Profilbild von Nati

Nati

Lesejury Star
offline

Nati ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nati über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2023

Knisternde Spannung

Sterbenswort
0

In seinem zweiten Roman „Sterbenswort“ hat es Siegfried Langer geschafft, einen spannenden Thriller zu schreiben, der ohne viel Blutvergießen und reißerische Schockelemente auskommt und doch den Leser ...

In seinem zweiten Roman „Sterbenswort“ hat es Siegfried Langer geschafft, einen spannenden Thriller zu schreiben, der ohne viel Blutvergießen und reißerische Schockelemente auskommt und doch den Leser in seinen Bann zieht.

Schon der Prolog beginnt mit einer knisternden Spannung. Er erzählt von der kleinen Mia, die irgendwo gefesselt liegt und sich nur noch an ihre Oma erinnert.

Es folgt eine Rückblende. Während eines Schneegestöbers stapfen die Studenten Thomas und Heinrich zur Warschauer Brücke in Berlin. Sie haben den toten Erik untergehakt und werden von Amelie und Kathrin begleitet. Als sich ein Regionalexpress nähert, werfen sie gemeinsam Erik von der Brücke vor den Zug. Doch wie kam Erik wirklich ums Leben?

Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen. Heinrich ist ein anerkannter Rechtsanwalt, der bald die Kanzlei seines Vaters übernehmen soll. Amelie arbeitet als Altenpflegerin, Thomas ist verschwunden und Kathrin hat sich als Ärztin mit einem Kollegen selbständig gemacht. Sie ist ein rational denkender Mensch und hat ihr Geheimnis von damals verdrängt. Aber dann geschehen seltsame Dinge – Gegenstände in ihrer Wohnung liegen nicht mehr an den üblichen Stellen und ihre vierjährige Tochter streitet ab, die Dinge versteckt zu haben. Jemand muss während ihrer Abwesenheit in die Wohnung gekommen sein. Die Lage spitzt sich zu, als Mia im Kindergarten von einem Fremden angesprochen wird, der sich Erik nennt und ein Freund ihrer Mutter sein soll. Nun nimmt Kathrin Kontakt zu ihren ehemaligen Mitbewohnern auf.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Kapitel sind kurz gehalten. Ohne große Ausschmückungen und detaillierten Beschreibungen wird abwechseln die Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Der Leser erfährt nach und nach die Vorfälle von „Damals“ und „Heute“. Durch die ständigen Wechsel baut der Autor Spannung auf, die bis zum Schluss gehalten wird und macht den Leser neugierig auf den weiteren Verlauf des Geschehens ohne dass der Lesefluss dadurch gestört wird. Es fällt einem leicht, den ständigen zeitlichen Wechsel zu folgen.

Wer einen spannenden Thriller ohne brutale Szenen liebt, dem kann ich das Buch „Sterbenswort“ nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2023

Nicht nur ein Kunstobjekt

Der Bojenmann
0

Oke Anderson, Lotse im Ruhestand, schwenkt von seinem Fensterplatz mit dem Fernglas über die Elbe. Er bekommt nicht mit, dass der Bojenmann, ein schwimmendes Kunstobjekt, über Nacht abgesägt und durch ...

Oke Anderson, Lotse im Ruhestand, schwenkt von seinem Fensterplatz mit dem Fernglas über die Elbe. Er bekommt nicht mit, dass der Bojenmann, ein schwimmendes Kunstobjekt, über Nacht abgesägt und durch eine ähnlich aussehende Leiche ausgetauscht worden ist. Sein Freund der Hamburger Kommissar Thies Knudsen und leitender Ermittler des LKA übernimmt gemeinsam mit seiner Kollegin Dörte Eichhorn den Fall, der ihnen Rätsel aufgibt. Doch es bleibt nicht bei einem Opfer, welches so exponiert zur Schau gestellt wird. Thies Knudsen bittet Oke Anderson, der sehr belesen ist, um Hilfe. Dieser führt die Polizei auf die Spur der Seemannsmission.

Mir hat dieser erste Band um das Ermittlerteam Thies Knudsen und Dörte Eichhorn sehr gefallen, aber auch den ehemaligen Lotsen Oke Anderson empfinde ich ausgesprochen sympathisch. Das Autorenduo Kester Schlenz und Jan Jepsen haben einen flotten Erzählstil, der mit einer Prise Humor gewürzt ist. Der Krimi liest sich wie ein touristischer Stadtführer von Hamburg. Gut mit der Handlung verwoben ist der kritische Blick auf die Arbeit der Seeleute sowie Klimawandel und Umweltverschmutzung. Dies ist kein Krimi, bei dem man mit raten kann, wer der Täter ist, aber trotzdem habe ich ihn gern gelesen. Da der Fall nicht komplett abgeschlossen ist, freue ich mich auf die Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2023

Der Wassermann

Wassermanns Zorn
0

Obwohl ich schon viel Gutes über die Krimis von Andreas Winkelmann gehört habe, war dieses mein erster Kontakt zu seinen Büchern und es wird auch nicht mein letzter sein.

Die frischgebackene Kommissarin ...

Obwohl ich schon viel Gutes über die Krimis von Andreas Winkelmann gehört habe, war dieses mein erster Kontakt zu seinen Büchern und es wird auch nicht mein letzter sein.

Die frischgebackene Kommissarin Manuela Sperling hat ihren ersten Tag in der neuen Dienststelle und ist sehr aufgeregt. Sie wird zur Fundstelle einer Wasserleiche geschickt und trifft dort auf ihren neuen Vorgesetzten Eric Stiffler. Der hochgelobte Ermittler entpuppt sich als Feigling und gehört zu der Sorte Mann, die Frauen im Polizeidienst nicht mögen. Manuelas Ehrgeiz wird geweckt und sie stürzt sich in die Ermittlungsarbeit, ohne zu ahnen, dass sie sich selbst in Gefahr begibt. Eric Stiffler versucht die frischgebackene Kommissarin aufs Abstellgleis zu schieben, da er Angst hat, dass sie zu viel heraus findet, denn der „Wassermann“ mordet nur Frauen, die Eric Stiffler persönlich bekannt sind und nimmt mit ihm telefonischen Kontakt auf. Doch welche Rechnung hat der „Wassermann“ mit Kommissar Eric Stiffler noch offen?

Andreas Winkelmann versteht es außerordentlich gut mit den Ängsten seiner Leser in dem Buch zu spielen. Denn wem ist es nicht schon passiert, dass man in einem Badesee von etwas Unbekannten berührt wird. Doch nicht nur die eigenen Ängste schaffen eine Gänsehaut Atmosphäre, sondern auch die bildhaften Beschreibungen unterstützen dieses noch. Die ständigen Szenenwechsel und die zahlreichen Protagonisten lassen die Spannung auf hohem Niveau bis zum Schluss bleiben. Nach und nach werden einige lose Fäden zusammengefügt, doch durch ein gekonntes Verwirrspiel nahm das Buch am Schluss noch an Tempo zu und eine überraschende Wendung trat ein, mit der ich nicht gerechnet hatte.

“Wassermanns Zorn“ war für mich ein gelungener Thriller und Andreas Winkelmann ein neu entdeckter Autor.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2023

Spannung mit französischen Flair

Dunkle Wolken über Cannes
0

Für die Reisejournalistin Conny von Klarg geht ein Traum in Erfüllung, dass sie von den Filmfestspielen in Cannes berichten darf. Nach dem Eröffnungsfilm soll sie die Schauspielerinnen Margaux und Juliette ...

Für die Reisejournalistin Conny von Klarg geht ein Traum in Erfüllung, dass sie von den Filmfestspielen in Cannes berichten darf. Nach dem Eröffnungsfilm soll sie die Schauspielerinnen Margaux und Juliette Calimard, Mutter und Tochter stammen aus einer Schauspielerdynastie, interviewen. Doch kurz vor Beginn sickert durch, dass Margaux in ihrer Villa tot aufgefunden wurde und Juliette vermisst wird. Conny stellt sich den Tatsachen und beginnt vor Ort zu recherchieren, um Juliette wohlbehalten wieder zu finden und den Mord an Margaux aufzuklären.

Dieses ist bereits der zweite Fall um die Reisejournalistin Conny von Klarg und passend, da gerade die Filmfestspiele begonnen haben, führt er uns auf den roten Teppich von Cannes. Ich fand es interessant in die Welt der Schönen und Reichen abzutauchen und mehr Hintergrundwissen über die Filmfestspiele zu erfahren. Durch den flüssigen Schreibstil von Sabine Vöhringer fliegen die Seiten nur so dahin und die Geschichte nimmt immer mehr Fahrt auf bis am Ende die Auflösung mich überzeugen konnte. Zwischendurch werden französische Worte eingestreut, die dem Krimi Authentizität verleihen und auch ohne große Sprachkenntnisse verständlich sind. Das Flair und der Charme von Südfrankreich werden lebendig dargestellt und man hat das Gefühl mit dem Krimi bei einem Pastis in einem Café direkt vor Ort zu sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2023

Spannung pur

Der Knochenbrecher
0

Ein Thriller von Chris Carter, der gleich mit einem Kracher beginnt und schon auf den ersten Seiten wird deutlich, was hier auf den Leser zu kommt.

Detective Robert Hunter ist Profiler und Ermittler ...

Ein Thriller von Chris Carter, der gleich mit einem Kracher beginnt und schon auf den ersten Seiten wird deutlich, was hier auf den Leser zu kommt.

Detective Robert Hunter ist Profiler und Ermittler des Morddezernates in Los Angeles. Gemeinsam mit seinem Partner Carlos Garcia ermittelt er nur bei schwerwiegenden, außergewöhnlichen Mordfällen.

Eine nicht identifizierte Frauenleiche wird in einer leer stehenden Fleischerei gefunden und bevor sich Robert Hunter ein Bild von dem Auffindungsort machen kann, wird die Leiche in die Rechtsmedizin gebracht. Der Körper scheint unverletzt, einzig die Lippen und der Unterleib wurden dilettantisch zugenäht. Bei der Obduktion stellt Rechtsmediziner Dr. Winston fest, dass ein Gegenstand in dem Unterleib gesteckt worden ist. Als er ihn heraus nimmt, gibt es eine Explosion. Der Rechtsmediziner und sein Assistent überleben nicht. Alle Beweismittel werden zerstört, nur eine Videoaufzeichnung der Obduktion geben den Ermittlern Anhaltspunkte was in der Rechtsmedizin passiert ist.

Bei diesem Thriller gibt es keine langsame Eingewöhnungsphase. Der Autor startet bereits mit hohem Tempo. Als Leser fliegt man gerade zu über die Seiten, da man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht, denn fast jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger. Der flüssige Schreibstil ist gut zu lesen. Das Buch ist ein spannungsgeladener wachhaltender Thriller, der nichts für schwache Nerven ist, da Chris Carter auch mit schockierenden Elementen nicht geizt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere