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Veröffentlicht am 07.07.2023

eine schottische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs

Sturmjahre
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Der erste Teil der Sturmjahre-Reihe spielt in Schottland vom November 1917 bis Ende 1918.
Bonnie, die aus einer kleinen Stadt in Schottland stammt, arbeitet als Krankenschwester in London, wo sie die ...


Der erste Teil der Sturmjahre-Reihe spielt in Schottland vom November 1917 bis Ende 1918.
Bonnie, die aus einer kleinen Stadt in Schottland stammt, arbeitet als Krankenschwester in London, wo sie die vielen verletzten Soldaten versorgt.
Ihre Brüder sind ebenfalls im Krieg - bis sie eines Tages ihren Bruder Archie verpflegen muss, der mit einigen Kameraden eingeliefert wurde. Darunter ist auch Connor, der sofort von Bonnie fasziniert ist.
Doch die anderen Brüder sind noch immer fort, und Archie hatte doch versprochen, auf den jüngsten aufzupassen...

Mir haben besonders die lebendig dargestellten Lebensgewohnheiten aus der damaligen Zeit gefallen, sowie die schlimmen Zustände im Krieg, die schwere Arbeit der Ärzte und Krankenschwestern mit den schrecklichen Verletzungen, sowie die physischen und psychischen Probleme, die die Soldaten davongetragen haben, und wie die Familien versuchen, sich über Wasser zu halten.
Auch die Gründe, warum die Männer in den Kampf losgezogen sind, sind anschaulich beschrieben, v.a. eben anhand der Familie Dennon.
Die gut recherchierten und spannend in die Geschichte eingebrachten historischen Details, v.a. eben alles über den Krieg und danach die Spanische Grippe (die mich übrigens sehr an das aktuelle Corona-Virus erinnert hat), sind wundervoll und interessant dargestellt.

Die handelnden Personen sind allesamt sehr detailliert und lebendig ausgearbeitet; Bonnie ist eine sympathische, starke junge Frau, deren aktuelles Lebensziel die Hilfe der verletzten Soldaten ist; denn hier kann jede Hilfe gebraucht werden.
Der Charakter von Archie war für mich nicht immer verständlich, er war so sprunghaft in seinem Verhalten und auch sehr verschlossen, stur und ein typischer Macho.
Die Einbindung von Connor als Archies besten Freund und Kameraden hat mir gut gefallen, allerdings wurde das Geheimnis aus Connors Vergangenheit immer nur kurz angedeutet, und man erfährt es auch erst recht spät. Außerdem ist die Auflösung etwas klischeehaft und ich konnte sein Verhalten diesbezüglich nicht nachvollziehen.
Außerdem war, was die Liebesgeschichte zwischen Connor und Bonnie betrifft, mir zu viel Gesülze (v.a. von Seiten Connor).
Bonnies große Schwester Blair fand ich super, sie ist so geschäftstüchtig, lässt sich nicht unterkriegen, und durch ihre Tatkraft und Ideen sichert sie der Familie auch ein Einkommen nach dem Krieg.
Was mir nicht so gut gefallen hat, war, dass alle nicht offen und ehrlich miteinander reden.
Das Ende und die Auflösung um Connors Vergangenheit war etwas vorhersehbar, aber natürlich braucht so eine Geschichte ein Happy-End.


Fazit:
Der historische Aspekt und die mitreißende Schreibweise haben mich eindeutig überzeugen können; die Liebesgeschichte leider nicht so ganz.

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Putzfrauen undercover

Die Saubermacherin - wischen impossible
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Die Putzfrau Ioana, deren Agentur eigentlich eine Spionage-Agentur ist, wird beauftragt, den Burgtheater-Theaterregisseur Oskar Bydlinsky unter die Lupe zu nehmen, da dieser psychisch durchgeknallt ist, ...

Die Putzfrau Ioana, deren Agentur eigentlich eine Spionage-Agentur ist, wird beauftragt, den Burgtheater-Theaterregisseur Oskar Bydlinsky unter die Lupe zu nehmen, da dieser psychisch durchgeknallt ist, nachdem sein Manuskript scheinbar verändert wurde.
Nachdem sie ihm helfen konnte und er wieder zur Probe gehen kann, wird er jedoch in der Pause tot am Fuß der Festtreppe aufgefunden.
Ioana ermittelt under-undercover, gerät dabei in Gefahr, kann aber trotzdem die Schmetterlinge im Bauch für ihren Chef nicht unterdrücken. Und dann gibt's auch noch Familienprobleme...

Die Geschichte mit der Putzfrauen-Spy-Agency (PSA) fand ich total witzig; die Geschichte ist wie erwartet etwas skurril, aber sehr humorvoll. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und der oftmals schwarze Humor lässt einen oft auflachen.
Ioana schließt man von der erste Seite an ins Herz und fiebert mit ihr mit. Sie ist eine eigensinnige Frau mit starkem Willen und ich mag ihre Verkleidungskünste ;). Auch die anderen Charaktere sind lebendig ausgearbeitet.
Der Auftrag von Ioana ist zu Beginn etwas bizarr, doch die Ungereimtheiten in der Agentur, die die Suspendierung der Chefin nach sich zieht, sowie die Verschwörungen, die aufgedeckt werden, ergeben einen komplexen Fall, der irgendwann mal real sein könnte.
Auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Ioana und Ramesh war zauberhaft zu lesen.

"wischen impossible" ist der 2. Teil der Reihe um die PSA, kann jedoch problemlos ohne Kenntnis des Vorgängers gelesen werden.
Wien als Setting finde ich natürlich besonders toll, da ich viele Örtlichkeiten kenne.


Fazit:
Ein etwas skurriler, aber humorig-unterhaltsamer Wien-Krimi mit einer etwas anderen, taffen Protagonistin.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

konnte meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen

Refugium
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"Refigium" ist der Auftakt der Trilogie um die Schriftstellerin und ehemalige Polizistin Julia Malmros und den Hacker Kim Ribbing.
Julia soll die Fortsetzung der Millennium-Reihe schreiben und braucht ...


"Refigium" ist der Auftakt der Trilogie um die Schriftstellerin und ehemalige Polizistin Julia Malmros und den Hacker Kim Ribbing.
Julia soll die Fortsetzung der Millennium-Reihe schreiben und braucht dafür die Hilfe eines Hackers, um die Rolle der Lisbeth Salander authentisch formulieren zu können. Dabei kommen sie sich nicht nur näher, sondern beobachten auch einen Serienmord an Julias Jugendfreund Olof Helander auf dessen Terrasse sowie zwei Geschäftsmännern, samt Gattinnen. Nur Helanders 14jährige Tochter Astrid kann sich unter den Steg retten.
Julia und Kim ermitteln parallel zur Polizei, wobei Kims Hackerfähigkeiten natürlich außerordentlich viel helfen. Und beide begeben sich dabei natürlich in Gefahr...

Die Story ist so typisch skandinavisch-deprimierend; die Charaktere sind alle psychisch angeschlagen. Allen voran natürlich Kim, der aber auch wirklich schon schreckliches in seiner Kindheit und Jugend durchstehen musste. Trotzdem er so viel erleben musste, ist er überraschend normal geblieben, soweit das halt geht. Das macht ihn so sympathisch.

Ein etwas gehobener Schreibstil mit kurzen Sätzen, sehr kurze Kapitel, die abwechselnd aus Sicht von Julia und Kim erzählt werden, und kurze Einschübe aus Kims Kindheit zeichnen den Aufbau aus.
Mich hat nur etwas gestört, dass, wenn die Charaktere erwähnt werden (meist zu Kapitelbeginn), ständig der komplette Name genannt wird; also Vor- UND Nachname. Das kannte ich bisher aus keinem Buch; und wir Leser wissen doch nach der ersten Personenvorstellung, das Kim Ribbing und Julia Malmros die vollen Namen sind - und es gibt ja auch keine anderen Kims und Julias in dem Buch.

Vieles erinnert an die Figuren aus der Millennium-Reihe; nicht nur, dass Julia die Geschichte weiterschreiben soll; sonder sie ist ein weiblicher Mikael Blomkvist; und Kim eine männliche Lisbeth Salander.
Übrigens hätte ich die Liebesgeschichte zwischen Julia und Kim nicht unbedingt gebraucht, ich fand irgendwie nichts Prickelndes daran und konnte auch deren Anziehungskraft zueinander nicht ganz nachvollziehen. Als gute Freunde, ja. Aber als Liebespaar...
Auch wenn es interessant zu lesen war, gab es einige Längen, die charakterliche Darstellung der Figuren war mir fast schon ZU detailliert; und da der Bösewicht ja schon recht weit zu Beginn feststand und man quasi nur mehr dabei ist, wie Beweise gegen ihn gesammelt werden. Manche Action-Szenen haben zu sehr an Mission Impossible erinnert.
Auch wenn ich mir insgesamt mehr erwartet hätte, bin ich aufgrund des überraschenden Epilogs, der eine Art Cliffhanger ist, schon auf den nächsten Teil gespannt.


Fazit:
Ein typisch düsterer Schweden-Krimi mit viele Anspielungen auf die Millennium-Reihe, der sich langsam entwickelt, sich durch fast schon zu detaillierte Charakterbeschreibungen auszeichnet und einem auf den nächsten Band neugierig machenden Ende. Ich hatte mir trotzdem mehr Spannung und Sogwirkung erwartet.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

gelungener Auftakt der Reihe um Commissario Vito Grassi

Abschied auf Italienisch
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Commissario Vito Grassi lässt sich von Rom nach La Spezia versetzen, weil er im nahe gelegenen Ort Lévanto das Haus seines Vaters geerbt hat, mit dem er nur noch ganz selten Kontakt hatte.
Im Haus wird ...


Commissario Vito Grassi lässt sich von Rom nach La Spezia versetzen, weil er im nahe gelegenen Ort Lévanto das Haus seines Vaters geerbt hat, mit dem er nur noch ganz selten Kontakt hatte.
Im Haus wird er vom Mitbewohner seines Vaters Toni, der sich als Frau entpuppt, begrüßt, und entlarvt gleich an seinem ersten Tag einen vermeintlichen Unfalltod als Mord und findet am nächsten Tag eine Leiche auf seinem Grundstück im Olivenhain.
Grassi erkennt schnell: die Fälle hängen zusammen. Doch wie? Und wie hängt sein toter Vater da mit drin?

Die Schreibweise hat mir sehr gut gefallen, es ist alles sehr lebendig; die Beschreibungen der örtlichen Gegebenheiten sind detailliert, aber nicht ausufernd - im Gegenteil: man möchte sofort nach Ligurien fahren und die wunderschöne Gegend kennenlernen! Auch die ligurische Lebensweise und das Dolce Vita kommt sehr gut rüber!
Die Ermittlungsarbeit ist authentisch und die Auflösung real und nachvollziehbar.
Die Figuren sind lebendig und haben Ecken und Kanten, und Vito Grassi hab ich gleich in mein Herz geschlossen, ebenso seine junge Kollegin Marta Ricci. Bei Toni hat es etwas länger gedauert, weil sie so eine verschlossene Person ist.


Fazit:
Ein spannender Fall mit einem sympathischen Ermittler in einem wunderschönen Setting. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 28.06.2023

Humor, Romantik und Krimi auf Sylt

Liebe oder Eierlikör
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Anfangs musste ich erst in die Geschichte reinfinden, denn das Verhalten von Ernst Mannsen und die Vehemenz, mit der er sich reinsteigert, konnte ich so gar nicht nachvollziehen und fand die ganze Situation ...

Anfangs musste ich erst in die Geschichte reinfinden, denn das Verhalten von Ernst Mannsen und die Vehemenz, mit der er sich reinsteigert, konnte ich so gar nicht nachvollziehen und fand die ganze Situation einfach zu drüber.
Nur weil eine ihm locker bekannte Dame plötzlich Lippenstift trägt, ist er der Meinung, dass da was nicht stimmen kann. Das war für mich anfangs sehr unrealistisch, denn den meisten Menschen fällt es doch gar nicht auf, wenn jemand plötzlich Lippenstift trägt. Bzw. misst man sowas keine Bedeutung zu.
Nicht so Ernst. Aber ohne dessen Hartnäckigkeit, dem Lippenstift-Gate auf die Spur zu kommen, hätte sich die Geschichte nicht so humorig entwickeln können, wie sie dann zum Glück noch geworden ist.

Ernst, der keine Ahnung von der modernen Technik sowie Social Media etc. hat, lässt sich von seinem Enkel Mats nämlich ebenfalls zur Online-Dating-App "Liebe oder Eierlikör" anmelden, bei der schon viele andere Sylter Bewohner/innen dabei sind und wovon seine Frau Gudrun natürlich nichts wissen darf.
Und tatsächlich kommt er auch einem Verbrecher auf die Spur, dessen "Romance Scamming" bereits etliche Frauen (bzw. deren Geld) zum Opfer gefallen sind.

Ein weiterer spannender Handlungsstrang ist der des Unfalls am Bahnhof, der mich anfangs am meisten begeistert hat: Elvira fährt einen Radfahrer über den Haufen, weil sie einem Verkehrsrowdy in einem weißen SUV ausweichen muss. Sie kann diesen Mann nicht mehr vergessen, weiß jedoch nichtmal seinen Namen.
Diesen SUV mit dem Kratzer an der Seite sehen Ernst und seine Helferleins Hella, die sehr extrovertiert ist und sich schlussendlich auf die Lauer legt, um den Bösewicht zu überführen, sowie Martina von der Bank, die pragmatisch und eher zugeknöpft ist, immer mal wieder. Mich hat die Ermittlungsarbeit der Drei i in Sachen Love Scamming und Verkehrsrowdy überzeugen können.

Ernsts Suche nach dem Verbrecher, der Frauen das Geld abknöpft; Hellas Amor-Dienste in Sachen Elvira und insgesamt die klischeehaften Sterotype und die Situationskomik waren total humorig und unterhaltsam.
An die Stimme und Artikulation der Sprecherin musste ich mich erst gewöhnen; aber sie hat jedem Charakter stimmlich ein eigenes Leben eingehaucht.


Fazit:
Eine urkomisch-skurrile Geschichte über das Online-Dating im Alter und die Gefahren, die darin lauern; mit einem schrulligen Hauptdarsteller und großartigen Nebendarsteller/innen und einer großen Prise Sylt-Flair.

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