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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2016

Nichts ist wie es scheint

Die stille Kammer
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Susan soll ihren Sohn erstickt haben. Sie selbst kann sich an nichts erinnern. Ihr Mann hat sich scheiden lassen.
Nach der Haftentlassung werden ihr Bilder zugespielt, die ihren Sohn Dylan im Alter von ...

Susan soll ihren Sohn erstickt haben. Sie selbst kann sich an nichts erinnern. Ihr Mann hat sich scheiden lassen.
Nach der Haftentlassung werden ihr Bilder zugespielt, die ihren Sohn Dylan im Alter von vier Jahren zeigen sollen.
Doch kann sie der Botschaft trauen oder will sie jemand in den Wahnsinn treiben?

Die Geschichte wird zum großen Teil aus der Sicht von Susan geschildert, so gewinnt der Leser einen guten Einblick in Susans Seelenwelt.
Sie verhält sich meistens recht glaubhaft, sodass der Leser sich gut mit ihr indentifizieren kann und gemeinsam mit ihr versucht,
des Rätsels Lösung zu finden.
Ein anderer Teil zeigt die Vergangenheit von Jack und Billie auf, doch wer sind die beiden und was haben sie mit Susan zu tun?
Stück für Stück wird dieser Teil mit Susans Geschiche verwoben. Recht bald wußte ich, wer Billie ist, was aber nicht heißt, dass man der Lösung schon recht nahe ist.

Wer ist Freund, wer ist Feind?
Da ist Nick der Journalist, doch ist er wirklich auf Susans Seite? Und wie steht es mit ihrer besten Freundin Cassie, die sie in der Haft kennengelernt hat?
Es gibt natürlich noch viel mehr Personen in dem Verwirrspiel und der Leser kann sich nie sicher sein, ob seine Vermutungen in die richtige Richtung laufen.
Dennoch kommt Susan der Wahrheit Stück für Stück näher und die Autorin versteht es die Spannung über das ganze Buch aufrecht zu erhalten bis zu einem atemberaubenden,
wenn auch etwas dramatischen Showdown, der dann die überraschende Lösung offenbart.

Fazit: Einen Punkt Abzug gibt es für den doch recht dramatischen Showdown, den ich etwas zu viel des Guten fand. Und für den Titel,
der nicht zu dem Geschehen passt.
Ansonsten ist der packende Psychothriller überaus lesenswert, plausibel und mitreißend bis zum Schluss.
Ich freue mich auf mehr Lesestoff von Jenny Blackhurst!

Veröffentlicht am 26.10.2016

Packender Kriminalroman mit authentischen Personen

Im Wald
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Mitten in der Nacht brennt auf einem Campingplatz in der Nähe von Ruppertshain ein Wohnwagen ab und es gibt einen Toten. Die Besitzerin des Campingwagens liegt in einem Hospiz und ehe Bodenstein sie befragen ...

Mitten in der Nacht brennt auf einem Campingplatz in der Nähe von Ruppertshain ein Wohnwagen ab und es gibt einen Toten. Die Besitzerin des Campingwagens liegt in einem Hospiz und ehe Bodenstein sie befragen kann, wird die totkranke Frau ermordet. Doch wer hatte ein Interesse daran, eine Frau, die sowieso schon im Sterben liegt, zu ermorden?

Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit. Die Ermittlungen bringen zutage, dass ihr Tod scheinbar mit einem ungeklärten Fall im Sommer 1972 zusammenhängt, damals verschwand Bodensteins bester Freund Arthur und mit ihm auch Maxi der kleine Fuchs, den Bodenstein liebevoll aufgezogen hatte und der wie ein kleiner Hund für ihn war. Dies macht den Fall zu Bodensteins persönlichsten.

Das Cover ist sehr ansprechend und passt zu dem Thema.
Julia Nachtmann liest das Hörbuch hervorragend, ich konnte ihr gut folgen und ihre Stimme ist sehr angenehm.

Die Handlung ist wirklich sehr gut durchdacht, es gibt viele Verdächtige, die meisten waren gut mit Oliver Bodenstein befreundet und die Auflösung ist spannend und sehr gut nachvollziehbar. Die Personen wirken natürlich, als Leser entwickelt man sowohl Sympathien als auch Antipathien zu den Figuren. Nele Neuhaus hat es wieder meisterhaft geschafft, mich als Hörer in das Geschehen einzubinden. Ich wollte das Hörbuch gar nicht mehr unterbrechen und hätte es am liebsten in einem Stück durchgehört.

Ich bin gespannt auf den nächsten Fall, da sich Bodenstein ja scheinbar zurückzieht. Wird Pia Sander (Kirchhoff) die Leitung übernehmen und wer wird der oder die neue Kolleg/in sein?

Fazit: Ein spannender Kriminalroman mit authentischen Personen. Absolute Hör- und Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.10.2016

Gute neue Krimiserie

DNA
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In Reykjavik werden innerhalb kürzester Zeit zwei Frauen grausam ermordet. Einzige Zeugin ist die kleine Tochter des ersten Opfers, sie kommt in die Obhut der Psychologin Freyja. Die Befragung der Kleinen ...

In Reykjavik werden innerhalb kürzester Zeit zwei Frauen grausam ermordet. Einzige Zeugin ist die kleine Tochter des ersten Opfers, sie kommt in die Obhut der Psychologin Freyja. Die Befragung der Kleinen gestaltet sich schwierig, da Margret sehr verstört ist und man sehr subtil vorgehen muss, damit man dem Kind keine falschen Erinnerungen suggeriert.
Kommissar Huldar beginnt mit den Untersuchungen, für ihn steht viel auf dem Spiel, da er das erste Mal die Verantwortung für eine solch wichtige Ermittlung leitet.
Pikant wird das Ganze als er auf Freyja trifft, mit der er unter falschen Namen einen One Night Stand hatte.

Das ansprechende Cover des Buches passt sehr gut zum Thema.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich gut lesen. Der Prolog war sehr fesselnd und die damaligen Geschehnisse wichtig für die Handlung in der Gegenwart.

Ich lese ja sehr viele Krimis und Thriller, dennoch sind mir die Mordmethoden in diesem Buch doch neu, ich hätte mir aber etwas mehr Details dazu gewünscht, gerade da es sich um einem Thriller handeln soll (ich würde das Buch eher unter Kriminalroman einordnen, was aber kein Manko ist, da ich persönlich Kriminalromane lieber lese).

Ansonsten ist die Handlung sehr detailreich geschrieben, Huldar und Freyja sind mir sympathisch. Allerdings hatte ich angenommen, dass Freyja viel mehr in die Ermittlungen involviert ist, dem war aber nicht so.

Kommissar Huldar passieren mehrere schwerwiegende Fehler während der Ermittlung, das konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Auf der anderen Seite hat das natürlich die Spannung sehr erhöht.

Die Auflösung des Falls war eine Überraschung für mich, ich hatte eigentlich einen ganz anderen in Verdacht.

Fazit:
Insgesamt ein unterhaltsamer und spannender Krimi, ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Reihe.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Das Schicksal macht einen Schritt um die Ecke

Cooper
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Lisa und Jakob haben ein Haus gekauft. Sie wollen ihre beiden Töchter Nora und Carlotta überraschen und fahren deshalb an einem Wochenende zu dem Haus.
Jakob und die Kinder unternehmen einen Ausflug und ...

Lisa und Jakob haben ein Haus gekauft. Sie wollen ihre beiden Töchter Nora und Carlotta überraschen und fahren deshalb an einem Wochenende zu dem Haus.
Jakob und die Kinder unternehmen einen Ausflug und Lisa bleibt im Haus allein zurück.
Dann nimmt das Schicksal seinen Lauf…

Noch nie habe ich ein Buch mit solch einem Schreibstil gelesen, als würde man von oben auf das Geschehen hinabblicken.
Ich musste mich sehr konzentrieren, um dem Text folgen zu können. Es kommt keine wörtliche Rede darin vor, dennoch erfährt man viel von den Gedanken der Familie. Im ersten Teil vor allem von den Kindern. Teilweise hat man sogar das Gefühl, das Schicksal, die Bäume wären auch Personen.
Es ist schwierig zu lesen, dennoch hat es mich unheimlich fasziniert und auch betroffen gemacht. Teilweise sind die Sätze sehr lang, mit vielen poetischen Beschreibungen.

Das Cover gibt die Stimmung im Buch sehr gut wieder, vieles ist düster und unheimlich.
Cooper selbst erscheint erst im letzten Viertel des Buches, dennoch finde ich seine Ansichten sehr bedeutungsvoll.

Anfangs hatte ich gedacht, dass das Buch ein Kriminalroman sei, ich würde es jetzt nach dem Lesen aber eher als Drama einordnen.

Was genau die Botschaft des Buches ist, bin ich immer noch am Rätseln. Dennoch fand ich es sehr beeindruckend und außergewöhnlich, es hebt sich sehr von der Masse ab.

Veröffentlicht am 24.09.2016

Düster und spannend

Im dunklen, dunklen Wald
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(Leo)Nora hat ihre alte Schulfreundin Clare seit 10 Jahren nicht mehr gesehen, um so verwunderter ist ist als sie eine Mail erhält, in welcher sie zum Junggesellinnenabschied von ebendieser eingeladen ...

(Leo)Nora hat ihre alte Schulfreundin Clare seit 10 Jahren nicht mehr gesehen, um so verwunderter ist ist als sie eine Mail erhält, in welcher sie zum Junggesellinnenabschied von ebendieser eingeladen wird.
Eigentlich will sie nicht wirklich hingehen, da aber auch ihre Freundin Nina eingeladen ist, beschließen die beiden doch zuzusagen.
Die Feier findet in einem Haus mitten im Wald statt und schon bald fühlt sich Nora dort mehr als unwohl…

Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen, sie ist wirklich spannend erzählt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Am Anfang wacht Nora schwer verletzt und mit Gedächtnisverlust nach einem Autounfall im Krankenhaus auf. Doch warum sitzt ein Polizist vor ihrem Krankenzimmer und hat sie richtig gehört? Wurde da von Mord gesprochen? Panisch versucht sie herauszufinden, was in der Nacht vorher geschehen ist.

Abwechselnd wird die Geschichte in Vergangenheits- und Gegenwartsform aus der Sicht von Nora geschildert. Ab der Mitte des Buches wechselt das Geschehen ganz in die Gegenwart und man rätselt mit Nora mit, was genau ist eigentlich passiert? Ab da wird es richtig packend.

Das Haus mit der großen Glaswand und dem düsteren Wald davor konnte ich mir gut vorstellen und das Unbehagen der anwesenden Gäste war richtiggehend fühlbar.
Auf der Feier treffen sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander, damit sind Spannungen bereits vorprogrammiert. Besonders nervig fand ich Flo, allerdings gibt es im echten Leben wohl auch solche Menschen und das hat der Glaubwürdigkeit erst mal keinen Abbruch getan.

Etwas vorhersehbar war das Ende schon, obwohl ich vorher doch öfters gezweifelt hatte, ob ich wirklich richtig liege.

Das Cover ist gut gewählt, im Hintergrund der düstere Wald mit einer rennenden schemenhaften Person und der Titel darauf groß in blutroter Schrift.

Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig und wäre das Ende nicht ganz so hanebüchen ausgefallen, hätte der Thriller von mir volle 5 Punkte erhalten. Aber leider flacht das Buch auf den letzten 60 Seiten ab und die Handlungen von Nora werden zunehmend unglaubwürdiger, daher kann ich nur 4 Sterne vergeben.