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Veröffentlicht am 10.09.2025

Höllenreise mit Potenzial und einem überraschenden Finale

Anima Daemonis
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Das Cover von Anima Daemonis hat mich sofort angesprochen. Düster, geheimnisvoll und einfach stimmig – genau die Art von Buch, die ich schon vom Aussehen her in die Hand nehmen möchte. Die Autorin hat ...

Das Cover von Anima Daemonis hat mich sofort angesprochen. Düster, geheimnisvoll und einfach stimmig – genau die Art von Buch, die ich schon vom Aussehen her in die Hand nehmen möchte. Die Autorin hat einen klaren, bildhaften Stil, der sich leicht lesen lässt und die Atmosphäre gut einfängt. Gerade zu Beginn fand ich es allerdings etwas herausfordernd, weil man sehr direkt ins Geschehen hineingeworfen wird und gleich mehrere Namen auftauchen, die man sich merken muss. Nach einer kurzen Eingewöhnung bin ich aber besser hineingekommen und habe die dichte Atmosphäre geschätzt, die der Geschichte von Anfang an einen besonderen Ton gibt.


Änlin als Protagonistin hat mich zwischendurch zwiespältig zurückgelassen. Anfangs wirkte sie noch unschuldig und fast zerbrechlich, doch mit der Zeit zeigten sich andere Seiten an ihr. Manche ihrer Entscheidungen fand ich schwer nachvollziehbar, und nicht selten habe ich mich gefragt, ob man ihr überhaupt trauen kann. Gerade diese Ambivalenz macht sie interessant, aber sie hat es mir auch nicht leicht gemacht, eine wirkliche Bindung zu ihr aufzubauen. Spannend fand ich dagegen, wie stark sie sich im Laufe der Handlung verändert und wie man immer mehr das Gefühl bekommt, dass sie nicht die typische Heldin ist.
Mephisto konnte mich ebenfalls nicht ganz für sich gewinnen. Seine Gefühle für Änlin wirkten für mich stellenweise zu intensiv und zu schnell, sodass ich nicht immer mit seiner Sichtweise mitgehen konnte. Gleichzeitig hat mich seine Treue beeindruckt, auch wenn sie fast schon schmerzhaft naiv wirkt. In gewisser Weise war er für mich die tragische Figur des Buches, weil er sich so sehr an eine Hoffnung klammert, die immer wieder zerbricht. Ich habe mich oft gefragt, was er eigentlich wirklich in ihr sieht, und ob es nicht eher die Hoffnung ist, an die er sich klammert, als die Person selbst.
Sehr spannend fand ich Nepthys. Sie bringt eine ganz eigene Dynamik in die Geschichte und ihre Beziehung zu Änlin hat mich oft mehr interessiert als die zwischen Änlin und Mephisto. Gerade weil sie anfangs so abgeklärt wirkt, fragt man sich ständig, ob in ihr nicht doch eine weichere Seite steckt. Ich hätte mir sogar noch mehr Szenen mit ihr gewünscht, weil sie für mich eine der facettenreichsten Figuren ist. Auch Morwen hat im Verlauf deutlich gewonnen. Anfangs erschien sie mir nur als kalte Herrscherin, doch später wird klar, dass sie weit mehr ist und ihre Handlungen von einer konsequenten Logik getragen sind, die sie in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt.
Das Worldbuilding war für mich gleichzeitig ein Highlight und ein Schwachpunkt. Ich fand die Grundidee sehr interessant und mochte es, dass die Hölle hier einmal anders gezeichnet wird. Aber es fehlte mir eine gewisse Klarheit in der Ausgestaltung, sodass ich mich nicht immer orientieren konnte. Eine Karte hätte hier enorm geholfen. Besonders in den Rückblenden kam es mir manchmal so vor, als würde die Handlung ins Stocken geraten. Da hätte ich mir mehr Tempo und eine stärkere Verknüpfung zur Haupthandlung gewünscht.
Trotz dieser Kritikpunkte hat mich die Geschichte nicht losgelassen. Vor allem gegen Ende gelingt es der Autorin, noch einmal alles auf den Kopf zu stellen. Dieser Twist hat mich wirklich überrascht und viele vorherige Fragen plötzlich in einem anderen Licht erscheinen lassen. Das hat die Geschichte für mich deutlich aufgewertet und gezeigt, wie durchdacht sie eigentlich konstruiert ist.


Fazit:
Am Ende bleibe ich mit gemischten Gefühlen zurück. Manche Entwicklungen waren für mich nicht ganz nachvollziehbar und das Pacing hätte an einigen Stellen straffer sein können. Aber die Atmosphäre, die Charakterkonflikte und vor allem das konsequente Ende haben mich beeindruckt.
3/5 Sterne

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2025

Ein liebevoll gestaltetes, kluges und vielseitiges Buch

Warum schlafen wir?
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„Warum schlafen wir?" ist ein wunderschön gestaltetes Kindersachbuch, das mich sofort begeistert hat. Schon das Cover ist ein Hingucker, und auch innen überzeugt das Buch mit detailreichen, fantasievollen ...

„Warum schlafen wir?" ist ein wunderschön gestaltetes Kindersachbuch, das mich sofort begeistert hat. Schon das Cover ist ein Hingucker, und auch innen überzeugt das Buch mit detailreichen, fantasievollen Illustrationen, die perfekt zum Thema passen und Kinder sofort neugierig machen. Besonders gelungen finde ich, dass auf jeder Seite so viel zu entdecken ist; selbst kleine Zuhörer bleiben aufmerksam, auch wenn die Texte manchmal etwas umfangreicher sind.

Inhaltlich bietet das Buch eine beeindruckende Vielfalt: Es erklärt, warum wir schlafen, was im Körper dabei passiert, wie Träume entstehen, was es mit Schlafwandeln oder Albträumen auf sich hat und sogar, wie Tiere schlafen. Auch kulturelle Unterschiede oder besondere Schlafgewohnheiten werden kindgerecht aufgegriffen. Das Glossar am Ende ist eine tolle Ergänzung, um Fachbegriffe verständlich nachzuschlagen.
Sehr schön finde ich außerdem, dass sich das Buch sowohl zum Vorlesen als auch zum ersten Selberlesen eignet, wobei man bei manchen schwierigen Begriffen sicherlich noch unterstützen muss. Einziger kleiner Kritikpunkt für mich ist die gewählte Schriftart. Gerade für Leseanfänger ist sie nicht ganz optimal, da Groß- und Kleinschreibung manchmal schwer zu unterscheiden sind. Außerdem wirken manche Seiten durch die Fülle an Bildern und Textstellen etwas überladen. Trotzdem überwiegen für mich klar die positiven Aspekte: Das Buch vermittelt eine enorme Menge an Wissen, ohne trocken zu wirken, und macht das Thema Schlaf für Kinder ab 8 Jahren spannend, verständlich und unterhaltsam. Auch als Erwachsene habe ich beim Lesen noch einiges gelernt.

Fazit:
Ein liebevoll gestaltetes, kluges und vielseitiges Buch, das Wissen, Neugier und Spaß perfekt verbindet.
4,5/5 Sterne

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2025

Eine fantasievolle Welt, die erzählerisch nicht ganz überzeugt

Immerland – Die Stadt der Ewigkeit
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"Immerland - Die Stadt der Ewigkeit" ist ein Buch, das sofort durch sein Cover und die liebevoll gestalteten Illustrationen ins Auge fällt. Die Bilder sind detailreich und bringen die Fantasiewelt, in ...

"Immerland - Die Stadt der Ewigkeit" ist ein Buch, das sofort durch sein Cover und die liebevoll gestalteten Illustrationen ins Auge fällt. Die Bilder sind detailreich und bringen die Fantasiewelt, in die Mika mit seiner Oma gerät, gut zum Leben. Man merkt, dass der Autor seine Leidenschaft für kreative Welten einbringt: die Architektur von Immerland, die Mischung aus Steinzeit und futuristischen Hochhäusern, und die skurrilen Figuren machen die Stadt zu einem optischen Erlebnis.

Inhaltlich startet die Geschichte spannend: Mika, ein fast 13-jähriger Außenseiter, muss die Ferien bei seiner Oma verbringen und wird plötzlich in eine fremde, merkwürdige Welt katapultiert. Anfangs ist es faszinierend zu verfolgen, wie er sich in Immerland zurechtfindet, Freunde gewinnt und seine Talente entdeckt. Der Schreibstil ist leicht zugänglich, flüssig und erzählt die Handlung auf eine Weise, die Jugendliche gut erreichen dürfte. Auch die kurzen Kapitel machen das Buch angenehm lesbar. Allerdings hat mich die Geschichte über weite Strecken nicht vollständig überzeugt. Die Handlung wirkt oft überladen und sprunghaft: Es passieren viele merkwürdige, überraschende Dinge, die sich nicht immer logisch verbinden. Mika selbst bleibt als Protagonist eher eindimensional, seine Entwicklung beschränkt sich stark auf die eigenen Abenteuer, während andere Figuren fast nur als Statisten auftreten. Dazu kommt, dass die moralischen Botschaften und Gesellschaftskritik stellenweise sehr deutlich vermittelt werden, wodurch die Geschichte manchmal belehrend wirkt. Auch einige Passagen, etwa die Darstellung von Gewalt, passen meiner Meinung nach nicht gut in ein Buch für die angestrebte Altersgruppe ab 12 Jahren.
Positiv hervorheben kann ich die Szenen, in denen Mika seine Fähigkeiten im Roboter-Wettbewerb einsetzt und die Momente mit seiner Oma, die emotional stimmig und nachvollziehbar sind. Auch gegen Ende nimmt die Spannung wieder zu, was den Lesefluss etwas rettet und neugierig auf eine mögliche Fortsetzung macht.

Fazit:
"Immerland - Die Stadt der Ewigkeit" ist ein fantasievolles, visuell beeindruckendes Buch mit vielen kreativen Ideen, das jedoch inhaltlich und erzählerisch zu schwach bleibt, um vollständig zu überzeugen. Die Charaktere wirken oft eindimensional, die Handlung teils chaotisch, und die moralischen Botschaften werden zu direkt vermittelt. Für junge Leser kann die Geschichte durchaus reizvoll sein, Erwachsene oder ältere Jugendliche dürften dagegen eher zwiegespalten bleiben.
3/5 Sterne

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Veröffentlicht am 03.09.2025

Ein farbenfrohes Bilderbuch mit Potenzial, das nicht ganz genutzt wird

In sieben Koffern um die Welt
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"In sieben Koffern um die Welt" fällt sofort durch sein auffälliges gelbes Cover mit den bunten Koffern auf. Die Illustrationen sind farbenfroh und detailreich, sodass Kinder beim Durchblättern allerhand ...

"In sieben Koffern um die Welt" fällt sofort durch sein auffälliges gelbes Cover mit den bunten Koffern auf. Die Illustrationen sind farbenfroh und detailreich, sodass Kinder beim Durchblättern allerhand entdecken können. Gerade die Koffer des Bonbon-Agenten oder von Dani, dem Flüchtlingskind, laden dazu ein, die Gegenstände genau zu betrachten und darüber nachzudenken, was sie über ihre Besitzer verraten. Der Schreibstil ist kindgerecht und leicht verständlich, sodass sich das Buch gut zum Vorlesen eignet.

Die Grundidee des Buches ist schön: Jeder Koffer erzählt eine eigene Geschichte, und die Kinder erfahren so etwas über Erinnerungen, Träume, Familie und andere Kulturen. Die Texte sind dabei teilweise witzig, teils rührend oder nachdenklich, was dem Buch eine abwechslungsreiche Stimmung verleiht. Allerdings bleibt die Umsetzung hinter dem Potenzial zurück. Die Geschichten der Koffer sind oft skurril oder merkwürdig zusammengewürfelt, wodurch der rote Faden fehlt und das Buch insgesamt etwas zusammenhangslos wirkt. Einige Koffer, wie der des Bonbon-Agenten oder der vermeintlich außerirdische Koffer, erscheinen konstruiert und wenig kindgerecht, während die ernsten Geschichten, etwa von Kapitänin Nema oder Dani, deutlich stärker wirken. Auch die Illustrationen sind zwar bunt, wirken aber teilweise altmodisch und könnten mehr Details enthalten, um die Kinder länger zu fesseln. Kleine Zusatzideen wie Suchspiele, Wimmelbildfragen oder ein leerer Koffer zum Selbstgestalten hätten dem Buch noch mehr Spannung und Interaktivität verliehen.

Fazit:
In sieben Koffern um die Welt ist ein liebevoll gestaltetes Bilderbuch mit interessanten Geschichten und farbenfrohen Illustrationen, das jüngeren Kindern durchaus Freude bereiten kann. Für ältere Kinder oder Leserinnen und Leser, die sich einen stärkeren Zusammenhang oder mehr Interaktion wünschen, wirkt es jedoch unstrukturiert und teilweise zu simpel. Das Buch regt zur Fantasie an, bleibt aber inhaltlich und erzählerisch hinter den Möglichkeiten zurück.
3/5 Sterne

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Veröffentlicht am 02.09.2025

Humor, Grusel und Freundschaft - ein gelungener Start der Reihe

Schule des Schreckens, Bd. 1
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Schon das Cover ist ein echter Hingucker. Farbenfroh, lebendig und leicht schräg zeigt es sofort, dass die Geschichte Humor und Grusel miteinander verbindet. Auch die Schwarz-Weiß-Illustrationen im Buch ...

Schon das Cover ist ein echter Hingucker. Farbenfroh, lebendig und leicht schräg zeigt es sofort, dass die Geschichte Humor und Grusel miteinander verbindet. Auch die Schwarz-Weiß-Illustrationen im Buch unterstützen den Text sehr schön und helfen den Kindern, sich das Internat Buchenschlag und die skurrilen Figuren besser vorzustellen, auch wenn sie farblich nicht ganz an das Cover heranreichen.
Der Schreibstil von Boris Koch ist locker und kindgerecht, die Kapitel angenehm überschaubar, und durch die teils wechselnden Schriftarten werden wichtige Textstellen betont. Für manche Kinder kann dies zwar etwas gewöhnungsbedürftig sein, insgesamt sorgt es aber für Abwechslung und macht das Lesen spannender. Besonders gut gefällt mir, dass die Leser direkt mit in Kilians Abenteuer einbezogen werden, man fühlt sich sofort mittendrin.

Die Geschichte selbst ist unterhaltsam, spannend und witzig zugleich. Kilian, der zusammen mit seinen neuen Freunden Ole und Yunai das Internat erkundet, ist ein sympathischer Hauptcharakter, mit dem Kinder sich gut identifizieren können. Die Grufti-Lehrer sind herrlich skurril gestaltet, mal streng, mal liebenswürdig, und bringen dadurch den Unterricht auf ganz eigene Weise zum Leben. Freundschaft, Zusammenhalt und Mut stehen im Vordergrund, und die Kinder erleben zusammen allerlei spannende und lustige Abenteuer. Geheimnisse wie der Schwur der Lehrer oder die verborgene Bibliothek machen neugierig auf den nächsten Band. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass manche Details noch etwas zu kurz kommen. Ich hätte mir mehr Hintergrundinformationen zu Kilians Eltern und auch zu Dominik gewünscht, damit die Figuren noch greifbarer werden. Die wechselnden Schriftarten können für Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche ebenfalls eine kleine Herausforderung darstellen.

Fazit:
Insgesamt ist „Schule des Schreckens - Die Gruftis sind los“ ein kreativer und unterhaltsamer Auftakt, der Humor, Spannung und kindgerechten Grusel perfekt verbindet. Die Charaktere wachsen schnell ans Herz, die Abenteuer sind mitreißend und das Setting originell. Für Kinder ab etwa zehn Jahren ist das Buch ein großer Lesespaß, der auch Erwachsenen Freude macht, die die Geschichte mit einem Augenzwinkern genießen möchten.
4/5 Sterne

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