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Veröffentlicht am 14.11.2025

Wie man gut durch den Winter kommt

Wintern
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Nun ist sie wieder da: die dunkle Jahreszeit. Erst kommt der Herbst und dann unweigerlich der Winter. Und nicht wenige Menschen verfallen in einen "Winterblues" oder gar in eine Winterdepression. Niedergeschlagenheit ...

Nun ist sie wieder da: die dunkle Jahreszeit. Erst kommt der Herbst und dann unweigerlich der Winter. Und nicht wenige Menschen verfallen in einen "Winterblues" oder gar in eine Winterdepression. Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit bestimmen für viele Wochen den Alltag dieser Menschen. Wie gut, dass es die "Winterzeit-Mindset-Expertin" (Autorenporträt Klappentext) Kari Leibowitz gibt. Als promovierte Psychologin widmet sie sich in ihrer Forschung der Frage, inwieweit man mit der richtigen Einstellung zum Winter das persönliche Wohlbefinden verbessern kann und hat darüber das Buch "Wintern" verfasst.

"Wintern" ist eine Mischung aus persönlichem Erfahrungsbericht - nämlich Leibowitz Zeit in Norwegen - und Handlungsanleitung zum richtigen Umgang mit dem Winter. Es kommt als Taschenbuch mit wunderschönem Cover und einem soliden Quellennachweis daher. Die persönlichen Schilderungen machen das Sachbuch sehr gut lesbar. Die Autorin blickt zu den Nachbarn der nördlichen Länder dieser Erde und man ahnt es, was dort anders läuft: gemütlich machen, annehmen was ist und die richtige Einstellung finden.
"Wintern" ist ein schönes, lohnenswertes Buch für Menschen mit Winterproblemen. Ich empfehle es.

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Veröffentlicht am 09.11.2025

Ehrlich und tiefgründig

All the Way to the River
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All the way to the river – das neue, aus meiner Sicht geniale Werk der Autorin des Bestsellers Eat, pray love, ist ein schonungslos ehrliches, bedrückendes Werk über Abhängigkeit in all ihren Formen.

Elisabeth ...

All the way to the river – das neue, aus meiner Sicht geniale Werk der Autorin des Bestsellers Eat, pray love, ist ein schonungslos ehrliches, bedrückendes Werk über Abhängigkeit in all ihren Formen.

Elisabeth Gilbert beschreibt in ihrem Memoir die Geschichte ihrer an Krebs erkrankten Partnerin Rayya Elias. Rayya hat eine lange Sucht- und Leidensgeschichte hinter sich bevor sie an Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs stirbt. Bis zuletzt – all the way tot he river – ist Elisabeth Gilbert an ihrer Seite.
Aus all der Traurigkeit hat Gilbert ein bis zum Schmerz durchanalysiertes Selbstzeugnis auch ihrer eigenen Sucht abgelegt. Sie mutet dem Lesenden einiges zu, doch die brilliant und ehrlich geschriebenen Zeilen punkten mit einer Tiefe, die ich selten bei Autoren erlebt habe. Nicht nur sprachlich, auch inhaltlich inspiriert All the way to the River in jeder Hinsicht. Ein Lesehighlight in diesem Herbst.

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Veröffentlicht am 06.10.2025

Etwas seicht

Drei Tage im Schnee
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Die Karrierefrau Hannah ist in Ihren Dreißigern und nimmt sich eine Wochenendauszeit in einem Haus am See. Während es heftig zu schneien beginnt, macht Hannah es sich gemütlich. Als dann noch ein kleines ...

Die Karrierefrau Hannah ist in Ihren Dreißigern und nimmt sich eine Wochenendauszeit in einem Haus am See. Während es heftig zu schneien beginnt, macht Hannah es sich gemütlich. Als dann noch ein kleines Mädchen auftaucht und mit ihr "hyggelige" Stunden bei Kakao und Keksen verbringt, setzt bei Hannah Entspannung ein und sie kann über ihr bisheriges Leben reflektieren. Was da zu Tage kommt, ist nicht immer positiv, und sie merkt, wie weit sie sich von ihren Träumen aus Kindheit und Jugend entfernt hat. Mit dem kleinen Mädchen Sophie verbringt sie unbeschwerte Stunden im Schnee und führt Gespräche über das Leben und den Sinn darin. Am Ende reist Hannah mit dem guten Gefühl sich wieder selber näher gekommen zu sein ab.
Drei Tage im Schnee von Ina Bhatter ist ein durchweg positives Buch und sehr schön geschrieben. Mir ist es an manchen Stellen allerdings etwas zu seicht. Und ich habe nicht wirklich etwas neues erfahren. Das Setting - ein Winterwochenende in einer gemütlichen Hütte am See - ist allerdings gut beschrieben und ich hatte tatsächlich Appetit auf heißen Kakao während des Lesens.

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Veröffentlicht am 16.09.2025

Chaotische Liebesgeschichte

Deep Cuts
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Mit ihrem Debütroman Deep Cuts nimmt uns die Autorin Holly Brickley mit in die Zeit zu Beginn der 2000er Jahre. Handlungsorte sind New York und Kalifornien, wo sich die Studenten Percy und Joe begegnen. ...

Mit ihrem Debütroman Deep Cuts nimmt uns die Autorin Holly Brickley mit in die Zeit zu Beginn der 2000er Jahre. Handlungsorte sind New York und Kalifornien, wo sich die Studenten Percy und Joe begegnen. Joe ist Musiker und schreibt seine eigenen Lieder. Percy dagegen ist eine gute Kritikerin und scheut sich nicht, Joes Lieder auseinanderzunehmen. Schnell ist klar, dass hier nicht nur zwei große Talente aufeinander treffen, sondern auch ein große Liebesgeschichte beginnt.

In Ihrem Nachwort zu Deep Cuts schreibt Holly Brickley, dass sie mit dem Buch eigentlich ihren eigenen Neid auf das Können von Musikern und Kreativen besiegen wollte. Denn die Geschichte von Percy und Joe ist nicht nur eine chaotische Liebesgeschichte, sondern auch ein Lehrstück über Talente, die sich oft auch nur im Miteinander entfalten können.

Durchsetzt mit viel Wissen über das Entstehen von Songs - das waren für mich leider die langweiligsten Parts - versucht die Handlung ein Lebensgefühl wiederzugeben, dem ich mich so nicht verbunden fühle. Vermutlich würde es leichter fallen, wenn man bereits einen Bezug zu den USA der damaligen Zeit hätte.

Unterm Strich hat mich dieses Werk nicht besonders gepackt. Nur das Ende war dann doch versöhnlich.

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Veröffentlicht am 12.09.2025

Intensives Buch

Spät am Tag
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Spät am Tag ist der Debüt-Roman von Kristin Vego, und ich finde ihn sehr gut gelungen. Wie mit einem leichten Pinsel malt Vego eine Liebesgeschichte, die bei mir den Eindruck eines Gemäldes hinterlassen ...

Spät am Tag ist der Debüt-Roman von Kristin Vego, und ich finde ihn sehr gut gelungen. Wie mit einem leichten Pinsel malt Vego eine Liebesgeschichte, die bei mir den Eindruck eines Gemäldes hinterlassen hat. In bunten Farben die Natur, neblig diffus die Szenen, in denen die Protagonistin Johanne auf ihr Leben, insbesondere auf die fast zwei Jahrzehnte mit ihrem Mann Mikael zurückblickt.
Johanne ist Schriftstellerin und zieht aufs Land in eine einsame Gegend. Sie mietet ein Zimmer im Haus von Mikael. Dieser ist Tischler und lebt mit seiner kleinen Tochter in einem schönen Haus auf einem großen Waldgrundstück. Mit auf dem Grundstück lebt in einem separaten Haus Mikaels Ex-Frau, die als Künstlerin arbeitet. Nach kurzer Zeit verlieben sich Johanne und Mikael und teilen den Alltag miteinander. Dazu gehört die Sorge für Mikaels Tochter Maren. Immer konfliktreicher werden die Begegnungen mit Marens Mutter. Die Liebe von Mikael und Johanne wird auf die Probe gestellt.
Kristin Vego hat einen zarten Schreibstil. Behutsam lässt sie Johanne auf die gemeinsame Zeit mit Mikael zurückblicken. Man spürt die Melancholie, die Johanne ergriffen hat. Das Buch hat nur knapp 150 Seiten, auf denen jedoch eine komplette Lebensgeschichte entfaltet wird. Das scheint mir eine große Stärke des Buches zu sein. Ich hoffe auf einige weitere Bücher von Kristin Vego.

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