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Veröffentlicht am 06.09.2025

Zwischen Drachen, Vampiren und Roadtrip-Feeling

Pearls & Skulls, Band 1 - Unsterblich
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„Pearls & Skulls“ hat mich mit einer spannenden Mischung aus Urban Fantasy, Roadtrip-Abenteuer und einem Hauch Romantik überrascht. Der Einstieg fiel mir zwar nicht ganz leicht, da der Schreibstil anfangs ...

„Pearls & Skulls“ hat mich mit einer spannenden Mischung aus Urban Fantasy, Roadtrip-Abenteuer und einem Hauch Romantik überrascht. Der Einstieg fiel mir zwar nicht ganz leicht, da der Schreibstil anfangs etwas sperrig wirkte, doch mit zunehmender Seitenzahl entwickelte sich ein Spannungsbogen, der die Geschichte immer mehr vorantrieb. Gerade wer die anderen Bücher der Autorin nicht kennt, muss keine Angst haben – das Universum mit Drachen, Fae, Vampiren und Co. ist verständlich und lädt zum Eintauchen ein. Dennoch hatte ich am Ende das Gefühl, dass das Leseerlebnis intensiver wäre, wenn man auch ihre anderen Reihen kennt, denn die vielen Namen und Verbindungen gegen Schluss können durchaus verwirren.

Besonders gelungen fand ich die Charaktere. Paige wirkte für mich lange Zeit wie das klassische Bad Girl, hart, unnahbar und voller Ecken und Kanten. Doch auf dem Roadtrip lernt man sie immer besser kennen, und plötzlich zeigt sie Seiten, die man zu Beginn kaum für möglich gehalten hätte. Lavaughn ist da das komplette Gegenstück – fast schon ein „Good Boy“, ein kleiner Softie, der sich sofort in mein Herz geschlichen hat. Diese Gegensätze haben die Dynamik zwischen den beiden für mich sehr interessant gemacht. Ihre Liebesgeschichte ist in diesem ersten Band allerdings eher ein Nebenschauplatz. Zwar fand ich es spannend zu verfolgen, wie aus Abneigung allmählich Nähe entsteht, aber gerade dieser Wandel geschieht mir ein wenig zu plötzlich. Von „Wir hassen uns“ bis zu „doch nicht so sehr“ sind es am Ende nur wenige Seiten, was der Emotionalität ein bisschen die Tiefe nimmt.

Das Setting hat mir insgesamt sehr gefallen. Die Reise, die magischen Elemente und das Einbeziehen der größeren Welt der Autorin waren für mich Highlights, auch wenn das Ende durch die Vielzahl an Figuren fast etwas überladen wirkte. Trotzdem war es spannend, bekannte Namen aus anderen Reihen wiederzuerkennen und so einen Vorgeschmack auf die Verknüpfungen zu bekommen.

Für mich ist „Pearls & Skulls“ ein gutes Buch für zwischendurch – kein absolutes Highlight, aber definitiv eine gelungene Fantasy-Geschichte, die Lust auf mehr macht. Ich bin neugierig, wie es mit Paige und Lavaughn weitergeht und werde Band 2 mit Sicherheit lesen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2025

Wohlfühl-Atmosphäre mit kleinen Schwächen

Honeybridge. All Mine
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Der Einstieg in die Geschichte war für mich gar nicht so einfach. Obwohl mir der Schreibstil grundsätzlich gefällt, kam ich mit der Erzählweise in der dritten Person nicht sofort zurecht. Die sehr kurzen ...

Der Einstieg in die Geschichte war für mich gar nicht so einfach. Obwohl mir der Schreibstil grundsätzlich gefällt, kam ich mit der Erzählweise in der dritten Person nicht sofort zurecht. Die sehr kurzen Sätze haben es mir zusätzlich schwer gemacht, wirklich in den Lesefluss zu finden. Trotzdem gab es gleich zu Beginn einige Szenen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben und Figuren, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Besonders die Atmosphäre im Buchladen hat mir richtig gut gefallen und auch Amber ist einfach zuckersüß.

Nach und nach hat sich das Bild für mich gewandelt. Je weiter ich gelesen habe, desto wohler habe ich mich in Honeybridge gefühlt. Es entstand dieses ganz besondere Smalltown-Feeling, das mich sofort an meine liebsten Wohlfühlserien erinnert hat. Es gibt viele charmante Momente, die eine Mischung aus Humor, Romantik und Herzenswärme entstehen lassen. Die Charaktere bekommen mehr Tiefe, und ich habe angefangen, sie richtig gern zu begleiten. Besonders schön fand ich, wie sich diese Kleinstadt langsam vor meinen Augen entfaltet hat und ich das Gefühl bekam, mittendrin zu sein.

Gegen Ende hatte ich jedoch das Gefühl, dass nicht alles so rund ineinandergriff, wie ich es mir gewünscht hätte. Manche Entwicklungen wirkten etwas zu schnell erzählt, was mich leider ein wenig aus der Geschichte herausgerissen hat. Dennoch gab es genug berührende Szenen, die das Herz wärmen und mich neugierig auf das machen, was noch in Honeybridge passieren wird.

Insgesamt ist Honeybridge – All Mine für mich ein Buch, das vor allem durch seine cozy Atmosphäre und die liebenswerten Figuren punktet. Es ist nicht perfekt, aber es schenkt ein gutes Gefühl beim Lesen und macht Lust, wieder nach Honeybridge zurückzukehren.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.08.2025

Verlorene Träume im Grand Hotel

Glory of Broken Dreams (Devil's Dance 1)
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Ruby Braun entführt ihre Leserinnen und Leser in Glory of Broken Dreams in das geheimnisvolle Grand Hotel Lichtenstein, wo Magie, Illusionen und Sehnsüchte aufeinandertreffen. Der Schreibstil hat mir wieder ...

Ruby Braun entführt ihre Leserinnen und Leser in Glory of Broken Dreams in das geheimnisvolle Grand Hotel Lichtenstein, wo Magie, Illusionen und Sehnsüchte aufeinandertreffen. Der Schreibstil hat mir wieder gefallen, denn er ist flüssig, atmosphärisch und sorgt dafür, dass man ohne Mühe durch die Kapitel gleitet. Gerade die bildhafte Beschreibung des Hotels und der Kulisse hat mich immer wieder zum Weiterlesen eingeladen. Trotzdem konnte mich der Auftakt ihrer neuen Dilogie nicht so sehr packen wie ihre gefeierte Debütdilogie, die ich damals geliebt habe.

Die Handlung an sich hatte viel Potenzial. Ein Hotel voller Geheimnisse, ein Hauch von Magie und die große Bühne eines Varietés – all das klingt nach einem spannenden Abenteuer. Doch in der Umsetzung wirkte vieles für mich zu sprunghaft. Häufig fehlte mir ein klarer roter Faden, wodurch ich beim Lesen öfter das Gefühl hatte, die Richtung aus den Augen zu verlieren. Zwar wurde immer wieder Spannung aufgebaut, doch anstatt mich tiefer hineinzuziehen, blieb vieles eher bruchstückhaft und wirkte stellenweise unausgegoren.

Ein weiterer Knackpunkt waren für mich die Figuren. Charlotte und Willem hätten eigentlich das emotionale Zentrum der Geschichte bilden sollen, doch beide blieben für meinen Geschmack zu blass. Ich konnte weder ihre Motive noch ihre Entwicklung richtig greifen und die Anziehung zwischen den beiden fühlte sich eher konstruiert an als wirklich spürbar. Dadurch fehlten mir jene emotionalen Höhepunkte, die ich mir in einer Romantasy-Geschichte erwarte.

Das Hotel selbst hat dagegen deutlich mehr Eindruck hinterlassen. Die Geheimnisse, die zwischen seinen Wänden schlummern, waren für mich der spannendste Teil der Geschichte. Allerdings wirkte die Magie stellenweise zu wirr und nicht ausreichend erklärt, sodass ich am Ende eher verwirrt als fasziniert zurückblieb. Besonders gegen Ende verlor die Handlung für mich noch einmal deutlich an Klarheit und schien nicht mehr zu dem zu passen, was vorher aufgebaut worden war.

Alles in allem habe ich Glory of Broken Dreams gerne gelesen, doch es hat mich nicht so stark mitgerissen, wie ich es mir erhofft hatte. Gerade im Vergleich zu den früheren Werken der Autorin fällt dieser Auftakt für mich schwächer aus. 3,5 von 5 Sternen, da es trotz allem eine spannende Grundidee und schöne Momente gab, die sicherlich viele andere begeistern werden – mich jedoch nur teilweise erreicht haben.

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Veröffentlicht am 12.08.2025

Sturm, Schuld und schweigende Herzen

Das Geschenk des Meeres
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Das Geschenk des Meeres entführt uns in das raue, windgepeitschte Schottland, genauer gesagt auf die abgelegene Insel Skerry. Nach einer stürmischen Nacht entdeckt der Fischer Noah ein halb ertrunkenes ...

Das Geschenk des Meeres entführt uns in das raue, windgepeitschte Schottland, genauer gesagt auf die abgelegene Insel Skerry. Nach einer stürmischen Nacht entdeckt der Fischer Noah ein halb ertrunkenes Kind am Strand – ein Junge, der auf verstörende Weise an Dorothys vor Jahren im Meer verlorenen Sohn erinnert. Dorothy, einst als junge Lehrerin in das verschlossene Inseldorf gekommen, nimmt ihn auf, und mit ihm kehren alte Wunden, unausgesprochene Wahrheiten und verdrängte Schuldgefühle zurück.

Die Geschichte springt zwischen drei Zeitebenen – der Gegenwart, dem Jahr 1900 und der Zeit um das Verschwinden von Dorothys Sohn – und zeigt ein Dorf, das von Schweigen, Missgunst und gegenseitigem Misstrauen geprägt ist. Die harte Lebensrealität um 1900, insbesondere die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen, wird atmosphärisch eingefangen. Wer sich jedoch auf mythische Elemente oder magischen Realismus freut, wird nur am Rande fündig. Stattdessen steht das Inseldrama im Vordergrund, bei dem viele Konflikte auf mangelnder Kommunikation beruhen.

Stärken hat das Buch vor allem in seinem Setting: Das winterliche Skerry ist so greifbar beschrieben, dass man den salzigen Wind fast schmecken kann. Auch die Übersetzung von Claudia Feldmann überzeugt, da sie sowohl die leisen als auch die drängenden Momente stimmig transportiert. Leider bleiben die Figuren oft schemenhaft, und emotionale Entwicklungen wirken zurückhaltend. Trotz der interessanten Grundidee – ein Junge taucht auf, der dem vor Jahren verschwundenen Kind gleicht – fehlt es der Handlung an Tiefgang, um wirklich zu berühren.

Insgesamt ist Das Geschenk des Meeres ein solides, stimmungsvoll inszeniertes Inseldrama, das mit einer fesselnden Kulisse punktet, aber erzählerisch nicht das volle Potenzial ausschöpft.

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Veröffentlicht am 31.07.2025

Dunkel, magisch und überraschend anders

Fae Isles − Der Henker der Königin
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„Fae Isle – Der Henker der Königin“ von Lisette Marshall entführt uns in eine düstere, faszinierende Welt voller Magie, politischer Intrigen und unterdrückter Gefühle. Die Geschichte hat mich zwar nicht ...

„Fae Isle – Der Henker der Königin“ von Lisette Marshall entführt uns in eine düstere, faszinierende Welt voller Magie, politischer Intrigen und unterdrückter Gefühle. Die Geschichte hat mich zwar nicht vollkommen überwältigt, aber definitiv gut unterhalten und neugierig auf mehr gemacht.

Im Mittelpunkt steht Emelin, eine junge Frau, die sich bemüht, den Erwartungen ihrer Familie gerecht zu werden, auch wenn es nie genug zu sein scheint. Besonders berührend fand ich ihre einsame Position zwischen dem Wunsch nach Anerkennung und dem Gefühl, nie wirklich gesehen zu werden. Ihre Figur ist detailliert gezeichnet, auch wenn manche ihrer Entwicklungen für meinen Geschmack etwas zu plötzlich und wenig nachvollziehbar eingeführt wurden. Trotzdem mochte ich ihre Stärke und Zielstrebigkeit sehr.

Und dann ist da natürlich Creon – für mich ganz klar das Highlight des Buches. Er verkörpert den klassischen Bad Boy: geheimnisvoll, dunkel, distanziert, aber mit einer spürbaren Verletzlichkeit, die sich nach und nach zeigt. Dass er nicht sprechen kann, verleiht seiner Figur eine besondere Tiefe. Vieles wird über Blicke, Gesten und Mimik vermittelt, was den Leser dazu einlädt, zwischen den Zeilen zu lesen und seine Emotionen intensiv mitzuerleben. Für alle, die gerne in dunkle Herzen blicken, ist Creon ein echtes Highlight.

Was mich ebenfalls überzeugt hat, ist das Weltensetting. Man merkt der Geschichte an, wie viel Liebe und Detailarbeit in das Worldbuilding geflossen sind. Die verschiedenen Völker, politischen Strukturen und vor allem die magischen Elemente, insbesondere die Farbenmagie der Fae, wirken originell und gut durchdacht. Es ist kein typisches Magiesystem, sondern eines mit eigener Logik und Ästhetik – das hebt die Geschichte von vielen anderen ab. Auch der Schreibstil hat mich positiv überrascht. Flüssig, atmosphärisch und angenehm zu lesen, schafft er es, eine düstere Grundstimmung zu erzeugen, ohne zu überladen zu wirken. Besonders die emotionale Spannung zwischen den Figuren kommt dadurch gut zur Geltung.

Mein Fazit: „Fae Isle – Der Henker der Königin“ ist eine stimmungsvolle Dark Romantasy, die zwar nicht in allen Punkten glänzt, aber insgesamt eine starke Grundlage für die Fortsetzung bietet. Wer düstere Magie, komplexe Figuren und eine Prise knisternder Romantik liebt, wird hier definitiv fündig. Für mich ein gelungener Auftakt mit viel Potenzial. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

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