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Veröffentlicht am 26.01.2020

Spannend, interessant, lesenswert

Million-$ Brain Booster
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Inhalt:

Ben und Eileen stehen kurz vor dem Abitur. Da sind Leistungen natürlich besonders wichtig. Für Eileen ist das kein Problem, sie hat sich immer schon leicht gelernt, aber bei Ben wurde ADHS diagnostiziert. ...

Inhalt:

Ben und Eileen stehen kurz vor dem Abitur. Da sind Leistungen natürlich besonders wichtig. Für Eileen ist das kein Problem, sie hat sich immer schon leicht gelernt, aber bei Ben wurde ADHS diagnostiziert. Da kommt schnell die Frage auf, ob es mit einem Medikament nicht einfacher wäre.

Doch all ihre Sorgen geraten in den Hintergrund, als ihr Mitschüler Jerome mitten im Chemieunterricht ohnmächtig zusammenbricht und ins Koma fällt. Die Ärzte sind völlig ratlos, nur Eileen, Ben und Jeromes bester Freund Max sind sich sicher, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie machen sich auf die Suche nach Antworten und kommen dabei einem skrupellosen Menschen auf die Spur, der vor nichts zurückschreckt, um seine eigenen Ziele zu erreichen … . Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Meine Meinung:

Für 2020 habe ich mir vorgenommen, auch einmal andere Genres zu lesen, da kam mir dieser Jugendkrimi von Babetten Pribbenow genau recht, denn er klang total spannend und nach Erebos wollte ich gerne noch mehr in diese Richtung lesen.

Gemeinsam mit Eileen und Ben steigt man in die Geschichte ein, wobei das Buch immer in sehr kurze Abschnitte aufgeteilt ist, die verschiedene Perspektiven einnehmen, aber immer in der dritten Person geschrieben sind. So erfährt man mehr über Ben und Eileen, aber auch über deren Mutter Grace oder ihren Lehrer Kai Baumann. Dadurch erhält man einen schönen Rundumblick in die Geschichte, ich musste mich aber auch erst einmal daran gewöhnen, dass die Sichtweisen schnell wechseln und es so viele sind. Als ich jedoch in der Story drin war, fand ich das richtig klasse, weil es die Geschichte insgesamt runder macht.

Besonders toll fand ich auch, dass man kurze Kapitel in Ich-Form aus der Sicht eines Unbekannten bekommt, der hier als Strippenzieher fungiert. Es ist interessant, auch ihn kennenzulernen und seine Denkweise und Beweggründe zu erfahren. Anfangs wusste ich überhaupt nicht, wer er ist, doch Babette Pribbenow lässt uns nicht zu lange zappeln und streut immer wieder Hinweise ein, die uns auf die richtige Spur bringen. Es ist also nicht lange ein Geheimnis, wer hinter dem Geheimnis steckt, trotzdem fand ich das Buch durchaus spannend und versuchte gemeinsam mit den Jugendlichen der Sache auf die Spur zu kommen. Dabei bindet die Autorin wichtige Themen wie z.B. ADHS, leistungssteigernde Medikamente, aber auch Medikamentenstudien und –versuche mit ein. Gemeinsam mit Ben und Max lernte ich sehr viel über dieses Thema und war total fasziniert davon. Als Erzieherin begegnet mir die Themen ADHS und Ritalin auch immer wieder und ich muss gestehen, dass ich das genauso kritisch sehe, wie es Grace und ihre Tochter Eileen tun. Die Hauptaussage des Buches, dass Medikamente wirklich nur für kranke Menschen geeignet sind und man nicht leichtfertig mit der Einnahme umgehen sollte, finde ich dabei besonders wichtig. Sehr schön fand ich aber auch, dass Babette Pribbenow auch die Elternsicht mit eingebracht hat. Natürlich wünscht man sich als Eltern nur das Beste für sein Kind und würde ihm vieles gerne erleichtern. Oftmals geht das vielleicht nur mit Medikamenten, aber man muss dabei immer abwiegen was im Vordergrund steht: Das Wohl des Kindes oder die Leistung? Im Mittelpunkt muss ganz klar das Kind stehen, was in meinen Augen ein schönes Plädoyer ist, das die Autorin hier in ihre Geschichte eingebaut hat.

Auch die kritische Sicht auf das Thema „Leistung“ gefiel mir sehr gut. In unserer Gesellschaft wird es immer wichtiger, dass man sich einfügt, dass man seine Leistung erbringt, dass man funktioniert. Aber was, wenn man aus diesem System herausfällt auf die eine oder andere Weise? Was, wenn man nicht hineinpasst? Dieses Buch ist also nicht nur spannend, sondern regt auch zum Nachdenken an, vor allem, wenn man selber Kinder hat.

Das Buch lässt sich trotz ernster Themen und trotz Fachbegriffen flüssig lesen. Geschickt erklärt die Autorin für ihre Protagonisten all die unbekannten Wörter, so dass auch der Leser dabei noch etwas lernt und nicht an all den Fachbegriffen hängen bleibt oder darüber stolpert.

Am Ende löst Babette Pribbenow die Geschichte auf und findet für jeden einzelnen Protagonisten seinen eigenen Abschluss, was ich sehr stimmig fand. Zwar ist mir am Ende alles etwas zu sehr „heile Welt“, aber ich denke für einen Jugendkrimi ist das genau richtig.

Fazit:

„Million -$ Brain Booster“ von Babette Pribbenow hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich nicht nur auf eine spannende Suche nach Antworten geschickt, sondern mich auch zum Nachdenken angeregt. Ich konnte verschiedene Sichtweisen lesen, etwas lernen und mir eigene Gedanken dazu machen. Ein wirklich gelungener Pharma-Krimi, der nicht nur an Schulen, sondern auch an Eltern verteilt werden sollte.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Was für ein unglaublich schönes und berührendes Buch

Für immer die Deine
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Inhalt:

1939: Die siebzehnjährige Klara verliebt sich in den Nachbarssohn Fritz und wird prompt von ihm schwanger. Trotz Skandal heiraten die beiden und sind sehr glücklich. Doch dann kommt der Einberufungsbescheid ...

Inhalt:

1939: Die siebzehnjährige Klara verliebt sich in den Nachbarssohn Fritz und wird prompt von ihm schwanger. Trotz Skandal heiraten die beiden und sind sehr glücklich. Doch dann kommt der Einberufungsbescheid und Fritz muss an der Front kämpfen. Währenddessen kämpft Klara um ihr und das Überleben ihres Sohnes Paul. Zwischen Bombenhagel und Hungersnot lernt sie ihren Nachbarn besser kennen und erfährt, dass er ein gefährliches Geheimnis hütet.

2019: Die Journalistin Marie soll einen Artikel über den Zweiten Weltkrieg schreiben. Bei ihrer Recherche trifft sie auf die Geschichte von Klara und Fritz. Doch was nach einer wunderschönen Liebesgeschichte inmitten des Krieges klingt, ist am Ende eine Lektion für das weitere Leben von Marie.

Meine Meinung:

Von diesem Buch hatte ich so viel Gutes gehört, dass ich es einfach lesen musste. Ich liebe ja Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen, deswegen war ich sehr gespannt auf „Für immer die deine“.

Das Buch startet 2019 und man lernt Klara und Fritz als altes Ehepaar kennen. Gemeinsam erinnern sie sich an die Zeit, als sie noch Kinder waren, schließlich zu Jugendlichen wurden und sich ineinander verliebt haben. Was jedoch als Teenager-Romanze beginnt, wird schnell ernst, als Klara bereits mit 17 Jahren schwanger wird. Eigentlich hatte ich ja auf einen kleinen Skandal gewartet, aber irgendwie verläuft alles ganz harmlos. Die beiden heiraten und könnten tatsächlich glücklich werden, wenn ihnen nicht der Zweite Weltkrieg dazwischenkommen würde. Nun gibt es ja genug Geschichten zu diesem Thema, trotzdem fand ich es sehr interessant, einmal die Perspektive einer jungen Mutter zu dieser Zeit zu lesen. Was bedeutete es, in dieser Zeit für Essen zu sorgen, Nacht für Nacht von Sirenen aus dem Schlaf gerissen zu werden und im Luftschutzbunker verbringen zu müssen? Schafft man es als Mutter, sich von seinem Kind zu trennen, um es in Sicherheit zu bringen? Mir hat es schier das Herz zerrissen, bei dem Gedanken, was ich wohl getan hätte. Ein wahrer Albtraum.

Von Fritz, der während dieser Zeit an der Front ist, erfährt man erst einmal nichts. Doch das ist nicht weiter schlimm, hat man ihn doch als alten Mann erlebt und weiß deshalb, dass er den Krieg überleben wird. Deshalb liegt das Augenmerk dieser Geschichte ganz klar auf Klara und wie sie die Zeit erlebt. Denn sie ist nicht nur Mutter, sondern auch Ehefrau, die um das Leben ihres Mannes bangt, die sich allein, einsam und hilflos fühlt und eigentlich nach jemandem zum Anlehnen sehnt. Jana Voosen gelingt es meiner Meinung nach sehr gut die Gefühle von Klara authentisch darzustellen, ohne, dass sie sich darin verliert. Die Protagonistin ist nämlich vor allem eines: Stark und mutig und das zeigt sie in dieser Geschichte. Eine Geschichte über die „stillen Helden“ des Zweiten Weltkriegs. In dieser Zeit gab es nämlich auch Menschen, die über sich hinausgewachsen sind, die ihr Leben für andere riskiert und nicht weggeschaut haben. All diesen ist dieses Buch gewidmet, was mich wirklich sehr gerührt hat. Denn wie das Wort schon sagt, haben sie einfach „still“ geholfen, ohne, dass sie groß in die Geschichtsbücher eingegangen oder als Helden gefeiert worden wären. Einfach, weil es sich für sie richtig angefühlt hat. Und genau das gibt diesem Buch so viel Hoffnung finde ich. Denn in schlimmen Zeiten, gibt es auch immer Helfer, die das als selbstverständlich ansehen, was einfach nur herzerwärmend ist.

Doch neben dieser Hommage an die stillen Helden ist das Buch für mich vor allem eines: Eine wunderschöne, berührende Liebesgeschichte. Sie zeigt, dass Liebe so viel mehr ist, als nur das Kribbeln im Bauch, das schöne Gefühl der ersten Verliebtheit. Wie hat Fritz es so schön gesagt: „Aber jemanden zu lieben, nachdem die Schmetterlinge davongeflogen sind, das ist eine Entscheidung, die man selber trifft.“ (Zitat aus „Für immer die deine“ von Jana Voosen aus dem Heyne Verlag S. 335) Es geht hier nicht um eine Liebe ohne Fehler, die für immer und ewig hält. Es geht hier ums Verzeihen, darum, den anderen trotz seiner Fehler zu lieben und zu ihm zu halten. Es geht um Entscheidungen und darum, was eine Liebe alles aushalten kann und dass man sie nicht bei den kleinsten Schwierigkeiten gleich wegwerfen soll. Ja, dieses Buch ist definitiv ein Plädoyer für die Liebe, aber anders, als man vielleicht anfangs denkt. Mich hat Jana Voosen damit tief berührt und ich habe noch lange über die Liebesgeschichte von Klara und Fritz nachgedacht.

Fazit:

Mit „Für immer die deine“ hält man ein außergewöhnliches Buch in den Händen. Ruhig, still und ohne Effekthascherei erzählt es von den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und wie die „Stillen Helden“ diese furchtbare Zeit etwas erhellt haben. Gleichzeitig bekommt man jedoch auch eine wunderschöne Liebesgeschichte, die mich tief berührt hat. Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, was die Liebe braucht, um ein Leben lang zu halten. Die Antwort darauf ist ungewöhnlich und hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht und zudem ist sie einfach nur wunderschön. Dieses Buch ist wirklich ein wahres Schmuckstück.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Bei dieser Story werde ich zum Fangirl

Bloody Marry Me 1: Blut ist dicker als Whiskey
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Inhalt:

Seit ihrer Kindheit hegt Kunststudentin Holly schon einen großen Traum: Sie möchte bei den Music and Movie Awards live dabei sein. Diese Veranstaltung ist aber Stars und ihren Begleitungen vorbehalten. ...

Inhalt:

Seit ihrer Kindheit hegt Kunststudentin Holly schon einen großen Traum: Sie möchte bei den Music and Movie Awards live dabei sein. Diese Veranstaltung ist aber Stars und ihren Begleitungen vorbehalten. Dort einen Platz zu bekommen, ist also für normale Menschen wie Holly nahezu unmöglich.

Als die junge Frau jedoch in einer Fernsehshow auf die Vampirband „Bloody Mary“ trifft, scheint ihr Traum zum Greifen nahe, denn Frontmann Ray läd sie ein, ihn zu begleiten. Dafür muss sie lediglich mit der Band auf Tour gehen. Leichter gesagt, als getan, denn tatsächlich fürchtet Holly sich vor den Blutsaugern. Doch um ihren Traum zu verwirklichen springt die junge Frau über ihren Schatten und wird dabei mehr als einmal überrascht … .


Meine Meinung:

Tatsächlich bin ich immer noch ein Fan von Vampirgeschichten, aber wie bei anderen Büchern auch, sollten diese nicht immer nach dem selben Schema ablaufen. Schon nach dem Klappentext weiß man, dass man hier einmal eine andere Story bekommt, deswegen freute ich mich sehr auf dieses Buch.

Der Einstieg ins Buch fiel mir total leicht. Im Prolog erhält man eine Erklärung, wie es dazu kam, dass die Vampire ihre Identität preisgegeben haben. Seitdem leben sie wie selbstverständlich unter den Menschen und gehen den verschiedensten Berufen nach. Die Welt hat sich auf sie eingestellt, so dass es z.B. Geschäfte gibt, die nachts geöffnet sind. Makita Hirt hat hier altbewehrte Mythen über Vampire mit neuen gemixt, so dass eine interessante Mischung entstanden ist.

Holly fand ich sofort sympathisch, wobei mir ihr Traum etwas „banal“ vorkam, aber manchmal hat man eben so Kindheitsträume und würde sich freuen, wenn diese erfüllt werden würden.

Schnell lernt man auch die Band „Bloody Mary“ kennen und was soll ich sagen: Obwohl ich nie (auch nicht als Jugendliche) Fan von irgendwelchen Boybands war, haben es mir diese Jungs wirklich angetan. Im Laufe des Buches lernt man die vier Vampire immer besser kennen und die haben es wirklich in sich. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, aber es bringt ja auch jeder seine Geschichte und Vergangenheit mit. Hier hat die Autorin wirklich ganze Arbeit geleistet, wenn es um den Tiefgang der Charaktere geht. Diese sind nämlich sehr gut ausgearbeitet. Ihre Vergangenheit geht über sehr lange Zeit zurück und Makita Hirt hat diese mit echten historischen Personen und Ereignissen verknüpft. Ich fand das richtig klasse und auch witzig, wen sie alles zum Vampir erklärt hat und warum.

Überhaupt ist dieses Buch voll von Humor. Es gibt so viele lustige Stellen, dass ich aus dem Grinsen fast nicht mehr herausgekommen bin. Gerade nach einem stressigen Arbeitstag, wo man nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht, braucht man manchmal einfach etwas zum Abschalten und dafür ist dieses Buch wirklich hervorragend geeignet, denn diese Geschichte macht einfach Spaß. Die Handlung ist einfach, so dass man ihr gut folgen kann und der Schreibstil ist witzig, spritzig und lässt sich einfach und flüssig lesen. So liest man immer weiter, bis man schließlich viel zu schnell am Ende angekommen ist.

Zum Glück gibt es ja noch mehr Bände von diesen heißen Vampirjungs, denn wenn man einmal angefangen zu lesen, dann will man unbedingt mehr.

Fazit:

Mit „Bloody Marry Me – Blut ist dicker als Whisky“ hat Makita Hirt es doch noch geschafft, mich mit einer Boyband zu einem Fangirl zu machen ;), denn diese Vampirjungs sind einfach nur genial und wenn man einmal von ihnen gekostet hat, braucht man unbedingt mehr. Ein Buch, das einfach nur Spaß macht und deshalb absolut genial ist.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Eine abenteuerliche Reise mit liebevollen Charakteren

Die Legenden Lýsistratas
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Inhalt:

Nie im Leben hätte Meyla damit gerechnet, dass Breandan, der Kronprinz ausgerechnet sie verdächtigen würde, seine Verlobte vergiftet zu haben. Um ihm das Gegenteil zu beweisen, macht Meyla sich ...

Inhalt:

Nie im Leben hätte Meyla damit gerechnet, dass Breandan, der Kronprinz ausgerechnet sie verdächtigen würde, seine Verlobte vergiftet zu haben. Um ihm das Gegenteil zu beweisen, macht Meyla sich mit einem seiner Ritter und einem Bauern, der gerne ein Ritter sein möchte auf den Weg, um die Blaue Blume zu finden, die jede Krankheit heilen und die Verlobte des Prinzen retten könnte.

Doch gibt es die Blaue Blume wirklich oder ist ihre Geschichte nur eine Legende Lýsistratas? Meyla und ihre Gefährten müssen sich auf einen gefährlichen Weg machen, an dessen Ende sie nicht mehr die sein werden, die sie zu Beginn noch waren … .

Meine Meinung:

Ich liebe Highfantasy. Geschichten rund um Könige und Ritter, um abenteuerliche Reisen und Legenden faszinieren mich schon immer, deswegen wollte ich unbedingt „Die Legenden Lýstistratas“ lesen.

Den Prolog kann man anfangs nicht wirklich einordnen, er macht aber auf jeden Fall neugierig auf die Geschichte und zeigt, dass jede Menge Magie in diesem Buch steckt.

Voller Vorfreude stürzte ich mich also weiter in dieses Abenteuer und lernte dort zuerst Meyla kennen, die mit dem Kronprinzen eine Affäre hat, die damit endet, dass er mit einer anderen verlobt wird. Schnell wird klar, dass Meyla eine ungewöhnliche junge Frau ist. Obwohl wir uns in einem mittelalterlichen Setting widerfinden, ist sie eine fortschrittliche Frau, die es gar nicht einsieht, sich einem Mann unterzuordnen. Sie trägt Hosen, beherrscht Pfeil und Bogen und tut und sagt, was sie möchte. Als sie ihren Frust über die Verlobung bzw. das Angebot des Prinzen schließlich in einer Schänke erträgt, war es um mich völlig geschehen, denn spätestens jetzt wurde mir klar, dass ich eine ungewöhnliche Geschichte mit einzigartigen Charakteren vor mir hatte.

Dann trifft man in der Geschichte auf Balfour, einen Bauern, der ein Ritter sein will und alles für seinen Traum tut. Auch er passt in keine Schublade, im Gegenteil: Er zeigt, dass jeder sein Glück selbst in die Hand nehmen kann und für sein Schicksal verantwortlich ist, was ich als unglaublich schöne Botschaft empfand.

Meyla und er haben auch nicht gerade einen tollen Start. Ihre erste Begegnung sorgt aber für ordentlich Humor und ich mag die Kappeleien zwischen den beiden wirklich total gerne. Das lockert die Situation auch immer wieder auf, so dass das Buch nicht zu schwermütig wird.

Auf der Suche nach der Blauen Blume müssen die Gefährten auch einige Abenteuer und Gefahren bestehen. Sie begegnen fantastischen Geschöpfen und lernen neue Leute kennen. Hier zeigt Tanja Steinborn wieviel Fantasie sie wirklich hat, denn nicht nur die Blaue Blume bekommt ihre eigene, schöne und spannende Legende, sondern auch jede Figur, denen Meyla, Balfour und die anderen über den Weg laufen. Ich liebe es, wenn es Geschichten hinter der Geschichte gibt, wenn die Ereignisse und Charaktere mit Legenden hinterlegt werden. Dadurch kann man noch tiefer in die Geschehnisse eintauchen und sich völlig darin verlieren. Doch obwohl die Geschichte von Anfang bis Ende voller interessanter Begegnungen war, sich die Lage immer weiter zuspitzt und deswegen auch durchgehend spannend ist, waren es doch die Figuren, die dieses Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht haben.

Jeder Charakter trägt nicht nur etwas zur Gesamtgeschichte bei, sondern hat seine eigenen Hintergründe, seine eigene Geschichte, die ihn ausmacht. Sie haben ihre Wünsche, Träume, ihre Prinzipien, aber auch ihre Geheimnisse und Schwächen. Die Begegnungen mit anderen, ihre Erfahrungen lassen sie eine Entwicklung durchmachen, die sie am Ende verändert. Ich finde es sehr schön zu beobachten, wie die einzelnen Charaktere an ihren Aufgaben wachsen, aber auch, wie die kleine Gruppe zusammenwächst, sich gegenseitig unterstützt und den anderen so nimmt, wie er ist. Gerne wäre ich Teil dieser Gruppe geworden und hätte mich gemeinsam mit ihnen ins Abenteuer gestürzt.

Das Ende konnte ich erst einmal genießen, meine Nerven waren aber gleichzeitig zum Zerreißen gespannt, da Tanja Steinborn mit ihrem Epilog noch einmal den Grundstein für ein neues Abenteuer legt, auf das ich mich schon unglaublich freue.

Fazit:

„Die Legenden Lýsistratas – Auf der Suche nach der Blauen Blume“ ist ein Buch, das das Herz eines Highfantasyfans höher schlagen lässt. Hier bekommt man Abenteuer, Spannung, fantastische Wesen, ein mittelalterliches Setting, liebevolle Charaktere und jede Menge Emotionen. Ich konnte mich kaum losreißen, so sehr nahm mich dieses Leseabenteuer gefangen und am Ende wollte ich die Gruppe gar nicht mehr gehen lassen und freue mich sehr auf eine weitere Reise mit ihnen.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Eine sehr bewegende Geschichte

Leas Spuren
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Inhalt:

Marie hat keine Ahnung, warum sie zur Testamentseröffnung eines fremden Mannes nach Paris eingeladen wird. Das kann doch nur mit der Schwester ihrer Großmutter zusammenhängen, die während des ...

Inhalt:

Marie hat keine Ahnung, warum sie zur Testamentseröffnung eines fremden Mannes nach Paris eingeladen wird. Das kann doch nur mit der Schwester ihrer Großmutter zusammenhängen, die während des zweiten Weltkrieges eine Zeit lang in Frankreich gelebt hat. Doch leider spricht ihre Oma nur sehr selten über Charlotte, die schon sehr früh gestorben ist.

Als sie den Auftrag bekommt, gemeinsam mit dem Enkel des Verstorbenen, ein verschollenes Gemälde zu finden und zurückzugeben, versucht Marie dem Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen. Welche Rolle spielte Charlotte während des Kunstraubs der Nazis und wie gelangte sie in Besitz des Gemäldes?

Bald schon muss Marie sich der Frage stellen, ob sie wirklich wissen möchte, was damals geschah und was das Geheimnis für ihr eigenes Leben bedeuten wird … .

Meine Meinung:

Da mich das erste Buch „Das geheime Lächeln“ von Bettina Storks schon begeistert hat, wollte ich natürlich auch das neue Werk der Autorin lesen.

Im Prolog erleben wir die letzten Stunden von Victor mit und ich war sofort neugierig auf seine Geschichte.

Danach lernt man Marie und Nicholas, den Enkel des Verstorbenen, kennen. Während ich bei Nicholas anfangs noch etwas skeptisch war, da er mir etwas kühl und arrogant vorkam, schloss ich Marie sofort ins Herz. Ihr geht es nicht ums Geld, sondern um die Menschen dahinter. Sie hat einen moralischen Kompass und versucht, das Richtige zu tun, auch, wenn das vielleicht unangenehme Folgen für sie hat. Ich fand das wirklich bewundernswert und freute mich auf ihre Geschichte.

Marie und Nicholas machen sich sofort auf die Suche nach Antworten, bekommen anfangs jedoch nur noch mehr Fragen. Toll fand ich, dass die Geschichte zwischen dem männlichen Protagonisten und der weiblichen Protagonistin hin und herspringt, so dass man beide Sichtweisen miterlebt. Ich mag das in Büchern sehr gerne, weil man so eine bessere „Rundumsicht“ der Ereignisse bekommt und gleichzeitig in die Gedanken- und Gefühlswelt beider Hauptcharaktere eintauchen kann.

Noch mehr freute ich mich jedoch auch über die Zeitsprünge, denn man taucht auch in die Vergangenheit ein und erlebt hautnah die Geschichte von Charlotte und Victor mit. Da sich beide mitten im zweiten Weltkrieg kennenlernen, war diese Zeitebene von Anfang an sehr spannend. Allerdings lässt uns die Autorin ganz schön zappeln, denn wir sind dem Wissenstand von Marie und Nicholas nie voraus, was die Spannung zusätzlich erhöht. So stellte ich mir die selben Fragen, wie die beiden, rätselte, was es mit dem Gemälde auf sich haben könnte und fieberte der Lösung entgegen. Bettina Storks gelang es wieder sehr gut, mich an die Seiten zu fesseln, denn ich wollte unbedingt wissen, was hinter Charlottes und Victors Geschichte steckte. Es war so spannend und mitreißend, gefühlvoll und tragisch, schön und gleichzeitig traurig. Eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle, die mich das Buch in einem Rutsch durchlesen ließ.

Ich muss gestehen, ich lese sehr gerne Romane, die während des zweiten Weltkriegs spielen, aber hier geht es einmal nicht um das Schicksal der Juden im Dritten Reich oder zumindest nicht als Hauptthema und das fand ich sehr gut, denn es gab so viel mehr Menschen, die unter den Schrecken gelitten haben. Es gab viele mutige Menschen, die nicht weggesehen, sondern geholfen und sich eingesetzt haben, die ihr Leben riskiert haben und auch diesen Menschen gebührt eine Geschichte. Deshalb freute ich mich, dass die Autorin das Augenmerk einmal auf ein anderes Schicksal gelenkt hat. Vielleicht ging mir das Buch deshalb so nahe, vielleicht bekam ich deshalb beim Lesen Gänsehaut und war so gerührt, dass ich tatsächlich weinen musste. Manchmal steckt in Menschen so viel mehr, als man anfangs glaubt. Sie sind stärker, als man denkt und haben deshalb unsere Achtung verdient. Dieses Buch ist sicher auch eine kleine Hommage an all diese mutigen Menschen, nicht nur im Dritten Reich, die ihr Leben für andere riskieren und das manchmal schon mit kleinen Dingen.


Fazit:

Mit „Leas Spuren“ hat Autorin Bettina Storks mich tief bewegt. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, die den Leser auf eine spannende Reise auf den Spuren der Vergangenheit mitnimmt. Ich tauchte tief ein in die Geschehnisse des Dritten Reiches und war erneut schockiert, aber auch gerührt von den Ereignissen und freute mich, dass die Autorin das Augenmerk einmal auf eine andere Art Schicksal gelenkt hat. Vielen Dank für diese spannende, bewegende, mitreißende, gefühlvolle, tragische, rührende und wertvolle Geschichte.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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