Drei starke Frauen
AlligatorenInhalt: Die 20er Jahre in den Südstaaten von Amerika.
Gertrude lebt mit ihrem gewalttätigen und ständig betrunkenen Mann und ihren vier Töchtern in äußerst ärmlichen Verhältnissen in den Sümpfen von South ...
Inhalt: Die 20er Jahre in den Südstaaten von Amerika.
Gertrude lebt mit ihrem gewalttätigen und ständig betrunkenen Mann und ihren vier Töchtern in äußerst ärmlichen Verhältnissen in den Sümpfen von South Carolina. Ihre Lage bessert sich erst, als sie eine Stelle als Näherin in der Fabrik von Annie Coles, der Frau des mächtigsten Plantagenbesitzers der Stadt, annimmt und sogar mit ihren Töchtern in einem kleinen Häuschen in der Nähe wohnen darf.
Oretta ist die farbige Haushälterin der Familie Coles und arbeitet schon seit Jahrzehnten dort. Sie ist Annie treu ergeben.
Diese drei unterschiedlichen Frauen finden zusammen, denn alle drei sehnen sich nach Freiheit und Selbstbestimmung.
Meine Meinung: Diese etwas düstere und auch bedrückende Geschichte wird jeweils in der Ich-Form aus den Perspektiven der drei Frauen erzählt. Von Gertrude, Annie und Oretta, genannt Retta. Obwohl diese Frauen aus ganz verschiedenen Gesellschaftsschichten kommen, haben sie alle schon viel Kummer und Leid erlebt. Doch sie sind letztendlich auch alle stark und mutig.
Deb Spera gelingt es in ihrem Debütroman sehr gut, die Südstaatenatmosphäre der 20er Jahre aufleben zu lassen. Sie erzählt von dem harten Leben, das geprägt ist von Hunger, Krankheit, Hitze / Kälte, Unwettern, und auch von Missbrauch und Rassismus. Auch beschreibt sie die drei Protagonistinnen so glaubhaft, dass der Leser sich gut ein Bild von ihren und ihrem Leben machen kann. Ich mochte alle Frauen gern, doch Retta am liebsten.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er ist flüssig zu lesen und sprachlich der jeweiligen Protagonistin angepasst.
Das Ende war zwar einerseits traurig, aber andererseits auch hoffnungsvoll.
Fazit: Ein berührender und aufwühlender Südstaatenroman über drei starke Frauen. Sehr lesenswert.