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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2017

Tolles Debüt!

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Eine Leiche bestehend aus sechs Opfern. Für Detective Wolf, der nach einem verhängnisvollen Fall gerade erst wieder in den Dienst zurückgekehrt ist, soll dies der Fall seines Lebens werden. Denn ...

Eine Leiche bestehend aus sechs Opfern. Für Detective Wolf, der nach einem verhängnisvollen Fall gerade erst wieder in den Dienst zurückgekehrt ist, soll dies der Fall seines Lebens werden. Denn ausgerechnet seine Ex bekommt eine Liste mit den nächsten Opfern des Täters .. Und Wolf ist einer von ihnen.

Mal abgesehen von dem grandiosen Cover, kann »Ragdoll« auch mit seinem Inhalt überzeugen. Ohne Startschwierigkeiten taucht man schnell in die Geschichte ein und wird sowohl mit Wolfs Vergangenheit, als auch der jetzigen Lage konfrontiert.
Die Charaktere nagen ein bisschen am Klischee, sind aber insoweit stimmig. Gerade Wolf und die wichtigsten Nebencharakter bekommen genug Tiefe, sodass sie Wiedererkennungswert haben. Sie haben ihre typischen Verhaltensmuster, ihre Ansicht von Gut und Böse und ihre Aufgabe im Buch.
Ab und zu bin ich mit den Namen der weniger wichtigen Figuren durcheinander gekommen, aber das war nicht weiter störend, da sich meist aus dem Kontext ergab, um wen es sich nun handelt.
Im Buch gab es immer mal wieder kurze Zeitsprünge, die ich erst beim dritten / vierten Mal als solche erkannt habe. Beim Lesen sollte man also unbedingt auf die Zeitangaben achten.
Dem Autor gelingt es jedoch sehr gut Spannung aufzubauen und den Leser miträtseln zu lassen. Teilweise war man sich selbst nicht mehr sicher, ob das Gelesene real oder nur die Fiktion eines Charakters war.
Teilweise war das Handeln der Figuren nicht ganz nachvollziehbar, die Handlung hat sich ein bisschen gestreckt und es erschien mir unlogisch.
Jedoch war das Buch großteils spannend und ich habe teilweise auch wirklich gesagt: Nicht jetzt, es ist gerade so spannend.
Insgesamt auch überraschend unblutig. (Zumindest meiner Meinung nach.)
Die große Auflösung erscheint eher schleichend und ohne großen Knall. Das Ende hätte ruhig ein bisschen länger sein dürfen, über einen Epilog o.Ä. hätte ich mich sehr gefreut, da es mir einfach am Ende ein bisschen zu kurz war.

Dennoch hat mir das Buch insgesamt gut gefallen, es hatte viele interessante Aspekte in sich und ich habe es gerne gelesen.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Willkommen in Aranea Hall!

Die Erwählten von Aranea Hall
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Liv wird nach einem schweren Unfall zu einem Internat namens Aranea Hall geschickt. Sie trifft auf den Badboy Jayce und seinen attraktiven Freund Malik, sowie auf ihre Doppelgängerin Kaj. Schon bald muss ...

Liv wird nach einem schweren Unfall zu einem Internat namens Aranea Hall geschickt. Sie trifft auf den Badboy Jayce und seinen attraktiven Freund Malik, sowie auf ihre Doppelgängerin Kaj. Schon bald muss sie feststellen, dass das Internat kein gewöhnliches ist und mehr Geheimnisse birgt, als sie sich vorstellen kann.

Der Einstieg ist mir verhältnismäßig schwer gefallen, da Liv mich anfangs mit ihrer extremen Anti-Stimmung gar nicht von sich einnehmen konnte. Das wurde im Laufe des Buches dann besser, aber so wirklich ins Herz geschlossen habe ich sie dann doch nicht.
Die anderen Charaktere waren ganz okay, aber doch sehr klischeehaft (Der Badboy, der Nerd, die Zicke, ..). Auch die Beziehungen zwischen einzelnen Charakteren waren für mich nie so ganz nachvollziehbar und ich habe die entstehende Schwärmerei Livs für die Jungs auch nicht wirklich verstehen können.
Der Schreibstil war ganz okay, aber teilweise kamen so hochgestochene Wörter vor, dass ich sie erst einmal googlen musste und das passt irgendwie nicht so ganz in einen Jugendroman. Dafür war aber die Jugendsprache authentisch und gut.
Die Rätsel werden seeeehr langsam aufgelöst und irgendwie bleibt doch noch einiges unklar, weil man sich doch nicht so ganz sicher ist, wie es jetzt damit weitergeht, was es auf sich hat, etc.
Aber der Grundkonflikt im Buch hat mir sehr gut gefallen, also praktisch "des Rätsels Lösung".
Als wirklich spannend habe ich das Buch nicht empfunden, dafür war es mir ein Tick zu viele Rätsel und zu wenig Aktion.
Aber insgesamt habe ich das Buch doch gerne gelesen und mitgerätselt was dann doch los war.
Das Ende war echt toll - überraschend - aber super geschrieben und mein persönliches Highlight.

3,5 Sterne gebe ich Aranea Hall.

Veröffentlicht am 15.03.2017

Wenn das Schicksal zuschlägt ..

The Sun Is Also a Star
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Natasha und Daniel – sie sind so verschieden wie gleich. Durch Schicksal treffen sie sich am Tag von Natashas Abschiebung nach Jamaika und lassen sich auf Daniels Beharren auf ein ungewöhnliches Experiment ...

Natasha und Daniel – sie sind so verschieden wie gleich. Durch Schicksal treffen sie sich am Tag von Natashas Abschiebung nach Jamaika und lassen sich auf Daniels Beharren auf ein ungewöhnliches Experiment ein: Kann man sich an einem einzigen Tag in ein anderen Menschen verlieben?

Sowohl Daniel als auch Natasha sind Charaktere von denen man gerne liest. Beide wurden durch äußere Einflüsse unterschiedlich geprägt und während Daniel eher der romantische und verträumte Typ ist, interessiert sich Natasha für Naturwissenschaften.
Durch den Perspektivenwechsel und den Einbau von Passagen, die beispielsweise die Biografie des Vaters wiedergeben, lernt man die Charaktere unglaublich gut kennen und auch verstehen. Auch die gegenseitige Faszination von einander wird gut dargestellt.

Der Schreibstil von Nicola Yoon ist sehr angenehm und modern. Die Seiten verfliegen praktisch und der Aufbau des Buches ist einfach nur genial.
Abgesehen von den Perspektiven von Daniel und Natasha gibt es die bereits erwähnten Biografien bzw. Zukunftsszenarien der Nebencharaktere, wie die des Vaters oder des Bruders. Dadurch entsteht der Eindruck, dass das Schicksal wirklich seine Finger im Spiel hat und die erst flachen Nebencharaktere bekommen viel mehr Tiefe.
Abgesehen von diesen Perspektiven gibt es auch noch Hintergrundgeschichten zu z.B. Natashas Kultur. Diese Hintergrundinformationen machen die Geschichte irgendwie noch lebendiger und sind einfach etwas, was ich so noch nie zuvor gelesen habe.

Trotz all dieser positiven Aspekte konnte mich das Buch einfach nicht komplett vom Hocker hauen. Es hatte einen tollen Aufbau, tolle Charaktere und einen schönen Schreibstil, aber irgendwie fehlt mir so eine richtige Handlung. Wenn man dieses Buch liest, dann verfliegen die Seiten, aber hört man einmal auf, braucht man erst wieder einen Anreiz anzufangen, da letztlich auf den fast 400 Seiten doch recht wenig passiert.

Dennoch hat mir das Buch insgesamt wirklich sehr zugesagt. Gerade die Verwicklung von Schicksal und den Entscheidungen der Charakteren ist unglaublich gut gelungen. Alle, die eine romantisch, süß-bittere Geschichte suchen werden mit diesem Buch gut bedient sein :)!

Veröffentlicht am 04.03.2017

Schockierend!

Epidemie
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In Schweden hat die Gesundheitspartei unter der Führung von Johan Svärd die Kontrolle übernommen. Gut ist der Mensch nur, wenn er schlank ist. Doch je länger Svärd an der Macht ist, desto radikaler werden ...

In Schweden hat die Gesundheitspartei unter der Führung von Johan Svärd die Kontrolle übernommen. Gut ist der Mensch nur, wenn er schlank ist. Doch je länger Svärd an der Macht ist, desto radikaler werden seine Methoden ..

Ein Wort: Lies!
Schockierend, ehrlich, authentisch. In Epidemie von Asa Ericsdotter wird ein Szenario erzeugt, das schlimmer nicht sein könnte.
Auch wenn es teilweise so irrwitzig wie unrealistisch klingt, wird irgendwann klar, dass es ernst ist - und auch so geschehen könnte.
Menschen, die nur darauf hören, was ihr Präsident sagt, die Angst der Anderen etwas zu sagen und Bürger, die nur wegsehen .. Klingt gar nicht mal so neu, oder?
Abgesehen davon schockiert Ericsdotter mit grausamen Ideen, die der Leser über verschiedene Perspektiven mitbekommt.
Man bekommt die Gedanken der handelnden Personen jedes Standpunktes angeboten, wie etwa dem eines Opfers, dem Außenstehenden, Johan Svärd usw, wodurch die Geschichte besonders intensiv wirkt.
Auch durch den reißerischen, teils schnellen, mal langsamen, teilweise detaillierten, teilweisen groben Schreibstil ist es fast unmöglich den Roman wegzulegen.
Jede Figur ist ein Individuum durch und durch und wird durch die Gesundheitsreform Svärds unterschiedlich stark beeinflusst. Bei einigen Figuren fiebert man mit .. Bei anderen weniger. Doch letztlich wandeln sich die Figuren noch einmal und es wird klar, inwiefern solche Vorkommnisse auch an der Psyche des Menschen zerren.
Das ganze Buch hindurch wird die Spannung aufrecht erhalten. Ich persönlich hätte der Autorin alles zugetraut. Nie kann man sich sicher sein, was sich Svärd als nächstes ausdenkt, wer als nächstes für die Reformen sein Leben lassen muss und wer wie handelt. Man sitzt praktisch auf glühenden Kohlen und kann einfach nur das Beste hoffen.
Das Ende hätte noch ein bisschen länger sein können, hat aber dennoch seinen gewünschten Effekt nicht verfehlt.

Mein Fazit ist ganz klar: Überwältigend gut. Dagens Nyheter kann ich bloß zustimmen, wenn er schreibt:
"Ein spannender Polit-Thriller nach allen Regeln der Kunst."
Dieses Buch macht sprachlos, schockiert und sagt extrem viel über uns Menschen aus.

Veröffentlicht am 26.02.2017

So cool!

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
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Ich bin hin und hergerissen. Auf der einen Seite würde ich euch das Buch am Liebsten unter >Absolute Lieblinge< ablegen, auf der anderen Seite würde ich alle Charaktere mal an den Schultern durchschütteln.

Es ...

Ich bin hin und hergerissen. Auf der einen Seite würde ich euch das Buch am Liebsten unter >Absolute Lieblinge< ablegen, auf der anderen Seite würde ich alle Charaktere mal an den Schultern durchschütteln.

Es geht um Jess, die mit ihrer besten Freundin Robyn in ein Sommercamp in den Rockys fährt. Dort trifft sie Cayden, der eine göttliche Wette mit Zeus am Laufen hat.

Mir hat das Setting und die Idee unfassbar gut gefallen. Obwohl die griechischen Götter schon so oft thematisiert wurden, haben sie in diesem Buch ihren eigenen Charme und generell wird die göttliche „Welt“ schön dargestellt.
Teilweise ging es mir mit den Erklärungen über die Götter zu schnell, aber auf den letzten Seiten gibt es noch einmal ein Glossar.
Die Handlung gefällt mich auch sehr gut, die Geschichte von Jess ist teilweise so mitziehend, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Spätestens als der Antagonist auftaucht wird es noch einmal richtig spannend.

Der Schreibstil der Autorin ist auch sehr angenehm zu lesen. Es gab innerhalb des Buches Momente der Spannung, Momente zum Lachen, Momente zum Cayden-Erwürgen und Momente des Schocks.

Leider hat mir eines nicht zugesagt: Die Charaktere. Egal, ob Jess oder Cayden. So richtig warm konnte ich nicht mit ihnen werden. Jess ist eigentlich ein recht starker Charakter, aber sobald sie auch nur an Cayden denkt (!) wird sie zu einem schwachen, weinerlichen Mädchen, das ihm die ganze Zeit hinterher rennt. Und das nervt total.
Mit Cayden konnte ich auch nicht wirklich warm werden. Dafür ist er viiiiel zu undurchsichtig geblieben. Leider, denn ich hätte wirklich gerne mehr von ihm erfahren.
Die restlichen Charaktere bleiben recht blass und sind leider sehr stereotypisch. Die arrogante beste Freundin, der heiße beste Freund, das Muttersöhnchen, die neue, coole beste Freundin .. Na ja.
Die anderen Götter, die noch vorkommen, sind dafür sehr schön ausgearbeitet und meine liebsten Charaktere. Allen voran Hermes.

Insgesamt hat mir das Buch trotz der eher blasseren Charaktere gut gefallen und ich habe es sehr gerne gelesen. Ich hoffe inständig, dass die Charaktere sich im zweiten Band bessern, denn meine Neugierde ist geweckt ;)