Interessant, hatte mir aber mehr versprochen
We Burn DaylightWill man den Roman in einem Satz beschreiben, so wäre es eine coming of age Geschichte, eingebunden in ein Massaker, Anfang der 90er in den USA.
Doch beginnen wir am Anfang. Zunächst lernen wir die beiden ...
Will man den Roman in einem Satz beschreiben, so wäre es eine coming of age Geschichte, eingebunden in ein Massaker, Anfang der 90er in den USA.
Doch beginnen wir am Anfang. Zunächst lernen wir die beiden Protagonisten kennen. Zum Einen Jaye, die mit ihrer Mutter nach Waco, Texas, fährt, um sich dort einer Glaubensgemeinde anzuschließen. Perry Cullen, von allen nur Lamb genannt, führt die Gruppe an und man merkt schnell, dass es sich hier um eine Sekte handelt. Das Leben auf der Farm ist eher ärmlich und geprägt durch lange Bibelstunden. Um sich zu finanzieren, werden Waffen in großem Stil eingekauft und auf sogenannten Waffenshows an den Mann gebracht.
Jaye selber ist von Lamb überhaupt nicht überzeugt und bleibt nur, weil sie ihre Mutter dort nicht alleine lassen will. Auf ihren kleinen Ausfahrten lernt sie Roy, den Sohn des ansässigen Sheriffs kennen und es bahnt sich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden an.
Neben diesen beiden Erzählsträngen sind immer wieder kurze, für mich zu kurze, Interview-Auszüge eines Podcast aus der heutigen Zeit, also 30 Jahre später, eingestreut. Und wir als Leser ahnen, dass damals etwas Schreckliches passiert ist.
Mir sagte das Massaker von Waco bis dato gar nichts. So war ich also völlig unvoreingenommen und auch gespannt, wie sich das Ganze entwickeln würde.
Gerade die Einbindung der Geschichte in reale geschichtliche Ereignisse hat mir richtig gut gefallen. Ich hätte mir am Ende des Buches aber eine Einordnung gewünscht. Also was von der Geschichte fiktiv war und wie es am Ende wirklich abgelaufen ist. Das hat leider gefehlt.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Jugendlichen war mir zwischenzeitlich zu lang und ausführlich, das Ende fand ich dafür aber passend.
Insgesamt war es für mich eine interessante Lektüre, von der ich mir aber mehr versprochen habe. Daher vergebe ich gute vier Sterne.