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Veröffentlicht am 10.12.2025

Ein Buch das Frühlingsgefühle weckt!

Botanic Hearts
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Wie wichtig sind freizugängliche öffentliche Einrichtungen für dich? Bisher habe ich mir selbst da nie wirklich groß Gedanken drüber gemacht. Den Park bei mir um die Ecke nutze ich gerne, aber die städtische ...

Wie wichtig sind freizugängliche öffentliche Einrichtungen für dich? Bisher habe ich mir selbst da nie wirklich groß Gedanken drüber gemacht. Den Park bei mir um die Ecke nutze ich gerne, aber die städtische Bibliothek? Dort war ich schon seit Jahren nicht mehr. In "Botanic Hearts" (übersetzt von Christiane Steen) geht es um Tansy, die Leiterin einer Bibliothek, und um Jack, den Manager eines Botanischen Gartens, die durch die Verwüstungen eines Hurricanes gezwungen sind, miteinander zu arbeiten. Denn beide sind sich bewusst: Ihre Einrichtungen sind essenziell für die Gesellschaft und müssen unbedingt erhalten und wiederaufgebaut werden.

Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass mich dieses Buch über so vieles nachdenken lassen würde. Aber das hat es. Durch dieses Buch habe ich ein völlig neues Verständnis dafür gewonnen, wie Gemeinschaft entstehen und funktionieren kann, welche Auswirkungen Katastrophen auf den Einzelnen und zugleich auf das Miteinander haben und wie Neopronomen sinnvoll verwendet werden. Und ich bin ehrlich: Das hatte ich bei so einem locker-leichten Buch einfach nicht erwartet.

Das Setting war wirklich eine 10/10! Wenn ich könnte, würde ich diesen Ort nachbauen. Genauso würde ich mir jede, wirklich ausnahmslos jede Figur aus diesem Buch in meinem Leben wünschen. Nicht nur Tansy und Jack wirken total lebendig, auch alle Nebenfiguren sind totale Mäuse, die alle ihre ganz eigene Geschichte haben. Die Liebesgeschichte - nicht zu schnell und perfekt spicy! Lediglich mit dem Schreibstil hatte ich ab und an etwas zu hadern. Da hatte es bei mir etwas gedauert, bis ich da reingekommen bin, und bis zuletzt brachten mich immer wieder einige Sätze zum Stolpern.

Für mich war das Buch tatsächlich eine totale Überraschung. Ich dachte nämlich, ich nehme einfach ein seichtes Buch in die Hand und lasse mich berieseln. Es war zwar auch eine cozy Geschichte, die mir jedoch wirklich nachhaltig so viel mehr mitgegeben hat, als ich es hier benennen könnte. Ich habe mir jetzt auf jeden Fall vorgenommen, meiner Bibliothek mal wieder einen Besuch abzustatten!

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Veröffentlicht am 26.11.2025

Gefühle so groß, dass sie kaum in Worte passen

Elf ist eine gerade Zahl
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Es gibt Situationen im Leben, in denen ist Elf eine gerade Zahl. Schlägt das Schicksal einmal zu, dann ist alles was wir bisher glaubten zu wissen völlig egal. So ergeht es auch Katja, welche dabei zusehen ...

Es gibt Situationen im Leben, in denen ist Elf eine gerade Zahl. Schlägt das Schicksal einmal zu, dann ist alles was wir bisher glaubten zu wissen völlig egal. So ergeht es auch Katja, welche dabei zusehen muss, wie ihre Tochter zum zweiten Mal an Krebs erkrankt. Im Fokus steht in "Elf ist eine gerade Zahl" dabei nicht die Krebserkrankung, sondern was diese mit einer Mutter-Tochter-Beziehung macht und was für eine Kraft Geschichten dabei haben können.

Das Buch war definitiv etwas völlig anderes. Neben der intensiven und bedrückenden Stimmung der Realität von Katja und ihrer Tochter Paula schwebte auch immer das Phantastische der Geschichte mit, die Katja ihr erzählt. Gerade diese Geschichte hat für mich dieses Buch besonders gemacht. Der Teil ist (ohne das zu werten) unscharf geschrieben und erfordert vom Lesenden Mitdenken. Sie ist vermutlich auf so unendlich vielen Weisen deutbar, dass es mit Sicherheit Spaß macht, sich über das Buch auszutauschen.

Der Schreibstil ist jedoch etwas ungewöhnlich, aber nicht schwer zu lesen. Gerade die Stimmungen und Gefühle, für die es oft keine Worte gibt, werden hier durch die Satzstrukturen deutlich. Da muss man wirklich auch einmal sagen - das ist eine bewundernswerte Arbeit!

Jedoch fiel es mir schwer wirklich einen richtigen Zugang zu dem Buch zu bekommen. Ich konnte die Stimmungen und Gefühle zwar sehen, hab mich jedoch stets wie eine Beobachterin von Außen gefühlt, als ob diese Welt unter einer Glaskuppel gefangen wäre. Vielleicht soll das auch genau so sein, doch damit es für mich ein wirklich gutes Buch gewesen wäre, hätte sich die Glaskuppel irgendwann öffnen müssen.

Trotzdem ist es natürlich ein gutes Buch, keine Frage. Es bietet vor allem einen intensiven Einblick in ein Schicksal, welches so viele Familien trifft. Und das macht diese Geschichte schlussendlich so besonders und vorallem lesenswert!

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Veröffentlicht am 21.11.2025

Oft braucht es nur wenige Worte...

Sorry, aber ich bleibe
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"Sorry, aber ich bleibe" ist nicht nur der Titel des Buches, sondern auch der Satz, der alles für Zeno verändert. Heftiges Mobbing seiner Mitschüler*innen sorgt dafür, dass er sich einfach nur verstecken ...

"Sorry, aber ich bleibe" ist nicht nur der Titel des Buches, sondern auch der Satz, der alles für Zeno verändert. Heftiges Mobbing seiner Mitschüler*innen sorgt dafür, dass er sich einfach nur verstecken will. Schließlich ist es eine Nachricht einer unbekannten Nummer, die ihn jedoch dazu bewegt, wieder an der Welt teilzunehmen.

Die Geschichte ist dabei komplett in Chat-Nachrichten bzw. E-Mails verfasst. Dadurch lassen sich die knapp 160 Seiten sehr schnell und leicht lesen. Dabei kommen aber weder die Story noch die Figurenzeichnungen zu kurz. Natürlich sind Zeno und die Unbekannte in Teilen etwas stereotyp, jedoch haben sie dafür ausreichend Facetten, damit sie trotzdem realitätsnah und lebendig wirken. Sie sind beide lebhaft und lassen durch ihre Art die doch sehr schweren Themen nicht bedrückend wirken, aber behandeln sie trotzdem mit dem notwendigen Ernst.

Ich würde mir tatsächlich wünschen, dass "Sorry, aber ich bleibe" (übersetzt von: Susanne Seidita) viele Jugendliche im Alter von 12–14 erreicht, da es wirklich eindringlich zeigt, was Mobbing, Ausgrenzung und Einsamkeit auslösen. Zugleich zeigt es aber auch die Möglichkeiten für Betroffene und Angehörige auf, wie man reagieren und helfen kann. Also, kurz gesagt: wichtig, bitte lesen (und vielleicht auch verschenken)!

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Veröffentlicht am 19.11.2025

Hallo, einen Dylan zum Mitnehmen, bitte!

Novel Haven - Match of Fate
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Es ist das erste Mal, dass ich nicht weiß, wie ich eine Rezension beginnen soll. Ich habe nämlich einfach keine Worte, die auch nur ansatzweise ausdrücken, wie sehr ich "Novel Haven - Match of Fate" geliebt ...

Es ist das erste Mal, dass ich nicht weiß, wie ich eine Rezension beginnen soll. Ich habe nämlich einfach keine Worte, die auch nur ansatzweise ausdrücken, wie sehr ich "Novel Haven - Match of Fate" geliebt habe! Der erste Band hatte mir schon so unendlich viel Spaß gemacht, der zweite Band hat dies aber bei weitem übertroffen!

Nataly war wirklich eine unglaublich sympathische und starke Protagonistin, die ich total gerne begleitet habe. Sie und Dylan haben wirklich eine Chemie, die einfach AHHHHHHH viel zu toll war. Enemies to Lovers vom Feinsten, mit vermutlich den witzigsten und zugleich knisterndsten Dialogen, die ich seit langem gelesen habe. Was sich zwischen den beiden entwickelt, war so feinfühlig geschrieben, wie ich es nur selten gelesen habe. Dylan ist aber auch wirklich ein Typ zum Verlieben!

Aber nicht nur die Dialoge haben überzeugt, sondern auch alles andere. Es wird einer ganzen Reihe von Themen Raum geboten, denen allen sehr empathievoll begegnet wird. Ich bin wirklich durch die Seiten nur so geflogen und habe die ganze Achterbahn der Gefühle miterleben dürfen.

Wie auch schon im ersten Band war auch hier das Gaming-Setting wieder 10/10 getroffen. Gerade die Szenen, in denen der E-Sport im Vordergrund steht, sind wirklich authentisch, aber auch verständlich geschrieben. Aber auch der Einblick in die weitere Entwicklung von dem Spiel Novel Haven kommt nicht zu kurz.

Was soll ich also abschließend sagen? Ich freue mich einfach ungemein auf den dritten Band!

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Veröffentlicht am 12.11.2025

Weil Liebe einfach passiert!

Was ihr wollt - die Graphic Novel nach William Shakespeare
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Ich bin tatsächlich eher ein Fan von Graphic Novels als von Shakespeare. Zugegeben, das Einzige, was ich von ihm bisher gelesen habe, war "Romeo und Julia". Und selbst das nicht freiwillig, sondern als ...

Ich bin tatsächlich eher ein Fan von Graphic Novels als von Shakespeare. Zugegeben, das Einzige, was ich von ihm bisher gelesen habe, war "Romeo und Julia". Und selbst das nicht freiwillig, sondern als Pflichtlektüre im Englischunterricht. Somit bin ich mit ein wenig Respekt in "Was ihr wollt" gestartet. Aber was soll ich sagen: Ich hatte beim Lesen einfach nur Spaß!

Die ursprüngliche Story ist wirklich einfach und leicht zugänglich aufbereitet. Das Erzähltempo ist dabei ziemlich schnell gehalten, weshalb ich den Graphic Novel auch in einem Rutsch durchgelesen habe. Es war also ein netter Lückenfüller für ein, zwei entspannte Stunden. Jedoch war mir die Storyline fast ein wenig zu gradlinig, was vielleicht auch einfach daran liegt, dass das Buch an sich einfach auch für meinen Geschmack etwas zu kurz war.

Was mich jedoch völlig überzeugt hat, waren die Zeichnungen. Die sind eher schlicht gehalten, aber trotzdem total atmosphärisch. Alle Charaktere haben dadurch total ihren Charme und wirken richtig lebendig. Das Visuelle hat den Spaßfaktor ordentlich in die Höhe getrieben. Aber auch gerade deswegen hätte ich mich total gefreut, wenn der Graphic Novel noch ein bisschen länger gewesen wäre.

Wer also nach einem tollen Weihnachtsgeschenk für eine Leseratte (ich würde sagen ab 12) sucht, wird sie hiermit sicher glücklich machen! Es ist definitiv mal etwas anderes, was dazu auch ein totaler Hingucker im Regal ist.

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