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Veröffentlicht am 11.09.2024

Viel Potenzial, leider extrem plump erzählt

Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis
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Neugierig wurde ich auf Die Prinzessinnen vor allem durch das eindrucksvolle Cover, aber auch das Versprechen von taffen jungen Frauen, die sich erfolgreich gegen ihre männergemachte Welt auflehnen, war ...

Neugierig wurde ich auf Die Prinzessinnen vor allem durch das eindrucksvolle Cover, aber auch das Versprechen von taffen jungen Frauen, die sich erfolgreich gegen ihre männergemachte Welt auflehnen, war genau das, was ich lesen wollte.

Leider habe ich aus fast allen Szenen deutlich herauslesen können, dass dieses Buch eben doch von einem Mann geschrieben wurde. Der Autor scheint teilweise schon verzweifelt versucht zu haben, den berechtigten Zorn von manipulierten und unterschätzten Frauen in betont "männliche", krude Worte zu fassen, und rutscht dabei für mein Empfinden viel zu stark ins Fluchen, Sexualisieren und vor allem einen extrem ungeschickten Schreibstil ab. Wo es Abenteuer und Gedärme in Massen gab, fehlte es überall an emotionalem Tiefgang und Fingerspitzengefühl. Ich brauche bei scharmützelnden Kriegerinnen keine langen inneren Monologe, die auch zu Jane Austen passen würden. Aber etwas mehr als "du hast meine Freundin beleidigt, also schneide ich dir jetzt die Eier ab" hatte ich schon erwartet. Das Ganze verpackt in derbe Sprache, die auf Dauer einfach langweilig wurde - es erinnerte mich stellenweise an die betont einfache Sprache, die in US-amerikanischen Serien gern Jugendlichen aus dem Gang-Mileu angedichtet wird: übertrieben, dumm, brutal, geschmacklos und oft noch dazu beinahe nichtssagend. Soll so nach Vorstellung des Autors das sogenannte female empowerment aussehen?

Gut gefallen haben mir dagegen die in jedem zweiten Kapitel eingestreuten kurzen Rückblicke, die bestimmte Eigenschaften der Prinzessinnen mit Kontext versehen und ihr Verhalten etwas besser verständlich machen, aber auch kurz erwähnte vergangene Abenteuer erzählen. Besonders der letzte Rückblick, in dem endlich das erste Zusammentreffen der fünf ursprünglichen Prinzessinnen beschrieben wird, war ein gelungener Abschluss des Buches und führt die letzten losen Fäden der Geschichte zusammen.

Die Prinzessinnen lag zwischendurch lange unangetastet auf meinem Nachttisch, weil ich einfach nicht mit der Sprache und der Erzählweise warm wurde. Die eigentliche Handlung ist gar nicht so schlecht, nur eben sprachlich absolut nicht nach meinen Geschmack. Das Cover und das Design des Buches passen super zur Geschichte, die Illustratorin Alice Claire Coleman versteht offenbar ihr Handwerk!

Band 2 werde ich nicht lesen.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Großartiger Reihenabschluss!

Aurora erleuchtet
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Hui - ich weiß gar nicht, wie ich meine Gedanken zu "Aurora erleuchtet" in Worte fassen soll. Kurz vorweg das wahrscheinlich Wichtigste: Von 12:47 bis 17:36 Uhr an diesem Sonntagnachmittag habe ich das ...

Hui - ich weiß gar nicht, wie ich meine Gedanken zu "Aurora erleuchtet" in Worte fassen soll. Kurz vorweg das wahrscheinlich Wichtigste: Von 12:47 bis 17:36 Uhr an diesem Sonntagnachmittag habe ich das Buch gelesen und zwischendurch nur für einen kurzen Abstecher ins Bad aus der Hand gelegt. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen, so sehr hat mich das bombastische Finale dieses Abenteuers in seinen Bann geschlagen! Und das, obwohl zwischen diesem und dem vorherigen Band eine lange Pause war.

Der kurze Rückblick am Anfang - stilecht vom Tablet Magellan erzählt - ermöglicht es, direkt wieder ins Geschehen einzusteigen. Es werden die wichtigsten Figuren und die letzten Ereignisse zu gut beschrieben, dass ich sofort wieder Bilder vor Augen hatte und die Stimmung der erzählten Welt aufgreifen konnte. Und dann, zack, wirft das Autor*innen-Team uns Lesende wieder mitten in die Weltraumschlacht.

Diesmal habe ich besonders mit Scarlett, Fin und Zila mitgefiebert. Auch die übrigen Mitglieder des Squad 312 hatten ihre wahnwitzigen Aufgaben zu erfüllen, um die sprichwörtliche Kuh vom Eis zu holen, aber diese drei und ihre Situation (die ich nicht weiter beschreiben möchte, Spoilergefahr) fand ich am fesselndsten. Das Zusammenspiel der Charaktere, die Art, wie alle ihre eigenen Eigenheiten haben und doch nicht wie einfache Schablonen wirken, sondern tiefgründige Ideen und Wünsche erlauben - das ist für mich die große Stärke dieser Trilogie und auch dieses finalen Bandes.

Das Science Fiction Szenario, die futuristische Welt voller Spezies und Feindschaften, Allianzen und Intrigen, voller unwirklich erscheinenden Wesen (die mich teilweise an den Film "Annihilation" erinnert haben) und magisch-mystischer Kräfte, diese Welt wurde großartig aufgebaut und konsequent erzählt. Und trotz dieser fantastischen Welt und ihrer faszinierenden Geschichte schlägt das Menschliche, das Miteinander und der Tonfall des Erzählens, all diese Elemente. Ich kenne noch keine Bücher, die von Amie Kaufman allein geschrieben wurden, aber einige von Jay Kristoffs anderen Romanen habe ich gelesen. Ich möchte behaupten, dass diese Reihe, die in Zusammenarbeit entstanden ist, seine Solo-Werke noch übertrifft, obwohl die anderen Bücher auch extrem gut sind. "Aurora" hat einfach so viele i-Tüpfelchen-Momente, dass sie für mich nicht besser sein könnte.

Ich habe nach dem Lesen von Band 2 schon überlegt, wie man diese Reihe besser machen könnte, wo plot holes gefüllt oder Wendungen umgeschrieben werden könnten, sodass sie noch besser würden - und mir fiel nichts ein. Auch nach diesem Finale fällt mir nichts ein, was anders sein sollte. Es gab natürlich Augenblicke, in denen ich mich vor einer Wendung gefürchtet habe, davor, liebgewonnene Figuren zu verlieren oder davor, dass unliebsame Gegner an Macht gewinnen. Aber so, wie die roten Fäden zu ihrem Ende gesponnen wurden, wie die Geschichte erzählt und auch die Moral, die vermittelt werden soll, deutlich gemacht wurde, habe ich rein gar nichts an diesem Buch auszusetzen.

Ich habe eine lange Zeit in einer Leseflaute gesteckt und bin sicherlich noch nicht an ihrem Ende angekommen, und doch musste dieses Buch in einem Rutsch gelesen werden. Das sagt wohl mehr aus, als mein ganzer Text oben. Es lohnt sich, diese Trilogie zu lesen. Ich würde sie am liebsten nochmal neu lesen, ohne zu wissen, was passieren wird.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Guter Collegesport-Roman mit vielschichtigen Charakteren

Match on Ice
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Match on Ice ist mir aufgefallen, weil endlich einmal beide Protagonistinnen in einer New Adult-Romanze einen verwandten Sport betreiben. In diesem Fall stehen beide auf dem Eis. Sonst ist es ja oft so, ...

Match on Ice ist mir aufgefallen, weil endlich einmal beide Protagonistinnen in einer New Adult-Romanze einen verwandten Sport betreiben. In diesem Fall stehen beide auf dem Eis. Sonst ist es ja oft so, dass der Typ Topsportler ist und sein love interest damit absolut nichts anfangen kann, es also direkt erste Hürden für Kommunikation und Gemeinsamkeiten gibt. Ich war neugierig, wie eine Geschichte funktionieren würde, in der diese Hürden nicht existieren.

Die Rivalität zwischen den beiden Sportarten und die extremen gegenseitigen Racheaktionen, die in Match on Ice von “schon ziemlich witzig, wenn auch Sachbeschädigung” bis zu “Ursache von gefährlichen Unfällen, quasi Körperverletzung” reichen, ist handlungstreibend und führt zur unfreiwilligen Partnerschaft von Romy und Jack. Dass die jeweiligen Trainer und sogar der Direktor der Uni zwar Mahnungen aussprechen, aber selbst bei einem notwendigen Trip ins Krankenhaus nicht sofort die Reißleine ziehen und die Teams komplett von sämtlichen Wettbewerben ausschließen, die Studenten des Colleges verweisen und was weiß ich welche sonstigen Konsequenzen aus der Situation ziehen, das kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Klar, damit würde der Plot des Romans nicht funktionieren, aber hallo? Welche Botschaft sendet das denn bitte?

Am liebsten mochte ich Romys beste Freundin. Sie war die Stimme der Vernunft in dieser Geschichte und ich würde mich glücklich schätzen, sie als meine eigene Freundin zu haben. Dabei war sie weder oberlehrerhaft noch staubtrocken und langweilig, was leider Eigenschaften sind, die Figuren dieser Art gern zugeschrieben werden. Nein, sie war witzig, selbstbewusst, clever, mutig und überhaupt ein toller Mensch. Ich würde gern ihre Vorgeschichte lesen! (Natürlich kommt auch sie mit einem Eishockeyspieler zusammen, aber das verzeihe ich ihr gern. 😊)

Fazit
Ich habe Match on Ice gern gelesen. Ich mochte die partnerschaftliche Entwicklung zwischen Romy und Jack, die sich tatsächlich einmal mehr über ihre jeweiligen Hobbys erzählen konnten als Paare dieses Genres es üblicherweise tun. Es gab Verständnis und echtes Interesse. Es gab aber auch Momente, in denen ich besonders Jack gern einen Klaps auf den Hinterkopf gegeben hätte oder Romy mit der Nase auf all die Dinge stoßen wollte, die sie nicht sehen wollte.

Und was Romys Ex angeht: er bekommt meiner Meinung nicht das, was er verdient, aber er kommt auch nicht ungeschoren davon. Immerhin etwas. Match on Ice ist kein absolutes Highlight für mich, aber das Buch hat mir besser gefallen als manch andere im Sport-Romance-Genre. Das Konzept, dass die sportlichen Hobbys der Protagonist
innen nicht zu unterschiedlich sind, scheint aufzugehen.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Absoluter Durchschnitt

Melting my Heart
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Bei New Adult-Romanen aus den USA mit Sport als Kernelement gibt es auf den ersten Blick nur zwei Optionen: Football oder Eishockey. Ich war neugierig, wie Eishockey hier in Melting my Heart mit den Triggerthemen ...

Bei New Adult-Romanen aus den USA mit Sport als Kernelement gibt es auf den ersten Blick nur zwei Optionen: Football oder Eishockey. Ich war neugierig, wie Eishockey hier in Melting my Heart mit den Triggerthemen Mobbing und Essstörung verbunden würden. Auch den omnipräsenten Charakterzug der Protagonistin Row – ein Mauerblümchen – fand ich in dem Kontext spannend.

Lesen lässt sich Melting my Heart sehr flüssig. Die Handlung geht fix voran und es gibt kaum Durchhänger. Ich mag den Schreibstil der Autorin. Allerdings waren die Hauptfiguren für meinen Geschmack gedanklich noch zu sehr in der Teenagerwelt gefangen. Damit meine ich nicht die berechtigten Nachwirkungen von erlebten Traumata und Bewältigungsstrategien, sondern die generelle Reife, die sich im Verhalten und vor allem in den Gedanken der Figuren ausdrückt. Für mich klang vieles mehr nach (aus meiner Mittzwanziger-Perspektive) kindischem Schüler*innen-Drama als nach den Gedanken und Entscheidungen junger Erwachsener. Das hat mich immer wieder etwas aus der Geschichte gerissen.

Ich mochte die Freundschaft zwischen Alexis und Row, obwohl sie sich anfangs etwas befremdlich angefühlt hat. Über die Zeit wurde das aber gut erklärt. Diese beiden sind übrigens diejenigen, die sich mit den oben genannten Triggerthemen herumschlagen müssen. Gray war mir von Anfang an sympathisch. Aber es gibt mehrere Szenen, in denen er diese Sympathie fast zunichte gemacht hätte. Solche Momente hatten übrigens alle Figuren, auch Row (“ich bin nicht so wie die anderen”), mit der ich mich noch am ehesten identifizieren konnte.

Ich habe mich noch nicht recht entschieden, wie ich das finde: einerseits fällt es mir schwer, solche Figuren wirklich zu mögen, andererseits sind echte Menschen auch nicht schwarz-weiß/gut-schlecht/…, sondern haben ihre guten und ihre schlechten Momente. So würde ich auch das Buch als ganzes einschätzen: mal gut, mal schlecht, mal richtig toll, mal langweilig, mal spannend – und insgesamt absoluter Durchschnitt: gute Unterhaltung für zwischendurch, aber nicht außergewöhnlich und ich habe nach dem Lesen nicht mehr oft an die Geschichte gedacht.

Ein paar schöne Zitate habe ich beim Lesen festgehalten:

“Es ist schon witzig, wie alle Leute zu wissen glauben, wie ein bestimmter Typ Mensch auszusehen hat. Als dürfe man nicht selbst entscheiden, wie man sich auslebt. Das hasse ich.” (Position 1700)

Hierzu muss ich nicht viel sagen, denke ich. Das Zitat spricht für sich selbst.

“Aber das College und ihre Noten sind Rows Eishockey.” (Position 3003)

Diesen Satz mag ich sehr. Viel zu oft wird Lernen und Intelligenz auch in Romanen negativ dargestellt, langweilig und eintönig, die Charaktere als graue Maus bezeichnet oder sie verbal in eine Ecke gestellt, weil sie ja nichts trendiges als Hobby haben. Hier wird aber erklärt: Dir ist Sport wichtig, mir sind meine Noten wichtig. Das eine ist nicht besser oder schlechter als das andere – nur eben etwas anderes.

“Worte können verletzen, Taten können verletzen. Aber Missachtung kann das genauso.” (Position 3917)

Das ist mein Lieblingszitat aus dem Buch. Hierzu kann ich nicht viel sagen, ohne zu spoilern, aber die Szene, in der dieser Satz vorkommt, gefällt mir richtig, richtig gut!

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Solide Fortsetzung

Seelendieb
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Dass die Mercy Thompson-Reihe meine liebste Buchserie ist, ist inzwischen wirklich keine Neuigkeit mehr. Ich habe ja sogar vor einigen Jahren schon einen Buchtipp zum Mercy-Universum geschrieben: (Link ...

Dass die Mercy Thompson-Reihe meine liebste Buchserie ist, ist inzwischen wirklich keine Neuigkeit mehr. Ich habe ja sogar vor einigen Jahren schon einen Buchtipp zum Mercy-Universum geschrieben: (Link auf dem Blog)

Im März ist nun mit Seelendieb der 13. Band der Reihe auf Deutsch erschienen und ich habe es tatsächlich geschafft, vorher nicht das englische Original zu lesen, obwohl mich die Wartezeit von fast zwei Jahren verflixt neugierig gemacht hat! Vor allem der Klappentext, der auf interessante Entwicklungen hindeutet.

Beinhaltet diese Rezension Spoiler?

Natürlich versuche ich, diese Rezension so spoilerfrei wie möglich zu halten. Weil es aber eben bereits Band 13 ist und einzelne Figuren sich seit dem Anfang stark entwickelt haben, wird es sich nicht ganz vermeiden lassen, die vorherigen Bände etwas zu spoilern.

Handlung

Die Geschichte von Seelendieb (im Original: Soul Taken) beginnt, als Mercy und ihre Wölfe sich kaum vom letzten Angriff erholt haben (Zur Erinnerung: es ging um eine spezielle Hexen-Familie). Mit den lokalen Vampiren stimmt irgendetwas nicht, die Hexen in der Gegend beklagen Verluste und ganz offensichtlich will jemand die Schuld den Personen in die Schuhe schieben, die versprochen haben, die Stadt und ihre Bewohner*innen zu beschützen: Mercy und ihre erweiterte Familie.

Die Autorin greift hiermit einen Handlungsfaden wieder auf, der in einem früheren Band nicht ganz zum Ende gebracht wurde, und verknüpft ihn mit einem neuen Mythos, der scheinbar doch recht real ist – jedenfalls in Mercys Welt. Sherwoods Geheimnis wird gelüftet, eine neue Facette von Zees Charakter wird offenbart und Mercy ist wieder einmal die einzige Person, die irgendwie Ordnung und Sinn in das neue Chaos bringen kann.

Es gibt auch ein paar kleinere Hinweise auf das Spin-Off Alpha & Omega über Charles und Anna, die mich sehr sehr neugierig machen und mich daran erinnert haben, dass ich den neuesten Band über dieses Paar noch gar nicht gelesen habe, dabei ist er schon längst auf Deutsch erschienen!

Die Idee des Seelendiebs, deren Details ich hier nicht verraten werde, finde ich ziemlich clever. Sie erinnerte mich etwas an die Serie Supernatural, was auch zur Stimmung dieses Bandes passt. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Mercy in dieser Geschichte ernster war. Die Dringlichkeit der Ermittlungen, die Auswirkungen, die ein Versagen zur Folge hätte, und die hintergründigen Verstrickungen geben Seelendieb einen weniger lustigen, aber immer noch leicht humorvollen Unterton.

Schreibstil

Dieser Stil ist es, den ich – wie immer – an dieser Autorin sehr schätze. So düster und grausam manche Bösewichte auch sind: sobald Mercy einen Moment Ruhe gefunden hat – zum Backen, Stupsen oder Ausdenken von mehr oder weniger harmlosen Streichen – und die Monster mit diesem Namen bedenkt, dann wirken sie gar nicht mehr so gruselig und ich kann nach dem Lesen gut schlafen.

Ich habe diesen Band wieder sehr gern gelesen und bleibe der Reihe auch zukünftig treu. Zwischendurch gab es aber ein paar kurze Momente und Szenen, die meiner Meinung nach entweder nicht nötig waren oder sich einfach zu sehr in die Länge gezogen haben. Zum Beispiel die vielen Wiederholungen: wer sind diese Figuren, welche Vergangenheit haben sie, wie sieht die Beziehung zu den Hauptfiguren aus?

Ich verstehe den Sinn solcher Wiederholungen, besonders, wenn der vorherige Band wie in diesem Fall schon mehrere Jahre zurückliegt. Für mich war das aber eher störend als helfend – wahrscheinlich auch deshalb, weil ich die Wartezeit damit verbracht habe, die englischen Hörbücher der Reihe rauf und runter zu hören und die Handlung und Charakterbeziehungen mir deshalb noch sehr präsent waren. Eine bessere Lösung wäre vielleicht ein Charakterglossar statt der langen Erklärungen im Text – bei der Fülle an Figuren wäre das inzwischen wahrscheinlich grundsätzlich keine schlechte Idee.

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