Bisher habe ich jedes Buch von Emily Gunnis gelesen und war absolut begeistert. 🥰
Dieses Buch hat es mir jedoch anfangs etwas schwer gemacht. Es gibt in meinen Augen zu viele Zeitebenen und Sichten und ...
Bisher habe ich jedes Buch von Emily Gunnis gelesen und war absolut begeistert. 🥰
Dieses Buch hat es mir jedoch anfangs etwas schwer gemacht. Es gibt in meinen Augen zu viele Zeitebenen und Sichten und man erfährt erst spät, wie diese zusammenhängen. Ich brauchte also dieses Mal länger, um alles zu sortieren und den roten Faden erkennen zu können.
Die Geschichte rund um die Polizistin Jo und das Waisenmädchen Holly fand ich sehr interessant und auch der Krimianteil ist richtig schön spannend. Mit der vergangenen Zeitebene, die 1944 spielt konnte ich dieses Mal jedoch nicht so viel anfangen. Vielleicht weil sie die Protagonisten nicht direkt trifft, sondern ihre Familiengeschichte erzählt. Diese ist erst am Ende des Buches entscheidend und klärt einige Handlungen auf.
Im Grunde tauchen wir hier ganz tief in die Strukturen einer Familie ein und erfahren wie die Vergangenheit einzelner Personen schließlich alle beeinflusst, was mich dann doch noch sehr nachdenklich gestimmt hat.
Ich liebe die Bücher von Kate Morton und habe mich deshalb auch sehr auf „Heimwärts“ gefreut.
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass mich Australien als Setting erst einmal nicht so angesprochen ...
Meine Meinung:
Ich liebe die Bücher von Kate Morton und habe mich deshalb auch sehr auf „Heimwärts“ gefreut.
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass mich Australien als Setting erst einmal nicht so angesprochen hat, doch schnell hat mich die fiktive Kleinstadt Tambilla mit ihrem besonderen Flair verzaubert. Hier scheint jeder jeden zu kennen man könnte sich dort fast wohlfühlen, hätte es an Heiligabend 1959 nicht dieses tragische Ereignis gegeben. Eine ganze Familie – einfach ausgelöscht und niemand scheint etwas gesehen zu haben.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt: 1959 und 2018, als die Journalistin Jess ins Krankenhaus zu ihrer Großmutter Nora gerufen wird. Die Wurzeln der Protagonistin liegen ausgerechnet in den Adelaide Hills, wo damals dieser schreckliche Mord stattfand. Ich fand es sehr spannend, dass Kate Morton dieses Mal eine Kriminalfall in ihre Geschichte eingewoben hat. Je mehr man die Familie Turner kennenlernt, desto trauriger wird man über das Ende, das sie ereignet hat und man möchte unbedingt erfahren, was dahintersteckt. Allerdings muss ich gestehen, dass ich das Gefühl hatte, man würde alles doppelt und dreifach lesen. So findet Jess z.B. ein Buch, welches über die Familientragödie 1959 berichtet. Dieses wird komplett wiedergegeben, enthält aber keine neuen Erkenntnisse. Es ist nur eine weitere Erzählung der Ereignisse. Für mich hätte man die Geschichte gut kürzen und etwas mehr Drive in die Ermittlungen bringen können. So hatte das Buch für mich leider ein paar Längen, die es mir etwas erschwert haben, am Ball zu bleiben. Für neue Leser könnte das ein Grund sein, keine weiteren Bücher von Kate Morton zu lesen. Wer die Autorin jedoch kennt, der weiß, dass sie immer noch einiges in der Hinterhand hat, mit dem sie alle dann doch wieder überrascht und auch hier war das der Fall. Nie und nimmer hätte ich nämlich mit der Auflösung gerechnet. Natürlich kann man sich das ein oder andere Detail mit der Zeit zusammenreimen, aber was wirklich hinter dem Mord steckt und wie Jess in die Familiengeschichte involviert ist, darauf wäre ich nie im Leben gekommen.
Insgesamt kann ich sagen, dass „Heimwärts“ nicht mein Lieblingsbuch von Kate Morton ist, ihre Geschichte aber immer etwas Besonderes haben und ich weiterhin ein großer Fan dieser großartigen und talentierten Autorin bin.
Da ich letztes Jahr erst wieder am Chiemsee war und mir die Begebenheiten noch klar vor Augen sind, wollte ich unbedingt den Krimi „Mord auf der Herreninsel“ lesen.
Es war wirklich schön, ...
Meine Meinung:
Da ich letztes Jahr erst wieder am Chiemsee war und mir die Begebenheiten noch klar vor Augen sind, wollte ich unbedingt den Krimi „Mord auf der Herreninsel“ lesen.
Es war wirklich schön, die ganzen Orte und Ereignisse rund um die Insel Herrenchiemsee persönlich zu kennen. So zogen in meinem Kopf die einzelnen Bilder vorbei und ich konnte mir alles noch besser vorstellen. Sehr schnell gibt es auch den ersten Toten, so dass man direkt in die Geschichte einsteigt. Ich mag es bei Krimis sehr gerne, wenn es nicht zu langes Vorgeplänkel gibt. Die Charaktere kann man auch gut, während den Ermittlungsarbeiten kennenlernen und so handhabt es auch Maurice Richardson, was mir sehr entgegen kam.
Die Ermittlerin Kaya Benaty hat nämlich ihre eigene Beziehung zu dieser Gegend, welche nach und nach aufgedeckt wird. Dass sie selbst ein ganz schönes Päckchen zu tragen hat, machte sie für mich menschlicher und nahbarer und damit hat sie sich schließlich auch in mein Herz geschlichen. Der Autor macht es ihr nämlich nicht einfach, da er ihr einen ganz schönen Macho als Kollegen an die Hand gibt. Damit zeigt er auch gleich auf, dass es Frauen in diesem Beruf oft noch sehr schwer gemacht wird, vor allem, da Kaya eine ganz eigene Art hat, an die Ermittlungen ranzugehen. Sie sucht oft an Stellen, die andere schon als unwichtig abgetan haben, stößt dabei aber oft noch auf wichtige Details. Mir hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, gemeinsam mit Kaya auf die Suche nach dem Mörder zu gehen. Besonders interessant waren für mich dabei die kurzen Kapitel aus Sicht des Täters. So bekommt man noch einmal ganz andere Einblicke, ohne aber diesem zu schnell auf die Schliche zu kommen, was ich richtig gut fand.
Die Hintergründe hinter allem haben bei mir dann richtig Gänsehaut verursacht. Es steckt so viel mehr hinter diesem Fall, als man zu Beginn erahnt. Aber genau das liebe ich so: Wenn auch ein Krimi und die Motive des Täters vielschichtig sind. Das ist dem Autor auf jeden Fall sehr gut gelungen und ich hoffe, dass wir Kaya Benaty noch ganz oft bei der Lösung eines Falles begleiten dürfen.
Tatsächlich wollte ich schon lange einmal etwas von Hanna Caspian lesen und freute mich deshalb sehr, dass „Im Takt der Freiheit“ ein Einzelband war, um die Bücher der Autorin mal kennenlernen ...
Meine Meinung:
Tatsächlich wollte ich schon lange einmal etwas von Hanna Caspian lesen und freute mich deshalb sehr, dass „Im Takt der Freiheit“ ein Einzelband war, um die Bücher der Autorin mal kennenlernen zu können.
In dieser Geschichte dreht sich alles um Felicitas, Tochter eines Eisenbahn-Fabrikanten, die in einem goldenen Käfig großgeworden ist und diesem entfliehen möchte. Die junge Frau interessiert sich sehr für technische Dinge und hadert sehr damit, dass es dem weiblichen Geschlecht abgesprochen wird, genug Intellekt für solche Sachen zu haben. Anstatt die Firma ihres Vaters zu übernehmen, soll sie an eine „gute Partie“ verheiratet werden, um so in der Gesellschaft aufzusteigen und lukrative Aufträge einzubringen. Aber Felicitas hat ganz andere Pläne.
Das hängt nicht alleine mit dem jungen, klugen Lorenz zusammen, der ihr das Fahrradfahren beibringt und sie so in eine faszinierende „neue“ Welt entführt.
Ja, was soll ich sagen: Ich liebe starke Protagonistinnen und hier haben wir genau eine solche, die ihrer Zeit weit voraus ist. Felicitas war mir von Anfang an sympathisch. Sie will die Rolle der Frau in der Gesellschaft nicht so einfach akzeptieren, die ihr zugedacht wird und kämpft dafür, selbst Entscheidungen treffen zu dürfen. Genau solche mutigen Frauen waren es, die über die Jahre für die Rechte der Frauen gekämpft haben, die unsere Möglichkeiten erweitert haben und ich bewundere sie von ganzem Herzen. Auch, wenn Felicitas eine fiktive Figur ist, hat es solche jungen Damen doch auch in Wirklichkeit gegeben und ich lese sehr gerne darüber.
Auch die Liebesgeschichte gefiel mir sehr gut. Lorenz und Felicitas treffen sich einige Male und lernen sich erst einmal richtig kennen, bevor sie sich ihre Gefühle (vorsichtig) gestehen. Natürlich gibt es einige Konflikte, denn Lorenz ist nicht standesgemäß und Felicitas ja inoffiziell schon vergeben bzw. durch ihren Vater verlobt. Besonders toll fand ich es aber, dass die junge Frau trotz Liebe ihre eigenen Ziele nicht aus den Augen verliert: Sie möchte auf eigenen Beinen stehen und selbst Entscheidungen fällen dürfen, ohne einen männlichen Vormund fragen zu müssen. So stand die Liebesgeschichte nicht ganz im Fokus, sondern eher Felicitas Kampf.
1888 ist eine Zeit, über die ich noch nicht so viel gelesen habe, aber Hanna Caspian schmückt ihr Buch mit genügend Details, so dass ich mich gut einfinden konnte und sogar einiges gelernt habe, ohne das Gefühl zu haben, von unwichtigen Informationen erschlagen zu werden. Im Gegenteil, es fügt sich alles so geschickt in die Geschichte ein, dass ich das Buch flüssig lesen konnte und Spaß daran hatte.
Das war zwar mein erstes Buch von Hanna Caspian, aber sicher nicht mein letztes. Tatsächlich habe ich mir schon weitere gekauft.
Da mir der erste Fall rund um Pana und sein Café schon so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch gleich Band zwei lesen. Und was hab ich mich auf ein Wiedersehen mit all den Charakteren ...
Meine Meinung:
Da mir der erste Fall rund um Pana und sein Café schon so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch gleich Band zwei lesen. Und was hab ich mich auf ein Wiedersehen mit all den Charakteren gefreut. Wobei Ute in diesem Buch erst einmal wieder in Deutschland ist, um dort einiges zu klären. Pana und sie leiden tatsächlich an der Trennung, da ihre Liebe noch ganz frisch und empfindlich ist. Da kommt es auch nicht gerade gelegen, dass die Pathologin Eleni Pana Avancen macht. Das führt zu einigen Konflikten in der jungen Liebe, bringt aber auch wieder eine gehörige Portion Emotionen in die Geschichte.
Dazu kommen dann der erneute Leichenfund und ein entführter Bürgermeister. Auch dieses Mal greift Pana seinem unfähigen Cousin unter die Arme und ermittelt fleißig auf eigene Faust. Davon sind aber nicht alle begeistert und er bekommt ordentlich Gegenwind. Tatsächlich muss ich gestehen, dass ich selbst auch eine schlechte Ermittlerin wäre, denn ich war wieder mal auf der falschen Spur. Aber ich denke, das macht Tina Wälde mit Absicht :D Zumindest scheint es so, als hätte sie großen Spaß daran, ihre Leser*innen auf falsche Fährten zu locken. Aber genau das liebe ich an ihren Krimis und den Humor, den ich in jedem Band finde. Das lockert die Atmosphäre deutlich auf, so dass man sich selbst beim Lesen eines Krimis wohlfühlen kann.
Natürlich fügt die Autorin auch wieder ihre ganz eigenen Erfahrungen ein, die sie bei ihrem Leben auf Zypern sammeln konnte. So bekommt dieser Cosy Crime noch einmal einen ganz eigenen Flair, der mir wirklich sehr gut gefällt.
Ein wundervolles Setting, eine süße Liebesgeschichte, einzigartige, liebenswerte Charaktere, ein spannender Fall und eine schöne Prise Humor, das macht die Bücher von Tina Wälde aus. Eine wunderbare Mischung, die ich hoffentlich noch in vielen weiteren Bänden genießen darf.