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Veröffentlicht am 14.12.2020

Smart Home und seine Gefahren

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Hendricks Verlobte Linda ist verschwunden. Obwohl nichts darauf hindeutet, ist Hendrick überzeugt, dass Linda entführt wurde. Die Polizei will nichts unternehmen, doch plötzlich steht Alexandra vor seiner ...

Hendricks Verlobte Linda ist verschwunden. Obwohl nichts darauf hindeutet, ist Hendrick überzeugt, dass Linda entführt wurde. Die Polizei will nichts unternehmen, doch plötzlich steht Alexandra vor seiner Tür, die ihre Hilfe anbietet. Sie ist bereits auf mehrere Fälle wie Hendricks aufmerksam geworden und hat eine ganz wichtige Tatsache herausgefunden: alle Verschwundenen wohnen in einem Haus mit Smart Home Ausrüstung.
Autor Arno Strobel beschäftigt sich viel mit Medien und technischen Entwicklungen, die unser Leben einfacher machen sollen. Dabei ergründet er jedoch jedes Mal die dunkle Seite des Luxus. So geht es in seinem Roman "Offline" beispielsweise um eine Gruppe von Menschen, die ein Digital Detox-Angebot wahrnehmen und sich abgeschottet auf einer verschneiten Berghütte wiederfinden. Ähnlich verhält es sich nun mit dem Buch "Die App". Smart Home und dessen Annehmlichkeiten schön und gut, aber was kann schlimmstenfalls passieren? Diese Frage scheint sich Arno Strobel auch gestellt zu haben und hat seine Figur Hendrick die Antwort spüren lassen.
Die Idee zum Buch fand ich super, deshalb ist es auch direkt in mein Regal gewandert. Die Umsetzung hat mir allerdings nicht sonderlich zugesagt. Das Thema hat unheimlich viel Potential, man kann damit wirklich viel spielen, aber ich fand, der Autor hat viel Potential liegen lassen. Zusätzlich zum Smart Home-Thema und der damit verbundenen Datensicherheit bearbeitet Arno Strobel ein anderes wichtiges Themengebiet, von dem ich aber nichts verraten möchte. Für mich haben die beiden Sachen eine sehr hohe gesellschaftliche Relevanz, haben in dieser Geschichte aber nicht zusammengepasst.
Ich habe von Anfang an keiner der Figuren vertraut, und das hat sich als richtig herausgestellt. Mir waren die ganzen Zusammenzutreffen viel zu zufällig, als dass nicht etwas dahinter stecken würde. Alle paar Kapitel stand jemand Neues vor Hendricks Tür und versorgte ihn mit Informationen. Und Hendrick vertraute auch allen sofort. Das schien mir doch etwas unrealistisch.
Abgesehen davon ist Hendrick keine schlechte Hauptfigur. Er ist intelligent, willensstark und möchte unbedingt seine Verlobte finden. Wir begleiten ihn durch die gesamte Geschichte und erleben alles, was er erlebt. Unterbrochen werden seine Kapitel immer mal von den Sichtweisen der "Opfer". Normalerweise stören mich solche Intermezzi nicht, aber hier haben sie mich wirklich aus der Story herausgerissen, und ich empfand sie als nicht notwendig. Wir haben keine zusätzlichen Informationen erhalten, sondern mussten am Leid der Figuren teilhaben.
Alexandra sowie die Kommissare Kantstein und Sprang haben mir an sich gut gefallen. Von den Charaktereigenschaften her waren sie clever durchdacht, auch wenn keiner der drei eine besondere Tiefe hatte. Trotzdem sind sie gute Ergänzungen zu Hendrick und seiner Geschichte. Allerdings waren ihre Beweggründe, die Gegenstand der Auflösung sind, tatsächlich vorhersehbar. Keines der Geständnisse hat mich in irgendeiner Weise überrascht.
Das Buch an sich ist für mich auch kein Psychothriller. Wenn ich Arno Strobel mit Sebastian Fitzek vergleiche, weiß ich ganz genau, wer mir eine Gänsehaut einbringen kann und wer nicht. Die Geschichte ist nicht übermäßig spannend oder ein Pageturner. Vielmehr werden die Aspekte in Dialogen totdiskutiert und mehrmals wiederholt. Ich hatte eher Schwierigkeiten, das Buch wieder aufzuschlagen als es wegzulegen. Schreibweise, Ausdruck und die Dialoge waren vollkommen in Ordnung, aber das Buch hat mich überhaupt nicht vom Hocker gerissen.
Manchmal ist es dann so, dass das Finale noch einmal aufregend wird und ich doch irgendwie Herzklopfen bekomme, aber auch das war hier nicht der Fall. Der Höhepunkt ist ganz einfach ziemlich schnell wieder vorbei.
Insgesamt habe ich mir von "Die App" mehr versprochen, als ich erhalten habe. Die Idee klang wirklich interessant und ich wollte wissen, was Arno Strobel daraus macht. Es steckt unheimlich viel Potential in der Thematik, aber leider war ich am Ende enttäuscht.

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Viel zu viel Drama

After love
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Tessas Vater ist in ihr Leben getreten. Neben allem anderen, das Tessa verarbeiten muss, kommt nun also auch ihr alkoholabhängiger Erzeuger hinzu. Hardin versucht immer noch, seine Gefühle und Gedanken ...

Tessas Vater ist in ihr Leben getreten. Neben allem anderen, das Tessa verarbeiten muss, kommt nun also auch ihr alkoholabhängiger Erzeuger hinzu. Hardin versucht immer noch, seine Gefühle und Gedanken zu ordnen. Tessa will nach Seattle ziehen, ob mit Hardin oder ohne. Er unternimmt alles, um sie davon abzubringen, doch nichts scheint jemals genug zu sein.
Tessa und Hardin haben wir mittlerweile kennengelernt. Ihre Beziehung ist genauso turbulent wie zuvor, ein ständiges Hin und Her, ohne die Hoffnung, dass die beiden es jemals hinkriegen. Nun kommen eben lebenswichtige Entscheidungen dazu. Wie wollen Tessa und Hardin ihr Leben verbringen? Kann Hardin Kompromisse eingehen, um Tessa entgegenzukommen? Und wie will Tessa mit ihrem Vater umgehen?
Das Buch beginnt schon aufregend mit dem Wochenendausflug von Hardings Familie. Es startet eigentlich entspannt, eskaliert aber ziemlich schnell. Dann dauert es eine ganze Weile, bis Tessa und Hardin sich wieder versöhnen. In diesem Zusammenhang haben mir Riley und Lillian sehr gut gefallen.
Die Abschiedsparty, auf die Tessa geht, hat mir fast das Herz gebrochen. Der Verrat und Tessas Zustand haben mir wirklich zugesetzt, was zeigt, wie sehr ich Tessa mittlerweile lieb gewonnen habe. Und dann wird sie auch noch von einer Person gerettet, von der ich es am wenigsten erwartet hätte. Also wir haben einige Wendungen in dieser Geschichte, die tatsächlich nicht ohne sind.
Nachdem Tessa nach Seattle zieht, beginnt sich ihre Beziehung zu bessern. Hardin versucht dieses Mal wirklich, ein besserer Mensch zu sein, sie telefonieren und kommunizieren miteinander und er besucht sie sogar. Aber Hardin wird auch immer psychotischer. Er ist auf jeden eifersüchtig und hält es nicht aus, nur für ein paar Stunden von Tessa getrennt zu sein. Inzwischen bin ich also nur noch genervt von Hardin und finde, Tessa sollte ihn aus ihrem Leben streichen. Seine ewigen Stimmungsschwankungen sind anstrengend und nervig. Er macht Tessa jedes Mal kaputt, setzt ihre Einzelteile wieder zusammen, und zerbricht sie nochmal. Und das immer und immer wieder. Und trotzdem richtet Tessa ihr Leben komplett nach Hardin. Sie meldet sich von der Arbeit ab, geht nicht zu ihren Vorlesungen und lässt sich vorschreiben, mit wem sie befreundet sein darf.
Was mich auch richtig nervt: Jeder, also wirklich JEDER Mann steht auf Tessa, das ist einfach zu viel. Zed oder Trevor als Verehrer hätten vollkommen gereicht, aber nicht alle auf einmal.
Im englischen Original hat das Buch 837 Seiten. Ich habe großen Respekt vor Anna Todd, dass sie sich immer wieder etwas Neues einfallen lässt, also es wird wirklich nicht langweilig. Andererseits ist es irgendwann einfach zu viel. Am Ende des Buches wusste ich nicht mehr, welche Szene in welchen Zeitabschnitt gehört. Hätte ich mir nebenbei keine Notizen gemacht, wäre ich vollständig verloren gewesen. Ich habe wieder das Hörbuch bei Storytel gehört. Von Elisabeth Louise bin ich wieder uneingeschränkt begeistert. Mit Shane East werde ich auch langsam warm, finde aber immer noch, dass er nicht zu Hardin passt.
Vom Ende habe ich so einiges erwartet, aber bestimmt nicht das, was letztendlich passiert ist. Anna Todd schafft es jedes Mal, ihre Bücher mit einem Knall zu beenden, das muss man ihr wirklich lassen. Es ist bewundernswert, wie Anna die ganzen Beziehungen gestrickt hat, aber ehrlich gesagt, habe ich keine Lust mehr. Mir ist es mittlerweile einfach zu viel Drama. Ich werde mir das vierte Buch noch antun, aber dann schließe ich mit der Reihe und mit Tessa und Hardin ab.

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Virgin Val erobert die High School

V is for Virgin
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Valerie ist eine ganz normale High School Schülerin. Doch nach der Trennung von ihrem Freund erfährt die ganze Schule, dass sie noch Jungfrau ist und das auch bis zur Ehe bleiben will. Anstatt ihr Leben ...

Valerie ist eine ganz normale High School Schülerin. Doch nach der Trennung von ihrem Freund erfährt die ganze Schule, dass sie noch Jungfrau ist und das auch bis zur Ehe bleiben will. Anstatt ihr Leben auf den Kopf stellen zu lassen, macht Val aus ihrer Not eine Tugend und aus ihrer Lebenseinstellung eine Kampagne. Dadurch wird der Rockstar und ehemalige Schüler von Vals High School Kyle auf sie aufmerksam und schreibt es sich auf die Fahne, Valerie ihre Jungfräulichkeit zu nehmen. Und Kyle lässt wirklich nicht locker.
Die Idee zum Buch ist großartig. Good Girl meets Bad Boy ist an sich nichts Neues, aber die Komponente der Jungfräulichkeit bringt ein anderes Element hinein und macht auf ein wichtiges Thema aufmerksam.
Der Anfang hat mir gut gefallen. Wir werden schnell in die Geschichte hineingeworfen und lernen in kurzer Zeit viele Charaktere kennen. Ich dachte, so hätten wir mehr Raum für die eigentliche Story. Aber dann stürmt so viel auf Val ein (ihre Kampagne, die Schmuckkollektion, die Vorträge), dass für eine Liebesgeschichte keine Zeit bleibt.
Valerie ist eine sehr starke Hauptfigur. Sie macht sich für ihre Überzeugung stark, sie setzt sich durch und sie ist intelligent und gefühlvoll. Trotzdem ist sie auch verletzlich und unsicher. Das ergibt ein realistisches Zusammenspiel ihrer Eigenschaften und macht sie extrem interessant.
Von Kyle war ich nicht überzeugt. Ich konnte mir vorstellen, dass er gut aussah, aber er hatte keine Tiefe. Er wechselte ständig zwischen verständnisvollem Zuhörer und arrogantem Rockstar. Wir erfahren nicht, was wirklich in ihm vorgeht oder was er für Val empfindet. Seine Liebe geht zu schnell und ist unrealistisch.
Insgesamt war die Beziehung zwischen Val und Kyle nicht authentisch. Es gibt keine Entwicklung der Gefühle, sie lernen sich überhaupt nicht kennen, haben nur wenige schöne Momente und in meinen Augen auch ein furchtbares Ende. Erst will Kyle nicht auf Val warten, dann hat er einen Sinneswandel, trennt sich von seiner Verlobten und versteht auf einmal Vals Einstellung. Ach ja, und er hat noch schnell den Song "Waiting For You" für Val geschrieben.
Die Nebenfiguren gefielen mir mal mehr, mal weniger. Zach, Cara und Isaac fand ich abwechselnd sympathisch und nervig. Sie haben alle ihre Vorzüge, aber letztendlich haben sie Valerie nicht gut getan.
Alles in allem klang "V is for Virgin" wirklich interessant. Die Idee hatte etwas Erfrischendes und erfüllt nebenbei noch einen Bildungsauftrag. Aber die Geschichte zwischen Val und Kyle, ihre Gefühle füreinander und die Entwicklung ihrer Liebe hat mir einfach nicht gefallen. Es hat so gut angefangen, aber irgendwann wurde es in Vals Leben zu viel, es gab zu viel Drama und zu wenig Story. Mich persönlich hat Val auf der Hälfte verloren. Schade.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Großes Finale leider großer Flop

Die Tribute von Panem 3. Flammender Zorn
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Distrikt 13 lebt! Katniss, Gale und einige der anderen Tribute haben sich den Rebellen angeschlossen und bekämpfen nun offiziell das Kapitol. Doch das Kapitol hat Peeta in seiner Gewalt und setzt ihn gegen ...

Distrikt 13 lebt! Katniss, Gale und einige der anderen Tribute haben sich den Rebellen angeschlossen und bekämpfen nun offiziell das Kapitol. Doch das Kapitol hat Peeta in seiner Gewalt und setzt ihn gegen Katniss ein. Als Spotttölpel  und Gesicht der Rebellion muss Katniss sich nun durchschlagen, aber dabei ist es gar nicht so einfach zu unterscheiden, wer Freund und wer Feind ist.
Das Finale der Tribute von Panem-Reihe hat mit den Hungerspielen nichts mehr zu tun. Es geht vollständig darum, das Kapitol zu stürzen.
Katniss und Peeta sind dabei so schwer traumatisiert, dass es mich wundert, dass sie überhaupt noch auf den Beinen sind. Was Suzanne Collins ihren Figuren antut, hat mich schon im letzten Teil erschreckt, und hier wird es nur noch schlimmer. Manipulation von Gedanken und Erinnerungen, Mutationen, ein komplett verkapseltes Kapitol und in die Luft fliegende Kinder sind nur ein paar der erschreckenden Beispiele.
Viel Abwechslung gibt es leider auch nicht mehr, der Ablauf ist immer der gleiche. Es soll ein Kurzfilm gedreht werden, Katniss hält sich nicht an die Regeln, wird verletzt und landet auf der Krankenstation. Nachdem sie sich erholt hat, geht alles von vorne los.
Leider suhlt sich Katniss nur noch in ihrem Selbstmitleid. Sie bezieht alles auf sich, fühlt sich von jedem schlecht behandelt, möchte mal sterben und mal wieder nicht. Auf Dauer wird das einfach nur anstrengend. Ich möchte niemals durchmachen, was Katniss durchgemacht hat - Hut ab, dass sie überhaupt noch stehen kann -, aber für ein Buch ist das weder spannend noch unterhaltsam. Hinzu kommt, dass fast alle wichtigen Figuren sterben, was Katniss nur noch mehr runterzieht.
Das Ende habe ich erst nicht verstanden, da musste ich eine ganze Weile drüber nachdenken, bevor es mir eingeleuchtet hat. Zum einen stimmt Katniss für erneute Hungerspiele mit den Kindern des Kapitols, zum anderen erschießt sie Präsidentin Coin. In ihrem darauffolgenden Exil lässt sie sich dann komplett gehen und findet nur sehr schwer ins Leben zurück.
Der Epilog ist auf der einen Seite wirklich schön, auf der anderen Seite hatte ich das Gefühl, dass sich nichts geändert hat. Katniss plagen immer noch Alpträume und dunkle Gedanken, sie wird niemals glücklich werden, genauso wenig wie Haymitch.
Insgesamt war das große Finale der Reihe für mich leider enttäuschend. Katniss ist nicht mehr die starke Frau, die das erste Mal in die Arena musste, sondern nur noch ein Häufchen Elend, was eigentlich gar nicht mehr leben will. Es sind so viele Menschen dafür gestorben, dass sie überleben kann und sie weiß es nicht zu schätzen. Das Ende war für mich verwirrend und der Abschluss nicht überzeugend. Schade.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Louisas Geschichte geht weiter

Ein ganz neues Leben
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Nachdem Will Traynor seinem Leben ein Ende gesetzt hat, ist Louisa in ein tiefes Loch gefallen. Tagsüber arbeitet sie in einer Bar an einem Flughafen in London, abends betrinkt sie sich. Doch dann tritt ...

Nachdem Will Traynor seinem Leben ein Ende gesetzt hat, ist Louisa in ein tiefes Loch gefallen. Tagsüber arbeitet sie in einer Bar an einem Flughafen in London, abends betrinkt sie sich. Doch dann tritt Lily in ihre Leben und schlagartig ändert sich alles. Louisa muss die Vergangenheit noch einmal aufarbeiten und gleichzeitig nach vorn blicken - in ein ganz neues Leben.
In "Ein ganzes halbes Jahr" war Louisa für mich Traumhauptfigur. Sie war witzig, hatte ihre Ecken und Kanten und einige Macken, aber - was am wichtigsten war - sie hatte Herz. Das hat sie in diesem Buch komplett verloren. Sie schwimmt in Selbstmitleid und klammert sich an Lily, als wäre sie ihr Rettungsanker. Dabei vergisst sie, wer sie ist und verliert alles, was sie ausmacht. Sie denkt, sie wäre Will etwas schuldig und lässt das alle spüren.
Lily ist die verzogenste Göre, die mir je in einem Roman untergekommen ist (und das sogar im Vergleich zu Margo Roth Spiegelman). Sie denkt, die Welt drehe sich nur um sie, verletzt alles und jeden in ihrem Umfeld. Das sorgt dafür, dass mir die Entwicklung, die sie im Verlauf der Geschichte durchmacht, total egal ist. Am Ende des Buches kann ich sie immer noch nicht leiden.
Sam Fielding lockert die ganze Sache auf. Er ist ein toller Charakter, stützt Louisa und bringt sie auf den richtigen Weg zurück. Er ist meines Erachtens komplett unterschätzt, er könnte viel mehr.
Jojo Moyes' Erzählstil ist große Klasse. Sie beschreibt alles detailliert und versteht es, Gefühle beim Leser zu wecken. Die Geschichte an sich ist keine schlechte Idee. Lou trifft eine Person aus Wills Vergangenheit und muss sich damit auseinandersetzen, lernt aber gleichzeitig wieder nach vorn zu schauen. Allerdings finde ich die Umsetzung schwierig. Lily ist einfach kein Charakter, den ich gern haben kann und Louisa ist nicht mehr die alte. Der ganze Charme von "Ein ganzes halbes Jahr" lässt sich schmerzlich vermissen.
Der Abschluss ist dann selbstverständlich ein Happy End für alle, für jeden auf seine Weise. Die Abschiedsfeier auf dem Dach von Louisas Wohnung ist eine schöne Idee.
Insgesamt bin ich von dieser Fortsetzung leider sehr enttäuscht. Die Idee, Louisa eine Verbindung zu Will finden zu lassen, ist super, aber die Umsetzung ist zu sehr ins Schmerzvolle und Leidende abgedriftet. Schade.

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