Spannender und düsterer Auftakt
Der verwunschene GottMorgan Vespasian ist eine Schmugglerin, seit dem sie vom Alphawolf entführt wurde und ihre Schuld abarbeitet. Bei einem gefährlichen Auftrag geht jedoch etwas schief, sodass sie zwischen die Fronten gerät. ...
Morgan Vespasian ist eine Schmugglerin, seit dem sie vom Alphawolf entführt wurde und ihre Schuld abarbeitet. Bei einem gefährlichen Auftrag geht jedoch etwas schief, sodass sie zwischen die Fronten gerät. Ihre Handlungen und Entscheidungen haben Auswirkungen auf ein gesamtes Königreich.
Der Beginn erinnerte mich an Rotkäppchen, was ich ziemlich cool fand, da es hier total düster wirkte. Daraufhin gab es einen großen Zeitsprung, bei dem ich zunächst nicht erfuhr, was passiert ist. Nach und nach wurde ich durch Laura Labas‘ angenehmen Schreibstil in die Geschichte gezogen und nur schwer wieder herausgelassen. Wie ich bereits mehrfach erwähnte bin ich ein großer Fan ihrer Bücher, was ich euch zuletzt in dieser Rezension verdeutlicht hatte.
Morgan war eine tolle und authentische Kick-Ass-Protagonistin mit Ecken und Kanten, die für mich persönlich jedoch zwischendurch zu sehr ins Schwärmen für einen bestimmten Charakter verfiel, sodass ich ein Augenrollen nicht unterlassen konnte. Manche Anteile von zwischenmenschlichen Beziehungen wurden etwas flott dargelegt, sodass ich punktuell das Gefühl hatte etwas verpasst zu haben. Auch die anderen Charaktere fand ich interessant, meine Lieblinge waren Cáel, weil er seine ganz besondere, mysteriöse Art an sich hatte, die Hexe Aiofe, auch wenn sie nur einen recht kurzen Auftritt hatte, und die Gefangene Rhea, weil sie weich und verständnisvoll und zugleich mutig war. Die Kommandantin war eine schreckliche Person, die aber wirklich gelungen dargestellt wurde und durch ihr Auftreten für ein Schaudern bei mir sorgte. Super spannend fand ich die Entwicklungen von Cáel und Jeriah, die ein paar Überraschungen bereit hielten. Die Wanderer und ihre Optik fand ich total cool, hoffentlich tauchen sie in den weiteren Bänden auf.
Die wechselnden Settings fand ich spannend, auch bot die Erzählweise der dritten Person den Vorteil der wechselnden Perspektiven, die zwar nicht näher gekennzeichnet wurden aber immer direkt im ersten Satz klar waren. Besonders Morgans Zeit in den Mienen war grausam, ich konnte jeden Schmerz und jede Sorge von ihr nachempfinden. Gerne hätte ich beim Lesen unterstützend in eine Karte geblickt, die es leider nicht gab, was hoffentlich im Print anders ist. Edit: in der Print-Version gibt es eine Karte, und das Buch ist sogar eine Klappenbroschur. Super schön!
Besonders der Dunkelwald war total gruselig und sorgte durch die einnehmenden Beschreibungen der Umgebung und der dort ansässigen Kreaturen für eine Gänsehaut bei mir. Ich habe mich aufgrund der Fallen und Illusionen zwischendurch richtig erschrocken und musste erstmal durchatmen. Die Sache mit der Knochenhexe, die ich aus Spoilergründen nicht näher beschreiben werde, war beeindruckend und schaurig zugleich.
Zwischendurch fühlte ich mich an Throne of Glass erinnert, was ich eindrucksvoll fand. Die kleinen Märchenanteile mochte ich sehr gerne, insbesondere weil Laura Labas sich dahingehend nicht auf ein bestimmtes Märchen beschränkte, sondern hier und dort kleine Aspekte integrierte. Wie auch schon in Ein Käfig aus Rache und Blut wurde das Element des Geschichtenerzählens durch eine Person innerhalb des Buches in den Verlauf eingebaut, was mir gut gefiel. Insgesamt kann ich sagen, dass ich mich durch den angenehmen Stil völlig in die Geschichte hineingezogen fühlte, ich saß somit mit den anderen Charakteren am Lagerfeuer und lauschte der Erzählung.
Ich bin super gespannt darauf, wie die Geschichte weitergeht, vor allem möchte ich noch viel mehr über den verfluchten Gott und seine Vergangenheit erfahren und unbedingt wissen, wie es mit dem vergessenen Prinzen weitergeht. So wie eigentlich jedes ihrer Bücher endete auch dieses typisch mitten im Geschehen inklusive eines fiesen Cliffhangers. Aber so viel sei gesagt: es lohnt sich!
Doch lasst euch nicht von einem Windwer erwischen. Möge Servane mit euch sein…
Der verwunschene Gott war ein spannender und düsterer Auftakt einer neuen Reihe aus der Feder der talentierten Laura Labas. Trotz der zwischenzeitlichen Schwärmereien konnte mich die Protagonistin durch ihre Kick-Ass-Art überzeugen. Die detailreichen Beschreibungen der Settings und Kreaturen waren beeindruckend. Ein Buch der Kategorie Buchtipp.