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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2025

Für mich als Leser fast schon körperlich unangenehm

Junge Frau mit Katze
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Im letzten Jahr habe ich von der Autorin Lügen über meine Mutter gelesen und war begeistert. Nun gibt es völlig unerwartet eine Art Fortsetzung der Geschichte. Freudig und gespannt begann ich zu lesen.
Nachdem ...

Im letzten Jahr habe ich von der Autorin Lügen über meine Mutter gelesen und war begeistert. Nun gibt es völlig unerwartet eine Art Fortsetzung der Geschichte. Freudig und gespannt begann ich zu lesen.
Nachdem ich die letzten Seiten nun gelesen und das Buch zugeklappt habe, sitze ich an der Rezension und frage mich, was man über dieses Buch schreiben kann. Um was geht es hier? Will man sich extrem kurz fassen, so könnte man sagen, es geht um die Krankheitsgeschichte einer jungen Frau und ihren Erkenntnisgewinn daraus.
Elas Körper rebelliert, erst schmerzt der Hals, dann kommen Herzprobleme hinzu und ihre Haut spielt komplett verrückt. Sind das nun physisch verursachte Beschwerden oder eher psychischer Natur?
Ela steht an Ende ihrer Promotion, die sie eigentlich nur macht, um danach eine Stelle antreten zu können, die ihr Doktorvater ihr in Aussicht stellt. Darauf hat sie hingearbeitet und jetzt lässt ihr Körper sie in Stich.
Oder weiß ihr Körper einfach mehr, als ihr Geist? Ist das wirklich der Lebensweg, den sie sich wünscht?
Mich hat das Buch am Ende etwas ratlos zurück gelassen. Es ließ sich zwar wirklich gut lesen, trotzdem fand ich es manchmal schon fast körperlich unangenehm, wenn die Beschwerden in dieser Intensität ausgebreitet wurden. Und ich fragte mich mehrfach, ob ich das überhaupt lesen möchte. Das war mich oft zu viel.
Der Schreibstil hat mir aber wieder gut gefallen und insgesamt war es für mich noch ein vier Sterne Buch.

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Veröffentlicht am 03.08.2025

Gut und lesenswert, kommt aber nicht an die Vorgänger heran

Wir sehen uns wieder am Meer
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Im letzten Jahr habe ich die beiden Bücher um Tekla und Konrad regelrecht gesuchtet. Selten haben mich Bücher dermaßen emotional berührt. Lachen, weinen, Furcht und Liebe; es war alles dabei. Logisch, ...

Im letzten Jahr habe ich die beiden Bücher um Tekla und Konrad regelrecht gesuchtet. Selten haben mich Bücher dermaßen emotional berührt. Lachen, weinen, Furcht und Liebe; es war alles dabei. Logisch, dass ich mich auf eine Art Fortsetzung extrem gefreut habe.
Doch leider konnte die Autorin meine sehr hohen Erwartungen dieses mal nicht erfüllen. Das schon einmal vorab.
Wir als Leser steigen 1944 in die Geschichte ein und begleiten die junge Krankenschwester Birgit, die gerade in Bodo in Norwegen ihre Arbeitsstelle antritt. Norwegen ist zu diesem Zeitpunkt von Deutschland besetzt. Und gerade in Nordnorwegen gibt es viele Lager mit Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter*innen, die in Fabriken oder an der Infrastruktur des Landes arbeiten. Da Birgit von einem Freund die russische Sprache gelernt hat, dient sie bald als Kontaktperson zu den Gefangenen und wird auch Teil des norwegischen Widerstandes.
Mir war dieser Teil der Geschichte leider zu blass und gefühlt einfach nur runter erzählt. Packen konnte mich der Roman dann erst, als wir in der Nachkriegszeit angekommen sind. Was Birgit dann erlebt, hat mich dann erstaunlicherweise doch noch mitgerissen, obwohl das sonst gar nicht so mein Thema ist.
Insgesamt ein gutes und lesenswertes Buch, nur halt leider nicht das, was ich mir erhofft habe. Insgesamt sind es für mich noch vier Sterne geworden.
Noch ein Hinweis: Man kann das Buch absolut auch dann lesen, wenn man die beiden anderen Romane nicht kennt. Die Verbindung ist eher lose und für die Geschichte nicht wirklich relevant.

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Veröffentlicht am 22.07.2025

Selbstbestimmter Lebensweg

Ja, nein, vielleicht
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Eine Frau in den Fünfzigern stellt sich die Frage, wie sie ihren weiteren Lebensweg gestalten möchte. Die Kinder sind aus dem Haus und die ersten Wehwehchen zeigen ihr auf, dass es körperlich jetzt langsam ...

Eine Frau in den Fünfzigern stellt sich die Frage, wie sie ihren weiteren Lebensweg gestalten möchte. Die Kinder sind aus dem Haus und die ersten Wehwehchen zeigen ihr auf, dass es körperlich jetzt langsam bergab gehen wird. Was erwartet sie von ihrer Zukunft? Einfach nur Ruhe und Frieden? Oder eine neue Beziehung? Ja, nein, vielleicht? Aber will sie ihr Leben wirklich wieder einem Mann anpassen? Die Freiheit die sie jetzt hat wieder aufgeben?
Ich habe mich in der Protagonistin wieder gefunden. Nicht immer, aber überraschend oft. Sie war mir mit ihren Gedanken, Sorgen und Freuden sehr nahe. Fast wie eine gute Freundin. Manches hätte ich bestimmt anders gemacht, anderes genauso.
Auch sprachlich hat mich das Buch überzeugt. Es gab wunderbare Sätze zu entdecken. Zum Beispiel dieser Satz: Die Schönheit meines Daseins, sie ist für andere unsichtbar, aber für mich ist sie alles. Mit einem Satz kann Doris Knecht wahnsinnig viel ausdrücken.
Am Ende habe ich das Buch mit einem glücklichen Aufseufzen zugeschlagen. Auf jeden Fall ein Jahreshighlight. Volle fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 06.07.2025

Interessant, hatte mir aber mehr versprochen

We Burn Daylight
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Will man den Roman in einem Satz beschreiben, so wäre es eine coming of age Geschichte, eingebunden in ein Massaker, Anfang der 90er in den USA.

Doch beginnen wir am Anfang. Zunächst lernen wir die beiden ...

Will man den Roman in einem Satz beschreiben, so wäre es eine coming of age Geschichte, eingebunden in ein Massaker, Anfang der 90er in den USA.

Doch beginnen wir am Anfang. Zunächst lernen wir die beiden Protagonisten kennen. Zum Einen Jaye, die mit ihrer Mutter nach Waco, Texas, fährt, um sich dort einer Glaubensgemeinde anzuschließen. Perry Cullen, von allen nur Lamb genannt, führt die Gruppe an und man merkt schnell, dass es sich hier um eine Sekte handelt. Das Leben auf der Farm ist eher ärmlich und geprägt durch lange Bibelstunden. Um sich zu finanzieren, werden Waffen in großem Stil eingekauft und auf sogenannten Waffenshows an den Mann gebracht.

Jaye selber ist von Lamb überhaupt nicht überzeugt und bleibt nur, weil sie ihre Mutter dort nicht alleine lassen will. Auf ihren kleinen Ausfahrten lernt sie Roy, den Sohn des ansässigen Sheriffs kennen und es bahnt sich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden an.

Neben diesen beiden Erzählsträngen sind immer wieder kurze, für mich zu kurze, Interview-Auszüge eines Podcast aus der heutigen Zeit, also 30 Jahre später, eingestreut. Und wir als Leser ahnen, dass damals etwas Schreckliches passiert ist.

Mir sagte das Massaker von Waco bis dato gar nichts. So war ich also völlig unvoreingenommen und auch gespannt, wie sich das Ganze entwickeln würde.

Gerade die Einbindung der Geschichte in reale geschichtliche Ereignisse hat mir richtig gut gefallen. Ich hätte mir am Ende des Buches aber eine Einordnung gewünscht. Also was von der Geschichte fiktiv war und wie es am Ende wirklich abgelaufen ist. Das hat leider gefehlt.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Jugendlichen war mir zwischenzeitlich zu lang und ausführlich, das Ende fand ich dafür aber passend.

Insgesamt war es für mich eine interessante Lektüre, von der ich mir aber mehr versprochen habe. Daher vergebe ich gute vier Sterne.

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Veröffentlicht am 21.05.2025

Sechs Frauen, ein Ziel: Mutter werden

Hello Baby
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Sechs Frauen, ein Ziel: Mutter werden. Für viele Frauen kein leichtes Unterfangen. Und das führt Munjeong und ihren fünf Mitstreiterinnen in die Fruchtbarkeitsklinik in Seoul. Um sich gegenseitig aufzufangen, ...

Sechs Frauen, ein Ziel: Mutter werden. Für viele Frauen kein leichtes Unterfangen. Und das führt Munjeong und ihren fünf Mitstreiterinnen in die Fruchtbarkeitsklinik in Seoul. Um sich gegenseitig aufzufangen, um zu lachen, zu streiten, zu trösten und für einander da sein, erstellen sie einen gemeinsamen Gruppenchat.
Nachdem sich Jeonghyo eigentlich schon aus der Gruppe verabschiedet und ihren Traum vom eigenen Kind verlorengegeben gegeben hatte, meldet sich sich überraschend mit einer großen Nachricht. Sie hat es geschafft und lädt nun die Frauen spontan zu einer kleinen Baby-Party ein. Jetzt beginnt das große Rätselraten, wie das denn sein kann.
Mich hat das Buch auf zwei Weisen überrascht. Zum einen werden viele Themen rund um die künstliche Befruchtung sehr detailliert und mit Fachbegriffen beschrieben. Stellenweise kam es mir schon fast wie ein Sachbuch vor.
Was mir auch neu war, war die Tatsache, dass Südkorea ein Land mit einer extrem niedrigen Geburtenquote ist. Noch deutlich niedriger als in Deutschland. Und das hängt wohl auch daran, dass es Müttern extrem schwer gemacht wird. Insbesondere in der Arbeitswelt. Das was die Frauen erleben hat mich teilweise echt schockiert.
Am Ende bin ich mir unsicher, was ich jetzt von diesem Buch halten soll. Es war auf jeden Fall interessant und schnell gelesen. Und doch war es mir irgendwie zu wenig. Daher für mich ein gutes Buch, das ich mit vier Sternen bewerte.

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