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Veröffentlicht am 05.01.2021

Ein echtes Highlight

Splitter aus Silber und Eis
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Inhalt:

Veris trägt eine schwere Bürde: Früh schon wurde sie darauf vorbereitet, dass sie als Prinzessin nicht den Thron des Ewigen Frühlings erben, sondern als Opfergabe ins Reich des ewigen Winters ...

Inhalt:

Veris trägt eine schwere Bürde: Früh schon wurde sie darauf vorbereitet, dass sie als Prinzessin nicht den Thron des Ewigen Frühlings erben, sondern als Opfergabe ins Reich des ewigen Winters geschickt werden würde.

Um den brüchigen Frieden mit den Fae zu bewahren muss nämlich das schönste Mädchen im Reich geopfert werden. Doch obwohl Veris für diesen Fall trainiert wurde, ist das Zusammentreffen mit dem Prinzen ganz anders, als erwartet. Kann das Mädchen das kalte Herz des Herrschers erwärmen oder wird man von ihr, wie von all den Opfern vor ihr, nie wieder etwas hören … .

Meine Meinung:

Der Klappentext klang für mich ein bisschen wie eine Mischung aus Eiskönigin und Die Schöne und das Biest, deswegen musste ich dieses Buch unbedingt haben.

Zu Beginn lernt man Veris kennen und erfährt von ihrer schweren Aufgabe und den Umständen, mit denen ihr Reich zu kämpfen hat. Die Hintergründe blieben mir jedoch erst einmal verborgen, was ich jedoch nicht schlimm fand, denn schnell begeben wir uns gemeinsam mit Veris ins Reich der Fae und treffen dort auf Nevan. Und diese erste Begegnung kann man nur als frostig bezeichnen, denn Nevan weiß längst, dass die Sakrale (Opfer) des Frühlingsreiches etwas im Schilde führen und ist Veris gegenüber sehr feindselig. Veris tat mir wirklich total leid. Sie muss alles hinter sich lassen, was sie kennt und ist in ihrer neuen Heimat auch noch alles andere als willkommen. Trotz allem lässt sich die junge Frau nicht unterkriegen, was sicher auch mit ihrer Erziehung zu tun hat. Ich war sehr gespannt, wie sich die Situation im Eisreich entwickeln würde.

Sehr gut gefielen mir auch die Dialoge zwischen Veris und Nevan. Man merkt, dass beide versuchen, das Beste für sich aus der Situation herauszuschlagen und deshalb schleichen die beiden etwas umeinander herum. Das führt zu tollen Wortgefechten, die mir viel Freude beim Lesen bereitet haben.

Auch die Umgebung wird von Laura Cardea so bildhaft und liebevoll geschildert, dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Das Land aus Silber und Eis wurde vor meinem Auge lebendig und ich wünschte mir, diese Pracht tatsächlich sehen zu können. Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, dass dieses Buch verfilmt werden würde, bildgewaltig genug wäre es auf jeden Fall.

Doch die Geschichte lebt nicht nur vom Setting und den Wortgefechten zwischen den beiden Protagonisten, sondern überhaupt von den Charakteren. Neben Veris und Nevan gibt es nämlich noch viele, andere interessante Figuren in dieser Geschichte. Allen voran meine persönliche Favoritin Sif, die Kurtisane Elyria und Nevans ersten Ritter Rowan. Auch sie machen die Geschichte lebendig und bringen eine besondere Atmosphäre hinein und ich könnte mir gut vorstellen, dass sie ihr eigenes Buch bekommen.

Zu Beginn des Buches nimmt vor allem das Kennenlernen zwischen Veris und Nevan den größten Stellenwert ein und gerade als ich dachte, hm, jetzt dürfte mal was passieren, lässt die Autorin eine Bombe platzen, die der Geschichte noch einmal eine ganz andere Richtung gibt und die ich nie erwartet hätte. Umso überraschter war ich und total begeistert. Doch das ist nicht die einzige Wendung, die es in dieser Geschichte gibt. Sie ist voller spannender Überraschungen, manche lassen sich vielleicht ahnen, andere kamen für mich aus heiterem Himmel. Aber ich liebe es, wenn Geschichten nicht so geradlinig verlaufen, wie man das anfangs vielleicht denken könnte und da hält dieses Buch auf jeden Fall einiges bereit.

Auch die Liebesgeschichte konnte mich absolut überzeugen. Die Gefühle entwickeln sich nämlich schleichend und die Protagonisten werfen nicht sofort jahrelange Erziehung über Board für ein wenig Kribbeln im Bauch. Das fand ich großartig, denn auch, wenn es Liebe auf den ersten Blick gibt, schmeißt man sich nicht plötzlich sofort seinem Todfeind an den Hals.

Selbst das Ende gefiel mir richtig gut, da ich eigentlich mit einer ganz anderen Auflösung gerechnet habe, hat mich auch hier die Autorin wieder richtig positiv überrascht.

Fazit:

Dieses Buch ist ganz klar ein Highlight. Die Protagonisten sind interessant und vielschichtig. Sie lassen sich nicht sofort durchschauen, aber auch die Geschichte selbst hält so manch spannende Überraschung bereit. Ich konnte mich kaum davon lösen, so sehr rissen mich die Ereignisse und die Wendungen mit und hielten mich in Atem. Selbst die Liebesgeschichte hat mich vollkommen überzeugt, was bei mir selten der Fall ist. Am Ende blieb ich völlig begeistert zurück und wollte diese faszinierende Welt gar nicht mehr verlassen. In meinen Augen ein richtiges Meisterwerk.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Mehr als eine locker-leichte Liebesgeschichte

Zeit der Pfirsichblüte
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Inhalt:

Anna steckt privat und beruflich in einer Sackgasse, deshalb entführt ihre beste Freundin sie kurzerhand in einen Mädelsurlaub nach Barcelona. Vom Urlaubsziel ist Anna jedoch erst einmal wenig ...

Inhalt:

Anna steckt privat und beruflich in einer Sackgasse, deshalb entführt ihre beste Freundin sie kurzerhand in einen Mädelsurlaub nach Barcelona. Vom Urlaubsziel ist Anna jedoch erst einmal wenig begeistert, da sie nach einer schlimmen Erfahrung nie wieder in diese Stadt zurückkehren wollte.

Doch dann stößt sie auf ein Geheimnis, das ihr bisheriges Leben in Frage stellt. Was ist damals in Spanien wirklich passiert und kann Anna vielleicht an eine Vergangenheit anknüpfen, die ihr vor so vielen Jahren entrissen wurde?



Meine Meinung:

Anja Saskia Beyers Bücher sind inzwischen ein absolutes Muss für mich und auch wenn diese Geschichte vom Flair her nicht so ganz in die Winterzeit passt, musste ich sie sofort lesen.

Anhand des Klappentextes habe ich vermutet, dass es sich um eine locker-leichte Liebesgeschichte handeln würde. Anfangs lernt man auch ganz entspannt Anna und ihre beste Freundin Carina kennen. Die beiden sind wirklich ein tolles Gespann und ich konnte förmlich vor mir sehen, wie sie Barcelona unsicher machen würden. Doch dann brachte die Autorin eine ganz neue Komponente in die Geschichte, die mich wirklich überrascht hat, denn plötzlich bekam das Buch ein sehr ernstes und emotionales Thema. Obwohl ich mich aber auf eine locker-leichte Story eingestellt und gefreut hatte, fand ich diese Wendung gut. Mich hat Anja Saskia Beyer mit diesem Thema sehr berührt und mich damit richtig getroffen, denn ich stelle es mir schrecklich vor, was Anna erleiden musste. Ein richtiges Horrorszenario, über das ich jedoch nicht zu viel verraten kann, ohne zu spoilern.

Als Anna und Carina sich also nach Barcelona begeben, geht es nicht darum, die Gegend unsicher zu machen, stattdessen machten sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Das heißt jedoch nicht, dass wir als Leser nicht trotzdem den besonderen Zauber von Barcelona vermittelt bekommen. Die Autorin nimmt uns nämlich bei ihrer Suche mit an spezielle Plätze dieser Stadt und beschreibt sie uns in den schönsten Farben. Allein, wenn ich an die Pfirsichbaumfelder denke, gerate ich schon ins schwärmen und möchte am liebsten meine Koffer packen, dem tristen Wetter in Deutschland entfliehen und die Sonne Spaniens genießen. Anja Saskia Beyer gelingt es einfach immer wieder, mir ihre Handlungsorte nahe zu bringen. Ich hab schon eine ellenlange Liste, was ich, allein wegen ihrer Romane alles besuchen und sehen möchte.

Ich muss aber gestehen, dass ich dieses Mal mit Anna nicht so ganz warm geworden bin. Mir persönlich war sie manchmal zu emotionslos. Ich konnte die Trauer, die Wut, die Hoffnung oftmals nicht ganz spüren. Alleine wenn ich an das Thema denke, gerate ich schon in Rage, die ich gerne auch bei Anna mehr gesehen hätte. Es mag sein, dass sie ein anderer Typ Mensch ist, der vielleicht anders an Dinge herangeht, die sich mehr auf das konzentrieren kann, was kommt und nicht auf das was war, da ich da jedoch anders bin, konnte ich mich da nicht so ganz mit ihr identifizieren. Anderen Lesern mag es da vielleicht anders gehen. Sie können vielleicht Annas Emotionen hinter der Fassade sehen, mir gelang das nicht immer so ganz.

Trotzdem gefiel mir die Geschichte richtig gut und ich machte mich gemeinsam mit den beiden Frauen auf die spannende Suche nach Antworten. Ein bisschen hatte das Ganze etwas von einem Krimi, denn an dieser Sache waren zu viele Menschen beteiligt, die das gerne weiter unter Verschluss halten würden, deshalb ist es manchmal gar nicht so einfach für die beiden Freundinnen. Mir hat es großen Spaß gemacht, sie zu begleiten und ich fieberte der Auflösung geradezu entgegen.

Dabei spielt auch die Liebe eine sehr große Rolle und dieses Mal ist die Liebesgeschichte auch ganz anders, als ich anfangs vermutet hatte. Mich hat Anja Saskia Beyer damit wirklich überrascht und ich mochte diese Überraschung sehr gerne, auch, wenn die Gefühle auch hier nicht so ganz bei mir ankamen, was vielleicht an Anna und meiner fehlenden Bindung zu ihr liegen könnte. Trotz allem konnte ich die kleinen, schönen Momente genießen und auch, wenn mir der männliche Protagonist etwas ZU perfekt war, war es am Ende eine schöne runde Geschichte, die mir tolle Lesestunden beschert hat.

Fazit:

Anja Saskia Beyers Bücher sind inzwischen ein absolutes Muss für mich, schon allein deshalb, weil sie mich immer wieder an zauberhafte Orte entführt und bei mir Urlaubsfeeling pur auslöst. So konnte ich den grauen Alltag etwas vergessen und die Sonne Spaniens auf meiner Haut genießen.
Obwohl ich dieses Mal nicht ganz den Zugang zur weiblichen Protagonistin fand und mir etwas die Emotionen gefehlt haben, fand ich die Geschichte sehr mitreißend, was sicher an dem sehr ernsten Thema lag, das mich direkt ins Herz getroffen hat.
Hier bekommt man also mehr, als nur eine locker-leichte Liebesgeschichte. Mir hat das Buch auf jeden Fall ein paar tolle Lesestunden beschert.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Ich warte ungeduldig auf die Fortsetzung

Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre
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Meine Meinung:

Als kleiner Sissi-Fan war mir natürlich schon beim Klappentext klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Ich liebe historische Romane und freute mich schon auf die Geschichte.

Etwas ...

Meine Meinung:

Als kleiner Sissi-Fan war mir natürlich schon beim Klappentext klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Ich liebe historische Romane und freute mich schon auf die Geschichte.

Etwas überrascht war ich, dass das Buch mit Sophies Kindheit begann. Ich hatte damit gerechnet, dass wir Sophie als junge Dame kennenlernen würden, aber so erfahren wir von einigen prägenden Erlebnissen aus ihrer Kindheit. Allerdings hat sich hier die Autorin wirklich auf die wichtigsten Begebenheiten beschränkt, so dass wir nicht lange in der Kindheit der Protagonistin verweilen. Bald schon ist Sophie eine junge Dame und wir erfahren mehr über ihre Familienverhältnisse und die gesellschaftlichen Zwänge, denen sich ein Mädchen in dieser Zeit unterordnen musste. Ganz ehrlich: Ich hätte nicht in dieser Zeit leben wollen, aber trotzdem finde ich es immer sehr interessant in die Vergangenheit einzutauchen.

Marie Lacrosse hat in ihrem Buch tatsächliche Ereignisse mit eigenen Interpretationen gemischt. Sie hat sorgfältig recherchiert, alle Quellen mehrmals geprüft und doch gibt es zu viele Lücken und Ungereimtheiten, als dass das Buch zu 100 % wahr sein könnte, trotzdem könnte es auch so passiert sein, denn niemand kann genau sagen, wie es wirklich zur Affäre von Mayerling gekommen ist. Tatsächlich erläutert die Autorin im Nachwort, welche Quellen sie genutzt und wo sie selber ausgeschmückt hat. Ich war total fasziniert davon und habe selber neben dem Lesen immer gegoogelt und mir die Personen angesehen, Berichte gelesen und Ereignisse nachverfolgt. Dabei gefiel es mir sehr gut, wie Marie Lacrosse ihre eigenen Personen in die tatsächliche Geschichte eingebunden hat.

Sophie war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist eine junge Frau, die ihr Herz am richtigen Fleck hat. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie ein bisschen zerrissen ist, denn zum einen legt sie großen Wert darauf, die Regeln, die für junge Damen gelten, einzuhalten. Zum anderen hilft sie aber im Café ihres Onkels aus, obwohl sich das für eine Komtess nicht gehört. Zwischen Zwang und Freiheit versucht sie ihren eigenen Weg zu finden. Der bekommt jedoch noch einmal eine ganz andere Richtung, als ihre Freundin Mary sich mit dem Kronprinzen einlässt und Sophie zur Mitwisserin macht.

Richard von Löwenstein dagegen war mir nicht besonders sympathisch und so recht anfreunden kann ich mich auch zum Ende der Geschichte noch nicht mit ihm. Aber das ist gar nicht schlimm, denn es muss ja auch noch Luft zur Entwicklung geben und ich denke, Richard könnte es in den Folgebänden noch gelingen, mein Herz zu gewinnen, bei Sophie ist ihm das schließlich auch gelungen.

Mir gefiel es sehr gut, dass diese Geschichte nicht nur Sophies Geschichte erzählt, sondern auch die anderen Figuren zu Wort kommen lässt. Wir bekommen also auch einen Einblick, was Mary gedacht und gefühlt haben könnte und wieso der Kronprinz sich für diesen Weg entschieden haben könnte. Für mich ergab sich daraus eine runde Geschichte und auch, wenn nicht alles bewiesen ist, könnte ich mir gut vorstellen, dass es so gewesen sein könnte. Dafür passt es einfach zu gut zusammen. Ich habe jedenfalls richtig mitgefiebert, obwohl man ja weiß, wie es für Sophies Freundin Mary ausgehen wird. Ich konnte gar nicht anders, als mich in die Charaktere hineinzudenken, so sehr hat mich die Geschichte mitgerissen. Aber nicht nur Marys Schicksal hat mich dabei in Atem gehalten, natürlich hat mich auch Sophie sehr bewegt. Und während in diesem ersten Band die Mayerling Affäre eine große Rolle einnahm, denke ich, dass es im nächsten Band wohl mehr um Sophie gehen wird. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wie es für sie weitergehen und was das Schicksal noch mit ihr vor hat.

Fazit:

Mit „Das Kaffeehaus – Bewegte Jahre“ ist Marie Lacrosse ein historischer Roman ganz nach meinem Geschmack gelungen. Sie verwebt tatsächliche Ereignisse mit fiktiven und kreiert eigene Charaktere in historische Begebenheiten. Mich hat sie damit sehr fasziniert und ich habe nebenbei immer Fakten verglichen und könnte mir sehr gut vorstellen, dass es wirklich so passiert sein könnte. Ich bin wirklich sehr gespannt, was das Schicksal noch für Sophie von Werdenfels bereithält und kann den nächsten Band kaum noch abwarten.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht

The Loop. Das Ende der Menschlichkeit (The Loop 1)
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Inhalt:

Luke sitzt seit zwei Jahren im Loop, dem Hightech-Jugendgefängnis. Dort ist jeder Tag gleich und obwohl Routine auch Sicherheit geben kann, zerrt sie bald an Lukes Nerven.

Doch plötzlich ist ...

Inhalt:

Luke sitzt seit zwei Jahren im Loop, dem Hightech-Jugendgefängnis. Dort ist jeder Tag gleich und obwohl Routine auch Sicherheit geben kann, zerrt sie bald an Lukes Nerven.

Doch plötzlich ist alles anders: Immer mehr Menschen verschwinden, seine Mithäftlinge benehmen sich seltsam und die tägliche Routine verändert sich. Auf einmal scheint ein Ausbruch aus dem Loop gar nicht mehr so unmöglich zu sein. Draußen soll jedoch ein Virus kursieren, der die Menschen in Killermaschinen verwandelt. Welchen Preis sind Luke und die anderen bereit für ihre Freiheit zu bezahlen … ?

Meine Meinung:

Gleich zu Beginn befinden wir uns mit Luke im Loop. Als Leser hat man keine Ahnung, warum er im Jugendgefängnis gelandet ist und erlebt erst einmal den Tagesablauf mit. Es wird alles per Computer gesteuert, nur einmal am Tag kommt eine Wärterin zu den Jugendlichen und einmal gibt es einen Hofgang, wo man sich über Mauern hinweg mit den anderen Häftlingen unterhalten kann. Mir tat Luke wirklich sehr leid. Es muss grausam sein, nicht nur eingesperrt, sondern abgeschnitten von allem zu sein und kaum Kontakt zu haben. Die Langeweile würde mich umbringen, selbst, wenn ich dann sehr viel Zeit zum Lesen hätte.

Luke war mir als Protagonist sofort sympathisch und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was er getan haben könnte, um so eine Behandlung verdient zu haben. Lange lässt uns der Autor darüber im Ungewissen und streut immer nur kleine Andeutungen ein, so dass man versucht, sich seine eigenen Gedanken zu machen. Natürlich hatte ich auch einen Verdacht, der sogar in die richtige Richtung ging, aber so ganz konnte ich das Ausmaß erst verstehen, als mich Ben Oliver aufgeklärt hat.

Auch die übrigen Charaktere haben es mir wirklich angetan. Dieses Buch ist voller spannender Figuren. Jede davon bringt sein eigenes Päckchen mit und bekommt seine Rolle im Buch. Natürlich habe ich so meine Favoriten, aber im Grunde sind sie alle auf ihre Weise liebenswert und haben sich in mein Herz geschlichen und das obwohl sie verurteilte Straftäter sind.

Die Welt, in der das Buch spielt hat mich auf jeden Fall richtig fasziniert. Zwar bekommt man erst einmal wenig davon mit, da man sich als Leser ja gemeinsam mit Luke im Loop befindet, aber je mehr ich darüber erfuhr, desto begeisterter war ich. Da hat sich Ben Oliver wirklich einiges einfallen lassen und obwohl mir das alles sehr weit weg erschien, hat es doch ein gewisses Gänsehautfeeling bei mir erzeugt.

Man könnte meinen, dass das Buch zumindest am Anfang vielleicht langweilig ist. Immerhin begleitet man Luke im Loop und dort ist jeder Tag gleich, aber trotzdem habe ich gerade auch die ersten Seiten inhaliert, weil schon da klar ist, dass etwas passieren wird und man eigentlich nur darauf wartet, dass es endlich so weit ist. Überhaupt erzeugen die Ereignisse eine richtige Sogwirkung und ich konnte mich kaum von der Geschichte lösen und habe sie deshalb innerhalb kürzester Zeit ausgelesen.

Und ich muss gestehen, dass ich nicht abgesehen habe, wohin das Ganze führen würde, wobei es so im Nachhinein eigentlich doch auch irgendwo offensichtlich ist. Mir gefiel die Wendung, die das Buch genommen hat auf jeden Fall sehr gut und der Cliffhanger am Ende ist wirklich fies, so dass ich schon sehnsüchtig darauf warte, endlich weiterlesen zu können, um zu erfahren, wie es mit Luke und den anderen weitergeht.

Fazit:

Dieses Buch hat es wirklich in sich. Es ist spannend und mitreißend. Die Charaktere schleichen sich nach und nach ins Herz der Leser und ich mochte das Buch gar nicht weglegen, ohne zu wissen, wie es für sie enden wird. Der Cliffhanger am Ende ist wirklich mehr als fies, deshalb warte ich schon jetzt ungeduldig auf die Fortsetzung, die sofort gelesen wird, sobald sie erscheint.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Ein schönes und emotionales Buch

Das Geheimnis von Seynford Hall
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Inhalt:

Samantha hat zwei Jobs, um sich einigermaßen über Wasser zu halten und ihr Leben hält gerade nicht sehr viel Positives bereit.

Da erreicht sie plötzlich ein Brief, der sie nach Cornwall zitiert. ...

Inhalt:

Samantha hat zwei Jobs, um sich einigermaßen über Wasser zu halten und ihr Leben hält gerade nicht sehr viel Positives bereit.

Da erreicht sie plötzlich ein Brief, der sie nach Cornwall zitiert. Ihre beste Freundin überredet sie, die Reise anzutreten und dem geheimnisvollen Schreiben auf den Grund zu gehen.

Doch als sie schließlich in Seynford Hall eintrifft, ist die Dame des Hauses nicht gerade erfreut über ihren Besuch und setzt sie kurzerhand vor die Tür.

Was hat Mrs Seynford zu verbergen und wieso hat Samantha zum ersten Mal das Gefühl genau dort richtig zu sein, wo sie gerade ist?

Meine Meinung:

Ich liebe Geschichten über Familiengeheimnisse und Tanja Bern hat mich schon einige Male mit ihren Büchern begeistert, deswegen wollte ich natürlich auch nach Seynford Hall reisen und der Sache auf den Grund gehen.

Anfangs lernt man Samantha kennen und erlebt live mit, dass ihr Leben alles andere als einfach und sie nicht besonders glücklich ist. Einen Ausweg daraus scheint es aber auch nicht zu geben. Da kommt die Reise nach Cornwall gerade recht, vor allem, da sie in Begleitung von ihrer besten Freundin Lisa ist. Und die steht ihr wirklich immer zur Seite. Ich finde, die beiden haben sich super ergänzt. Die quirlige Lisa stand da oftmals im Gegensatz zur ernsten Samantha, was beiden gut zu tun scheint. Ich mochte die Kombination der beiden jedenfalls total gerne.

Auch die Begegnung zwischen Dave und Samantha ist sehr ungewöhnlich und alles andere als der Stoff, aus dem schöne Liebesgeschichten sind. Jedenfalls sprang bei mir der Funke anfangs nicht ganz über, was aber nicht weiter schlimm ist, weil ich es mag, wenn nicht sofort alle Feuer und Flamme sind. Doch mehr als die Liebesgeschichte haben mich die Ereignisse in der Vergangenheit gefangen genommen. Allerdings spannt uns Tanja Bern hier ganz schön auf die Folter und steigerte damit die Spannung fast ins Unermessliche.

Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass wir immer wieder in die Vergangenheit reisen würden, stattdessen erfahren wir alle Ereignisse auf einmal durch eine Erzählung, was mich sehr überrascht hat. Doch diese Geschichte hat mich wirklich in den Bann gezogen. Ich hatte tatsächlich mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Hier bekommt man quasi eine zweite Liebesgeschichte, die mich sofort mitgerissen hat. Hach, was für ein schönes Paar und was für ein Ende. Mich hat das Schicksal der beiden wirklich zu Tränen gerührt und ich weinte um all die verpassten Gelegenheiten, um verlorene Liebe und um das fehlende Glück. Es tat mir im Herzen weh, mir vorzustellen, wie all die Beteiligten gelitten haben mussten und vor allem mein Mutterherz hat bei der Geschichte unendlich geschmerzt. Tanja Bern gelingt es aber auch immer wieder, die Emotionen in ihren Büchern so an mich zu transportieren, dass ich sie wirklich fühle und selbst miterlebe. Ich bin wirklich jedes Mal richtig in der Geschichte drin und lasse mich von ihr gefangen nehmen.

Sehr gut gefiel es mir dieses Mal aber auch wieder, welche Konsequenzen die Geschehnisse der Vergangenheit auf die Gegenwart hatten. Als schließlich alle Fäden zusammengelaufen sind, haben die Ereignisse von Seynford Hall aus der Vergangenheit auch Auswirkungen auf das Leben von Samantha, was mir wirklich sehr gut gefallen hat, denn manchmal braucht das Glück eben etwas länger, um zu einem zu kommen.

Fazit:

Tanja Bern schafft es immer wieder, mich mit ihren Geschichten in die Vergangenheit zu entführen und mitzureißen. Die Emotionen ihrer Protagonisten wurden direkt an mich weitergeleitet und ich habe mit ihnen gelitten, getrauert, aber auch gehofft und geliebt. Ein wirklich schönes Buch.

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