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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2025

eine Bereicherung

Freundschaft kennt kein Alter
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Seit einiger Zeit folge ich Rashid Hamid und seinem Pflegedienst auf Instagram, da war es für mich keine Frage auch das Hörbuch dieses sympathischen Pflegers zu hören.

Meine Erwartungen wurden übertroffen, ...

Seit einiger Zeit folge ich Rashid Hamid und seinem Pflegedienst auf Instagram, da war es für mich keine Frage auch das Hörbuch dieses sympathischen Pflegers zu hören.

Meine Erwartungen wurden übertroffen, auch wenn ich es ein wenig schade fand, dass das Hörbuch nicht von Rashid selber eingelesen wurde. Verständlich, wo soll er da auch noch die Zeit für hernehmen.
Die einzelnen vorgestellten Personen waren mir als Followerin bekannt, doch die liebevollen, unvoreingenommen Beschreibungen haben mein Herz berührt. Ich wünschte mir, dass es mehr solche Pflegedienste und habe eine Hochachtung vor den Pflegern, die auch noch in ihrer privaten Zeit versuchen, ihren Kunden das oft einsame Leben lebenswerter zu gestalten. Aus jedem Satz wird eine respektvolle und dabei liebevolle Herangehensweise transportiert, dass ich teilweise eine Gänsehaut bekommen habe. Dabei bleibt zum Glück der Humor von Rashid nicht auf der Strecke, so dass ich auch häufig schmunzeln musste.

Die Interviews haben einen tollen Blick hinter die beteiligten Personen werfen lassen und einen tiefen Einblick in die emotionalen Lebensläufe der Personen gegeben.

Die Sprecher: Dirk Jakobs,Klaus.B.Wolf und Brigitte Carlson haben mir nach der ersten Enttäuschung über Rashids Fehlen sehr gut gefallen, da sie die Geschichten auf sehr herzliche Weise transportiert haben.

Veröffentlicht am 22.07.2025

Ja oder Nein?

Im Leben nebenan 
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"Im Leben nebenan", das Romandebüt der Autorin Anne Sauer ist ein spannendes und faszinierendes Gedankenexperiment. Wer träumt in seinem Leben nicht manchmal davon , wie das Leben mit einer anderen Entscheidung ...

"Im Leben nebenan", das Romandebüt der Autorin Anne Sauer ist ein spannendes und faszinierendes Gedankenexperiment. Wer träumt in seinem Leben nicht manchmal davon , wie das Leben mit einer anderen Entscheidung an einem Wendepunkt weiter gegangen wäre.
Dies verdeutlicht die Autorin mit der Geschichte von Toni/Antonia.

Toni wacht eines Morgens nicht mehr neben ihrer großen Liebe Jakob auf, sondern als Antonia bei ihrer Jugendliebe. Aber nicht nur dies, sie ist anscheinend Mutter geworden und kann sich an nichts erinnern. Da ist ihre Schwiegermutter Christa, die sich sehr um sie und die kleine Hanna bemüht.
Sie fühlt sich wie verrückt geworden und versucht aus diese Leben wieder auszubrechen. Für sie steht fest, sie führt ein unabhängiges Leben mit Jakob.

Die Autorin führt dieses Gedankenexperiment konsequent und nachvollziehbar durch. Dabei verdeutlicht sie, wie sich die Mutterrolle auf das Leben und die Entwicklung einer Frau auswirken kann. In der Gesellschaft ist es auch heute noch so, dass Frau nur als Mutter vollständig anerkannt wird und Frauen oft in die Rechtfertigung gedrängt werden.

Das Hörbuch wurde empathisch und mit sehr viel Gefühl eingelesen, sodass die Protagonistin sehr nahbar wirkte.

Veröffentlicht am 22.07.2025

enttäuscht

Lautlose Feinde
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Bei "Lautlose Feinde" handelt es sich um den siebten Band um den Asperger-Autisten Leander Lost, der von Hamburg nach ins portugiesische Fuseta als Ermittler gewechselt ist.

Endlich findet die Hochzeit ...

Bei "Lautlose Feinde" handelt es sich um den siebten Band um den Asperger-Autisten Leander Lost, der von Hamburg nach ins portugiesische Fuseta als Ermittler gewechselt ist.

Endlich findet die Hochzeit von Leander und Soraia Rosado, der Tochter seines Vorgesetzten statt. Lange wurde darauf hingefiebert, doch sie wird überschattet von einem Mord. Die Enkelin von des Zollbeamten André Bentos wird entführt, bei dem Versuch diese Entführung zu verhindern wird André ermordet. Leander, der aufgrund von Unwettern nicht direkt in die Flitterwochen starten kann, ermittelt zur Freude seines Teams mit.

Diesmal führt der Fall ins russische Spionagemilieu, was für mich im Verlauf des Buches sehr in Richtung James Bond abdriftete. Das entspricht nicht so sehr meinem Geschmack.
Die einzelnen Protagonisten sind mir jedoch sehr ans Herz gewachsen, sodass ich einen weiteren Band noch lesen würde.

Eine Empfehlung für die, die Leander Lost und sein Team lieben.

Veröffentlicht am 20.07.2025

lesenwert

Annas Lied
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Benjamin Koppel erzählt in dem Buch "Annas Lied" die Geschichte seiner jüdischen Großtante Anna Koppelmann, die mit ihrer Familie eigentlich von Polen nach Amerika auswandern sollte, aber in Kopenhagen ...

Benjamin Koppel erzählt in dem Buch "Annas Lied" die Geschichte seiner jüdischen Großtante Anna Koppelmann, die mit ihrer Familie eigentlich von Polen nach Amerika auswandern sollte, aber in Kopenhagen gestrandet ist.

Hannah ist das jüngste Kind der Familie Kappelmann, sie vergöttert ihre 4 großen Brüder. Als diese ins heiratsfähige Alter kommen, will die Familie, wie zu der Zeit üblich, die Hochzeiten ihrer Söhne arrangieren. Doch die Söhne brechen aus diesen Strukturen aus und heiraten allesamt eine nichtjüdische Frau. Besonders für die Mutter bricht eine Welt zusammen. Darum legt sie ihr ganzes Augenmerk auf Hannah, die schnell merkt, dass für sie als Mädchen/junge Frau gänzlich andere Regel gelten als für ihre Brüder.
Als Leser begleite ich Hannah ihr ganzes Leben, erfahre viel über ihre Träume und Sehnsüchte, über die Geborgenheit, die ihr ihre Familie während der Kindheit vermittelt, aber auch über die grausame Kriegszeit, die Ängste und die Trauer, die ihr Leben für sie bereithielt.
Ihr Schicksal und ihr Leben haben aus ihr eine starke Frau gemacht, die es niemals aufgab, an ihre Träume zu glauben.

Die langen Passagen über klassische Musikstücke waren für mich ein schönes Hineintauchen in die Musikwelt und sehr gut im Kontext zu lesen.

Gerne empfehle ich das Buch weiter.

Veröffentlicht am 20.07.2025

komplexe Sprache, spannend

Chloés tödliche Kunst
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Eine Vernissage und die Vorkommnisse auf derselben lässt den pensionierten Kommissar Götz Lobsam in einem kuriosen Vermisstenfall auf eigene Faust ermitteln. Chloé eine junge, sehr talentierte Künstlerin ...

Eine Vernissage und die Vorkommnisse auf derselben lässt den pensionierten Kommissar Götz Lobsam in einem kuriosen Vermisstenfall auf eigene Faust ermitteln. Chloé eine junge, sehr talentierte Künstlerin verschwand mitsamt ihren Kunstwerken spurlos. Ein einziges Kunstwerk existiert noch, dies hat sie ihrem damaligen Freund Nowak geschenkt.

Als Götz die Einladung zu einer Ausstellung bekommt, meint er in den Bildern die Werke von Chloé zu erkennen. Er macht sich auf den Weg, weiht jedoch Henrik, einen Freund aus dem Oldtimer Club, ein. Die beiden verbindet eine Geschichte aus der Vergangenheit, auf die ich hier nicht näher eingehen mag.

Ihre Ermittlungen scheinen auf fruchtbaren Boden zu fallen, es geschehen suspekte Dinge und irgendjemand hat es nun auf sie abgesehen. Ist es der Täter?

Gregor Bär sticht durch seine ausgewählte Sprache, exzellente Beschreibungen von Charakteren und Umgebungen wohltuend im Krimieinerlei hervor.

Anhand des Klappentextes waren meine Erwartungen an das Buch gänzlich andere. Chloés bipolare Störung wird zwar immer wieder erwähnt, mir jedoch an manchen Stellen zu sehr mit den Allgemeinplätzen. Da hätte ich doch auf mehr Hintergrundinformationen gehofft.

Der Fall an sich war lesenswert, spannend und ich kann den Krimi auf jeden Fall empfehlen.