ich kann es kaum erwarten, endlich zu erfahren, wie es weitergeht.


Allgemeines zum Buch

Autor: Tami Fischer
Verlag: blanvalet
Erscheinungsdatum: 13.03.2024
Seiten: 608
Genre: New Adult
Erster Band einer Trilogie
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, das mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür!

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Anfangsschwierigkeiten, aber Ende super

Nur der Tod ist schneller
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Einige von euch wissen, dass ich gerne laufen gehe, früher sehr regelmäßig und auch deutlich schneller als heute, aber ganz aufgegeben habe ich den Sport nie. Somit ist für mich der Name Achim Achilles ...

Einige von euch wissen, dass ich gerne laufen gehe, früher sehr regelmäßig und auch deutlich schneller als heute, aber ganz aufgegeben habe ich den Sport nie. Somit ist für mich der Name Achim Achilles nicht nur ein Begriff, nein ich habe viele Artikel von ihm über das Laufen gelesen, hin und wieder höre ich auch in seinen Podcast rein, wenn mich eine Folge interessiert. Kurz und knapp, ich konsumiere seinen Content schon seit vielen Jahren.

Einen Krimi zu schreiben, ist aber etwas anderes, als ein Laufbuch oder einen Artikel und ich finde das merkt man von Anfang an. Er hat das Thema Laufen gut in den Rahmen des Krimis gepackt, auch wenn ich mir hierzu etwas mehr Tiefe gewünscht hätte. Wahrscheinlich wäre das Buch dann aber für Menschen, die mit dem Laufsport nichts zu tun haben, nicht lesbar geworden, also kann ich das nachvollziehen. Der Spagat war bestimmt schwierig, über das Laufen zu schreiben und trotzdem allgemein zu bleiben. Mich hat das Buch zu Beginn nicht abgeholt, es baut sich keine richtige Spannung auf und der Humor ist eher plump als tatsächlich gut gesetzt. Doch wenn man die schwierige Anfangsphase übersteht, wird es besser und ungefähr ab der Hälfte gefiel es mir und ich wollte wissen, wie es weiter geht.

Leider gab es immer wieder Sprünge im Text und auch unlogische Verhaltensweisen der Figuren um Kommissar Pedes, mehr als einmal saß ich da und verstand einfach nicht warum etwas grade passiert war und wie es nun dazu kam, dass die Story nun eine bestimmte Richtung nahm. Das lässt sich aber verschmerzen, es ist ja sein erster Krimi und dafür war es solide. Was mich aber dann doch ärgerte war die Tatsache, dass der Prolog einfach nur einige Seiten aus dem Ende des Buches war. Das bedeutet, man las zwei mal genau die gleiche Szene, das machte für mich keinen Sinn, störte nur und hinterließ irgendwie den Beigeschmack, es waren noch Seiten zu füllen. Das Ende jedoch war gut und überraschend, besser als in manchen Tatort, den ich so über die Jahre gesehen habe.

„250 Meter ist keine Distanz, das ist ein Ansporn!“, ist mir als Zitat im Kopf geblieben und gefiel mir so dermaßen gut, weil es irgendwie nicht nur aufs Laufen, sondern aufs gesamte Leben anwendbar ist.


Allgemeines zum Buch

Autor: Achilles
Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 02.04.2024
Seiten: 400
Genre: Krimi
Erster Band einer Reihe
Meine Bewertung: 3/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, das mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür!
Rezension von: Andy

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Emotionaler Abschluss

Wie Farben im Regen
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Was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle! „Wie Farben im Regen“ ist der perfekte Abschluss der Liebe ist-Reihe und wie erwartet, ist mir der Abschied vom Internat Schloss Mare sehr schwer gefallen. Ich ...

Was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle! „Wie Farben im Regen“ ist der perfekte Abschluss der Liebe ist-Reihe und wie erwartet, ist mir der Abschied vom Internat Schloss Mare sehr schwer gefallen. Ich habe das Buch vor ein paar Tagen beendet und musste es erst mal ein wenig verarbeiten. Die letzten Seiten haben mich sehr stark an meinen Schulabschluss und die Wochen danach denken lassen, aus verschiedenen Gründen hatte ich damals keine leichte Zeit. Aber ich liebe das Ende des Buchs und besonders der Epilog hat dazu beigetragen. Alicia, könntest du dir vorstellen, uns zum Beispiel über Kurzgeschichten weiterhin am Leben der Charaktere teilhaben zu lassen? Das wäre einfach schön!

Schon beim sehr persönlichen Vorwort der Autorin wusste ich, dass mich eine emotional aufwühlende Geschichte erwartet. Und ich hatte Recht. Ich habe mit Caro und Samuel mitgefiebert und während des Lesens sehr viel nachgedacht. Die Veränderungen, die Samuel durchmacht und noch durchmachen wird, sind so lebensverändernd, dass ich allein beim Lesen schon arg ins Grübeln geraten bin. Wie Caro tue auch ich mich mit Veränderungen schwer und so konnte ich ihre Gedanken absolut nachempfinden.

Protagonistin Caro habe ich seit Band 1 gemocht. Jetzt in ihrer Geschichte habe ich gemerkt, wie viel wir gemeinsam haben. Wir kümmern uns zum Beispiel beide gern um andere und vergessen uns selbst manchmal dabei. Wir machen beide anderen gern Geschenke, aber es ist uns unangenehm, selbst Geschenke zu bekommen. Ich mochte ihre persönliche Entwicklung im Laufe der Geschichte und auch, dass Louise, die Protagonistin aus Band 1, eine größere Rolle inne hatte. Louise mochte ich schon seit „Wie Wellen im Sturm“.

„Vielleicht ist es wie mit den Farben im Regen. Sie laufen ineinander, nehmen eine neue Farbe an und verwischen. Aber dadurch entstehen neue Kunstwerke. (…) Vielleicht bringt Veränderung neue, wundervolle Momente hervor.“
Zitat Seite 489

Ich habe mir wieder so viel markiert. Besonders die Stellen, in denen der Titel direkten Bezug zur Handlung hat. Das hat mir schon in den ersten beiden Büchern unglaublich gut gefallen. Der Schreibstil war insgesamt wieder sehr schön, flüssig und bildhaft. Ich konnte das Buch oft gar nicht aus der Hand legen, weil die Geschichte und vor allem eben der Schreibstil so mitreißend waren. An manchen Stellen musste ich mich aber auch mal von der Geschichte lösen, um das Gelesene zu verarbeiten.

Ich kann das Buch, bzw. die ganze Reihe, sehr empfehlen. Ein wunderschönes Internats-Setting an der Nordsee, wichtige Themen, ein großartiger Schreibstil und Charaktere, die einem ans Herz wachsen und mit denen man mitfiebert.

„Ich glaube, dieses Jahr haben wir beide gelernt, dass es am wichtigsten ist, das zu machen, was einen selbst glücklich macht. Ganz gleich, was alle anderen sagen.“
Zitat Seite 423

Da ich selbst Mutter bin, kann ich die anfängliche Überforderung von Samuels Eltern nachempfinden. Wie sie möchte auch ich, dass mein Kind glücklich ist und wenn es dafür „das Geschlecht wechseln muss“ (ich kann es nicht besser ausdrücken), dann ist es eben so. Ich habe viel darüber nachgedacht und wusste auch vorher schon, dass ich mein Kind bei allem unterstützen würde. Aber dennoch darf man als Eltern erst mal überfordert sein und nachfragen. Man möchte einfach alles richtig machen, auch wenn das nicht möglich ist. Man möchte das Kind vor Schaden bewahren, vor falschen Entscheidungen, vor Ausgrenzung und Anfeindung durch andere. Samuel, Caro und ihre FreundInnen wachsen in einer ganz anderen Zeit auf, als deren Eltern. An manchen Stellen im Buch hätte ich gern mit ihnen gesprochen: Sie beschweren sich, dass sie nicht gesehen werden wie sie sind, dass sie zu wenig unterstützt werden, aber gleichzeitig geben sie sich keine Mühe, ihre Eltern zu verstehen. Samuel und Caro haben sich lange mit Samuels Trans-Identität beschäftigt, warum dürfen die Eltern nicht auch Zeit brauchen? Ich könnte hier noch eine ewig lange Diskussion über Generationen und deren unterschiedliche Ansichten zu Trans- und Gender-Themen führen, aber das würde den Rahmen sprengen. Was ich sagen will ist, dass auch wenn man sein Kind liebt und es bei allem unterstützt, darf man nachfragen und erst mal überfordert sein, weil man sein Kind beschützen will. So wie man es schon sein/ihr ganzes Leben getan hat. Weil man es liebt, wie es eben ist. Veränderungen machen vielen Menschen Angst, deswegen hat jeder das Recht, über Veränderungen nachzudenken und sich dann erst zu äußern. Liebe ändert sich dadurch nicht, aber man muss manches eben erst selbst verarbeiten. Ich schweife schon wieder ab. Liebe ist Liebe.


Fazit

Das Buch war mir einerseits zu rosarot, zu unrealistisch, weil es fast schon zu perfekt lief. Andererseits macht genau das Mut und zeigt, wie es sein sollte, nämlich dass jeder bedingungslos akzeptiert wird, wie er/sie ist.


Allgemeines zum Buch

Autor: Alicia Zett
Verlag: ONE
Erscheinungsdatum: 29.02.2024
Seiten: 496
Genre: Young Adult
Dritter Band einer Companion-Trilogie
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, das mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür!

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Wunderschön erzählt

In Case We Trust
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Ich liebe Geschichten mit dem Setting einer Anwaltskanzlei und Workplace-Romance sowieso. Der Klappentext klang super und das Cover ist einfach ein Traum. Klar, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. ...

Ich liebe Geschichten mit dem Setting einer Anwaltskanzlei und Workplace-Romance sowieso. Der Klappentext klang super und das Cover ist einfach ein Traum. Klar, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Das erste, was mir auffiel, war der besondere, wunderschöne Schreibstil. Tess Tjagvad erzeugte mit ihren Worten Bilder, die man nicht nur vor dem geistigen Auge sehen, sondern regelrecht fühlen konnte.

„… die Abendbläue des Himmels begann, am Horizont wie Aquarell zu zerlaufen und in ein tiefes Schwarz überzugehen.“
Zitat Seite 456

Bei der ersten Begegnung zwischen Ira und Gracie musste ich sehr lachen. Wie sie dem armen Kerl wortwörtlich im Regen stehen ließ, war einfach zu witzig. Auch wenn Ira mir sehr leid tat. Ira mochte ich auch direkt und je mehr ich über ihn erfuhr, desto mehr hat er sich in mein Herz geschlichen. Ich mochte es, wie die Autorin seine Herkunft und seine damit verbundenen Charakterzüge in die Geschichte eingebaut und nach und nach ein greifbares Bild gezeichnet hat. Ich hätte mir aber gewünscht, dass Iras Familie im Epilog noch mal erwähnt wird.

Leider war mir Gracie im Gegensatz zu Ira nicht sehr sympathisch. Ich verstehe ihren inneren Kampf, ihre ständigen Zweifel und Was-wäre-wenn-Überlegungen, dennoch war es mir manchmal zu viel. Gestört hat mich auch, dass die Lösung zur Entwirrung ihrer Zweifel zu viel im männlichen Protagonisten lag. Eine Fortsetzung ihrer Therapiestunden hätte ich hier als glaubhafter und realistischer empfunden.

Das Setting in der Kanzlei hat mir gut gefallen und die Workplace-Romance wurde wunderbar integriert. Generell war der Beziehungsaufbau zwischen Ira und Gracie nachvollziehbar und stimmig.

Anfangs war ich etwas überfordert damit, die anderen Associates auseinanderzuhalten. Nach und nach habe ich aber Jude, Laurel und Otis in mein Herz geschlossen und freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen in den Folgebänden. Besonders Laurels Geschichte wurde am Ende ja schon angedeutet und Forbidden Love am Arbeitsplatz zählt zu meinen liebsten Tropes, deswegen kann ich „In case we dare“ gar nicht mehr abwarten.

Ich liebe es, wie die Autorin mit den Gedanken der Charaktere auch mich zum Nachdenken angeregt hat. Moral, Genug-Sein und Konkurrenzen, aber auch Iras physikalische Anmerkungen zur Feinstrukturkonstante, zum Chaos und anderen ließen mich beim Lesen innehalten.

„Es war einfacher, sich selbst ein Stück weit mehr lieben zu lernen, wenn man sich durch die Augen des Menschen betrachtete, von dem man geliebt wurde.“
Zitat Seite 471


Fazit

Eine wunderschön erzählte Geschichte mit authentischen Charakteren und tollem Setting.


Allgemeines zum Buch

Autor: Tess Tjagvad
Verlag: LYX
Erscheinungsdatum: 22.12.2023
Seiten: 496
Genre: New Adult / Romance
Erster Band einer Companion-Trilogie
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, das mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür!

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