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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2025

Interessant, hatte mir aber mehr versprochen

We Burn Daylight
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Will man den Roman in einem Satz beschreiben, so wäre es eine coming of age Geschichte, eingebunden in ein Massaker, Anfang der 90er in den USA.

Doch beginnen wir am Anfang. Zunächst lernen wir die beiden ...

Will man den Roman in einem Satz beschreiben, so wäre es eine coming of age Geschichte, eingebunden in ein Massaker, Anfang der 90er in den USA.

Doch beginnen wir am Anfang. Zunächst lernen wir die beiden Protagonisten kennen. Zum Einen Jaye, die mit ihrer Mutter nach Waco, Texas, fährt, um sich dort einer Glaubensgemeinde anzuschließen. Perry Cullen, von allen nur Lamb genannt, führt die Gruppe an und man merkt schnell, dass es sich hier um eine Sekte handelt. Das Leben auf der Farm ist eher ärmlich und geprägt durch lange Bibelstunden. Um sich zu finanzieren, werden Waffen in großem Stil eingekauft und auf sogenannten Waffenshows an den Mann gebracht.

Jaye selber ist von Lamb überhaupt nicht überzeugt und bleibt nur, weil sie ihre Mutter dort nicht alleine lassen will. Auf ihren kleinen Ausfahrten lernt sie Roy, den Sohn des ansässigen Sheriffs kennen und es bahnt sich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden an.

Neben diesen beiden Erzählsträngen sind immer wieder kurze, für mich zu kurze, Interview-Auszüge eines Podcast aus der heutigen Zeit, also 30 Jahre später, eingestreut. Und wir als Leser ahnen, dass damals etwas Schreckliches passiert ist.

Mir sagte das Massaker von Waco bis dato gar nichts. So war ich also völlig unvoreingenommen und auch gespannt, wie sich das Ganze entwickeln würde.

Gerade die Einbindung der Geschichte in reale geschichtliche Ereignisse hat mir richtig gut gefallen. Ich hätte mir am Ende des Buches aber eine Einordnung gewünscht. Also was von der Geschichte fiktiv war und wie es am Ende wirklich abgelaufen ist. Das hat leider gefehlt.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Jugendlichen war mir zwischenzeitlich zu lang und ausführlich, das Ende fand ich dafür aber passend.

Insgesamt war es für mich eine interessante Lektüre, von der ich mir aber mehr versprochen habe. Daher vergebe ich gute vier Sterne.

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Veröffentlicht am 21.05.2025

Sechs Frauen, ein Ziel: Mutter werden

Hello Baby
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Sechs Frauen, ein Ziel: Mutter werden. Für viele Frauen kein leichtes Unterfangen. Und das führt Munjeong und ihren fünf Mitstreiterinnen in die Fruchtbarkeitsklinik in Seoul. Um sich gegenseitig aufzufangen, ...

Sechs Frauen, ein Ziel: Mutter werden. Für viele Frauen kein leichtes Unterfangen. Und das führt Munjeong und ihren fünf Mitstreiterinnen in die Fruchtbarkeitsklinik in Seoul. Um sich gegenseitig aufzufangen, um zu lachen, zu streiten, zu trösten und für einander da sein, erstellen sie einen gemeinsamen Gruppenchat.
Nachdem sich Jeonghyo eigentlich schon aus der Gruppe verabschiedet und ihren Traum vom eigenen Kind verlorengegeben gegeben hatte, meldet sich sich überraschend mit einer großen Nachricht. Sie hat es geschafft und lädt nun die Frauen spontan zu einer kleinen Baby-Party ein. Jetzt beginnt das große Rätselraten, wie das denn sein kann.
Mich hat das Buch auf zwei Weisen überrascht. Zum einen werden viele Themen rund um die künstliche Befruchtung sehr detailliert und mit Fachbegriffen beschrieben. Stellenweise kam es mir schon fast wie ein Sachbuch vor.
Was mir auch neu war, war die Tatsache, dass Südkorea ein Land mit einer extrem niedrigen Geburtenquote ist. Noch deutlich niedriger als in Deutschland. Und das hängt wohl auch daran, dass es Müttern extrem schwer gemacht wird. Insbesondere in der Arbeitswelt. Das was die Frauen erleben hat mich teilweise echt schockiert.
Am Ende bin ich mir unsicher, was ich jetzt von diesem Buch halten soll. Es war auf jeden Fall interessant und schnell gelesen. Und doch war es mir irgendwie zu wenig. Daher für mich ein gutes Buch, das ich mit vier Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 01.05.2025

Wie würde man selber damit umgehen

Vorsehung
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Stell dir vor, du sitzt in einem Flugzeug und eine alte Dame sagt dir dein Alter voraus, in dem zu sterben wirst und wie. Ungefragt und einfach aus dem nichts. Und das macht sie nicht nur bei dir, sondern ...

Stell dir vor, du sitzt in einem Flugzeug und eine alte Dame sagt dir dein Alter voraus, in dem zu sterben wirst und wie. Ungefragt und einfach aus dem nichts. Und das macht sie nicht nur bei dir, sondern auch bei allen anderen Passagieren und der Crew auf einem Flug. Was macht das mit dir und mit deinen Lieben? Erzählst du es überhaupt weiter? Willst du es gleich wieder vergessen, weil du sowieso nicht daran glaubst? Oder versuchst du dem Schicksal zu entrinnen, in dem du Arztbesuche tätigst oder andere Maßnahmen gegen die vorgesagte Todesursache unternimmst?

Genau darum geht es in diesem Buch. Wir erleben am Anfang die Vorhersagen der Hellseherin und begleiten dann mehrere der betroffenen Personen auf ihren weiteren Lebensweg. Und auch von der Todesdame hören wir ihre Lebensgeschichte und warum es überhaupt zu diesen Vorhersagen gekommen ist.

Es war schon eine interessante Erfahrung dieses Buch zu lesen. Da man sich selber hinterfragt, wie es einem ergehen würde, wenn man eine solche Vorhersage erhalten würde.

Insgesamt war es für mich ein gelungenes Buch, wenn auch mit leichten Längen. Das Ende hat mich positiv überrascht und ich kann gut damit leben. Alles im allem ein sehr gutes 4,5 Sterne Buch und ich werde auf jeden Fall weitere Bücher der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 06.04.2025

Ein berührendes Drama

Wie Risse in der Erde
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Ich schreibe eher selten etwas zum Cover eines Buches. Aber in diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme. Wie schön kann ein Cover sein? Was für ein Blickfang!

Aber jetzt zum Buchinhalt. Auf einer der ersten ...

Ich schreibe eher selten etwas zum Cover eines Buches. Aber in diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme. Wie schön kann ein Cover sein? Was für ein Blickfang!

Aber jetzt zum Buchinhalt. Auf einer der ersten Seiten findet sich ein Satz, den ich extrem passend finde: Zwei Möchtegernautoren, zwei Träumer, zwei einsame Teenager, die darauf warten, dass ihr Leben anfängt. Damit sind Beth und Gabriel gemeint, die sich im Sommer 1955 kennen lernen. Die erste große Liebe, die aber bald schon zerbricht.

Dreizehn Jahre später treffen die beiden wieder aufeinander. Beide haben mittlerweile eine eigene Familie und beide haben ihre ganz persönlichen Schicksalsschläge zu verarbeiten. Und jetzt stehen sie sich gegenüber und die Gefühle von damals gewinnen Oberhand.

Man könnte jetzt denken, dass ist die klassische Dreiecksgeschichte. Meiner Meinung nach ist es aber viel mehr. Zwar hatte ich mit zur Mitte des Buches immer wieder Probleme das Verhalten der ein oder anderen Person nachzuvollziehen. Doch dann gab es für mich als Leser eine Schlüsselszene, die das alles erklärt hat. Und ich habe die Protagonisten plötzlich mit ganz anderen Augen gesehen.

Es war dramatisch, es war berührend und auf jeden Fall ein tolles Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 28.03.2025

Wird lange nachhallen

Geht so
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Marisa arbeitet als Creative Strategist in einer Madrider Werbeagentur. Die Arbeit macht ihr überhaupt keinen Spaß, die Kollegen nerven, es ist langweilig, immer das gleiche und am Ende kein wirkliches ...

Marisa arbeitet als Creative Strategist in einer Madrider Werbeagentur. Die Arbeit macht ihr überhaupt keinen Spaß, die Kollegen nerven, es ist langweilig, immer das gleiche und am Ende kein wirkliches Ergebnis.

Wir begleiten Marisa durch die Tage. Es fühlt sich lähmend und unerfüllt an. Mit YouTube-Videos schlägt sie die Zeit tot. Immerhin etwas über das sie sich amüsieren kann.

Die besten Stunden sind die ohne Arbeit, also versucht sie ihren Beitrag so gering wie möglich zu halten, aber so, dass jeder denkt, sie ist voll produktiv und im Stress.

Das erschreckende an dem Buch war für mich, dass ich mich an einigen Stellen wiedererkannt habe. Das hat mich bestürzt und nachdenklich gemacht.

Die Geschichte selber ist zum Teil recht abgedreht, am Ende weit entfernt von meinem Leben. Aber trotzdem, den Grundtenor konnte ich schon nachvollziehen.

Es war auf jeden Fall eine interessante Lektüre, ließ sich gut lesen und ich vergebe dem Buch 4,5 Sterne. Das Buch ist bestimmt nicht jedermanns Geschmack. Für mich war es ungewöhnlich, modern und kraftvoll. Eine Geschichte, die noch lange nachhallen wird.

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