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Veröffentlicht am 06.10.2025

Etwas seicht

Drei Tage im Schnee
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Die Karrierefrau Hannah ist in Ihren Dreißigern und nimmt sich eine Wochenendauszeit in einem Haus am See. Während es heftig zu schneien beginnt, macht Hannah es sich gemütlich. Als dann noch ein kleines ...

Die Karrierefrau Hannah ist in Ihren Dreißigern und nimmt sich eine Wochenendauszeit in einem Haus am See. Während es heftig zu schneien beginnt, macht Hannah es sich gemütlich. Als dann noch ein kleines Mädchen auftaucht und mit ihr "hyggelige" Stunden bei Kakao und Keksen verbringt, setzt bei Hannah Entspannung ein und sie kann über ihr bisheriges Leben reflektieren. Was da zu Tage kommt, ist nicht immer positiv, und sie merkt, wie weit sie sich von ihren Träumen aus Kindheit und Jugend entfernt hat. Mit dem kleinen Mädchen Sophie verbringt sie unbeschwerte Stunden im Schnee und führt Gespräche über das Leben und den Sinn darin. Am Ende reist Hannah mit dem guten Gefühl sich wieder selber näher gekommen zu sein ab.
Drei Tage im Schnee von Ina Bhatter ist ein durchweg positives Buch und sehr schön geschrieben. Mir ist es an manchen Stellen allerdings etwas zu seicht. Und ich habe nicht wirklich etwas neues erfahren. Das Setting - ein Winterwochenende in einer gemütlichen Hütte am See - ist allerdings gut beschrieben und ich hatte tatsächlich Appetit auf heißen Kakao während des Lesens.

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Veröffentlicht am 16.09.2025

Chaotische Liebesgeschichte

Deep Cuts
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Mit ihrem Debütroman Deep Cuts nimmt uns die Autorin Holly Brickley mit in die Zeit zu Beginn der 2000er Jahre. Handlungsorte sind New York und Kalifornien, wo sich die Studenten Percy und Joe begegnen. ...

Mit ihrem Debütroman Deep Cuts nimmt uns die Autorin Holly Brickley mit in die Zeit zu Beginn der 2000er Jahre. Handlungsorte sind New York und Kalifornien, wo sich die Studenten Percy und Joe begegnen. Joe ist Musiker und schreibt seine eigenen Lieder. Percy dagegen ist eine gute Kritikerin und scheut sich nicht, Joes Lieder auseinanderzunehmen. Schnell ist klar, dass hier nicht nur zwei große Talente aufeinander treffen, sondern auch ein große Liebesgeschichte beginnt.

In Ihrem Nachwort zu Deep Cuts schreibt Holly Brickley, dass sie mit dem Buch eigentlich ihren eigenen Neid auf das Können von Musikern und Kreativen besiegen wollte. Denn die Geschichte von Percy und Joe ist nicht nur eine chaotische Liebesgeschichte, sondern auch ein Lehrstück über Talente, die sich oft auch nur im Miteinander entfalten können.

Durchsetzt mit viel Wissen über das Entstehen von Songs - das waren für mich leider die langweiligsten Parts - versucht die Handlung ein Lebensgefühl wiederzugeben, dem ich mich so nicht verbunden fühle. Vermutlich würde es leichter fallen, wenn man bereits einen Bezug zu den USA der damaligen Zeit hätte.

Unterm Strich hat mich dieses Werk nicht besonders gepackt. Nur das Ende war dann doch versöhnlich.

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Veröffentlicht am 12.09.2025

Intensives Buch

Spät am Tag
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Spät am Tag ist der Debüt-Roman von Kristin Vego, und ich finde ihn sehr gut gelungen. Wie mit einem leichten Pinsel malt Vego eine Liebesgeschichte, die bei mir den Eindruck eines Gemäldes hinterlassen ...

Spät am Tag ist der Debüt-Roman von Kristin Vego, und ich finde ihn sehr gut gelungen. Wie mit einem leichten Pinsel malt Vego eine Liebesgeschichte, die bei mir den Eindruck eines Gemäldes hinterlassen hat. In bunten Farben die Natur, neblig diffus die Szenen, in denen die Protagonistin Johanne auf ihr Leben, insbesondere auf die fast zwei Jahrzehnte mit ihrem Mann Mikael zurückblickt.
Johanne ist Schriftstellerin und zieht aufs Land in eine einsame Gegend. Sie mietet ein Zimmer im Haus von Mikael. Dieser ist Tischler und lebt mit seiner kleinen Tochter in einem schönen Haus auf einem großen Waldgrundstück. Mit auf dem Grundstück lebt in einem separaten Haus Mikaels Ex-Frau, die als Künstlerin arbeitet. Nach kurzer Zeit verlieben sich Johanne und Mikael und teilen den Alltag miteinander. Dazu gehört die Sorge für Mikaels Tochter Maren. Immer konfliktreicher werden die Begegnungen mit Marens Mutter. Die Liebe von Mikael und Johanne wird auf die Probe gestellt.
Kristin Vego hat einen zarten Schreibstil. Behutsam lässt sie Johanne auf die gemeinsame Zeit mit Mikael zurückblicken. Man spürt die Melancholie, die Johanne ergriffen hat. Das Buch hat nur knapp 150 Seiten, auf denen jedoch eine komplette Lebensgeschichte entfaltet wird. Das scheint mir eine große Stärke des Buches zu sein. Ich hoffe auf einige weitere Bücher von Kristin Vego.

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Veröffentlicht am 20.08.2025

Schöne Liebesgeschichte

Was du siehst
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Das Erstlingswerk von Laura Maaß "Was du siehst" habe ich in wenigen Tagen durchgelesen. Es "schnurrte" so vor sich hin. Nicht zuletzt, weil die Hauptpersonen und das Dorf, in dem die Handlung stattfindet, ...

Das Erstlingswerk von Laura Maaß "Was du siehst" habe ich in wenigen Tagen durchgelesen. Es "schnurrte" so vor sich hin. Nicht zuletzt, weil die Hauptpersonen und das Dorf, in dem die Handlung stattfindet, sehr warmherzig und bunt, also lebendig beschrieben wird.
Laura Maaß erzählt die Geschichte von Jule und Audi, die seit frühester Kindheit die engsten Freunde sind. Ende der 60er Jahre geboren, wachsen sie in in einem beschaulichen Dorf an der Elbe auf DDR-Seite auf. Aus der Kinderfreundschaft wird die erste große Liebe.
Jules Familiengeschichte birgt ein großes Geheimnis. Viele Jahre hatte ihre Mutter sie über Ihre Herkunft belogen. Mit dem Fall der Mauer beginnt nicht nur für die Dorfbewohner eine aufregende Zeit, sondern auch die Liebe zwischen Jule und Aldi wird auf eine Bewährungsprobe gestellt.
"Was du siehst" ist durch die flüssige Schreibweise und die liebevolle Beschreibung der Menschen, die in der Geschichte eine Rolle spielen, sehr gut lesbar. Allerdings passiert die meiste Zeit über nichts Spannendes. Alles plätschert vor sich hin. Erst relativ am Ende wird es ereignisreicher. Mich hat das Buch nicht überzeugen können.

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Veröffentlicht am 26.07.2025

Spannend bis zum Ende

Schattengrünes Tal
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Das Naturnähe symbolisierende Cover von Schattengrünes Tal hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemerkt. Ich hatte mir durch die beiden Vögel darauf zwar eine andere Geschichte erwartet, wurde aber nicht ...

Das Naturnähe symbolisierende Cover von Schattengrünes Tal hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemerkt. Ich hatte mir durch die beiden Vögel darauf zwar eine andere Geschichte erwartet, wurde aber nicht enttäuscht. Nachdem ich nun das Buch gelesen habe, machen die zwei Vögel (vermutlich jagt der eine den anderen ) absolut Sinn, was den Inhalt des Buches angeht. Kristina Hauff hat einen psychologischen Spannungsroman geschrieben, der mit jeder Seite weiter in die Dunkelheit führt.
Das Ehepaar Lisa und Simon lebt in einem Tal im Schwarzwald. Simon ist Förster, Lisa arbeitet in der örtlichen Tourist-Information und hilft zudem ihrem Vater im familiengeführten Hotel "Zum alten Forsthaus". Rund um dieses in die Jahre gekommene Hotel spielen sich dann auch die am Ende sehr dramatischen Ereignisse im "schattengrünen Tal" ab. Eine geheimnisvolle Fremde quartiert sich als einziger Gast dort ein und gewinnt schnell das Vertrauen nicht nur von Lisa und ihrer Familie, sondern auch von Lisas Freunden. Bis zur Auflösung des sich sehr früh abzeichnenden Dramas, muss man lesender Weise mit ansehen, wie sich Lisas Leben zu einem Albtraum entwickelt.
Kristian Hauffs neuer Roman ist an Spannung kaum zu überbieten. Als Lesende ist man Hauptfigur Lisa immer ein wenig im Voraus, was die Ereignisse und den Verdacht bezüglich des seltsamen Gastes angeht, und möchte Lisa eine Warnung zurufen. Geschickt baut sich die Geschichte auf, bis der erschreckende Höhepunkt erreicht ist. Am Ende ist nichts so, wie es am Anfang war. Mir hat dieses Lehrstück über Manipulation und trügerische Idylle wunderbar gefallen. Am Ende war ich froh aus dem dunklen Tal wieder ans Licht kommen zu können.

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