Wunderbarer Schreibstil, aber keine überzeugende Geschichte
Die letzte Reise der MeerjungfrauDie letzte Reise der Meerjungfrau [Rezension]
Klappentext
Ein Wunder, raunen die einen. Betrug, rufen die anderen. Für den Kaufmann Jonah Hancock zählt nur eines: Die Meerjungfrau, die sein Kapitän aus ...
Die letzte Reise der Meerjungfrau [Rezension]
Klappentext
Ein Wunder, raunen die einen. Betrug, rufen die anderen. Für den Kaufmann Jonah Hancock zählt nur eines: Die Meerjungfrau, die sein Kapitän aus Übersee mitgebracht hat, versetzt ganz London in Staunen. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Kunde in den Kaffeehäusern, Salons und Bordellen der Stadt. Jonah steigt in die obersten Kreise der Gesellschaft auf und verkauft seine Meerjungfrau schließlich für eine schwindelerregende Summe. Nur die Gunst der Edelkurtisane Angelica Neal bleibt unerschwinglich für ihn, denn als Beweis seiner Liebe fordert Angelica eine eigene Meerjungfrau. Jonah setzt alles daran, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Doch Wunder haben einen hohen Preis.
Meine Meinung
Der Einstieg in die Geschichte war nicht sehr schwierig, ich habe mich gleich zurechtgefunden und der Schreibstil konnte mich wirklich fesseln. Imogen Hermes Gowar schreibt wirklich wunderbar und entführt den Leser mit ihren Worten in das England von 1785. Es gab Einiges was mich im Laufe der Geschichte störte, aber der Schreibstil hat nie nachgelassen. Sie hat außerdem einige unerwartete Wendungen eingebaut, man konnte wirklich nie erahnen was noch passieren wird. Und das alles obwohl ich einige Wörter nicht verstand, da sie heutzutage nicht mehr gebräuchlich sind.
Am Anfang war das Buch noch wirklich spannend. Es war schön langsam die Charaktere und deren Geschichten kennenzulernen. Aber umso weiter man kommt umso langweiliger wird es. Irgendwann ist die Spannung abhandengekommen. Es machte mir trotzdem noch Spaß weiterzulesen, aber ich konnte das Buch auch ohne Probleme weglegen.
Gegen Ende hin wurde es wieder etwas besser, allerdings hatte ich da dann Schwierigkeiten mit den Charakteren. Schon ein bisschen früher habe ich mich manchmal über deren Handlungen aufregen müssen, aber irgendwann haben mich alle nur noch richtig genervt. Alle die vorher noch richtig gerne mochte, entwickelten sich plötzlich ganz anders als erwartet – im negativen Sinne. Außerdem wurde das Ende ziemlich offen gelassen, was mich auch gestört hat. Das Buch begleitet einige Personen erzählerisch, aber ich finde nicht alle haben ein richtiges Ende bekommen. Ich mag es als Lesern einfach viel lieber, wenn ich genau weiß, wie es mit allen Charakteren ausgeht, wenn es vielleicht auch ein Happy End gibt. Und das war hier leider nicht der Fall.
Jonah Hancock ist ein Mann, der schon einige böse Schicksalsschläge erleiden musste. Er ist überhaupt nicht selbstsicher, er schafft es nicht einmal sich gegen seine ältere Schwester zu behaupten. Angelica weiß was sie will und sie sieht ihr Ziel immer klar vor Augen. Trotzdem finde ich sie etwas zu leichtgläubig. Sukie war mir anfangs noch richtig sympathisch, weil sie immer sehr freundlich ist, aber leider mochte ich sie später auch nicht mehr.
Um es kurz zusammenzufassen: Der Schreibstil ist wirklich toll, aber die Handlung und die Charaktere haben mich nicht überzeugt. Außerdem war es teilweise langweilig.
Bewertung
3/5 Sterne