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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2021

Sie ist seine Nummer Neunzehn...

Nummer Neunzehn
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Larissa ist vor ihrem gewalttätigen Mann nach Hamburg in ein Frauenhaus geflüchtet und hat dort in Jessica eine gute Freundin gefunden. Nie wieder Gewalt, ist ihr Motto. Trotzdem hat sie noch immer Angst ...

Larissa ist vor ihrem gewalttätigen Mann nach Hamburg in ein Frauenhaus geflüchtet und hat dort in Jessica eine gute Freundin gefunden. Nie wieder Gewalt, ist ihr Motto. Trotzdem hat sie noch immer Angst vor Männern.
Doch sie merkt nicht, dass sie monatelang genauestens beobachtet wird. Bis er sie eines Tages schnappt. Sie wird seine Nummer Neunzehn.


Meine Meinung:
Die Spannung ist von der ersten Seite da! Zuerst lernt man den "Fleischer" kennen - Gänsehaut pur. Vor allem, als man liest, was er mit seinen Opfern anstellt: jede "spendet" ihm zwei Knochen, und das aus einem ganz speziellen Grund...

Larissas Angst vor Männern kann man aus den Seiten heraus fühlen und nachvollziehen. Jessica ist ihr eine gute Freundin und wichtige Stütze.
Man fiebert und trauert mit Larissa mit, denn ich fand - genauso wie sie - womit hat sie das verdient? Zuerst ein gewalttätiger Ehemann, vor dem sie endlich flüchten kann; und kaum hat sie ihr Leben und ihre Ängste wieder halbwegs im Griff, kommt sie in die Gewalt eines perfiden Entführers, der sie in eine kleine Zelle im Keller sperrt, ankettet, und dem sie alles nach dem Mund reden muss, weil er sonst austickt?! Einfach nur schrecklich. Sie entwickelt jedoch aus ihrer Angst heraus Kraft und Mut und das in einer glaubbaren Art und Weise, wofür ich sie bewundere.

Besonders gut hat mir gefallen, dass der Autor es geschafft hat, die kranke Psyche des Bösewichts gut auszuarbeiten; dessen Ringen als Jugendlicher zwischen seinem Drang zu töten und seiner Scham, da er weiß, dass er etwas Verbotenes begehen will. Hennings Innenleben ist so zwiegespalten dargestellt, dass man über die Gefühle zu ihm ständig schwankt. Einerseits hasst man ihn aufgrund seiner blutigen Taten und seiner Aggressivität, andererseits kommt er einem (später) so lieb und hilflos vor, dass man das Gefühl hat, ihn umarmen und beschützen zu müssen.
Perfide ist jedoch, wie er seinen Hund als Waffe einsetzt und ein grausames Spiel aus Belohnen und Bestrafen mit seinen Knochenspenderinnen spielt.
Mithilfe von falscher Freundlichkeit erkauft er sich das Vertrauen seiner Opfer, um ihnen so viele Infos wie möglich zu entlocken, um seine Entscheidung treffen zu können.
Als Henning endlich aus Larissa alle Infos rausholt, erfährt er jedoch etwas, das alles verändert; das hat mich ebenso wie ihn überrascht!

Das einzige, was mir nicht ganz so gut gefallen hat, war der Showdown am Schluss, denn ich finde es etwas unglaubwürdig, wenn ein Halbtoter plötzlich so schnell rennen kann... ;)
Ansonsten war ich positiv überrascht, wie es gelingen kann, den Spannungsbogen trotz nur drei handelnder Personen und weniger Tage Handlungszeit konstant aufrecht zu halten.


Fazit:
Ein fesselnder, mitreißender, blutig-psycho-Thriller, der Gänsehautfeeling verursacht und dem ich spannungsgeladene 4,5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Wie ein Dinosaurier Freude in das Leben eines kleinen Jungen bringt...

Der Weihnachtosaurus (Teil 1)
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Der kleine William Trudel, der bei einem Autounfall nicht nur seine Mama verloren hat, sondern seitdem auch querschnittsgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt, wünscht sich zu Weihnachten nichts sehnlicher ...

Der kleine William Trudel, der bei einem Autounfall nicht nur seine Mama verloren hat, sondern seitdem auch querschnittsgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt, wünscht sich zu Weihnachten nichts sehnlicher als einen echten Dinosaurier.
Wie gut, dass die Wichtel des Weihnachtsmanns eines Tages im Eis des Nordpols ein Ei entdecken, welches der Weihnachtsmann ausbrütet. Und daraus schlüpft - ein Dinosaurier: der Weihnachtosaurus!
William und der Weihnachtosaurus lernen sich in der Weihnachtsnacht aufgrund unerwarteter Ereignisse kennen und werden besten Freunde - und haben noch gemeinsam einige Abenteuer zu bestehen.


Meine Meinung:
Der Schreibstil von Tom Fletcher ist etwas überzogen, zu hochgespitzt, woran man sich erst gewöhnen muss; und auch die Inhalte waren mir teilweise zu übertrieben (damit meine ich die extrem gemeine und bösartige Brenda Pein sowie den aggressiven bösen Jäger)
Doch die Geschichte vermittelt wichtige Inhalte: Freundschaft, Hilfsbereitschaft, und dass man gut ist, so wie man ist!
Am Schluss gibt es natürlich ein Happy End! :)

Den Sprecher Simon Jäger kennen und lieben wir schon als Synchronisator aus verschiedenen Filmen, er hat eine angenehme Sprechweise, ein gutes Tempo und schöne Betonung.


Fazit:
Eine weihnachtliche Geschichte über Freundschaft; wie aus jemand Schlechtem ein guter Mensch wird; und wie man gemeinsam das Böse besiegen kann.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

ein chaotischer Hexenmeister aus dem finsteren Mittelalter erobert das 21. Jahrhundert

Merdyns magische Missgeschicke – Zaubern will gelernt sein!
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"Merdyn der Mächtige", der größte Hexenmeister (KEIN Zauberer!!) aller Zeiten, wird aus dem Mittelalter verbannt - sein Erzfeind Jeremiah Jerabo schickt ihn aber nicht für 7 Jahre in den Fluss der Verdammnis, ...

"Merdyn der Mächtige", der größte Hexenmeister (KEIN Zauberer!!) aller Zeiten, wird aus dem Mittelalter verbannt - sein Erzfeind Jeremiah Jerabo schickt ihn aber nicht für 7 Jahre in den Fluss der Verdammnis, sondern - weil er ihn loswerden will - in den Fluss der Zeit, wo er im 21. Jahrhundert landet. Und zwar im Wald beim englischen Örtchen Mountford, wo er auf Rosie und ihr Meerschweinchen Pupsie (der Name ist Programm!! ;) trifft.
Merdyn hat es in dieser komischen Neuzeit nicht leicht, denn es gibt unsichtbare Wände, Schadfons, Trinkschüsseln im Bad und sonstige seltsame Eigenheiten.
Und Rosie muss mit der wundersamen Sprache, dem schmuddeligen Äußeren und strengen Geruch von Merdyn zurechtkommen.
Doch Merdyn verspricht ihr, sie mit einem Sangeszauber zu belegen, der aus ihr die beste Sängerin der Welt macht, wenn er bei ihr unterkommen darf und sie ihm hilft, seinen größten Feind zu besiegen, um wieder ins Mittelalter zurückkehren zu können.

Der viele Wortwitz und überzogene Situationskomik im Monty Pyton Stil; das Chaos, das Merdyn verursacht; die Missverständnisse und Merdyns altertümliche Sprache machen dieses Buch zu einem humorigen Leseerlebnis!
Besonders witzig fand ich, als Merdyn Pupsies Gedanken mittels eines verzauberten Tannenzapfens hörbar machte. Pupsie ist einfach genial!!
Das Buch beinhaltet jedoch wichtige Botschaften: Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Zusammenhalt - auch bzw. gerade als Familie!! Dass man sich so akzeptieren soll, wie man ist; seinem Herzen folgen und nicht nur auf sich selbst schauen soll. Und vor allem sich nicht nur ständig süchtig mit dem Handy beschäftigen, sondern seine Mitmenschen aktiv wahrnehmen!
Und natürlich, dass das Böse niemals siegen wird!!

Einige detailreiche schwarz-weiß Illustrationen peppen die Geschichte auf und bringen einen nochmals zum Lachen.


Fazit:
Ein humorvolles, magisches und chaotisches Abenteuer mit einem mittelalterlichen Hexenmeister, einem schüchternen Mädchen und dessen redseligem Meerschweinchen im 21. Jahrhundert auf der Mission, den Erzfeind des Hexenmeisters zu besiegen, damit dieser wieder ins Mittelalter zurückkann.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

ein traumhaftes Island-Märchen

Doppel-Galoppel 1. Zwei wie Sonne und Wind
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Die Geschwister Fanndis und Jon besuchen Opa Valdis auf seinem Bauernhof in Island.
Opa Valdis erzählt den oft streitenden Geschwistern die Geschichte der beiden Islandpferde-Fohlen Kappi und Skoppa, die ...

Die Geschwister Fanndis und Jon besuchen Opa Valdis auf seinem Bauernhof in Island.
Opa Valdis erzählt den oft streitenden Geschwistern die Geschichte der beiden Islandpferde-Fohlen Kappi und Skoppa, die trotz - oder gerade wegen - ihrer Unterschiede beste Freunde werden, sich gegenseitig unterstützen und das Beste im jeweils anderen hervorholen.
Und das Abenteuer der beiden Fohlen ist so spannend, dass Fanndis und Jon sogar vergessen zu streiten...


Meine Meinung:
"Zwei wie Sonne und Wind" ist der Auftakt der Reihe um die beiden süßen Islandfohlen Kappi und Skoppa, die beide total unterschiedliche Charaktere haben. Der Hengst Kappi ist das kleinste Fohlen und sehr ruhig und wird deshalb von den anderen Fohlen gehänselt; und Skoppa ist ein stürmisches, wildes Stutfohlen, das Kappi sofort unter ihre Fittiche nimmt. Die beiden ergänzen sich toll, Kappi bremst Skoppas stürmische Art etwas, und Skoppa bringt Kappi Selbstvertrauen bei. Somit lernt Kappi über sich hinauszuwachsen und entwickelt zur richtigen Zeit jede Menge Mut.
Durch die unterschiedlichen Eigenschaften der beiden kann man sich gut in einen der Charaktere hineinversetzen.

Ganz besonders gefällt uns die Einteilung der Kapitel, abwechselnd zwischen "Fanndis & Jon" und den Kapiteln, in denen der Großvater die Geschichte über die beiden Islandfohlen erzählt. Also quasi eine Geschichte-in-der-Geschichte.
Die Kapitel haben eine gute Länge zum Vorlesen, und die Sprache ist manchmal etwas anspruchsvoll für Kinder ab 4, für die das Buch gedacht ist. Auch gibt es echt witzige Wortkreationen - zB "Vogelfohlen" (für ein Küken) - wie süß ist das denn bitte?! :D
Das Buch ist auch perfekt für Erstleser geeignet, denn die Schrift ist recht groß, und die Kapitel haben eine gute Länge für Leseanfänger.

Das Buch beinhaltet die wichtigen Themen Freundschaft, sich füreinander einsetzen, und ganz besonders Hilfsbereitschaft; weiters sich so zu akzeptieren wie man ist; und auch eine Prise Wohlfühlen, denn wie Opa Valdis die Geschichte erzählt, im Stall, und dazwischen mal Zimtschnecken essen.... einfach nur gemütlich.
Schön ist auch die Botschaft, dass die Geschwister von der spannenden Geschichte (und der Stallarbeit) so abgelenkt sind, dass sie aufs Streiten vergessen - und dass es sowieso vieeel schöner ist, wenn man sich gut versteht!
Und man lernt auch viel über andere Tierarten und Islands wunderschöne Natur.

Besonders schön und warmherzig sind die Illustrationen auf jeder Doppelseite; die Fohlen sind sooo niedlich gezeichnet, meine Tochter musste bei jedem Bild quieken und man kann nochmal visuell die Abenteuer der Fohlen nacherleben.


Fazit:
Ein wunderschönes isländisches Märchen über zwei Freunde, die unterschiedlicher nicht sein können, sich aber genau deshalb so gut ergänzen, über sich hinauswachsen und die Welt entdecken.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Teil 1 der Schule für Tag- und Nachtmagie: Noras Nachtmagie

Die Schule für Tag- und Nachtmagie, Band 1: Zauberunterricht auf Probe (magische Abenteuer von Zwillingen für Kinder ab 8 Jahren)
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Die Zwillingsschwestern Nora und Lucy Lichtblau sind ganz unterschiedlich: Lucy hat helle Locken, dunkle Haut und ist tagsüber putzmunter. Nora hingegen hat dunkle, glatte Haare, eine helle Haut und kann ...

Die Zwillingsschwestern Nora und Lucy Lichtblau sind ganz unterschiedlich: Lucy hat helle Locken, dunkle Haut und ist tagsüber putzmunter. Nora hingegen hat dunkle, glatte Haare, eine helle Haut und kann tagsüber kaum die Augen offenhalten, ist dafür des nachts total fit.

Im Reihenauftakt der Schule für Tag- und Nachtmagie stehen Nora und ihre Nachtmagie im Mittelpunkt.
Man erfährt alles über die Schwestern, dass ihre Eltern vor einigen Jahren verschwunden sind und sie seitdem bei Tante, Onkel und den Cousins wohnen; von den Eltern aber zu jedem Geburtstag eine Karte erhalten - und zwar punkt Mitternacht.
An ihrem 10. Geburtstag erhalten sie noch zusätzlich eine seltsame Einladung: zur Schule für Tag- und Nachtmagie. Lucy soll um 12 Uhr mittags kommen, Nora um 12 Uhr Mitternacht.

Die Geschichte beinhaltet natürlich viel Magie, denn Noras Unterrichtsfächer in der Schule für Nachtmagie sind (außer Mathe natürlich ;) ganz besondere: Schattenkunde, Sterndeuten, Traummagie, Duftkunde oder Schwarzsehen, das die Kinder mithilfe von Fledermäusen erlernen.
Es geht auch überall anders magisch zu: die Gegenstände im Zimmer der Direktorin schweben an der Decke, die Tische und Stühle in der Kantine schweben auf Wolken, und die Hängematten schweben ebenfalls unter der Decke.
Nora muss jedoch mithilfe von Lucy und zwei Mitschülern einige Probleme überwinden; hier ist besonders Tarek ein sympathischer, liebevoller und hilfsbereiter Freund, den muss man sofort ins Herz schließen.
In Noras Probezeit geht nämlich etliches schief; und wenn das so weitergeht, wird sie nicht an der Schule für Tag- und Nachtmagie aufgenommen. Wer ist da bloß Schuld daran und warum? Die Auflösung war für mich überraschend anders als gedacht.

Viele schöne schwarz-weiß Illustrationen untermalen das Gelesene; und besonders toll finde ich, dass das erste Nacht-Kapitel auf schwarze Seiten gedruckt ist.
Nun bin ich auf Lucys Geschichte in Band 2 gespannt und dass man hoffentlich erfährt, was mit den verschollenen Eltern der Zwillinge geschehen ist.


Fazit:
Magischer Reihenauftakt über zwei Schwestern und eine besondere Schule mit viel Geschwisterliebe, Freundschaft und Hilfsbereitschaft.

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