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Nilchen

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Nicht so meines

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Wo anfange, wo aufhören bei diesem Kriminalroman. Gereizt hat es mich, weil ich gerne auch mal einen Krimi lese und das in historischem Setting von Wien reizend fand. Der Titel ist schon etwas reißerisch, ...

Wo anfange, wo aufhören bei diesem Kriminalroman. Gereizt hat es mich, weil ich gerne auch mal einen Krimi lese und das in historischem Setting von Wien reizend fand. Der Titel ist schon etwas reißerisch, aber nun gut, dachte ich mir, der Autor Oliver Pötzsch hat eine riesige Fangemeinde, warum also nicht.
„Das Buch des Totengräbers“ spielt 1893 in Wien. Der jungen Inspektor Leopold von Herzfeldt ist neu und hat just seinen ersten Tag bei der Polizei. Er war zuvor schon Untersuchungsrichter in einer anderen Stadt, ist kein Wiener und neuen Ermittlungstechniken besonders offen gegenüber wie Fotoapparaten. Genau in der Nacht vor seinem ersten Tag geschieht dieser unfassbare Mord an einer jungen Frau auf mehr als brutaler Weise und er ist schon zur Stelle. Tja, das war kein guter Auftakt für von Herzfeldt, er eckt an und wird gemieden.
Dann gibt es da noch den Totengräber, Augustin Rothmayer, der seine Erkenntnisse über die Leichen in ein Kompendium zusammenfasst und dann doch im Laufe der Ermittlungen zu einem Verbündeten wird mit Herzfeldt.
Natürlich bleibt es nicht bei einer Leiche. So viel zum Inhalt, sonst verrate ich zu viel. Es gibt auch eine reizende junge Kollegin im Präsidium die Herzfeldt waghalsig unterstützt und noch andere Charaktere, die so angelegt sind, dass sie noch in weiteren Fällen vorkommen können. Denn es ist ja auch ein Auftakt einer neuen Reihe (Totengräber-Serie).
Ich fand die Geschichte nicht sonderlich um die Ecke gedacht. Spannend war es aus meiner Sicht nur bedingt, auch wenn es natürlich den Friedhofcharme und damit ein wenig Gothic in gesamte Story bringt. Da ich es lieber knifflig mag und auch die Art des Sterbens an meiner weiblichen Seele gerüttelt hat, fand ich es in der Summe eher weniger gelungen.
Was man Oliver Pötzsch zugutehalten muss ist das historische Wien, dass konnte ich mir gut vorstellen. Auch wie er Erneuerungen wie das Telefon in die Geschichte einband fand ich gut. Sonst war der Kriminalroman sprachlich ok, aber auch hier keine herausragende Leistung.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Bandenstarker Auftakt

Bruno Bratwurst und die tierisch wilde Meute (Bruno Bratwurst 1)
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Bruno Bratwurst ist ein Hund, dem so langweilig ist, dass er mit seinem Nachbar, dem dicken Boxer Bubi, eine Hundebande gründen will, die nur Schlimmes im Schilde führen will. Der Plan reift vor sich hin ...

Bruno Bratwurst ist ein Hund, dem so langweilig ist, dass er mit seinem Nachbar, dem dicken Boxer Bubi, eine Hundebande gründen will, die nur Schlimmes im Schilde führen will. Der Plan reift vor sich hin und gewinnt ein weiteres Bandenmitglied, Dackel Balduin von Wieselfingen! Leider gibt es da noch unliebsame Streunerkatzen, die seit kurzem ihr Unwesen in der Stadt führen und dagegen wollen die 3 nun angehen! Ob das gelingt?
Insgesamt ein nettes Erstleserbuch für schon etwas bessere Leser:innen, denn die Schrift ist groß und das Buch reichlich bebildert. Aber ich muss auch sagen, dass es etwas langweilig ist, eine sehr unaufgeregte Geschichte, die amüsant und wortspielreich ist, aber eben wenig spannend.
Bruno Bratwurst und die tierisch wilde Meute ist der Auftaktband einer neuen Reihe.
Das Buch wurde unter einem Pseudonym publiziert: Janne Nilsson, die eigentlich Dagmar H. Mueller heißt und schon über 100 Kinder- und Jugendbücher verfasst hat wie beispielsweise die Chaosschwestern. Warum nun unter einem Pseudonym publiziert wird, ist unklar, denn die Autorin hat in der Branche einen guten Ruf!
Fazit: Netter Lesestoff für Grundschulkinder, die es weniger aufregend mögen und Hunde lieben!

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Zu kitschig

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Durch den Boom von historischen Krankenhaus-Büchern, wie die Bestseller-Reihen um die Charité (Ulrike Schweikert) oder „Die Hafen-Schwester“ (Melanie Metzenthin), möchten natürlich auch andere Verlage ...


Durch den Boom von historischen Krankenhaus-Büchern, wie die Bestseller-Reihen um die Charité (Ulrike Schweikert) oder „Die Hafen-Schwester“ (Melanie Metzenthin), möchten natürlich auch andere Verlage was vom Kuchen abhaben und hier finden wir uns nun in der „Kinderklinik Weißensee“ von Antonia Blum wieder, auch eine Reihe, die auf zwei Bände angelegt ist.
Spannend an dieser Reihe ist die Verknüpfung mit einem realen Vorbild (wie auch bei der Charité). Gibt es uns doch einen historischen Einblick in die erste und modernste Kinderklinik Europas im Jahre 1911 in Preußen! Der Fokus dieses Romans liegt aber ganz klar auf der persönlichen Entwicklung zweiter Schwestern, Marlene und Emma Lindow, die hier als Lehrschwestern beginnen. Unterschiedlicher könnten sie nicht sein und natürlich gibt es viele Situationen in denen sie über sich hinauswachsen. So will die eine gar Kinderärztin werden und die andere Verschreibt sich der Pflege der kleinen Patient*innen. Natürlich sind diese beiden auch anders als die anderen Schwesternschülerinnen, denn sie sind Waisen und konnten nur durch unbekannte Gönner das Abitur machen. Sprich auch hier sind sie Vorurteilen ausgesetzt und müssen sich gegenüber den Mädchen aus gutem Hause beweisen.
Die Idee ist insgesamt gut, aber ich fand es etwas zu sehr fokussiert auf die beiden Schwestern. Klar, man bekommt ein Gefühl für das historische Szenario, wobei auch hier nicht immer sauber recherchiert wurde.
Fazit: Mir war es etwas zu „chessy“, zu klischeehaft, kitschig und überbordend mit Gefühlen. Nicht meines. Wer gefallen an historischen Stoffen findet, aber eigentlich etwas über die gemeinsame Entwicklung zweiter Schwestern in emotionaler Bandbreite liest, könnte dem Ganzen etwas abgewinnen.

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Nebelschwaden über dem Text

Schwarzpulver
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Ein Roman über dem ein Nebel hängt - wie ein Schleier hängen düstere unausgesprochene Elemente über dem Text. Durch den Klappentext und vorher erworbene Informationen, ahnt man, dass hier kein positives ...

Ein Roman über dem ein Nebel hängt - wie ein Schleier hängen düstere unausgesprochene Elemente über dem Text. Durch den Klappentext und vorher erworbene Informationen, ahnt man, dass hier kein positives Szenario gezeichnet wird. Wir nisten uns als Leser abwechselnd in die Köpfe dreier Personen ein: Charlotte – Mutter und Scharfschützin, Charlie – Charlottes Kind und Burschi – ein weiterer junger Mensch.

Poetisch, fast lyrisch – fetzenartig bekommt der Leser mit wie es den einzelnen Personen geht und mit was sie sich beschäftigen. Ausschnittartig mit fehlender ausschmückender Erklärung eines Allwissenden Erzählers. Mir persönlich haben diese Elemente gefehlt. Es war mir zu fragmenthaft. Ich hatte mir mehr von dem dystopischen Gedankenmodell erhofft – auch außerhalb der einzelnen Personen.



Fazit: Wer es gerne lyrisch hat und gerne weniger als mehr im Text findet, mag hier eine gute Lektüre finden.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Gut gemeint, aber nicht überzeugend

Lilly und die Zwölfen, 1, Elfen verboten
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Ich als Elternteil fand die Ideale und die Grundidee die diesem Buch zugrunde liegt sehr gut. Und dann auch noch gepaart mit elfenhaften Wesen die der Phantasie entspringen. Wunderbar! Leider ist das was ...

Ich als Elternteil fand die Ideale und die Grundidee die diesem Buch zugrunde liegt sehr gut. Und dann auch noch gepaart mit elfenhaften Wesen die der Phantasie entspringen. Wunderbar! Leider ist das was Eltern gut finden, nicht immer das was die Kinder vorgelesen bekommen wollen oder gar selbst lesen. Und genauso verhielt es sich bei "Lilly und die Zwölfen" mit dem ersten Band "Elfen verboten". Voller Vorfreude begannen wir das Buch unseren 7jährigen (ein Mädchen und ein Junge) vorzulesen und zunächst lief es schleppend an, dann nach 2-3 Kapiteln war die Euphorie verflogen und wir lasen erst einmal etwas anderes...und so verging die Zeit, das Buch wurde weder zum Vorlesen bevorzugt noch zum Selbstlesen ausgewählt um zu Erfahren wie es zu Ende geht.

Nun gut, ich habe das Buch nun alleine zu Ende gelesen und die wertvolle Botschaft ist weiterhin gut und wichtig. Der Schreibstil ist einfach gehalten und aus meiner Sicht ein gutes Buch für ausdauernde Erstleser ab der 2. Klasse. Aber leider ist die Botschaft so stark im Vordergrund, das die Geschichte leidet.

Nicht unseres, aber das Buch findet sicher seine Leserschaft!

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