Profilbild von Momo

Momo

Lesejury Star
offline

Momo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Momo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider nicht von der typischen Picoult-Qualität

Schuldig
0

Trixie ist ein Papa-Kind schlechthin! Ihr Vater Daniel liebt sie abgöttisch und zeichnet Comics, durch die seine Liebe deutlich wird. Die Mutter Laura arbeitet an einer Universität. Die drei scheinen eine ...

Trixie ist ein Papa-Kind schlechthin! Ihr Vater Daniel liebt sie abgöttisch und zeichnet Comics, durch die seine Liebe deutlich wird. Die Mutter Laura arbeitet an einer Universität. Die drei scheinen eine glückliche Familie zu sein - bis Trixie von ihrem Freund missbraucht wird. Das Glück der Familie steht spätestens dann auf dem Prüfstand, als der Junge kurze Zeit darauf unter misteriösen Umständen ums Leben kommt. Trixie flieht nach Alaska und ihr Vater setzt alles daran, sie zurückzuholen. Doch er hat ein Geheimnis, das er erst einmal seiner Frau Laura beichten muss...

Ich bin ein riesiger Fan von Jodi Picoult. Ihr Schreibstil und ihre Art, Themen anzusprechen und zu thematisieren, über die die Welt sonst schweigt, sucht meiner Meinung nach ihresgleichen. Leider war ich von diesem Buch aber enttäuscht! Die Thematik fand ich recht mainstream, ganz unüblich für die Autorin.

Die Personen sind trotz allem umfassend gezeichnet, trotzdem kommen sie in der Geschichte meiner Meinung nach nicht richtig zum Tragen. Auch ihr Schreibstil wirkt hier eher nicht so fesselnd...

Was ich ganz nett finde und was ein Beweis für Picoults umfassende (Recherche-) Arbeit ist, die sie in ihre Bücher steckt, sind die Comic-Einlagen im Buch. Sie sind der Ausdruck unglaublicher Liebe Daniels für Trixie.

Zusammenfassend leider nicht Jodi Picoults gelungenstes Werk. Da der Handlung der gewisse Pfiff fehlt, können auch die restlichen Elemente das Buch nicht retten. Schade...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöne Abenteuergeschichte, nicht nur für Kinder

Der kleine Hobbit
0

Bilbo ist ein Hobbit und lebt im Auenland. Eines Tages stehen plötzlich jedoch 12 Zwerge vor seiner Haustüre, die der festen Meinung sind, er sei ein Meisterdieb. Er begleitet sie auf eine abenteuerliche ...

Bilbo ist ein Hobbit und lebt im Auenland. Eines Tages stehen plötzlich jedoch 12 Zwerge vor seiner Haustüre, die der festen Meinung sind, er sei ein Meisterdieb. Er begleitet sie auf eine abenteuerliche Reise und begegnet Trollen, Elben, Zauberern, Drachen und manch anderem interessanten Geschöpf. Und schließlich findet Bilbo einen Ring, der nicht nur sein eigenes Schicksal verändern wird.

Die Vorgeschichte zu Der Herr der Ringe war lange nicht so bekannt wie sein Nachfolger, erlangte aber durch die Verfilmung in den letzten Jahren auch Berühmtheit. Ich persönlich hatte mehr Spaß am Lesen des Kleinen Hobbit als am Lesen von Der Herr der Ringe. Der kleine Hobbit ist noch recht geradlinig geschrieben. Man bemerkt zwar schon, dass Tolkien große Leidenschaft für seine Welt Mittelerde hat, aber die Geschichte führt nicht ganz so weit wie ihr Nachfolger.

Der Schreibstil ist sehr kindgerecht, was sicher auch daran liegt, dass Tolkien den Kleinen Hobbit ürsprünglich als Gute-Nacht-Geschichte für seine Kinder konzipiert hatte. So liest sich die Geschichte sehr gut. Die Abenteuer, die die Gruppe erlebt, sind spannend und auch mit viel Witz geschildert. Im Vergleich zu Der Herr der Ringe finden sich hier noch nicht allzu viele düstere Szenen.

Tolkiens Ideenreichtum ist grenzenlos, das zeigt sich schon in Der Kleine Hobbit. Er beweist großes Geschick im Konstruieren eines Plots und löst ihn wundervoll auf (ganz davon abgesehen, wie perfekt jedes Puzzleteil sich auch am Ende von Der Herr der Ringe fügt...). Man verfolgt gespannt die Reise der Zwerge und des Meisterdiebs Bilbo Beutlin. Vor allem der letzte Teil, in dem Bilbo den Drachen Smaug bestehlen soll, hat mir besonders gefallen.

Tolkien ist für mich der Vater der Fantasy und sollte unbedingt gelesen werden! Ist man kein allzu großer Fantasy-Fan, eignet sich Der Kleine Hobbit besser dazu, einen Einblick in Tolkiens Welt zu bekommen als Der Herr der Ringe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tief berührend

Die Bücherdiebin
0

1939: Liesel ist mir ihrem kleinen Bruder auf dem Weg zu Pflegeeltern, doch Werner überlebt die Fahrt dorthin nicht. Am Grab ihres Bruder stiehlt Liesel ihr erstes Buch - und der Tod wird auf sie aufmerksam. ...

1939: Liesel ist mir ihrem kleinen Bruder auf dem Weg zu Pflegeeltern, doch Werner überlebt die Fahrt dorthin nicht. Am Grab ihres Bruder stiehlt Liesel ihr erstes Buch - und der Tod wird auf sie aufmerksam. Noch viele Male wird er sie besuchen. Doch zuerst lernt Liesel das Lesen und stiehlt weiter Bücher. Ihre Geschichten teilt sie mit ihren Mitmenschen. Sie sieht die Juden nach Dachau ziehen. Sie spielt Fußball mit Rudi, dem Jungen mit dem zitronengelben Haar. Sie muss sich im Keller verstecken als die Bomben fallen. Ihre Familie versteckt einen jüdischen Boxkämpfer. Doch trotz der vielen Besuche schafft der Tod es nicht, Liesel mit sich zu nehmen - er hat sie in sein Herz geschlossen...

EIne wirklich bewegende Geschichte der kleinen Liesel, die das Leben im Zweiten Weltkrieg erlebt. Erzählt ist die Geschichte aus der Sicht des Todes, was der Geschichte ein ganz besondere Note verleiht. Die Perspektive bewirkt, dass der Leser Liesel zu lieben beginnt. Und Mitleid mit dem Tod bekommt. Eine völlig neue Perspektive auf das Leben unter dem Nazi-Regime bekommt der Leser durch die unbeugsame Liesel.

Der Erzählstil ist wunderschön, fast poetisch! Er nimmt gefangen und lässt sich hinwegträumen in die Welt Liesels. Die Geschichte ist durchzogen von Einschüben, fett gedruckte "Merksätze", in denen die wichtigen Sachen zusammengefasst werden. Diese EInschübe wirken wie moderne Gedichte.

Die Figuren wirken alle fast real. Alle kann man wunderbar nachempfinden und in ihrer Motivation verstehen. Fast kann man meinen, der Tod würde gernen jeden von ihnen verschonen, einfach nur, weil sie Liesel begegnet sind...

Markus Zusak ist wirklich ein wundervoller Autor! Kaum zu beschreiben, wie sehr seine Bücher unter die Haut gehen, wie sie einen verfolgen und süchtig machen und nicht mehr los lassen, bis man sie beendet hat. Und auf der letzten Seite bleibt man zurück mit einer Träne, die auf den Wangen trocknet, aus Freude oder Trauer ist nicht zu sagen. Markus Zusak, einer der größten Autoren unserer Zeiten!!!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Aufrüttelnd, bewegend und erschreckend

Der Junge im gestreiften Pyjama
0

Der neunjährige Bruno muss mit seiner Schwester und seinen Eltern von dem schönen großen Haus, in dem sie in Berlin leben, in ein anderes Haus auf dem Land ziehen, weil der Vater dort eine neue Arbeiststelle ...

Der neunjährige Bruno muss mit seiner Schwester und seinen Eltern von dem schönen großen Haus, in dem sie in Berlin leben, in ein anderes Haus auf dem Land ziehen, weil der Vater dort eine neue Arbeiststelle hat. Nur sehr widerwillig lässt Bruno sein altes Leben und seine Freunde hinter sich. Doch im neuen Haus macht er bald eine überraschende Entdeckung: Dort gibt es ganz viele Menschen. Sie leben zwar alle hinter einem Zaun und tragen seltsame Schlafanzüge, aber sie sind trotzdem sehr nett, vor allem mit dem Jungen Schmuel schließt er schnell Freundschaft...

Liest man dieses Buch, meint man, man hat es mit einem Kinderbuch zu tun, erzählt wird nämlich aus der Sicht des kleinen Bruno. Es gibt Wörter, die er wiedergibt, wie er sie versteht, und deren Bedeutung man sich erst nach und nach bewusst wird. Auch alles andere wird aus den Augen dieses unschuldigen Kindes geschildert. Doch wird schnell klar, dass es sich hier keineswegs um ein Kinderbuch handelt. Noch verstärkt wird das Furchtbare durch die Naivität, on der der Bruno die Geschehnisse schildert. Dabei reflektiert er auch immer wieder das Geschehene und der Leser fragt sich immer wieder, wie der Schrecken des Holocaust hat möglich sein können. So einfach scheint alles aus der Perspektive des Kindes...

Doch natürlich hat das Buch auch wunderschöne Seiten, denn die Freundschaft zwischen Bruno und Schmuel ist so echt und treu, wie sie nur eine Kinderfreundschaft sein kann. Herzerweichend wird beschrieben, in welch gegensätzlichen Welten die beiden Kinder leben. Trotzdem sind sie Freunde. Die Geschichte ist ein sagenhaftes Beispiel dafür, dass Kinder letztendlich eben doch die besseren Menschen sind..

Spätestens dann am Ende weicht allerdings jede Schönheit aus der Geschichte, mit einem Ende, das einem die Haare zu Berge stehen lässt. Man schließt das Buch und schämt sich für die Geschehnisse des Holocaust. Man ist froh, es nicht miterlebt haben zu müssen und empfindet dafür gleich wieder Scham. Unvorstellbar...Mir fehlen die Worte, um die Gefühle klar zu beschreiben, die ich nach der Lektüre des Buches habe...

Alles in allem ein Buch, das jeder gelesen haben sollte, auch wenn es trotz (oder gerade wegen!?) seiner Naivität und Unschuldigkeit nichts für schwache Nerven ist!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Meisterwerk!

Ausgelöscht
0

Auf einer Hochzeit taucht eine Frau auf, blutverschmiert - und seit sieben Jahren vermisst. Sie hat keinerlei Erinnerungen, denn sie wurde einer Lobotomie unterzogen. Für Smoky Barett und ihr Team beginnt ...

Auf einer Hochzeit taucht eine Frau auf, blutverschmiert - und seit sieben Jahren vermisst. Sie hat keinerlei Erinnerungen, denn sie wurde einer Lobotomie unterzogen. Für Smoky Barett und ihr Team beginnt die Suche nach dem Täter und Smoky muss am Ende eine grausame Entscheidung treffen...

Cody McFadyen ist ein wahrer Meister, wenn es darum geht, das Grauen zu zeichnen, das einen verfolgt. Seit ich seine Bücher gelesen habe, suche ich immer wieder nach dem Kick, den man beim Lesen hat. Keiner schafft es, das Grauen so zu zeichnen wie er!

Ein wahrer Page-Turner mit überraschendem und spannenden Ende!!!