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Veröffentlicht am 13.12.2021

Der Nachtmann kommt

Die Nacht – Wirst du morgen noch leben?
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Als Hanna sich beim Joggens nachts im Wald verirrt, wird ihr größter Alptraum wahr.
Der Nachtmann überträgt live - er hält 5 Menschen in Glaszylindern gefangen, und jede Nacht wird einer von ihnen sterben, ...

Als Hanna sich beim Joggens nachts im Wald verirrt, wird ihr größter Alptraum wahr.
Der Nachtmann überträgt live - er hält 5 Menschen in Glaszylindern gefangen, und jede Nacht wird einer von ihnen sterben, wenn die Zuschauer nicht die von ihm gestellten Forderungen erfüllen.


Meine Meinung:
"Die Nacht" ist der zweite Teil um die Ermittler Inga Björk und Christian Brand, kann aber problemlos eigenständig gelesen werden, da der Fall in sich abgeschlossen ist und einige Infos über die Vergangenheit der Ermittler in die Geschichte eingestreut sind.
Allerdings muss ich sagen, dass ich mit beiden Ermittlern nicht warm geworden bin, ich beide nicht sehr sympathisch finde und deren Verhalten und ihre Taten auch oft nicht nachvollziehen konnte.

Jan Beck weiß es mit einem fesselnden Schreibstil zu packen, man fliegt nur so durch die Seiten; allerdings fand ich es nach einiger Zeit schwer meine Konzentration beizubehalten, denn es gibt unendlich viele verschiedene Handlungsstränge, die jedoch hilfreicherweise mit dem jeweiligen Namen der handelnden Person gekennzeichnet sind, wo man jedoch anfangs keine Ahnung hat, ob und wie diese Handlungen etwas miteinander zu tun haben.
Vor allem die Szenen um den 7jährigen Benjamin Sommer sind überhaupt nicht zuordenbar und verwirren. - Doch nach und nach laufen alle Handlungsstränge zusammen und alles ergibt Sinn, sogar mit einem roten Faden.
Leider konnte ich die Art der Morde nicht nachvollziehen, und diese aufwändige Inszenierung. Das hätte es nicht gebraucht, und ich fand es übertrieben. Allerdings hat mich die Auflösung dann total überrascht!!


Fazit:
Sehr eigenwillige Ermittler, spannender Plot, überraschende Auflösung. Leider mit anfangs verwirrenden komplexen Handlungssträngen, die erst nach und nach zu einem Ganzen zusammenfließen.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Sie ist seine Nummer Neunzehn...

Nummer Neunzehn
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Larissa ist vor ihrem gewalttätigen Mann nach Hamburg in ein Frauenhaus geflüchtet und hat dort in Jessica eine gute Freundin gefunden. Nie wieder Gewalt, ist ihr Motto. Trotzdem hat sie noch immer Angst ...

Larissa ist vor ihrem gewalttätigen Mann nach Hamburg in ein Frauenhaus geflüchtet und hat dort in Jessica eine gute Freundin gefunden. Nie wieder Gewalt, ist ihr Motto. Trotzdem hat sie noch immer Angst vor Männern.
Doch sie merkt nicht, dass sie monatelang genauestens beobachtet wird. Bis er sie eines Tages schnappt. Sie wird seine Nummer Neunzehn.


Meine Meinung:
Die Spannung ist von der ersten Seite da! Zuerst lernt man den "Fleischer" kennen - Gänsehaut pur. Vor allem, als man liest, was er mit seinen Opfern anstellt: jede "spendet" ihm zwei Knochen, und das aus einem ganz speziellen Grund...

Larissas Angst vor Männern kann man aus den Seiten heraus fühlen und nachvollziehen. Jessica ist ihr eine gute Freundin und wichtige Stütze.
Man fiebert und trauert mit Larissa mit, denn ich fand - genauso wie sie - womit hat sie das verdient? Zuerst ein gewalttätiger Ehemann, vor dem sie endlich flüchten kann; und kaum hat sie ihr Leben und ihre Ängste wieder halbwegs im Griff, kommt sie in die Gewalt eines perfiden Entführers, der sie in eine kleine Zelle im Keller sperrt, ankettet, und dem sie alles nach dem Mund reden muss, weil er sonst austickt?! Einfach nur schrecklich. Sie entwickelt jedoch aus ihrer Angst heraus Kraft und Mut und das in einer glaubbaren Art und Weise, wofür ich sie bewundere.

Besonders gut hat mir gefallen, dass der Autor es geschafft hat, die kranke Psyche des Bösewichts gut auszuarbeiten; dessen Ringen als Jugendlicher zwischen seinem Drang zu töten und seiner Scham, da er weiß, dass er etwas Verbotenes begehen will. Hennings Innenleben ist so zwiegespalten dargestellt, dass man über die Gefühle zu ihm ständig schwankt. Einerseits hasst man ihn aufgrund seiner blutigen Taten und seiner Aggressivität, andererseits kommt er einem (später) so lieb und hilflos vor, dass man das Gefühl hat, ihn umarmen und beschützen zu müssen.
Perfide ist jedoch, wie er seinen Hund als Waffe einsetzt und ein grausames Spiel aus Belohnen und Bestrafen mit seinen Knochenspenderinnen spielt.
Mithilfe von falscher Freundlichkeit erkauft er sich das Vertrauen seiner Opfer, um ihnen so viele Infos wie möglich zu entlocken, um seine Entscheidung treffen zu können.
Als Henning endlich aus Larissa alle Infos rausholt, erfährt er jedoch etwas, das alles verändert; das hat mich ebenso wie ihn überrascht!

Das einzige, was mir nicht ganz so gut gefallen hat, war der Showdown am Schluss, denn ich finde es etwas unglaubwürdig, wenn ein Halbtoter plötzlich so schnell rennen kann... ;)
Ansonsten war ich positiv überrascht, wie es gelingen kann, den Spannungsbogen trotz nur drei handelnder Personen und weniger Tage Handlungszeit konstant aufrecht zu halten.


Fazit:
Ein fesselnder, mitreißender, blutig-psycho-Thriller, der Gänsehautfeeling verursacht und dem ich spannungsgeladene 4,5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Wie ein Dinosaurier Freude in das Leben eines kleinen Jungen bringt...

Der Weihnachtosaurus (Teil 1)
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Der kleine William Trudel, der bei einem Autounfall nicht nur seine Mama verloren hat, sondern seitdem auch querschnittsgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt, wünscht sich zu Weihnachten nichts sehnlicher ...

Der kleine William Trudel, der bei einem Autounfall nicht nur seine Mama verloren hat, sondern seitdem auch querschnittsgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt, wünscht sich zu Weihnachten nichts sehnlicher als einen echten Dinosaurier.
Wie gut, dass die Wichtel des Weihnachtsmanns eines Tages im Eis des Nordpols ein Ei entdecken, welches der Weihnachtsmann ausbrütet. Und daraus schlüpft - ein Dinosaurier: der Weihnachtosaurus!
William und der Weihnachtosaurus lernen sich in der Weihnachtsnacht aufgrund unerwarteter Ereignisse kennen und werden besten Freunde - und haben noch gemeinsam einige Abenteuer zu bestehen.


Meine Meinung:
Der Schreibstil von Tom Fletcher ist etwas überzogen, zu hochgespitzt, woran man sich erst gewöhnen muss; und auch die Inhalte waren mir teilweise zu übertrieben (damit meine ich die extrem gemeine und bösartige Brenda Pein sowie den aggressiven bösen Jäger)
Doch die Geschichte vermittelt wichtige Inhalte: Freundschaft, Hilfsbereitschaft, und dass man gut ist, so wie man ist!
Am Schluss gibt es natürlich ein Happy End! :)

Den Sprecher Simon Jäger kennen und lieben wir schon als Synchronisator aus verschiedenen Filmen, er hat eine angenehme Sprechweise, ein gutes Tempo und schöne Betonung.


Fazit:
Eine weihnachtliche Geschichte über Freundschaft; wie aus jemand Schlechtem ein guter Mensch wird; und wie man gemeinsam das Böse besiegen kann.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

ein chaotischer Hexenmeister aus dem finsteren Mittelalter erobert das 21. Jahrhundert

Merdyns magische Missgeschicke – Zaubern will gelernt sein!
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"Merdyn der Mächtige", der größte Hexenmeister (KEIN Zauberer!!) aller Zeiten, wird aus dem Mittelalter verbannt - sein Erzfeind Jeremiah Jerabo schickt ihn aber nicht für 7 Jahre in den Fluss der Verdammnis, ...

"Merdyn der Mächtige", der größte Hexenmeister (KEIN Zauberer!!) aller Zeiten, wird aus dem Mittelalter verbannt - sein Erzfeind Jeremiah Jerabo schickt ihn aber nicht für 7 Jahre in den Fluss der Verdammnis, sondern - weil er ihn loswerden will - in den Fluss der Zeit, wo er im 21. Jahrhundert landet. Und zwar im Wald beim englischen Örtchen Mountford, wo er auf Rosie und ihr Meerschweinchen Pupsie (der Name ist Programm!! ;) trifft.
Merdyn hat es in dieser komischen Neuzeit nicht leicht, denn es gibt unsichtbare Wände, Schadfons, Trinkschüsseln im Bad und sonstige seltsame Eigenheiten.
Und Rosie muss mit der wundersamen Sprache, dem schmuddeligen Äußeren und strengen Geruch von Merdyn zurechtkommen.
Doch Merdyn verspricht ihr, sie mit einem Sangeszauber zu belegen, der aus ihr die beste Sängerin der Welt macht, wenn er bei ihr unterkommen darf und sie ihm hilft, seinen größten Feind zu besiegen, um wieder ins Mittelalter zurückkehren zu können.

Der viele Wortwitz und überzogene Situationskomik im Monty Pyton Stil; das Chaos, das Merdyn verursacht; die Missverständnisse und Merdyns altertümliche Sprache machen dieses Buch zu einem humorigen Leseerlebnis!
Besonders witzig fand ich, als Merdyn Pupsies Gedanken mittels eines verzauberten Tannenzapfens hörbar machte. Pupsie ist einfach genial!!
Das Buch beinhaltet jedoch wichtige Botschaften: Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Zusammenhalt - auch bzw. gerade als Familie!! Dass man sich so akzeptieren soll, wie man ist; seinem Herzen folgen und nicht nur auf sich selbst schauen soll. Und vor allem sich nicht nur ständig süchtig mit dem Handy beschäftigen, sondern seine Mitmenschen aktiv wahrnehmen!
Und natürlich, dass das Böse niemals siegen wird!!

Einige detailreiche schwarz-weiß Illustrationen peppen die Geschichte auf und bringen einen nochmals zum Lachen.


Fazit:
Ein humorvolles, magisches und chaotisches Abenteuer mit einem mittelalterlichen Hexenmeister, einem schüchternen Mädchen und dessen redseligem Meerschweinchen im 21. Jahrhundert auf der Mission, den Erzfeind des Hexenmeisters zu besiegen, damit dieser wieder ins Mittelalter zurückkann.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

ein traumhaftes Island-Märchen

Doppel-Galoppel 1. Zwei wie Sonne und Wind
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Die Geschwister Fanndis und Jon besuchen Opa Valdis auf seinem Bauernhof in Island.
Opa Valdis erzählt den oft streitenden Geschwistern die Geschichte der beiden Islandpferde-Fohlen Kappi und Skoppa, die ...

Die Geschwister Fanndis und Jon besuchen Opa Valdis auf seinem Bauernhof in Island.
Opa Valdis erzählt den oft streitenden Geschwistern die Geschichte der beiden Islandpferde-Fohlen Kappi und Skoppa, die trotz - oder gerade wegen - ihrer Unterschiede beste Freunde werden, sich gegenseitig unterstützen und das Beste im jeweils anderen hervorholen.
Und das Abenteuer der beiden Fohlen ist so spannend, dass Fanndis und Jon sogar vergessen zu streiten...


Meine Meinung:
"Zwei wie Sonne und Wind" ist der Auftakt der Reihe um die beiden süßen Islandfohlen Kappi und Skoppa, die beide total unterschiedliche Charaktere haben. Der Hengst Kappi ist das kleinste Fohlen und sehr ruhig und wird deshalb von den anderen Fohlen gehänselt; und Skoppa ist ein stürmisches, wildes Stutfohlen, das Kappi sofort unter ihre Fittiche nimmt. Die beiden ergänzen sich toll, Kappi bremst Skoppas stürmische Art etwas, und Skoppa bringt Kappi Selbstvertrauen bei. Somit lernt Kappi über sich hinauszuwachsen und entwickelt zur richtigen Zeit jede Menge Mut.
Durch die unterschiedlichen Eigenschaften der beiden kann man sich gut in einen der Charaktere hineinversetzen.

Ganz besonders gefällt uns die Einteilung der Kapitel, abwechselnd zwischen "Fanndis & Jon" und den Kapiteln, in denen der Großvater die Geschichte über die beiden Islandfohlen erzählt. Also quasi eine Geschichte-in-der-Geschichte.
Die Kapitel haben eine gute Länge zum Vorlesen, und die Sprache ist manchmal etwas anspruchsvoll für Kinder ab 4, für die das Buch gedacht ist. Auch gibt es echt witzige Wortkreationen - zB "Vogelfohlen" (für ein Küken) - wie süß ist das denn bitte?! :D
Das Buch ist auch perfekt für Erstleser geeignet, denn die Schrift ist recht groß, und die Kapitel haben eine gute Länge für Leseanfänger.

Das Buch beinhaltet die wichtigen Themen Freundschaft, sich füreinander einsetzen, und ganz besonders Hilfsbereitschaft; weiters sich so zu akzeptieren wie man ist; und auch eine Prise Wohlfühlen, denn wie Opa Valdis die Geschichte erzählt, im Stall, und dazwischen mal Zimtschnecken essen.... einfach nur gemütlich.
Schön ist auch die Botschaft, dass die Geschwister von der spannenden Geschichte (und der Stallarbeit) so abgelenkt sind, dass sie aufs Streiten vergessen - und dass es sowieso vieeel schöner ist, wenn man sich gut versteht!
Und man lernt auch viel über andere Tierarten und Islands wunderschöne Natur.

Besonders schön und warmherzig sind die Illustrationen auf jeder Doppelseite; die Fohlen sind sooo niedlich gezeichnet, meine Tochter musste bei jedem Bild quieken und man kann nochmal visuell die Abenteuer der Fohlen nacherleben.


Fazit:
Ein wunderschönes isländisches Märchen über zwei Freunde, die unterschiedlicher nicht sein können, sich aber genau deshalb so gut ergänzen, über sich hinauswachsen und die Welt entdecken.

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