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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2023

Über Voreingenommenheit und Vorurteile

Wir holen alles nach
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Inhalt:

„Job und Kind unter einem Hut – die alleinerziehende Sina jongliert damit seit Jahren. Seit kurzem wird sie von ihrem neuen Partner Torsten dabei unterstützt. Und sie haben Ellen, Ende sechzig, ...

Inhalt:

„Job und Kind unter einem Hut – die alleinerziehende Sina jongliert damit seit Jahren. Seit kurzem wird sie von ihrem neuen Partner Torsten dabei unterstützt. Und sie haben Ellen, Ende sechzig, die sich für Nachhaltigkeit einsetzt und das hat, was sich Sinas Sohn Elvis so wünscht: Zeit, Geduld – und einen Hund. Doch dann widerfährt dem sensiblen Jungen etwas Schlimmes. Da er sein Geheimnis nicht preisgibt, spinnt sich ein fatales Netz aus Gerüchten um die kleine Patchworkfamilie.“





Schreibstil/Art:

Die Autorin hat ein in sich stimmiges Gesamtbild erschaffen. Die Sprache ist feinfühlig, sensibel und eindringlich. Ich konnte mir jeden einzeln Charakter bildhaft vorstellen und habe den Wunsch in mir entdeckt, als Kind auch solch eine Nachbarin/Nachhilfelehrerin/Oma wie Ellen gehabt zu haben.

Die Stimmung ist trotz des alltäglichen Chaos und dem stressigen Zeitmanagement, zunächst friedvoll, ruhig und idyllisch, bis Elvis etwas erlebt, das deren aller Leben durcheinander bringt. Ich spürte die aufkommende Besorgnis und versucht mich selbst in den jeweiligen Charakter hineinzuversetzen. Die Autorin hat zu jedem beliebigen Zeitpunkt die richtigen Fragen verschleiert und den Lesenden zum Nachdenken angeregt. 





Fazit:

Ein Buch mit vielen schönen aber auch melancholischen Momenten. Diese Geschichte vereint Generationen, gibt Mut, lässt einen aber auch genauso nachdenklich zurück. Ist immer alles so wie es vermeintlich scheint? Sollte man sich nicht zuerst selbst ein Bild machen, bevor man zu schnell urteilt?

Ein gelungener Roman, der hinter die Fassade einer Familie und mehr als nur den alltäglichen Problemen blicken lässt.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.12.2022

Im Auto mit einem Fremden

NIGHT – Nacht der Angst
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Inhalt:

„1991. George W. Bush sitzt im Weißen Haus, im Kassettendeck läuft Nirvana, und die filmbegeisterte Studentin Charlie fährt mit einem Mann durch die Nacht, der vielleicht ein Serienkiller ist. ...

Inhalt:

„1991. George W. Bush sitzt im Weißen Haus, im Kassettendeck läuft Nirvana, und die filmbegeisterte Studentin Charlie fährt mit einem Mann durch die Nacht, der vielleicht ein Serienkiller ist. Es war nur eine Mitfahrgelegenheit. Josh behauptet, er wolle zu seinem kranken Vater in Ohio. Aber etwas stimmt nicht an seiner Geschichte. Während sie über leere, dunkle Highways fahren, steigt in Charlie ein furchtbarer Verdacht auf. Ist es möglich, dass Josh der Campus-Killer ist, der ihre beste Freundin ermordet hat? Sie kann nicht weg, Hilfe holen ist unmöglich. Sie ist gefangen.“





Schreibstil/Art:

Der Autor hat es, trotz einiger langatmigen Anfangsszenen, geschafft mich mit seinem Schreibstil gefangen zu nehmen, mich mit Charlie unwohl und ängstlich zu fühlen und einfach nur einen Ausweg zu finden, der beklemmenden Situation zu entkommen. 

So richtig an Fahrt nimmt die Geschichte erst im letzten Drittel auf und ab da konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Ich war gebangt, ich war gefesselt und erschüttert. Wie genial es der Autor aber auch immer wieder schafft, fiese und gemeine Wendungen einzubauen und wichtige Details einzustreuen. Love it!





Fazit:

Charlies Schuldgefühle und die damit verbundenen „Aussetzer“ spielen mit der Realität. Der Leser wird mehrmals getäuscht und auch Charlie kann sich selbst nicht immer trauen. Diese Taktik und die Sprünge zwischen den Wahnvorstellungen sind mehr als gelungen. Ich hatte eine rasante Fahrt mit einem fulminanten Finale, besser gehts nicht!

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Veröffentlicht am 10.12.2022

Ein queerer, herzergreifender Coming-of-Age-Roman

Sommer mit Yashar
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Inhalt:

„Mattes ist fast 17 und hat noch nie ein Mädchen geküsst. Für die Sommerferien hat er deshalb einen ehrgeizigen Plan gefasst: Er will sich in Katrin verlieben. Dabei kreisen seine Gedanken eigentlich ...

Inhalt:

„Mattes ist fast 17 und hat noch nie ein Mädchen geküsst. Für die Sommerferien hat er deshalb einen ehrgeizigen Plan gefasst: Er will sich in Katrin verlieben. Dabei kreisen seine Gedanken eigentlich um den geheimnisvollen Yashar, der jeden Morgen in der alten Eiche am Waldweg sitzt. Und das, obwohl er bisher kein einziges Wort mit ihm gewechselt hat. Bis er eines Nachts seinen Mut zusammennimmt, zu ihm auf den Baum klettert und eine völlig neue Welt in sich entdeckt. Bei Yashar kann Mattes endlich er selbst sein. Zumindest fast. Denn ob Yashar seine Gefühle erwidert, da ist Mattes sich nicht so sicher. Doch während er noch mit der Frage kämpft, ob und wie er über sein verwirrendes Innenleben sprechen kann, nehmen im Dorf gefährliche Gerüchte über den Fremden ihren Lauf, die nicht nur Mattes' Leben aus der Bahn zu werfen drohen …"





Schreibstil/Art:

Die junge Debütantin hat sich in diesem Buch dazu entschieden aus der Sicht von Mattes zu schreiben. Es fiel mir gar nicht schwer Mattes in mein Herz zu schließen. Eine Bindung zu ihm, verspürte ich nahezu sofort, denn aufgrund seiner Selbstfindung und dem befremdeten und verwirrten Innenleben, wirkte er oftmals verloren. Nichtsdestotrotz entwickelte sich seine Persönlichkeit zu einem starken Charakter. Er lernte, zu sich zu stehen, auf sein Bauchgefühl zu hören und mutig zu sein. 


Yashar ist ein durch und durch interessanter junger Bursche. Seine Art hat mich neugierig gemacht. Er hat nie zu viel von sich preisgegeben, so dass ich mehr über ihn und seine Mum erfahren wollte. Diese Art den Leser so zu fesseln hat mir sehr gefallen.

Es werden zwar viele schwer zu ertragende Themenbereiche aufgegriffen aber in Kombination mit einigen süßen und lustigen Momenten, wirkte alles rundum gelungen. Das hat man auch dem modernen und lebhaften Stil zu verdanken. 





Fazit:

Eine queere Lovestory mit zwei unglaublich gut abgestimmten Charakteren, die einander zwar nicht gesucht aber dennoch gefunden haben. Ich habe die beiden Jungs sehr gerne kennengelernt und mit begleitet.

Themen wie Homophobie, Rassismus, Freundschaft und Zusammenhalt werden hier vehement dargestellt. Eine klare Leseempfehlung und beide Daumen hoch!

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Ein berührender Jugendroman

Skaterherz
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Inhalt:

„Der dreizehnjährige Elias hat sein halbes Leben lang auf ein Spenderherz gewartet. In seinem Krankenhausbett zählt er die Minuten und Stunden, bis es endlich so weit ist. Als er nach der Operation ...

Inhalt:

„Der dreizehnjährige Elias hat sein halbes Leben lang auf ein Spenderherz gewartet. In seinem Krankenhausbett zählt er die Minuten und Stunden, bis es endlich so weit ist. Als er nach der Operation aufwacht, steht ein unbekannter Junge neben seinem Bett. Elias ist der einzige, der ihn sehen kann. »Du hast mein Herz«, sagt der Junge.

Ein berührender Jugendroman über Tod und Leben und über Leben durch Tod. Die besondere schicksalhafte Verbundenheit der beiden Freunde wird eindringlich und ohne Kitsch erzählt.“





Schreibstil/Art:

Der leicht zu lesende jugendlich-moderne Stil, erfrischt die ernste Thematik und hat mir dabei geholfen mich schnell in der Geschichte zu finden und zu orientieren. Die zwei Jungs hab ich schnell in mein Herz geschlossen und ihre ungewöhnliche Reise liebend gern begleitet. Schön fand ich zudem, dass die beiden total unterschiedlich gewesen sind, sich aber trotzdem gegenseitig helfen konnten.



Fazit:

Ein berührender Jugendroman über Mut, Freundschaft, Leben und Tod. Die Kombination und der Zusammenfluss der einzelnen Themen hat mir gut gefallen. (Junge) Leser:innen, die auf der Suche nach einem tiefgründigen Roman sind, werden hier fündig.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Ausgeklügelt und psychologisch gut durchdacht

Der Mädchenwald
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Inhalt:
„Auf dem Weg zum Jugendschachturnier wird die 13-jährige Elissa entführt. Als sie erwacht, liegt sie in einem dunklen Keller. Ihre Situation scheint aussichtslos - bis Elijah ihr Verlies entdeckt ...

Inhalt:
„Auf dem Weg zum Jugendschachturnier wird die 13-jährige Elissa entführt. Als sie erwacht, liegt sie in einem dunklen Keller. Ihre Situation scheint aussichtslos - bis Elijah ihr Verlies entdeckt und sie heimlich zu besuchen beginnt.

Elijah ist ein Einzelgänger, der mit seinen Eltern in einer abgeschiedenen Hütte im Wald lebt. Er kennt keine Handys und kein Internet, aber er weiß, es ist nicht richtig, dass Elissa gefangen gehalten wird; er weiß, er sollte jemandem davon erzählen. Aber er weiß auch, dass sein Leben aus den Fugen geraten wird, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. Denn Elissa ist nicht die erste, die in den Mädchenwald gebracht wurde.

Während draußen die Polizistin DI MacCullagh alle Hebel in Bewegung setzt, um das Mädchen zu finden, erkennt Elissa, dass ihr nur mit Elijahs Hilfe die Flucht gelingen kann. Doch der Junge ist sehr viel cleverer, als er zu sein vorgibt. Und er hat längst begonnen, das Spiel nach seinen Regeln zu spielen ...“


Schreibstil/Art:
Sam Lloyd hat sich für einen seichten Einstieg entschieden. Relativ lange und ziemlich ausführlich führt er den Leser in die Geschichte ein. Ich bekam recht schnell ein gutes Gefühl für die Beteiligten, ihre Macken und einige tiefblickende Momente.
Als es zu dem Zusammentreffen von Elissa und Elijah kam, war es unglaublich interessant zu beobachten wie sich zwei intelligente Kinder verhalten. Diese Konstellation hat mir außerordentlich gut gefallen.
Die Spannung wurde mit einigen verworrenen Handlungen gekonnt in die Höhe gepusht, sodass ich im letzten Drittel das Buch in einem Rutsch verschlungen habe. Der Countdown ist voller Dynamik, lebhaften und akribischen Beschreibungen und offenbart zudem ein paar schreckliche Geheimnisse.


Fazit:
Am Ende zählt jedes Detail, die der Autor geschickt eingestreut hat, sodass bei mir erst im Nachhinein der Groschen fiel und ich manche der Stränge/Verhaltensweisen erst später verstanden habe. Diese Taktik hat mir richtig gut gefallen.

Ein psychologisch gut durchdachter und ausgeklügelter Thriller!

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