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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2020

Absolute Wohlfühl-Reihe ♥

New Dreams
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Der Einstieg in diesen dritten Band stellte jedenfalls schon mal keinerlei Probleme dar. Das Kennenlernen von Elara bereitet große Freude und die Rückkehr nach Green Valley fühlte sich an wie nach Hause ...

Der Einstieg in diesen dritten Band stellte jedenfalls schon mal keinerlei Probleme dar. Das Kennenlernen von Elara bereitet große Freude und die Rückkehr nach Green Valley fühlte sich an wie nach Hause zu kommen. Durch den lockeren Schreibstil von Lilly Lucas ist es ein Leichtes, in die Geschichte abzutauchen; gleichzeitig sorgt die dichte, einnehmende Atmosphäre dafür, immer weiter und weiter lesen zu müssen. Allein dieser heimelige Wohlfühl-Faktor lässt das Herz höher schlagen. Was aber wohl am meisten hervorsticht in Bezug auf den Erzählstil, war der einzigartige Humor. Lilly Lucas schafft es mit ganz banalen Dingen, den Leser zum Schmunzeln zu bringen und das ganz ungezwungen und authentisch. Die Kombination aus Leichtigkeit, Witz, Emotionen und Charme ergeben einen wahren Lesegenuss, der definitiv seinesgleichen sucht.

Die Handlung an sich glänzt dabei gar nicht mal so sehr durch Innovation oder Einfallsreichtum – sie glänzt viel mehr durch Echtheit, Lebendigkeit und Greifbarkeit. Die Geschichte lebt von Gefühlen, von der Nähe zu den Figuren und von einer Atmosphäre, die einfach auf ganzer Linie überzeugt. In Green Valley zu sein bedeutet Wohlfühlen, Idylle, Natur und ganz wunderbare Charaktere. Es bedeutet, den Alltag komplett vergessen und sich bedingungslos fallenlassen zu können. Von der ersten Sekunde an nimmt einen die Story in Beschlag, erwärmt Herz wie Seele gleichermaßen und tut einfach gut. Zugegeben, Überraschungen und Wendungen sind rar gesäht, aber das war zu keiner Sekunde ein Problem: im Gegenteil. Idyllisch und mit kaum Drama sticht die Geschichte aus der Masse an New Adult Romanen hervor, indem sie einfach viel lockerer und authentischer ausfällt. Endlich mal keine dramatischen Szenen, die man als Leser vollkommen überzogen findet. Endlich mal ganz normaler, aber abwechslungsreicher Alltag in einer der schönsten fiktiven Städtchen, in denen man sich nur aufhalten kann. Wir brauchen mehr von solchen bodenständigen, lebensechten Büchern! Und obwohl gar nichts atemberaubendes passiert, ist es ein regelrechter Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Jeder Plot sitzt genau da, wo er hingehört, jede Emotion ist perfekt transportiert und ausgearbeitet und jede Text-Passage stimmungsvoll insziniert und dargestellt.
Lilly Lucas hat mittels einfachen Elementen noch mehr Tiefgang, packende Momente und Charme eingebaut – allein wenn wir an die Kleinsten wie Ruthie und Liam denken, könnte man einfach dahinschmelzen. So goldig, so chaotisch und so herrlich erfrischend und witzig. Ich bin immer noch vollkommen gerührt von den beiden – ebenso wie von Elara und von Noah. Denn der Aspekt, den Noah ins Spiel bringt, weckte dann den kläglichen Rest Interesse, den es noch zu erübrigen gab; schließlich hing ich zuvor schon wie gebannt an den Seiten. Die Autorin entschied sich, dass Astronomie eine Rolle spielen soll und hat das fabelhft, überzeugend und verständlich einfließen lassen. Zum ersten Mal in meinem Leben fing ich an, mich für Planeten und den Himmel zu interessieren und nach der Geschichte von Kassiopeia, Prometheus & Co. und nach dem Sternbild meines Sternzeichens zu googeln.
Das Ende barg dann noch einmal eine kleine, wenn auch etwas vorhersehbare Überraschung: denn die Furcht, die man permanent empfindet während des Lesens, ist nicht unbegründet. Plötzlich gerät noch einmal alles in Schieflage und das Happy End, von dem die Leser träumen, rückt prompt in die Ferne. Ein sehr packendes, hoch emotionales Finale dieses dritten Bandes und der perfekte Abschluss für die Geschichte! Man hätte es schlicht nicht besser machen können.

Und da man aus dem Schwärmen ohnehin nicht mehr rauskommt, geht’s bei den Charakteren direkt weiter. Genau so wie Ryan und Lena, wie Izzy und Will und wie all die anderen, wunderbaren Persönlichkeiten aus Green Valley, bestechen auch Elara und Noah durch absolute Bodenständigkeit. Obwohl jeder für sich sein Päckchen zu tragen hat, sind sie herrlich normal und stets nachvollziehbar. Beide erreichen das Herz des Lesers, es fällt einem nicht schwer, mit ihnen mitzufiebern und mitzufühlen und sowohl Elara als auch Noah wurden mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet. Sie verfügen beide über den nötigen Tiefgang, um ihre Handlungs,- und Denkweisen zu verstehen und auch wenn manches auf den ersten Blick vielleicht „komisch“ erscheint – so sind sie eben. Während ich schon die anderen Figuren wahnsinnig lieb gewonnen hatte, setzen die beiden aus „New Dreams“ nochmal eins oben drauf. Elara, so liebenswert, humorvoll und echt, so sympathisch und erwachsen. Noah, so hilfsbereit und engagiert, so selbstlos und so ehrgeizig. In beiden schlummerte so viel mehr, als man auf den ersten Blick sehen konnte und die Entwicklung, die sowohl sie als auch er an den Tag legten, war definitiv „on point“ und schlicht nachvollziehbar. Wie schon angeteasert macht es einfach Spaß, sie zu begleiten. Sie brachten mich zum Lachen, zum Weinen, zum Seufzen, zum Bangen und vor allem zum Träumen. Danke an euch beide, dass ihr die Geschichte so sehr bereichert habt.
Nicht zu vergessen sind aber auch die Charaktere, die auf den ersten Blick nebensächlich erscheinen: Elara’s Grandma, Noah’s Familie, die anderen Bewohner von Städtchens: sie alle trugen ihren Teil dazu bei, dass diese Geschichte wieder so perfekt wurde. Was würde nur aus Green Valley werden, ohne das Ollys, das Diner, den Klatsch und Tratsch? Ich will es mir nicht einmal ansatzweise vorstellen.

FAZIT:
Mit „New Dreams“ liefert Lilly Lucas das nun dritte Highlight der Reihe. Eine bodenständige Geschichte, die Fernweh weckt, berührt, mitreißt und auf allen Ebenen überzeugt. Zwei herzensgute Figuren bereichern die ohnehin schon gefühlvolle, idyllische Handlung und hauchen ihr noch zusätzlich Leben ein. Ein absolutes Wohlfühl-Buch voller Atmosphäre, Herz, Charme und Witz. Wenn wir eins nach diesem dritten Band gelernt haben, dann ist es, das die Autorin einzigartig schöne Storys schreiben kann. Die Vorfreude auf Band 4 („New Horizons“ || 21.03.2021 ) ist damit grenzenlos.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Leider nicht das, was ich mir versprochen hatte

The Belles 2: Königreich der Dornen
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Wie schon in Band 1 birgt auch der Nachfolger einen wunderbar blumigen Schreibstil, der ein glasklares Bilder der Szenerien und Kulissen entstehen lässt. Mittels vielen Beschreibungen an den richtigen ...

Wie schon in Band 1 birgt auch der Nachfolger einen wunderbar blumigen Schreibstil, der ein glasklares Bilder der Szenerien und Kulissen entstehen lässt. Mittels vielen Beschreibungen an den richtigen Stellen taucht man als Leser regelrecht in die Geschichte ab und kann sich problemlos hineindenken. Und trotz der vielen Details kommt es zu keinen Verzögerungen, was den Lesefluss betrifft. Das Buch hat sich enorm schnell und leicht lesen lassen, konnte mitreißen und erinnerte stellenweise sogar mehr an einen actionlastigen Abenteuerfilm als an eine einfache Erzählung. Zugegeben, manchmal wäre vielleicht etwas weniger mehr gewesen, doch im Endeffekt rüttelte diese Tatsache nicht großartig am Gesamteindruck.
Gegliedert in sehr kurze, knackige Kapitel, die stets mit einem fiesen Cliffhanger endeten, animierten dazu, am Ball zu bleiben und das Buch nur schwerlich aus den Händen legen zu können.

Der Einstieg bereitete, wie schon befürchtet, ein paar Probleme. Da die Erinnerung an das Ende des ersten Bandes quasi komplett fehlte, brauchte es einige Zeit, ehe sich die Zusammenhänge wieder erschlossen und alles einen Sinn ergab. Erst dann fällt es einem auch wieder leichter, sich zurecht zu finden und mit den Hauptfiguren mitzufiebern. Die Handlung weist sehr viele Plots auf, das Erzähltempo ist sehr rasant gehalten und die Grundspannung dauerhaft spürbar. Es überrascht wirklich, wie viel innerhalb dieser Geschichte passiert und wie viel Action und Wendungen Dhonielle Clayton eingebaut hat. Allein die ganzen Ideen, die verschiedenen Ortlichkeiten und der Weg dorthin ist beeindruckend. Sie schaffte es auch problemlos, immer wieder zu überraschen, indem sie die Richtung der Handlung immer wieder änderte und so gleichzeitig verwirrte wie neugierig machte. Sie schreckt definitiv auch nicht vor schockierenden Ereignissen zurück und beweist so wirklich Mut. Gerade in Bezug auf die Sterberate in dieser Geschichte ist kaum noch Luft nach oben. Doch trotz allem, wollte der Funke einfach nicht recht überspringen. Ob es wohl an meinen Problemen mit Camille lag? Oder ob es schlicht der Tatsache geschuldet war, dass das Ende in gewisser Weise abzusehen war? Man weiß es nicht, doch jedes Mal, wenn ich das Buch weglegte, verschwendete ich keinerlei Gedanken mehr daran, was die Gruppe Flüchtender noch alles würde ertragen müssen, ehe sie ihr Ziel erreichten. Auch das erneute danach Greifen fiel mir zunehmend schwerer. Es schien jedes Mal so, als wäre ich mit Lichtgeschwindigkeit aus dem Geschehen katapultiert worden, nur um mich dann langsam und mühselig zurückkämpfen zu müssen. Dabei war es, wie schon gesagt, zu keiner Sekunde langweilig und es gibt, im Grunde nichts, was man bemängeln könnte – aber es fehlte schlicht an den nötigen Gefühlen, um mitzufiebern.
Das Ende bot dann den nächsten und wohl größten Kritikpunkt: einerseits sah man es bereits kommen, andererseits wurde es extrem übereilt und gehetzt abgewickelt. Zwar gab es mal einen kurzen Anflug von Feuerwerk, doch der verpuffte ganz urplötzlich und ließ mich völlig fassungslos zurück. Sorry aber sind der Autorin die Ideen ausgegangen? Wusste sie nicht, wie abhandeln? Es ist beinah ein Armutszeugnis, der Protagonistin eine Ohnmacht zu verpassen und die Auflösung einfach hinter ihren (und unserem) Rücken stattfinden zu lassen. Augen zu, Augen auf, alles vorbei. Echt schade, denn während die restliche Geschichte vor Plots und Twists nur so trieft, ist das große Finale eine bittere Enttäuschung.

Wie auch schon im Band 1 gab es gewisse Spannungen der Protagonistin gegenüber. Zu Beginn hegt man noch große Hoffnung, denn sie scheint endlich etwas reifer und nachvollziehbarer geworden zu sein! Doch nähert man sich dem zweiten Drittel, muss man einsehen, dass das nichts weiter als Wunschdenken war. Camille ist noch immer recht kindlich und handelt zu unbedacht. So manche Reaktion und Aktion ihrerseits traf bei mir auf komplettes Unverständnis. Ständig war da dieses Bedürfnis, dieses Mädchen mal kräftig zu schütteln und ihr entgegen zu brüllen, sie solle sich jetzt mal zusammenreißen und nachdenken, bevor sie ihre Klappe aufmacht. So war sie einerseits also furchtbar nervig, doch ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte so gar nicht mit ihr mitgefiebert. Auf einer gewissen Ebene empfand ich sie als durchaus sympathisch, gar liebenswert und ihr Kampfgeist schlicht bewundernswert – aber gleicht das ihre negativen Eigenschaften wirklich aus? Das bliebt zu bezweifeln. Es hätte mehr Bedachtheit, mehr Reife und vor allem mehr Selbstbeherrschung bedurft, um sie richtig passend für die Geschichte zu gestalten – dann aber wiederum wären so einige Plots auf der Strecke geblieben. Schwierig abzuschätzen, ob es mit einer klügeren Hauptfigur überhaupt etwas geworden wäre mit der Rebellion.
Andere Charaktere, wie zum Beispiel Remy, Edel und Co waren hingegen recht sympathisch und angenehm gestaltet. Natürlich gab es wie immer mal liebenswertere mal weniger liebenswerte Figuren, doch im Großen und Ganzen überzeugten sie doch alle auf ihre Art und Weise. Besonders schön empfand ich das Wiedersehen mit lieb gewonnenen Persönlichkeiten wie den Modeminister zum Beispiel – oder die anderen Schwestern von Camille und Edel. Da war die Freude groß und die Eigenschaften derjenigen, die man ins Herz geschlossen hat, zogen sich auch durch diesen zweiten Band – sehr zu meiner Erleichterung.
Was leider überhaupt nicht überzeugte, war die Liebesgeschichte innerhalb des Romans. Die war schlicht und ergreifend unnötig und ruinierte so wirklich einiges. Das wiederum war dann aber wohl wieder Camille und ihrer Sprunghaftigkeit geschuldet – denn würde sie endlich mal wissen, was sie will, wäre es wohl gar nicht zu der Lovestory gekommen und der Handlung wäre einiges erspart geblieben. Nun denn. Leider waren die Figuren jetzt rückblickend betrachtet weniger überzeugend, als in Band 1. Schade.

FAZIT:
„The Belles – Königreich der Dornen“ von Dhonielle Clayton lässt leider so manche Wünsche offen und kann so nicht mit dem vorherigen Band der Reihe mithalten. Eine zickige Diva, die die Klappe nicht halten kann, als Protagonistin und ein wirklich bescheidenes Ende des Buches ruinieren den Lesespaß. Trotzdem komme ich nicht umhin, die Spannung und auch den Einfallsreichtum, sowie den blumigen, ausschweifenden Stil der Autorin zu loben. Einfach eine nette Unterhaltung, mit einigen Kritikpunkten. Wer Band 1 mochte und gern erfahren würde, wie es weitergeht, ohne dabei viele Ansprüche an den Tag zu legen, wird die Fortsetzung sicher auch interessant finden. Für mich leider aber zu weit weg vom Highlight, sodass ich nicht weiß, ob ich Band 3 (falls es einen geben sollte) überhaupt noch eine Chance geben möchte.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Deutlich ausdrucksstärker und tiefer als Band 1

Halte mich. Hier (Finde-mich-Reihe 2)
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Was schon im Vorgänger-Band ausgefallen ist, ist der wunderbar leichte, flüssige Erzählstil von Kathinka Engel. Sie schreibt sehr alltäglich, vollkommen unaufgeregt aber dennoch absolut bildhaft und vorstellbar. ...

Was schon im Vorgänger-Band ausgefallen ist, ist der wunderbar leichte, flüssige Erzählstil von Kathinka Engel. Sie schreibt sehr alltäglich, vollkommen unaufgeregt aber dennoch absolut bildhaft und vorstellbar. Die Geschichte liest sich wahnsinnig schnell, büßt dabei aber nichts an Atmosphäre ein. Die ist nämlich, genau so wie die Handlung ganz allgemein sehr intensiv und mitreißend. Die Autorin schafft es mit einer erstaunlichen Leichtigkeit, die Gefühle, die die Protagonisten empfinden, an den Leser zu transportieren und ihn so mitfühlen und mitfiebern zu lassen. Der stetige Wechsel der Sichten tut für die Geschichte so einiges, denn bringt er uns dazu, in beide Köpfe gleichermaßen blicken zu können.
Was mich sehr überraschte, war die Tatsache, dass es sich hier um zwei gänzlich neue Sprecher handelte. Die beiden aus Band 1 wurden durch Nina-Zofia Amerschläger und Moritz Pliquet ersetzt – was zwar im ersten Moment ein wenig ungewohnt wirkt, sich aber schnell gibt. Beide liefern 100% ab und machen einen tollen Job! Meines Erachtens nach passt Moritz Pliquet eine Spur besser zu Malik, als Nina-Zofia Amerschläger zu Zelda; aber das ist reine Geschmackssache. Sowohl der männliche Part als auch der weibliche Part liest sehr eingehend, mit vielen Tonlagen-Wechsel und verschiedenen Tempi. So wirken die spannenden Szenen noch rasanter und die emotional aufgeladenen Passagen noch intensiver und ergreifender. Kurz um: kurze Startschwierigkeiten, aber jetzt rückblickend fast eine Nuance stärker als ihre beiden Vorgänger.

Die Charaktere in diesem Band begeistern mindestens genau so sehr, wie die Figuren aus Band 1. Zelda und Malik unterscheiden sich auf den ersten Blick vielleicht nur recht wenig von dem Pärchen aus dem Vorgänger, doch spätestens als die Vergangenheiten ins Spiel kommen, spürt man förmlich, wie die Geschichte an Tiefgang gewinnt. Zelda scheint wie ein quirrliger Wirbelwind, der vor allem Spaß am Leben und die verrücktesten Ideen hat. Doch dass sich hinter dieser Fassade so vieles verbirgt, überrascht! Zelda stammt aus reichem Hause; darf nur studieren, wenn sie gewisse Auflagen erfüllt und muss sich dem Willen ihrer herrischen Eltern permanent beugen. Dieser goldene Käfig erweckt im Leser automatisch Mitgefühl und den Beschützerinstinkt gegenüber Zelda und mit ihr mitzufiebern lässt sich schlicht nicht verhindern. Ich mochte diese junge Frau, die ihr Herz auf dem rechten Fleck trug und stets für eine Überraschung gut war. Ihre lebensfreudige, aufgedrehte Art war regelrecht ansteckend und ihre Sehnsucht nach Freiheit beinah mit Händen greifbar. Während Tamsin und Rhys eine eher unterschwellige Entwicklung an den Tag legten, so war es bei Zelda das pure Gegenteil: sie kämpfte, verlor, stand wieder auf und kämpfte weiter. Sie wuchs mit jeder Seite weiter über sich hinaus und es war eine Freude, sie dabei beobachten und begleiten zu dürfen.
Mit Malik brachte Kathinka Engel dann schon eine von Haus aus interessante und zündstoffreiche Figur ins Spiel. Denn Malik ist dunkelhäutig und hat bereits seit Kindertagen darunter zu leiden. Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass sich die Autorin so sehr auf das Thema einlässt, doch sie hat Malik eine Stimme gegeben und ihn mittels einfachen aber unglaublich liebenswürdigen Charakterzügen zu einem potenziellen Book Boyfriend gemacht. Malik ist weder besonders selbstsicher noch weiß er um sein Aussehen – er vermittelt immer wieder den Eindruck, als wäre es noch ein absoluter Teenager und kein ausgewachsener, attraktiver Mann und das allein macht ihn enorm sympathisch. Doch auch sein gutes Herz, seine Loyalität der Familie gegenüber und seine Spontanität sprechen für ihn. Malik ist nicht perfekt, ebenso wenig wie Zelda, doch das haben die beiden auch überhaupt nicht nötig, um das Leserherz für sich zu gewinnen.
Natürlich spielen auch bekannte Gesichter wieder eine Rolle; wie zum Beispiel die Protagonisten aus Band 1; oder aber Amy, die die tragende Rolle in Band 3 spielen wird. Desweiteren treten aber auch neue Personen auf, die mal mehr, mal weniger sympathisch sind. Beispielsweise Zelda’s Eltern, die den Leser binnen Sekunden komplett auf die Palme bringen können. Eine große Abwechslung also, die jedoch allesamt authentisch ausgearbeitet und vorstellbar ausfielen.

Das Grundgerüst ist auch bei Band Nummer 2 wieder sehr bekannt und klischeebehaftet. Der Ablauf sehr vorhersehbar, die Idee an sich nichts, was einen umhauen könnte. Kennenlernen, verlieben, großes Drama, Happy End. Also exakt das, was wir schon im Auftakt der Trilogie vorgefunden haben. Doch wie bereits angeteasert, verbirgt sich hinter dem wunderschönen Cover und dem abgedroschenen Aufbau einiges an unerwartetem Tiefgang. Kathinka Engel hat sich auf ein sehr sensibles Thema eingelassen – nämlich auf Rassismus – und hat es meisterhaft geschafft, den steinigen Weg von dunkelhäutigen Menschen aufzuzeigen. Mit Malik hat sie einen sehr sympathischen, authentischen und greifbaren Charakter ins Rennen geschickt, mit dem man wunderbar leicht mitfiebern und mitfühlen kann; sodass das Interesse an der gesamten Geschichte gleich noch weiter anwächst. Denn wieder einmal sind die einzelnen Plots herrlich schön und unterhaltsam, wunderbar atmosphärisch und teilweise sogar richtig spannend und mitreißend gestaltet und dargestellt, sodass man über den allgemeinen Ablauf durchaus hinwegsehen kann. Zugegeben, die großen Überraschungen oder Wendungen gab es nicht zu finden, doch in Anbetracht der anderen Pluspunkte war das gar nicht nötig. Das Drama, das in Band 1 sehr „gewollt“ wirkte, empfand ich hier als deutlich echter und realistischer, einfach „zufälliger“, wenn man das so nennen mag. Keine überzogenen Reaktionen sondern wirklich nachvollziehbare Gründe, wieso plötzlich nicht mehr alles wundervoll ist.
Auch das Ende konnte sich sehen lassen; denn hier kamen tatsächlich noch die Überraschungen und die Wendung, die alles in ein anderes Licht rückte. Ein rund herum gelungenes Ende, das die Geschichte rund um Zelda und Malik gänzlich abrunden konnte und den Leser zufrieden und glücklich, aber auch neugierig auf Band 3 und somit das große Finale, zurücklässt.

FAZIT:
Der zweite Band der Trilogie von Kathinka Engel überracht bereits durch die Grundidee, nämlich die Rassismus-Thematik. Authentisch, echt und voller Leben umgesetzt, zum Teil schockierend, zum Teil schwer verletzend berichtet die Autorin über den Alltag und die Probleme eines dunkelhäutigen, jungen Mannes, der unschuldig im Gefängnis saß. Dementsprechend tiefgründig fällt der Roman auch aus, besticht jedoch gleichzeitig durch eine heimelige Atmosphäre, die Verrücktheit der weiblichen Protagonistin und einem angenehmen, bildhaften Stil. Keine Frage, auch Band 2 ist kein Highlight geworden, fiel aber doch spannender und überraschender aus, als Band 1.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Ein absolutes All-Time-Highlight ♥

Verity
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So wenig ich Colleen Hoover’s Geschichten bisher auch gemocht habe; eins muss man ihr einfach lassen: sie hat einen einzigartig guten Schreibstil. Schon die ersten Zeilen üben einen so gewaltigen Sog aus, ...

So wenig ich Colleen Hoover’s Geschichten bisher auch gemocht habe; eins muss man ihr einfach lassen: sie hat einen einzigartig guten Schreibstil. Schon die ersten Zeilen üben einen so gewaltigen Sog aus, dass man kaum noch von dem Buch wegkommt. Bildhaft, eingehend und atmosphärisch erzählt sie aus Lowen’s Leben und reißt den Leser mitten ins Geschehen hinein. Man taucht regelrecht ab, lässt sich komplett umhüllen und kann alles um einen herum vergessen; solange man nur erfährt, wie die Handlung weitergeführt wird. Dabei hat man stets ein glasklares Bild vor Augen, das einem Gruselfilm entsprungen hätte sein können. Doch selbst die Emotionen, die ebenfalls einen nicht unerheblichen Teil des Buches einnehmen, sind, wie sollte es auch sein, an Perfektion grenzend ausgearbeitet und transportiert. Jeder Satz saß genau da, wo er hingehörte, jedes Gefühl am eigenen Leib zu spüren und selbst die gewählte Erzähl-Form hätte nicht passender sein können. Die Ich-Perspektive bindet den Leser automatisch noch mehr in die Handlung mit ein und lässt ihn unausweichlich noch intensiver mitfiebern und mitfühlen.

Ein weiteres Highlight in diesem Buch waren die Figuren. Es gibt hier erstaunlich wenige davon, und trotzdem funktioniert die Geschichte problemlos. Wir durchleben das Ganze durch Lowen’s Augen, lernen sie immer näher kennen und erfahren so manch schockierendes Detail aus ihrer Vergangenheit. Fakt ist jedenfalls, dass sie nicht die Bilderbuch-Kindheit hatte, die man sich gewünscht hätte, doch im Endeffekt bietet das eben genau die Grundlage, die es braucht, um Lowen’s Charakterzüge zu erklären. Sie lebt sehr zurückgezogen, hat mehr Probleme als man bewältigen könnte und soll dann auch noch zu wildfremden Leuten ziehen um eine Thriller-Reihe fortzusetzen, die sie noch nicht einmal gelesen hat. Kein Wunder also, dass Zweifel das vorherrschende Gefühl ist. Dennoch hat Colleen Hoover diese Figur so lebendig dargestellt, so realistisch und authentisch, dass es für mich ein Leichtes war, mich in Lowen hineinzuversetzen. Sie ist sehr greifbar, dabei stets sympathisch und trägt ihr Herz am rechten Fleck. Ihre Entscheidungen waren stets nachvollziehbar, ebenso wie ihre Gedanken, Handlungen und Gefühle. Kurz um: es gibt schlicht nichts, was man an ihr kritisieren könnte. Sie war die perfekte Besetzung für diese Geschichte und verlieh der auch noch eine gehörige Portion Tiefgang.
Gleich verhielt es sich mit Jeremy. Ein eher bodenständiger Charakter, der auf den ersten Blick nichts besonderes ist. Doch lernt man ihn, und vor allem seine Geschichte erst einmal kennen, erlischt dieser erste Eindruck ziemlich schnell. Sein Schicksal ist beinah zu grausam, um wahr zu sein und zu sehen, wie er damit umgeht, ist erschreckend und bewundernswert gleichermaßen. Allgemein genoss er mein vollstes Mitgefühl und erreichte mich auf ganzer Linie. Er ist sympathisch, manchmal etwas mürrisch, aber stets authentisch und greifbar. Auch seine Handlungen und Gedankengänge waren immerzu nachvollziehbar und seine Emotionen, sofern er mal welche zeigte, sehr intensiv transportiert und echt.
Selbst die Antagonistin, Verity Crawford, hatte so viele interessante, vielfältige Charaktereigenschaften, dass sie stets ein gern gesehener Auftritt war. Dieses undurchschaubare, das sie an den Tag legte, brachte so viel Spannung, so viel Abwechslung und so viel Unduchsichtigkeit ins Geschehen.
Noch einmal alles zusammengefasst: vielfältige Charaktere mit den unterschiedlichsten Eigenschaften ergänzen sich wunderbar und sorgen für Abwechslung und Spannung – aber eben auch für große Emotionen.

Wenn ich die Charaktere bereits als Highlight bezeichnet habe, weiß ich ehrlich nicht, wie ich die Idee und die Handlung nennen soll. Colleen Hoover hat mit „Verity“ eine ganz neue Ebene erreicht und es lässt sich einfach nur unterstreichen, was so viele andere zuvor schon gesagt haben: es ist ganz anders, als alles, was man von der Autorin kennt. Es ist düster, es ist bedrückend, es ist herzzerreißend und es ist gruselig. Schon der Einstieg fesselte enorm, und spätestens als Lowen dann das Haus der Crawfords erreicht, legt die Spannungskurve eine senkrechte Steigung hin. Dabei ist die Handlung absolut undurchsichtig; man beginnt automatisch, zu zweifeln – erst an Lowen, dann an Jeremy und zuletzt an sich selbst. CoHo hat diese Geschichte so lebendig erzählt, dass ich mich oftmals selbst in diesem riesigen, unheimlichen Haus stehen sah und nicht mehr wusste, was ist real und was entstammt meiner Fantasie? Unerwartete Wendungen und einige mehr als gelungene Überraschungen sorgen für weitere Spekulationen und heizen die Spannung und die Neugier des Lesers weiter an.Allein der Grundgedanke ist schon bemerkenswert erfrischend, doch wie die Autorin das alles insziniert hat, ist phänomenal. „Verity“ zu lesen beschert nämlich nicht nur die Emotionen, die die Figuren empfinden, sondern gleichzeitig auch Fassung, – und Sprachlosigkeit, Entsetzen und Gräuel. Es treibt den Puls massiv nach oben, trocknet den Mund aus und verschingt einen mit Haut und Haaren! Das alles ist aber noch nichts im Vergleich zu der Auflösung, für die sich Colleen Hoover hier entschieden hat. Was bitte war das für ein spektakuläres Ende?! Die Ereignisse überschlugen sich; es passierte so vieles auf einmal und mit NICHTS davon hätte man auch nur ansatzweise gerechnet. Rundet es alles Geschehene ab? Kann sein. Stellt es alles in Frage? Möglich. Will man mehr davon haben? Auf jeden Fall!

FAZIT:
„Verity“ von Colleen Hoover ist nicht nur ein Thriller, nicht nur eine Liebesgeschichte, nicht nur ein Gruselroman – es ist ein Erlebnis, das es in sich hat. Spektakulär spannend, auf ganzer Linie mitreißend und zu keiner Sekunde langweilig. Etwas völlig neues von der Queen der Emotionen, aber um Welten besser, als alles, was ich bisher von ihr gelesen habe. Aber, an dieser Stelle eine kurze Warnung: dieses Buch ist brutal, verstörend, herzzerreißend und macht einfach fassungslos. Es ist definitiv nichts für schwache Nerven – lasst euch da durch das Cover bitte nicht täuschen. Für mich als Thriller,- wie auch New Adult Fan aber die perfekte Geschichte. Highlight!

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Ein rundes Ende für die Trilogie

Silber – Das dritte Buch der Träume
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Auch in diesem dritten Band begeistert die Autorin wieder mit einem wunderbar spritzigen, humorvollen Schreibstil. Sie erzählt die Geschichte so alltäglich, voller Charme und Witz und kann trotz der Einfachheit ...

Auch in diesem dritten Band begeistert die Autorin wieder mit einem wunderbar spritzigen, humorvollen Schreibstil. Sie erzählt die Geschichte so alltäglich, voller Charme und Witz und kann trotz der Einfachheit ein klares, greifbares Bild der Geschehnisse erzeugen. Wieder einmal fällt es dem Leser nicht schwer, sich in die Handlung hinein zu denken und sich mittendrin zu fühlen. Und trotz des Humors büßt die Story nichts an Spannung ein; auch wenn es nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle für mich persönlich spielte. In meinen Augen lebt diese Reihe zur Gänze von der heimeligen Atmosphäre, den lustigen Dialogen und den kreativen Einfällen, die die Autorin hier einbringt.
Auch Simona Pahl macht wieder einen sensationellen Job. Doch im Grunde es ist wohl einfach ihrer jungen, authentischen Stimme zu verdanken, dass sie so gut zur Silber-Trilogie passt. Darüber hinaus begeistert sie aber auch durch unterschiedlichsten Tonlagen, perfekt platzierte Tempi-Wechsel und der Tatsache, dass sie jeder Figur etwas einzigartiges angedeihen lässt. Die Sprecherin allein lässt noch einmal einiges an Lebendigkeit und Authensität miteinfließen und zeigt so, dass es niemanden gibt, der es hätte besser machen können, als sie selbst.

In Sachen Charaktere gibt es nicht mehr allzu viel zu sagen. Das meiste ist bereits in vorherigen Rezensionen gesagt worden. So war es wieder mal eine große Freude, Liv und ihre Schwester, aber auch Grayson und Florence wieder zu treffen und noch ein letztes Mal auf einem ihrer Abenteuer begleiten zu dürfen. Vor allen Dingen war es wieder ein Genuss zu sehen, wie unterschiedlich sie alle doch waren. Diese große Vielfalt an Charakterzügen, an Vergangenheiten und dadurch entstandenem Tiefgang ist für eine solche Jugenbuch-Reihe definitiv überraschend ausgeprägt.
Liv ist als Protagonistin die perfekte Besetzung. Sie ist auf der einen Seite mutig, gewissenhaft und überaus sympathisch, gleichzeitig aber auch noch immer etwas unsicher, fast ängstlich und stellenweise sogar ein bisschen zu naiv für ihr Alter. Dieser Kritikpunkt über die 17-jährige Schülerin zieht sich schon von Band 1 durch die Trilogie, doch jetzt rückblickend hat Liv doch eine beachtliche Entwicklung an den Tag gelegt und konnte mich durchweg doch meistens zufriedenstellen, wenn nicht sogar begeistern. Sie kann überraschen, hat manchmal äußerst kluge Einflälle und ihre Kreativität stellt so leicht nichts in den Schatten. Kurz um: sie ist definitiv eine Sympathie-Trägerin mit dem Herz am rechten Fleck und eine große Bereicherung für die allgemeine Handlung.
Wer hier auch wieder eine tragendere Rolle zugedacht bekommen hat, ist die 13-jährige Mia – Liv’s Schwester. Schon in Band 2 übernahm sie so manche Vermittlungsarbeit und ein gern gesehener Auftritt innerhalb der Geschichte. Doch hier wird sie zunehmend zur Protagonistin an der Seite ihrer großen Schwester und das erfreut sicher den Großteil der Leserschaft. Mit ihrer gewitzten, einfallsreichen Art und ihrem kindlichen Humor begeistert sie auf ganzer Linie. Wahrscheinlich ist man wohl auch deshalb nicht so streng mit ihr, weil sie eben noch ein Kind ist; während man die anderen Figuren eher misstrauisch beäugt. Sie wirkt einfach immer süß und niedlich, um keine Ausrede verlegen und eindeutig nicht auf den Kopf gefallen. Sogar den ein oder anderen Überraschungsmoment hat sie auf ihrer Seite.
Weitere, tragende Figuren sind zum Beispiel der Stiefbruder der beiden Schwestern, Grayson. Ein attraktiver Good Guy, der das Herz jeder Leserin wohl im Sturm erobern wird. Ebenso wie Henry. Doch Florence, die Stiefschwester von Liv und Mia – mit ihr hatte man einen etwas holprigen Start; doch auch sie legt eine sichtbare Entwicklung an den Tag.
Besonders auffällig ist auch die Wandlung anderer Charaktere. Während man zu Beginn, und auch noch im zweiten Band eine klare Vorstellung davon hatte, wer auf der guten, und wer auf der bösen Seite steht, kann man sich im großen Finale der Reihe überhaupt nicht mehr sicher sein. Diese Undurchsichtigkeit brachte zusätzliche Spannung mit ins Spiel und lässt jede Form von Langeweile im Keim ersticken.

Der bereits in den Vorgängern angeteaserte Handlungsstrang rund um die Traumwelt in der sich Liv & Co. nachts regelmäßig treffen, wird hier im finalen Band nun fortgeführt und letztlich auch aufgelöst. In Band 1 keimt er langsam auf, wird eher unterschwellig durch den gesamten zweiten Band durchgezogen (obwohl sich dort sehr viel mit einem ganz neuen „Fall“ [wie ich es selbst genannt habe] beschäftigt wird – der aber eben auf das Finale hinarbeitet) und hier im dritten Band, nimmt er wieder den gewohnt großen Raum ein. Kerstin Gier hat hier noch einmal einiges eingebaut, mit dem man so nicht rechnet; sowohl auf der Spannungsebene als auch im Bereich Witz und Charme. Die Mischung aus Teenie-Alltag inklusive Schule, erste große Liebe, etc. und Fantasy-Aspekten ist ihr wunderbar gelungen und bringt jede Menge Abwechslung mit sich. Passiert nachts einmal nichts, weiß man direkt, dass einen in Liv’s Realität definitiv nicht langweilen wird. Von Hochzeit über Streit unter Mitschülern bishin zur großen Versöhnung ist jede Facette vertreten. Im Fantasy-Bereich schafft sie es problemlos, den Leser ans Geschehen zu fesseln und ihn zu animieren, selbst mitzurätseln. Sie führt uns bewusst in falsche Richtungen und erzeugt teilweise ganz banal eine Spannung, die sich sehen lassen kann. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ich eigentlich zu „alt“ für diese Trilogie bin, doch in Sachen Unterhaltung macht man Kerstin Gier einfach nichts vor.
Ich war von der ersten Seite der Trilogie bis zum Ende hin dauerhaft neugierig, wie sich schließlich alles auflöst und das allein spricht definitiv für die Reihe. Das Ende dieses Bandes ist ein mehr als würdiges Finale, das die gesamte Geschichte abrundet und den Leser zufrieden zurücklässt. Ein wenig mehr Action wäre zwar schön gewesen, war im Großen und Ganzen aber gar nicht nötig, um einen explosiven Abschluss zu erzeugen. Wunderbar einfallsreich und unterhaltsam, aber eben auch spannend und interessant verpackt.

FAZIT:
Auch der dritte und somit finale Band dieser Trilogie begeistert durch großartige Unterhaltung, die perfekte Portion Humor, Witz und Charme und jeder Menge Spannung. Zwar wieder kein absolutes Highlight (dafür fehlte es wohl mal wieder am alt bekannten Wow-Effekt) aber doch das wohl stärkste Buch der Reihe und das, mit den größten Überraschungen. Vielschichtige Charaktere, eine starke Handlung und der enorm mitreißende und packende Schreibstil von Kerstin Gier machen diesen All-Age-Roman mehr als lesenswert und zum krönenden Abschluss der Trilogie. Liv, Grayson, Mia und Co., ihr werdet mir fehlen.

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