Profilbild von Nati

Nati

Lesejury Star
offline

Nati ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nati über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2022

Eine leichte Sommerlektüre

Ohne Ziel ist der Weg auch egal
0

Die Drehbuchautorin Lenny kann sich nicht damit abfinden, dass Ben mit ihr Schluss gemacht hat. Da Ben in dem luxuriösen Seniorenstift Winterfreude als Vertretungsarzt arbeitet bevor er für Ärzte ohne ...

Die Drehbuchautorin Lenny kann sich nicht damit abfinden, dass Ben mit ihr Schluss gemacht hat. Da Ben in dem luxuriösen Seniorenstift Winterfreude als Vertretungsarzt arbeitet bevor er für Ärzte ohne Grenzen nach Nicaragua gehen will, schlüpft Lenny in die Rolle der 76jährigen Karla Meyer und zieht für drei Monate in die Seniorenresidenz ein. Zwischenzeitlich versucht sich der Produzent Tim als Autor für die Krimi-Reihe „Abgefahren“, die eigentlich von Lenny geschrieben wird. Da er keine passende Idee hat, wendet er sich an einem Privatdetektiv. Der berichtet ihm von seiner letzten Ermittlung, die eingestellt wurde, da der Auftraggeber von dem Auftrag zurück getreten ist. Zwei junge Frauen wurden mit k.o.-Tropfen betäubt und durch Botoxspritzen entstellt. Die Tat fand im Seniorenstift Winterfreude statt. Auch Lenny hört beim Abendessen von diesem Vorfall, ist aber mehr auf scheinbar zufällige Kontakte mit ihrem Exfreund Ben fixiert. Im Laufe der Zeit freundet sie sich mit einigen Heimbewohnern und Angestellten an. Doch einige Mitbewohner lassen sich von ihrer Maskierung nicht täuschen, aber statt sie auffliegen zu lassen, erfährt sie Unterstützung bei ihrem Vorhaben.

Das Buch ist mit einer Prise Humor gewürzt, liest sich leicht und locker. Es ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine Krimikomödie. Lenny ist nicht die einzige, die unter falschem Namen im Seniorenstift wohnt. So sind Missverständnisse, falsche Verdächtigungen und Verwirrungen vorprogrammiert. Man schmunzelt beim Lesen und versucht einen Verdächtigen ausfindig zu machen. Es gibt immer wieder Überraschungen, so dass keine Langeweile aufkommt. Am Ende gibt es nicht nur ein glückliches Paar und die Verbrechen werden aufgeklärt.

Eine leichte Sommerlektüre, die mich angenehm unterhalten hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2022

Auf den Weg in die Selbstständigkeit

In Liebe, Layla
0

1938 – die Zeit der großen Depression in Amerika ist noch nicht beendet. Es herrscht auch hier Arbeitslosigkeit. Layla, Tochter von Senator Beck, soll auf Wunsch ihrer Eltern den reichen Nelson heiraten. ...

1938 – die Zeit der großen Depression in Amerika ist noch nicht beendet. Es herrscht auch hier Arbeitslosigkeit. Layla, Tochter von Senator Beck, soll auf Wunsch ihrer Eltern den reichen Nelson heiraten. Sie verweigert dieses strikt und muss sich der harten Realität stellen. Ihr Vater enterbt sie und dreht den Geldhahn zu. Gegen ihren Willen wird sie nach Macedonia, West Virginia, geschickt. Hier nimmt sie an einem Schriftstellerprojekt teil, bei dem sie staatliche Unterstützung beziehen kann und soll zur 150-Jahrfeier des Ortes die Geschichte von Macedonia aufschreiben. Als Pensionsgast wohnt sie bei der Familie Romeyn, die sich zusammensetzt aus Jottie, ihrem Bruder Felix mit seinen beiden Töchtern Willa sowie Bird und deren Tanten Minerva und Mae. Die Familie Romeyn gehörte früher zu einer der besten Familien in der Stadt, doch nun freuen sie sich über die zusätzlichen Einnahmen durch Untervermietung. Layla fällt in dem kleinen Ort auf und wird misstrauisch beobachtet bei ihrer Aufgabe Informationen zu sammeln. Im Laufe der Erzählung tritt aber immer mehr die Geschichte der Familie Romeyn in den Vordergrund.

Das Buch fällt ins Auge durch das wunderschöne Cover. Annie Barrows erzählt aus verschiedenen Perspektiven hauptsächlich aus der Sicht von Jottie und der zwölfjährigen Willa. Abwechslung bringen teils witzige und ironische Briefe, die Layla an unterschiedliche Personen schreibt. Man erfährt viel über den Ort und ihren Bewohnern, die ihre kleinen Macken haben. Dieses hat mich öfter zum Schmunzeln gebracht. Der Anfang und der Schluss haben mir gefallen, doch der Mittelteil hat sich für mich hingezogen und man hätte das Buch um die Hälfte kürzen können.

Annie Barrows war Mitautorin von dem Buch „Deine Juliet“, welches mich positiv überrascht hat und kann mit diesem Roman nicht an den Erfolg des ersten Bandes anknüpfen. Das Buch kann man lesen, muss es aber nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2022

Venedig im Winter

Venezianische Schatten (Ein Luca-Brassoni-Krimi 3)
0

Venedig im Winter und kaum Touristen – eine sehr ungewöhnliche Szenerie. Commissario Luca Brassoni und seine Freundin, die Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti machen einen Spaziergang und finden auf der ...

Venedig im Winter und kaum Touristen – eine sehr ungewöhnliche Szenerie. Commissario Luca Brassoni und seine Freundin, die Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti machen einen Spaziergang und finden auf der Kirchentreppe eine junge Frau, die einen verwahrlosten und verwirrten Eindruck macht. Im Krankenhaus stellt sich heraus, dass sie unter einer schweren Amnesie leidet. Luca Brassoni ist sich sicher, dass hinter der Geschichte mehr steckt. Möglicherweise ist sie irgendwo gefangen gehalten worden. In Venedig gab es in letzter Zeit einige Vermisstenfälle. Alle Opfer sind jung, hübsch und blond. Der Commissario vermutet, dass alle Opfer eines Serienentführers oder –mörders sind. Mit Beharrlichkeit beginnen Commissario Brassoni, der auch mit privaten Problemen zu kämpfen hat und sein Team zu ermitteln und stoßen auf alte Fälle, die bereits zu den Akten gelegt wurden.

Dies ist der dritte Fall um Commissario Luca Brassoni von Daniela Gesing. Sie hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil. Das Buch lässt sich schnell und einfach lesen. Die Autorin verwendet gängige italienische Redewendungen, die für mich verständlich waren. Die guten Beschreibungen der Handlungsorte mit den vielen Sehenswürdigkeiten, ermöglichen den Leser sich in die Lagunenstadt versetzt zu fühlen. Sie sind gut abgestimmt und wirken nicht aufdringlich, aber mehr sollte es auch nicht sein.

Interessant fand ich mehrere Perspektivwechsel, die aus Opfer- bzw. Tätersicht geschildert wurden. Negativ aufgefallen sind mir einige inhaltliche Wiederholungen, deren Sinn ich nicht nachvollziehen konnte. Die Spannung hätte sich noch etwas steigern können, da für mich schon sehr früh der Täter erkennbar war. Die kleinen Ablenkungsmanöver fand ich sehr offensichtlich und erzielten nicht den gewünschten Effekt mich von meinem Täter abzubringen. Ich fand, dass dieses der schwächste Band der Reihe ist.

Mein Fazit: Ein angenehm zu lesender Krimi mit wenig Spannung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.02.2021

Anders als erwartet

Das Einmaleins des Glücks
0

Germaine ist ein Zahlenmensch und arbeitet schon seit Jahren als Mathematikerin in einer Versicherung. Als sie sich auf eine höher qualifizierte Stelle bewirbt, wird sie auch dieses Mal wieder übergangen. ...

Germaine ist ein Zahlenmensch und arbeitet schon seit Jahren als Mathematikerin in einer Versicherung. Als sie sich auf eine höher qualifizierte Stelle bewirbt, wird sie auch dieses Mal wieder übergangen. Erbost kündigt sie die Stelle. Als ihre Bewerbungen bei anderen Versicherungen keinen Rückruf erbringen, vermittelt ihre Cousine Kimberley ihr eine Stelle bei dem städtischen Beratungsdienst für Senioren. Gemeinsam mit der neuen Kollegin Eva soll sie den älteren Herrschaften mit Rat und Tat zur Seite stehen. Während Eva den Anrufern ihr Mitgefühl zeigt, bemüht sich Germaine die Leute zu belehren, damit sie nicht mehr anrufen. Doch je mehr Germaine die Senioren kennenlernt, desto weniger nervig empfindet sie die Anrufe. Als das Seniorenzentrum abgerissen werden soll, wird Germaine um Hilfe gebeten.

Für meinen Geschmack war das Buch etwas langatmig und zäh und nicht so beschwingt, witzig sowie erfrischend charmant wie ich es aufgrund des wunderschönen Covers und des Klappentextes vermutet habe. Bis auf den kleinen Charly konnte ich keine Bindung zu den Figuren aufbauen, sondern habe sie mit wachsender Distanz wahrgenommen. Es war für mich kein Buch, das ich nach den ersten Seiten nicht mehr aus der Hand legen konnte und in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich muss gestehen, dass ich mich manchmal zum Lesen aufraffen musste. Vielleicht hatte ich auch die falschen Erwartungen an das Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2020

Medizinhistorischer Krimi

Die Tinktur des Todes
0

Wir befinden uns im Jahr 1847 in Edinburgh. Der junge Medizinstudent Will Raven hat bei einem Wucherer große Schulden gemacht, um der Prostituierten Evie aus einer Notlage zu helfen. Doch als er sich nach ...

Wir befinden uns im Jahr 1847 in Edinburgh. Der junge Medizinstudent Will Raven hat bei einem Wucherer große Schulden gemacht, um der Prostituierten Evie aus einer Notlage zu helfen. Doch als er sich nach ihrem Befinden erkundigen will, findet er sie seltsam verrenkt auf dem Bett in ihrer ärmlichen Unterkunft. Evie war mehr als eine Prostituierte für Will und ihr Schicksal, zumal er von Anfang an nicht an Selbstmord glauben kann, trifft ihn sehr.

Um nicht mit ihrem Tod in Verbindung gebracht zu werden, stiehlt sich Will davon. Doch ausgerechnet die Handlanger des Wucherers laufen ihm über den Weg und richten ihn übel zu, da er nicht in der Lage ist die Schulden zurückzuzahlen. Sehr lädiert, tritt er am nächsten Morgen seine Stelle als Praktikant bei einem Arzt der Geburtsheilkunde an.

Zum Glück stellt Dr. Simpson, im Vergleich zu seinem Hausmädchen Sarah, nicht viele Fragen. Als jedoch eine zweite Frau, in ähnlicher Haltung tot aufgefunden wird, kann Raven nicht länger wegsehen und beginnt, zusammen mit Sarah zu ermitteln, obwohl sie sich dadurch in große Gefahr zu begeben.

Hinter dem Autor Ambrose Parry verbirgt sich das Autorenpaar Christopher Brookmyre und Marisa Haetzmann. Er hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht und seine Frau ist Medizinhistorikerin und hat zwanzig Jahre als Anästhesistin gearbeitet. Die Geschichte beginnt etwas gemächlich. Am interessantesten fand ich die Entwicklung von Betäubungsmittel und dem damaligen Stand der Forschung. Man merkt, dass die Autoren vom Fach sind. Die Krimihandlung nimmt nur einen geringen Raum ein, ist sehr ruhig und hätte für mich etwas mehr Spannung vertragen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere