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Veröffentlicht am 20.10.2021

Eine tolle Ergänzung für Jane Austen Fans und die, die es werden wollen

Von ganzem Herzen ...
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Buch:
Das Cover ist einfach nur wunderschön gestaltet und passt hervorragend zu Jane Austen, ihre Zeit und ihren Büchern. Das Format an sich ist handlich, aber ich hätte es mir größer gewünscht. Warum? ...

Buch:
Das Cover ist einfach nur wunderschön gestaltet und passt hervorragend zu Jane Austen, ihre Zeit und ihren Büchern. Das Format an sich ist handlich, aber ich hätte es mir größer gewünscht. Warum? Dazu mehr im Fazit. Das Innere des Buches ist in Zeitabschnitte aufgeteilt, welche die Lebens-und Schaffensabschnitte Jane Austens zeigen bzw. jene Zeiten, in denen ihre Briefe verfasst wurden. Jeder Abschnitt beginnt mit einer kleinen Einleitung, welche irgendwie auch eine kleine Zusammenfassung ist. Generell wird das Buch unterstützt durch Bilder von Gemälden, Zeichnungen/Skizzen und Karten, die aus der jeweiligen Zeit stammen.

Inhalt:
Titel und Klappentext sind da ziemlich eindeutig, weshalb ich nichts Näheres dazu sagen werde. Zumal es auch recht viele Infos sind, die man erhält und nicht mal eben so zusammenfassen kann. Jeder Jane Austen Fan wird aber, meiner Meinung nach, Gefallen an dem Buch finden und eventuell auch Neues erfahren.

Fazit:
Zuerst muss ich erwähnen, dass mir bis zu diesem Buch keine und wenn, nur wenige, Briefe von Jane Austen bekannt waren und ich auch nicht wusste (oder ich hatte es einfach vergessen), dass es Bücher gibt, die ebenjene Briefe bereits inne haben. Erst am Ende dieses Buches erfuhr ich davon. Mein Fazit und meine Rezi basiert demnach auf das, was ich während des Lesens fühlte und dachte und auf den Inhalt des Buches, auf das meine Meinung basiert.

Grundsätzlich hat mir das Buch gut gefallen. Ich mag Jane Austen und ihre Bücher und habe damals „Stolz & Vorurteil“ als Inspiration für meine Abschlussarbeit genutzt, weshalb ich mich also schon einmal näher mit Jane Austen befasst hatte. Nichtsdestotrotz habe ich durch dieses Buch Infos erlangt, die mir bislang nicht bekannt waren. Zudem hat es mir eine andere Seite von Jane Austen gezeigt, die sie mir einerseits weiterhin hat sympathisch erscheinen lassen, aber andererseits auch Züge aufzeigte, bei denen sie mir ein wenig hochnäsig bzw. von sich eingenommen oder gar besserwisserisch vorkam. Schlimm finde ich es jedoch nicht, da jeder Mensch eben seine guten und schlechten Eigenschaften hat und es eben auch eine andere Zeit war, in der sie lebte. Interessant war es aber auf jeden Fall Jane Austen etwas näher kennenzulernen und einen anderen „Blick“ auf sie zu erhaschen.

Schriftstellerisch, also die Übersetzung von Jane Austens Briefen, den Einbau von Textstellen aus ihren Werken und natürlich auch die Worte der Autorin dieses Buches, waren angenehm zu lesen. Schon spannend, wie Jane Austen erlebtes in ihre Geschichten einbaute. Was ich mir jedoch gewünscht habe bei diesem Buch, war ein Stammbaum der Familie Austen, der zudem auch Nicht-Familienmitglieder aufweist. Vielleicht lag es auch an mir und meiner aktuellen Situation, aber ein Stammbaum mit all die, im Buch, erwähnten Menschen, wäre sehr hilfreich gewesen für mich. So viele Personen wurden erwähnt, dessen Namen auch mehrfach genutzt wurden, weil eben mehrere Menschen so hießen und Jane Austen ihre Charaktere in den Büchern ebenfalls damit ausstattete. Irgendwie konnte ich da nicht ganz mitkommen (eventuell fehlende Konzentration dank meines starken Eisenmangels) und war zeitweise echt verwirrt. Zwar wurde am Ende des Textes dann meist aufgeklärt, wer Wer war, aber grundsätzlich brachte es mir wenig, da ich ja den Abschnitt bereits gelesen und die Irritierung eingesetzt hatte. Eine Übersicht, wie bei einem Stammbaum, auf dem man jederzeit Zugriff gehabt hätte, wäre demnach von Vorteil gewesen. Für mich jedenfalls.

Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Gemälde, Zeichnungen, Karten, usw. Ich fand es schön zu dem geschriebenen einen Einblick zu bekommen, wie es zur damaligen Zeit dort ausgesehen hat und zu sehen, welche Landschaften und Ortschaften Jane Austen begangen und welche sie inspiriert haben. Aufgrund dessen muss ich der Autorin dieses Buches auch ein Lob aussprechen. Ich vermute, dass es sehr viel Zeit gebraucht hat, alles zu recherchieren und zusammen zu suchen. Vor allem, da es oftmals verschiedene Künstler sind von dem die Werke stammen. Gefallen haben mir natürlich auch all die Abbildungen der, zu der Zeit, getragenen Mode. Als Modedesignerin begeistert mich so etwas ja besonders und da die Zeit auch eines meiner liebsten ist, schaue ich mir solche Zeichnungen immer wieder gerne an und lasse mich auch gerne davon inspirieren. Leider gibt es aber eben auch zu diesen Bildern etwas Negatives zu sagen. Wie schon oben erwähnt, hätte ich ein größeres Format des Buches besser gefunden. Die Bilder würden dann alle etwas größer werden und die Chance bieten Details besser zu erkennen. Abgesehen davon hätte ich mir mehr Abbildungen von den Original-Schriftstücken von Jane Austen gewünscht. Der Aufbau des Buches war natürlich gut und schön anzusehen, aber ein Buch, das über Briefe von Jane Austen handelt, aber dann nur ein Original zeigt und sonst alles nur in übersetzter, schriftlicher Form wiedergibt, finde ich irgendwie schade. Gerade Originale faszinieren mich persönlich besonders stark. Eine Sache, die mich erheblich gestört hat bei diesem Buch ist, dass Karten und Bilder in der Buchmitte platziert wurden und ebenjene durch diesen Knick kaputt und es schwer machen es im Ganzen zu begutachten. Irgendwie ist das auch Respektlos dem Künstler/Ersteller gegenüber, die Werke derart zu verunstalten (Ja, ja- extreme Worte/Ansichtsweise, aber ich gehe davon aus, dass ich nicht die einzige bin, die das so sieht ;) ). Das Buchdesign und die Platzierungen hätten also meiner Ansicht nach, anders gestaltet werden sollen.

Was den Aufbau und das Buchdesign angeht- da habe ich ja schon einiges erwähnt. Aber das war noch nicht alles :P Das „Nachwort“, so nenne ich das mal, fand ich äußerst interessant. Zu erfahren, was und wo man heute noch etwas von Jane Austen sehen kann und auch die Quellenangaben- Das macht auf jeden Fall Lust darauf alles selber zu erkunden und mit eigenen Augen zu sehen und zu lesen. Gäbe es Brexit und Corona nicht, würde ich mich glatt in den Flieger setzen ;) Die vorherigen Publikationen zu Jane Austens Briefen werde ich hoffentlich auch früher oder später mal zu Gesicht bekommen. Interesse daran wurde auf jeden Fall geweckt.

Ein Kritikpunkt zu diesem Buch gibt es noch, wobei es natürlich auch wieder nur an mir liegen kann. Jedenfalls musste ich zeitweise eine Lesepause machen, weil ich bei dem Buch irgendwie ein paar Probleme mit den Augen bekam. Zuerst dachte ich, dass es eventuell an mir und meinen schlechten Augen liegt, aber mittlerweile vermute ich, dass es eventuell auch an der gewählten Schriftart liegt, die von gängigen Schriftarten in Taschenbüchern abweicht. Dazu noch der weiße Hintergrund… Wer weiß?! Die Texte waren jedenfalls für mich etwas anstrengend, was das Lesen betrifft (Optik, nicht Inhalt).

Auch, wenn es wieder einmal nach zu viel Negativem klingt hier in meiner Rezi, so möchte ich klar stellen, dass das Buch auf jeden Fall empfehlenswert ist für Jane Austen Fans. Wie bereits erwähnt, konnte ich dank des Buches Jane Austen, ihr Wesen, ihren Charakter und ihre Gedanken näher kennenlernen und vor allem, hat das Buch auch deutlich gemacht, wie Familienorientiert sie war und wie sehr sie Menschen, die ihr etwas bedeuteten, liebte und schätzte. Der Brief ihrer Schwester am Ende hat dann auch nochmal berührt und deutlich gemacht, wie wichtig Jane auch für andere war.

Und auch, wenn das Buch Jane Austen als Hauptfigur hat, so ist es weniger eine Biografie und mehr ein Buch, das den Menschen Jane Austen zeigt und das so, wie sie war, so wie sie fühlte, dachte, handelte und lebte. Ein Buch über eine clevere, weise, sympathische, fürsorgliche und familienorientierte Frau, die ihren eigenen Weg ging und ihr schriftstellerisches Talent der Welt nachhaltig zu Gute kommen lässt.

Wie gesagt- empfehlenswert für alle Jane Austen Fans und jene, die es werden wollen oder einfach interessiert daran sind mehr über einen Menschen aus einer anderen Zeit zu erfahren.

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Anders aber gut

The Comfort Book – Gedanken, die mir Hoffnung machen
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Wieder einmal beweist Matt Haig, warum er einer meiner Lieblingsautoren ist. Zwar unterscheidet sich das Buch diesmal vom Aufbau und Inhalt her von seinen anderen, aber das macht es nicht minder gut.

Aufgebaut ...

Wieder einmal beweist Matt Haig, warum er einer meiner Lieblingsautoren ist. Zwar unterscheidet sich das Buch diesmal vom Aufbau und Inhalt her von seinen anderen, aber das macht es nicht minder gut.

Aufgebaut ist das Buch, wie bereits zu Anfang vom Autor selber beschrieben, in mehreren Abschnitten/ Kapiteln, die wiederum in mehrere Teile aufgeteilt sind. Man kann das Buch beliebig lesen. Also kreuz- und quer oder eben durchgängig von Anfang bis Ende. Sollte man sich, wie ich, für letzteres Entscheiden, merkt man aber, dass sich im Grunde genommen ein roter Faden durchzieht und die Übergänge nahtlos verlaufen. Verpassen tut man aber nichts, wenn man ein „Kapitel“ mittendrin liest.

Der Schreibstil ist weiterhin klasse, ehrlich und informativ. Die vielen Zitate aus anderen Werken und von anderen Schaffenden, finde ich persönlich toll und teils auch inspirierend.

Was den Inhalt des Buches angeht… Es muss erwähnt werden, dass es sich hier natürlich um die Perspektive und die Erfahrungen des Autors handelt. Er beschreibt, was er durchgemacht, was ihm geholfen (Bücher, Musik, etc.) und was er aus allem gelernt hat. Man sollte sich dem bewusst sein und das Buch jetzt nicht als „Bibel“ oder Hilfestellung nehmen, wonach man lebt. Denn jeder Mensch ist individuell und das was bei ihm geholfen hat, muss nicht bei anderen genauso sein.

Größtenteils konnte ich mich auch bei diesem Buch in seinen Worten wiederfinden. Als jemand, die selber depressiv ist und Selbstreflexion betreibt und alles analysiert, war mir natürlich vieles bereits bewusst und nicht neu. Nichtsdestotrotz ist Matt Haig jemand, der alles endlich mal zu Papier gebracht hat und so eventuell ein paar Menschen zum Nachdenken anregen kann. Bei manchen Dingen stimme ich ihm zu, bei anderen Punkten jedoch nicht.

Was mich etwas an dem Buch gestört hat, war, dass es so wirkte, als würde Matt Haig für alle depressive sprechen. Und das ist eben nicht der Fall. Wie bereits gesagt, ist jeder Mensch individuell. Depressionen kommen in verschiedenen Varianten und Schweregraden, werden gerne mal von anderen Psychischen Problemen begleitet und sind vl. Aufgrund eines Traumas entstanden. Zudem gibt es eben auch Introvertierte, Extrovertierte und Ambivertierte Menschen und DNA, Charakterzüge und eventuelle körperliche Beeinträchtigungen spielen ja auch ein wenig eine Rolle (Das Geschlecht wahrscheinlich ebenfalls, da es nun einmal [leider] Unterschiede und unterschiedliche Anforderungen und Erwartungshaltungen gibt), wenn es um die Psyche geht. Gründe für Depressionen und generell psychische Krankheiten sind so unterschiedlich und vielfältig. Man sollte also seine Erfahrungen nicht verallgemeinern. Und das Thema „Einsamkeit“-da widerspreche ich ihm, da ich aus eigener Erfahrung sagen kann, dass man sich selbst eben nicht genug ist. Man benötigt mindestens eine weitere Person, die einem Liebe, Geborgenheit und Support bietet (Tier wäre auch möglich stattdessen). Ich hatte all das für über ein Jahr nicht und kann demnach sagen, dass man zwar mit sich selber leben kann, aber die Psyche dermaßen leidet, weil kein Austausch mit anderen stattfinden kann. Man verkümmert regelrecht. Da bringt es nicht „sich selbst genug“ zu sein.

Grundsätzlich stimme ich Matt Haig zu, dass jeder Mensch Acht auf sich geben und das tun sollte, was für einem das Beste ist, unabhängig davon, was andere meinen, sagen und denken. Doch muss ich hier auch anmerken, dass alles leichter gesagt ist, als getan. Natürlich wäre es toll in einer idealen Welt zu leben, wo jeder machen und leben kann, wie er/sie/es will, aber das ist in dieser Welt nicht möglich. Wir sind Sklaven der jeweiligen Staaten, müssen funktionieren und Steuern zahlen. Wir haben alle Pflichten und Regeln an die man sich halten muss, weil die Konsequenzen in Hunger, Leid, Obdachlosigkeit oder Knast enden könnte. Man muss sich also unterordnen und teilweise jemand sein, der man vl. nicht ist oder sein will. Man ist gewissermaßen abhängig von anderen. Dementsprechend kann ich auch hier Matt Haig nicht zustimmen. Leider ist es nicht möglich für jeden genau das Leben zu führen, das zu einem passt. Es freut mich aber, dass er es geschafft hat.

Natürlich gibt es einige Punkte im Buch, die wichtig sind und die ich genauso sehe, wie z.B.:

-Diese Welt ist zu oberflächlich und materialistisch eingestellt. Menschen sollten anfangen sich wieder mehr auf das wesentliche zu konzentrieren (Man selbst, die Familie, Mensch und Lebewesen generell, Werte, etc.)

-Selbstreflexion: In meinem Umfeld betreibt kaum jemand Selbstreflexion. Kaum jemand nimmt sich Zeit dafür und lebt einfach vor sich hin und von einem Moment zum Anderen. Alles ist schnelllebig. Das ist schade. Denn gerade Menschen, die mit sich im Reinen sind, die sich selber kennen und zu ihren Fehlern und Macken stehen, sind jene, die ich am liebsten habe. Menschen, die „echt“ sind und zu sich stehen und gelernt haben sich mit ihren Gefühlen und Gedanken auseinander zu setzen, sind meist auch jene, die sich in andere besonders gut hinein fühlen können.

- Versuche alles aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und bereue nichts, was geschehen ist. Selbst, wenn es negativ war und dich verletzt hat. Alles hat dazu geführt, dass man jetzt die Person ist, die man ist. Erfahrungen, egal ob positiv oder negativ sind wichtig für die Entwicklung. Man reift dadurch.

- Sei dir bewusst, was Worte und Taten anrichten können. Denke nach, bevor du handelst.

- Schäme dich nicht für deine Fehler und Macken. Menschlichkeit ist weitaus besser, als jemand, der andere und sich selbst belügt.

- Atme und nehme dir Zeit für dich

- Du hast nur ein Leben- verschwende es nicht damit andere zufrieden zu stellen und dir „Reichtum“ anzuhäufen, wofür du am Ende eh keinen Nutzen hast.

- Ein Fünkchen Hoffnung gibt es immer

- etc.

Matt Haig hat bereits vieles im Buch niedergeschrieben. Manches davon kann man annehmen und als Inspiration nutzen. Ich bin froh, dass Matt Haig vieles, was ich selber denke und fühle in Worte gefasst hat. Ich konnte mich wiederfinden und mit manches identifizieren. Nur ist dann bei mir halt das Problem, dass mir das Buch dadurch kaum einen Mehrwert bietet, weil mir alles bereits bewusst war. Ich hoffe aber, dass viele, die noch nicht an dem Punkt sind und noch nicht so viel Selbstreflexion betrieben haben dazu gebracht werden es zu versuchen oder es weiter betreiben. Es lohnt sich auf jeden Fall. Und eventuell bietet das Buch ein wenig Unterstützung dabei und regt zum Nachdenken kann. Doch, wie ich schon gesagt hatte- in diesem Fall sind es die Perspektive und die Erfahrungen von Matt Haig selber. Wie das eigene „Comfort Book“ dann aussieht und was es beinhaltet ist individuell.

Möglicherweise könnte man das Buch auch in der 10. Klasse oder in Psychiatrien einsetzen und durchnehmen. Einfach um das Bewusstsein zu schaffen für das, was zählt im Leben (keine Likes, kein Haufen Geld, etc.).

Schlussendlich kann ich sagen, dass ich trotz der wenigen negativen Aspekte, das Buch empfehlen würde. Größtenteils hat es mir ja schließlich gefallen.

Danke an Vorablesen.de, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte :)

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Veröffentlicht am 10.05.2021

So viele Fragen....

The Run 1: Die Prüfung der Götter
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Das Buch:

Das Buch beginnt mit einer Karte, die die Welt darstellt, in der sich die Geschichte abspielt. Man kann somit, wenn gewünscht, jederzeit nachgucken, wo die Charaktere sich gerade befinden.

Ansonsten ...

Das Buch:

Das Buch beginnt mit einer Karte, die die Welt darstellt, in der sich die Geschichte abspielt. Man kann somit, wenn gewünscht, jederzeit nachgucken, wo die Charaktere sich gerade befinden.

Ansonsten ist das Buch in Kapitel unterteilt. Geschrieben ist es hauptsächlich aus der Sicht der Hauptprotagonistin, aber zwischendurch kommen ca. eine Handvoll Kapitel aus der Sicht von Keeran, einem weiteren, wichtigen, Protagonisten.

Zu Beginn fast aller Kapitel gibt es ein „Symbol“/ eine Zeichnung und einen Teil der Hamza oder ein Vers. Die Hamza in diesem Fall ist, so wie ich es verstanden habe, ein Buch der Götter, worin dessen Geschichte erzählt wird.



Inhalt:

Sari ist eine junge Frau, die sich um ihre Familie sorgt und nun The Run antreten muss, nachdem sie volljährig wurde. Denn nur, wer The Run antritt und jede einzelne Prüfung besteht und überlebt, wird ein richtiger Teil der Gesellschaft, kann sich ohne Schleier zeigen, einen ordentlichen Job ausführen und gutes Geld verdienen. Zudem beweisen sie sich so vor ihrem Monarchen und den Göttern.

Doch für Sari ist alles nicht so leicht und doch kämpft sie, denn es gibt eine Person für die sie alles machen würde. Steine werden ihr in den Weg gelegt und schwierige Aufgaben ihr auferlegt. Aufgeben geht aber nicht und als dann unerwartet Hilfe kommt, scheint es besser zu laufen. Doch ist das wirklich so? Geheimnisse, „Magie“, verschwundene Erinnerungen und Entdeckungen zur Herkunft aller beteiligter und Intrigen, Hinterhalte und Verrat kommen nach und nach ans Licht. Wird Sari sich behaupten können? Wir sie überleben und die Personen, die ihr wichtig sind beschützen können? Wird sie herausfinden, wer sie wirklich ist? Und was hat Keeran mit ihr vor? Warum weicht er nicht von ihrer Seite?

Antworten findet man im Buch.



Fazit:

Grundsätzlich hat mir die Geschichte gefallen. Für mich war sie originell und hatte viel Potential, was aber nicht richtig ausgeschöpft wurde. Meiner Meinung nach hätte es 2 Bücher geben müssen. Es sind noch so viele Fragen offen, die unbeantwortet sind.

Das Buch müsste ich eigentlich noch einmal lesen, weil ich das Gefühl habe, aufgrund eines Todesfalles in der Familie und einigen Arztterminen, so manches vergessen zu haben. Aber möglicherweise lag es auch einfach am Buch. Wenn ich mir so andere Rezensionen durchlese, scheint es also nicht nur bei mir das Problem zu geben, dass einiges vom Inhalt nicht hängen geblieben ist.

Der Schreibstil gefiel mir soweit ganz gut. Er war flüssig und ich mochte, dass man nicht ewig an einer Szene hängen geblieben ist. Gleichzeitig, ist jede Szene aber auch zu schnell abgearbeitet worden. So ein Mittelding wäre ganz gut gewesen. Ein wenig mehr Tiefgang zwischen den Charakteren wäre auch nett gewesen. Die Weltenbildung und Fantasieelemente waren echt super, aber, wie ich schon erwähnte, blieb nicht viel hängen, weil so viel, so schnell passierte.

Die Charaktere waren vom Wesen her recht vielfältig für meinen Geschmack. Mal fand ich sie sympathisch und stark. Dann kamen Szenen in denen sie nervig waren und ich denen eine hätte klatschen können ;) Besonders die Szenen, in denen Sari immer jammerte, wie schlecht es ihr doch ginge, waren etwas unglaubwürdig, aber es ist eine andere Welt. Es sind andere Verhältnisse vorhanden -Körper reagieren da eventuell anders. Demnach kann ich das jetzt nicht negativ bewerten. Keeran war am interessantesten, da man ihn nicht so recht durchschauen konnte (Übrigens ist er mein Lieblingscharakter im Buch).

Was ich besonders gut fand, war, dass der Verlauf der Geschichte nicht vorhersehbar war. Sie war spannend und hatte Wendungen, die ich nicht erwartet habe. Das bringt def. Plus-Punkte bei mir, denn es ist eher selten der Fall, dass ich Aktionen, Gedanken, Reaktionen, etc. von Charakteren und der Story selber nicht vorhersehen kann. Dass die Autorin mich überraschen konnte- großes Lob.

Dass Götter ein wesentlicher Teil der Geschichte waren, hat mir gut gefallen. Gerade auch, weil es eben nicht dieses fanatische religiöse Gefasel mit sich brachte, sondern inhaltlich lediglich die Götter und deren Geschichte/Leben/Vergangenheit im Fokus standen und wie sie nachhaltig ihre Nachfahren und die Menschen prägten. Ich fand die Umsetzung interessant, zum Teil aber auch verwirrend, was aber, wie gesagt an meinen Umständen und der entsprechenden Vergesslichkeit liegen könnte. Eventuell ist beim 2. Mal lesen alles klarer.

Dass Sari die Prüfungen bestehen würde, war keine Überraschung. Die Umsetzung mochte ich dennoch.

Die Lovestory hätte für meinen Geschmack, etwas mehr Raum benötigt.

Das Ende hat mich ehrlich gesagt unzufrieden zurück gelassen. Ich habe die letzte Seite gelesen und dachte nur: „Wie jetzt? Das war´s schon? Hä????“ Generell rannte die Geschichte zum Ende hin. Gerade dieses Finale mit dem Monarchen hätte man so schön verpacken und beschreiben können. Man hätte das ganze richtig schön auskosten und episch darstellen können. Da hat die Autorin leider die Chance verpasst.

Und wie ich schon erwähnte, blieben bei mir etliche Fragen zurück (p.s.: enthält Spoiler):

1. Was stand in der kompletten Hamza? Wir haben ja nur Ausschnitte zu lesen bekommen.

2. Was hat es jetzt mit dem neuen Run auf sich? Waren die nicht von Anfang an eher gegen dieses Konstrukt? Warum liefert sich Sari jetzt wieder einen Run? Verstehe ich nicht.

3. Was ist mit Keerans Erinnerungen? Wird der König aufgetaut? Wenn ja, wann und können sie ohne Probleme die Erinnerungen zurückbekommen?

4. Was hat Keeran Tunis außer der Münze noch gegeben?

5. Tunis? Er wurde nur kurz erwähnt, aber sonst erfährt man kaum etwas von ihm. Hätte ihn gerne auch noch kennengelernt.

6. Wo ist Alishan? Was ist mir ihr geschehen? War sie beim Kampf? Wenn ja, dann waren doch alle Nachfahren vor Ort. Warum haben sich die 4 nicht verbündet und gegen den Monarchen gekämpft?

7. Was ist mit Jarrusch? Wie ist es ihm ergangen?

8. Haben Kerim und Jeri den Kampf überlebt?

9. Sari und Keeran. Wie leben sie jetzt? Ich brauche ein Epilog, einen Einblick in deren Leben und ihre Lovestory.

10. Ist Frieden eingekehrt? Wie leben die Menschen jetzt? Was gibt es jetzt für Regeln?

11. Was hat es mit den Symbolen/Zeichnungen auf sich? Dass ein Teil davon erklärt wurde, weiß ich, aber das ist nicht hängen geblieben. Wäre toll, wenn es dazu noch einmal einen Überblick geben würde. Auch zu den Motiven auf den Armen. Visuell meine ich- in Bildform mit Beschriftungen oder Ähnliches.

12. Warum hat der Monarch Sari so viele schwere Aufgaben gegeben und in Kauf genommen, dass sie bei einer der Prüfungen stirbt? Er hat sie doch gebraucht. Schließlich hieß es doch, dass ein Geschwisterteil den anderen braucht und die Macht verliert (oder so Ähnlich) wenn dem anderen Geschwisterteil etwas zustößt. Der König hätte mit Jarrusch nichts anfangen können ohne Sari-Oder erinnere ich mich gerade falsch?

...

Es kann natürlich sein, dass die Fragen im Buch beantwortet wurden und ich mich nur nicht erinnern kann. Meine Konzentration war gestört und deshalb kann ich einiges vergessen haben. Früher oder Später werde ich das Buch aber nochmal lesen und werde dann sicher sehen, ob ich immer noch der gleichen Meinung bin.



Im Grunde war das Buch aber gut. Es lieferte Spannung, eine gut ausgedachte Fantasiewelt, tolle Charaktere und unvorhersehbare Wendungen. Perfekt wäre es für mich gewesen, wenn oben genanntes entsprechend beantwortet und ausgearbeitet worden wäre. Aber ändern kann man das ja jetzt eh nicht mehr.



3,5-4 Sternchen gibt es von mir, weil das Ende mich dann doch eher unbefriedigt zurückgelassen hat.



Danke an Was liest du?, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Geeignet für alles und jeden :)

Edition Piepmatz: Seif dich ein, sagt das Schwein
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Diese Rezi werde ich diesmal etwas kurz halten, weil das Buch selber eben auch eher kurz gehalten ist, was ich aber nicht negativ auslege.

Das Buch selber ist sehr stabil und gut aufgebaut. Die Seiten ...

Diese Rezi werde ich diesmal etwas kurz halten, weil das Buch selber eben auch eher kurz gehalten ist, was ich aber nicht negativ auslege.

Das Buch selber ist sehr stabil und gut aufgebaut. Die Seiten sind dick und für kleine Grabbel-Finger demnach optimal. Gerade Babys und Kleinkinder können sich so nicht verletzen und sich an dünnen Seiten schneiden. Das Thema passt zum Titel und zieht sich komplett durch. Ich mag, dass die komplette Routine nacheinander darin aufgezeigt wird- Vom Zähne- putzen, über das Waschen und das Kämmen der Haare- und den Zwergen schon von Anfang an beibringt, wie eine gute Hygiene aussieht. Die Illustrationen dazu passen perfekt und sind niedlich. Der Text zur jeweiligen Szene ist kurz und verständlich. Weiterhin finde ich die abwechslungsreichen Farben, inkl. Symbole, die jede Szene aufweist, toll. Schließlich spricht es, meiner Meinung nach, auch wenn ich kein Profi bin in diesem Gebiet, entsprechende Reize an und lässt so auch noch mehr entdecken und die Beobachtungsgabe trainieren. Dass Tiere genutzt und Elemente spielerisch umgesetzt wurden (z.B. Pfütze= Spiegel), finde ich entzückend. Besonders auch, weil die Tiere immer zu zweit gezeigt werden- 1x Erwachsener, 1x Kind. Dass dabei keinerlei Rollenbilder oder Geschlechterspezifische Merkmale genutzt wurden, ist perfekt, meiner Ansicht nach. So kann die jeweilige Figur immer für diejenigen stehen, die gerade das Buch lesen. Sei es Mutter, Vater, Onkel, Tante, Schwester, Bruder, Tochter, Sohn, Oma, Opa oder wer auch immer. Es ist somit für alle gemacht.

Fazit: Im Großen und Ganzen ein tolles Buch für die Kleinen. Es macht Spaß, ist lehrreich und mit Sicherheit auch förderlich. Ich kann es nur empfehlen. Es geht nicht anders ;)

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Veröffentlicht am 09.02.2021

Super Kombi aus niedlich und lehrreich

Rabatz in Wabe 13
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Buch:
Das Buch ist in mehreren Kapiteln unterteilt, die nacheinander weg gelesen werden müssen. Jedes Kapitel steht für jeden Lebenstag der Made –vom Schlüpfen bis es zur Biene wird. Im Anschluss gibt ...

Buch:
Das Buch ist in mehreren Kapiteln unterteilt, die nacheinander weg gelesen werden müssen. Jedes Kapitel steht für jeden Lebenstag der Made –vom Schlüpfen bis es zur Biene wird. Im Anschluss gibt es noch einmal ein paar kleine Infos zu den Bienen.

Illustrationen unterstützen die Geschichte und stellen geschriebene Szenen bildlich dar.


Inhalt:
Der Klappentext ist da eigentlich ziemlich eindeutig, weshalb ich jetzt nicht mehr zum Inhalt verrate.


Fazit:
Ein super niedliches Buch, das zudem auch lehrreich ist. Es zeigt auf entzückende Weise auf, wie Bienen „geboren“ werden, sich entwickeln und leben (inkl. Bau von Waben) und was auch deren Lebenssinn ist.

Der kreative Einsatz von Dingen, die Bienen gerne ansteuern und von denen Bienen angelockt werden (z.B. Bienenstich), finde ich super. Ebenfalls das die kleinen Maden auch so typisches kindischen Verhalten hin und wieder aufweisen.

Der Schreibstil war angenehm, auch wenn das Buch eher für ältere Kinder geeignet ist und nicht, wie ich ursprünglich und irrtümlich gedacht hatte, für junges Publikum. Denn auch, wenn natürlich Bilder/Illustrationen drin sind, ist es kein Bilderbuch und die Vorlesezeit wäre recht lang. Ich glaube nicht, dass Kleinkinder (Bis 3/4 Jahre?) da die nötige Konzentration und das nötige Durchhaltevermögen für das komplette Buch aufbringen können und ob man das Buch splitten kann ohne, dass die Kiddies etwas von dem vorigen Geschehen vergessen, kann ich nicht beurteilen. Mein Neffe ist auch erst 6 Monate alt, weshalb ich das Buch an ihm jetzt, aufgrund des langen Textes, nicht testen konnte. In der Zukunft wird das Buch aber auf jeden Fall in den Einsatz kommen.

Die Illustrationen sind alle total niedlich und richtig gut gelungen. Sie geben der Geschichte das Gewisse etwas und stellen auch die amüsanten Szenen bildlich dar.

Was die Charaktere angeht- Mir kamen sie recht authentisch vor. Wenn man das denn so sagen kann bei Bienen /Maden ;) Die kleinen Maden, die alle Maxi so ein wenig als Anführerin sehen und sie kopieren sind irgendwie putzig, zeigen aber auch, dass man nicht alles mitmachen sollte, was andere tun. Maxi, die ihren eigenen Kopf hat und „Anders“ ist, als alle anderen fand ich sympathisch. Auch, weil sie ihre eigenen Gedanken und Ideen hatte und neugierig war auf die Welt. Das zeigt Kindern auch, dass man selber das machen sollte, was man für richtig hält und Mitläufer zu sein, nicht immer von Vorteil ist. Andererseits zeigt das Buch aber auch auf, was Teamgeist und Zusammenhalt bedeutet…..Unteramme Anne und die Bienenkönigin waren ebenfalls sympathisch und gerade Unteramme Anne hat mit ihrer emphatischen, offenen und fürsorglichen Art geglänzt. Oberamme Zora- irgendwie typisch mit ihrer strengen und „eingestaubten“ Art, die irgendwie immer nur am Meckern war, wenn alles nicht so lief, wie sie es wollte und erwartete. So eine Figur braucht man aber auch :P

Das Thema „Geburtstag“ war für die kleinen Maden ganz groß, weshalb sich das Buch natürlich auch darum gedreht hat. Nichtsdestotrotz fand ich eben auch alles, was nebenbei passierte wichtig. Das Schlüpfen aus den Eiern, die Infos zur Entwicklung und was die Bienen benötigen und was ihre Aufgabe ist und wie sie überleben können. Bienen sind schließlich wichtig und Kindern schon früh aufmerksam darauf zu machen ist notwendig.

Gewünscht hätte ich mir vielleicht nur noch, dass noch einmal darauf eingegangen wird, was die Bienen für die Welt bedeuten und warum sie für alle Lebewesen so wichtig sind. Auch der Umgang mit dem Menschen (Imker wurde zwar erwähnt, aber ihn, als Experten, kann man ja nicht mit den anderen Menschen vergleichen) oder besser gesagt, wie der Mensch mit ihnen umgehen sollte, um ihnen nicht zu schädigen, wäre vielleicht ganz gut gewesen. Eventuell auch noch Infos darüber, wie sie sich von Wespen und Hornissen unterscheiden. Aber, das alles hätte sicherlich das Buch gesprengt. Man könnte vielleicht Folgeteile machen- wer weiß.

Grundsätzlich fand ich das Buch aber gut und würde es auch weiter empfehlen.

Danke an Lovelybooks, dem Tulipan Verlag und dem Autoren Kai Pannen, dass ich Teil dieser Leserunde sein und das Buch lesen durfte

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