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Veröffentlicht am 01.05.2022

Sehr unterhaltsam

Asterix 39
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Miraculix wird von seinem sarmatischen Kollegen gerufen und macht sich mit Asterix, Obelix und Idefix auf zu helfen. Gleichzeitig ist eine Expedition Römer mit einer sarmatischen Geisel unterwegs, um den ...

Miraculix wird von seinem sarmatischen Kollegen gerufen und macht sich mit Asterix, Obelix und Idefix auf zu helfen. Gleichzeitig ist eine Expedition Römer mit einer sarmatischen Geisel unterwegs, um den sagenhaften Greif zu fangen.

Band 39 der Asterix-Reihe führt nach Osteuropa, zu einem Stamm, der dem unserer Gallier gar nicht so unähnlich ist – mit einer Ausnahme: Die Frauen sind Amazonen und damit diejenigen, die kämpfen und die Familie verteidigen, während die Männer für Haushalt und Kinder zuständig sind. So werden unsere Freunde auch nicht so ganz ernst genommen, zumal der Zaubertrank wegen der Kälte auch noch ausfällt. Dafür fühlt Idefix sich richtig wohl und findet neue Freunde – und die Piraten haben einmal Urlaub.

Schon mit den Vorgängerbänden haben Ferri und Conrad gezeigt, dass auch sie überzeugende Asterix-Comics schaffen können, und auch dieser hat mir wieder gut gefallen. Ich mag es, wenn Gallien auch einmal verlassen wird und neue Gegenden erkundet und mit ihren besonderen Eigenschaften dargestellt werden. Auch Band 39 bietet wieder einiges an Humor und auch Fake News fehlen – ganz aktuell – nicht.

Mit Band 39 haben Ferri und Conrad erneut gezeigt, dass sie die Asterix-Comics gelungen fortführen und interessante neue Ideen einbringen können. Ich wurde wieder sehr gut unterhalten und bin schon gespannt auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Band 2 erzählt Sals Geschichte spannend und blutig weiter

Zehn eiserne Pfeile
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Sal Kakophonie wird mit ein paar anderen von dem Freimacher Zwei-Einsame-Alte-Männer angeheuert, ein besonderes Relikt der Revolutionäre zu stehlen. Dieses befindet sich aktuell im Flaggschiff der zehn ...

Sal Kakophonie wird mit ein paar anderen von dem Freimacher Zwei-Einsame-Alte-Männer angeheuert, ein besonderes Relikt der Revolutionäre zu stehlen. Dieses befindet sich aktuell im Flaggschiff der zehn Luftschiffe der Eisernen Flotte – auch Zehn Pfeile genannt.

Ich habe diesen zweiten Band direkt im Anschluss an den ersten gelesen, und habe somit die Zusammenfassung der Ereignisse des Vorgängerbandes nicht benötigt. Für alle, die den ersten Band bereits vor längerer Zeit gelesen habe, ist sie aber sicher sehr nützlich. Auch in Band 2 ist Sals Liste der Namen, an denen sie sich rächen möchte, noch aktuell, aber durch den Auftrag, den sie annimmt, geht die Geschichte einen anderen Weg, was mir gut gefällt. Natürlich gibt es auch hier viel Blut und Chaos, ohne geht es bei Sal wahrscheinlich nicht. Dazu ist das Geschehen wieder sehr spannend und bietet die eine oder andere Überraschung.

Sal hat man ja in Band 1 schon gut kennengelernt, und zumindest manche ihrer Geheimnisse erfahren, über den Kakophon, ihre – irgendwie lebendigen – Pistole weiß man aber noch nicht so viel, ein bisschen mehr wird in diesem Band verraten. Neben Sal trifft man auf einige bekannte Charaktere, wie z. B. die Freimacherin Liette, zu der Sal eine besondere Beziehung hat, aber auch eine ganze Reihe neue, allen voran Sals Mitstreiter:innen, die alle sehr interessant und besonders sind und mir alle gut gefallen haben, da ist z. B. die sehr große Ange, die Zwillinge Yria und Urda, sie eine Portalmagierin, er ein Bannschreiber, oder auch Tuteng, der der indigenen Rasse der Rukkokri entstammt, die man bisher noch nicht kannte.

Die Rahmenhandlung spielt dieses Mal in Jammertal, wo Sal unter chaotischen Umständen strandet. Dieser Teil ist, im Gegensatz zum Rest des Romans nicht in Ich-Form aus Sals Perspektive erzählt. Hier trifft sie den Apotheker Meret und die ehemalige Soldatin Sindra, die beide ebenfalls wichtige Rollen einnehmen.

Natürlich sind neben Sal und den anderen von Zwei-einsame-alte-Männer Angeheuerten nicht nur die Revolutionäre sondern auch das Imperium im Spiel sowie die fanatische Sekte der Edener, und man lernt eine sehr alte Präsenz kennen. Daneben gibt es neue Wesen, wie die Drakken, deren Name nicht umsonst an „Drachen“ erinnert. Sam Sykes baut seine Welt aus Band 1 weiter aus, es gibt einiges neue zu entdecken, das sich gut in das bisherige eingliedert – man darf gespannt sein, was sich der Autor für die weiteren Bände einfallen lässt, die hoffentlich auch auf Deutsch erscheinen werden.

Der zweite Band der Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen, wie Band 1 ist er sehr blutig, aber auch sehr spannend, man erfährt einiges neue über die Welt und lernt interessante Charaktere kennen. Wer Band 1 mochte, sollte unbedingt auch Band 2 lesen.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Leben und Sterben eines interessanten Mannes, der leider unverdient in Vergessenheit geraten ist

Der große Fehler
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Am Freitag, den 13.11.1903 wird Andrew Haswell Green 83jährig vor seinem Haus in New York mit fünf Schüssen getötet, der Täter, Cornelius Williams, wird direkt verhaftet, jedoch ist das Motiv unklar, so ...

Am Freitag, den 13.11.1903 wird Andrew Haswell Green 83jährig vor seinem Haus in New York mit fünf Schüssen getötet, der Täter, Cornelius Williams, wird direkt verhaftet, jedoch ist das Motiv unklar, so bleibt u. a. die Frage, welche Rolle Bessie Davis spielt, die Inspektor McClusky nach längerer Suche endlich findet.

Ich kannte tatsächlich Andrew Haswell Green nicht, bevor ich diesen Roman las, dabei hat er in New York einiges erschaffen, so z. B. den Central Parc. Neben der Suche nach dem Motiv erzählt Jonathan Lee auch das Leben dieses Mannes, der aus ärmlichen Verhältnissen stammte.

Jonathan Lees Erzählung hat mir von Anfang an gut gefallen. Schon die Benennung der einzelnen Kapitel mit den Namen der Eingänge des Central Parcs hat etwas. Der Autor erzählt hochwertig und mit feinem Humor – nicht immer chronologisch – verschiedene Episoden aus Greens Leben, die insgesamt ein gutes Bild auf diesen interessanten Mann werfen, der leider viel zu wenig bekannt ist bzw. unverdient in Vergessenheit geraten ist.

Auch wenn es in diesem Roman um einen Mordfall geht, ein Krimi ist er in meinen Augen nicht, der Fokus liegt auf Andrew Haswell Greens Lebensgeschichte, parallel dazu, aber in geringerem Umfang werden die Geschehnisse nach dem Mord an Green erzählt. Der Autor hat zweifellos gut recherchiert, mir hat allerdings ein Nachwort von ihm gefehlt, das Interview im Anhang ist zwar okay, ich empfand es aber als weniger informativ als erhofft.

Der Roman hat mir gut gefallen, ich habe Neues über New York erfahren und einen interessanten Mann kennengelernt, der leider unverdient in Vergessenheit geriet, und hoffe, dass die Erinnerung an ihn durch diesen Roman wieder neu belebt werden kann, auch wenn dieser nicht immer leicht zu lesen ist, möchte ich ihn doch uneingeschränkt empfehlen und vergebe gerne volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Blutig, brutal - und sehr spannend

Sieben schwarze Klingen
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Milizgouverneurin Tretta Stern bereitet wieder eine Hinrichtung vor, doch bevor die Vagrantin Sal Kakophonie stirbt, soll sie noch reden. Und Sal redet, sie erzählt Tretta ihre Geschichte.

Sal arbeitete ...

Milizgouverneurin Tretta Stern bereitet wieder eine Hinrichtung vor, doch bevor die Vagrantin Sal Kakophonie stirbt, soll sie noch reden. Und Sal redet, sie erzählt Tretta ihre Geschichte.

Sal arbeitete früher für das Imperium, doch sie hat sich losgesagt, und ist nun mit ihrer – irgendwie lebendigen – Pistole, dem Kakophon, und ihrem Schwert, Jeff, unterwegs, eine Liste mit den Namen von sieben Magiern abzuarbeiten.

Eine aggressive, zynische Revolverheldin, die aber auch mit nicht wenig Gefühl ausgestattet ist, auch wenn sie das selbst nicht zugeben würde, und statt auf einem Pferd auf einem Laufvogel unterwegs ist – eine Protagonistin ganz nach meinem Herzen. Rückblickend erzählt sie in Ich-Form, und erst nach und nach erfährt der Leser, wer sie überhaupt ist, und warum sie tut, was sie tut.

Gleiches gilt auch mit dieser Welt – Imperium, Rebellion, die Magier, Freistätten – wer gegen wen und warum, es dauert ein bisschen, bis man versteht, was dort vorgeht, zumal es immer wieder Begriffe gibt, die man nicht kennt, weil sie für diese Welt spezifisch sind. Dafür gibt es im Anhang ein Glossar inkl. Personenverzeichnis, aber Achtung, gerade bei den Personen könnte man sich spoilern, also besser nicht vorher lesen, und auch die Begriffe erst dann nachschlagen, wenn man wissen möchte, was sie bedeuten. Nach und nach begreift man aber, wie sich diese – düstere – Welt aufbaut, und immer mehr wird man so in die Geschichte hineingezogen.

Sal hat keine festen Begleiter, aber es gibt zwei, die mehr Zeit mit ihr verbringen. Das ist zum einen Cavric Stolz, Untersergeant der Rebellion, dessen Verbleib Tretta u. a. von Sal wissen möchte, und Liette, eine Freimacherin und Bannschreiberin, die eine besondere Beziehung zu Sal hat. Daneben trifft Sal eine Reihe anderer Charaktere, die meisten sehr speziell.

Die Szenen in Wehrturm, wo Tretta Sal verhört unterbrechen immer einmal wieder Sals Erzählung und sind in der dritten Person geschrieben. Diese Unterbrechung hat mich nie gestört, im Gegenteil, desöfteren war ich neugierig, was Tretta zu den Entwicklungen in Sals Erzählung sagen würde.

Sam Sykes ist der Sohn Diana Gabaldons, aber man darf hier keine Geschichte à la Outlander erwarten. Seine Geschichte ist blutig, dreckig und brutal, aber auch sehr spannend, actionreich und nie langweilig. Es gibt viele Kampfszenen, die ich tatsächlich auch gerne gelesen habe, obwohl ich sonst Kampfszenen nicht immer mag. Die vielen Seiten des Romans lesen sich richtig gut, sobald man sich darauf eingelassen hat, dass man nicht alles von Anfang an versteht – am Ende wird alles geklärt sein.

„Sieben schwarze Klingen“ ist einer der Romane, der mich sehr sofort gepackt und nur schwer wieder losgelassen hat. Ich war schnell von der Protagonistin begeistert, die Welt ist interessant, aber auch dreckig und brutal, die Geschehnisse sind sehr blutig, aber auch sehr spannend. Ein Fantasy-Highlight, das Lust auf mehr macht, die durch weitere Romane zum Glück befriedigt wird, Band 2 lese ich direkt im Anschluss, Band 3 wird hoffentlich auch auf Deutsch erscheinen. Wer sich von der Brutalität nicht abschrecken lässt, und nicht von Anfang an vollen Durchblick braucht, auch etwas andere Protagonisten mag, könnte hier einen ansprechenden Roman finden – von mir gibt es natürlich volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Hat mich wieder gefesselt

Mord in Babelsberg
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Berlin, 1926: Seit dem letzten Band sind etwa drei Jahre vergangen, Leo Wechsler hat seine Freundin Clara geheiratet, und sowohl sein privates als auch sein berufliches Leben verläuft erfreulich. Der neueste ...

Berlin, 1926: Seit dem letzten Band sind etwa drei Jahre vergangen, Leo Wechsler hat seine Freundin Clara geheiratet, und sowohl sein privates als auch sein berufliches Leben verläuft erfreulich. Der neueste Fall allerdings trifft ihn schwer, den die Tote ist seine ehemalige Geliebte, die er seit Jahren nicht gesehen hat. Und sie wird nicht das einzige Mordopfer bleiben.

Dies ist bereits der vierte Band der Reihe und liest sich wieder sehr gut. Mir gefällt, dass neben den aufzuklärenden Fällen auch hier wieder das Privatleben der Ermittler, nicht nur Leos, Raum einnimmt und weitergeführt wird. So taucht man tiefer ein in die Geschichte, und nicht nur der Fall berührt.

Dieser ist nicht einfach aufzuklären, die beiden Morde hängen augenscheinlich zusammen, doch es scheint keine Verbindung zwischen den Toten zu geben, geschweige denn ein Motiv. Ich selbst konnte mir auch meine Gedanken machen, und habe auch manches durchschauen können. Es macht mir immer großen Spaß, wenn ich meine eigenen grauen Zellen einsetzen kann, und der Lösung zumindest nahe komme.

Wer die Vorgängerbände kennt, weiß bereits einiges über Leos Privatleben, und wird erfreut feststellen, welche positiven Entwicklungen es gab, auch wenn nicht alles eitel Sonnenschein ist. Apropos Sonnenschein: Auch Jakob Sonnenschein ist natürlich wieder mit an Bord, ebenso Leos Freund und Kollege Robert Walther, und auch bei beider Privatleben tut sich etwas. Leos Gegenspieler aus den Vorgängerbänden ist dieses Mal nicht dabei, ich habe ihn nicht vermisst.

Auch in diesem Band werden historische Ereignisse einbezogen, so z. B. das neue Ermittlungsfahrzeug, das „Mordauto“, das Ernst Gennat eingeführt hat, der im übrigen wegen eines realen historischen Kriminalfall nach Breslau gereist ist. Insgesamt ist der historische Bezug aber weniger als z. B. im Vorgängerband.

Auch Band 4 der Reihe hat mich wieder gefesselt und gut unterhalten, ich vergebe gerne eine Leseempfehlung für die ganze Reihe.

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