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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2018

Ein perfides Katz- und Mausspiel

Bösland
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Inhalt. „Komm mit ins Bösland“ sagt Bens Vater oft. Damit meint er den Dachboden ihres Hauses und dort misshandelt er den kleinen Ben jahrelang. Nach dem Tod des Vaters wird Bösland zum Rückzugsort für ...

Inhalt. „Komm mit ins Bösland“ sagt Bens Vater oft. Damit meint er den Dachboden ihres Hauses und dort misshandelt er den kleinen Ben jahrelang. Nach dem Tod des Vaters wird Bösland zum Rückzugsort für Ben und seinen Freund Kux. Als Ben 13 Jahre alt ist, findet seine Mutter ihn dort mit einem toten Mädchen im Arm. Seine Schulfreundin Matilda wurde brutal erschlagen und Ben kann sich an nichts erinnern. Erst 30 Jahre später kommt plötzlich die Erinnerung zurück und wenig später geht das Morden weiter…

Meine Meinung: Durch den leichten Schreibstil mit den kurzen prägnanten Sätzen lässt sich das Buch sehr schnell lesen. Dazu kommen die oft sehr kurzen Kapitel, die sich zwischen Bens Geschichte und Dialogen in Form von Auflistungen, wie bei einem Gesprächsprotokoll, abwechseln. Diese Art der Erzählform gefällt mir leider nicht so gut. Auch Ben, als Protagonist, sowie auch die anderen Charaktere blieben mir ziemlich fremd. Zwischen jedem Kapitel, auch wenn es nur eine Seite lang ist, gibt es zwei bis drei leere Seiten, so dass die vom Verlag angegebene Seitenzahl von 448 Seiten nicht annähernd erreicht wird.
Die Idee der Geschichte finde ich eigentlich ganz gut. Sie ist wirklich sehr böse und hinterhältig. Ein Katz und Mausspiel, mit schockierenden Wendungen und spannenden Passagen und einige Zeit weiß man nicht, zu wem man halten soll. Doch nach einiger Zeit wird die Geschichte etwas vorhersehbar.

Fazit : Ein guter Thriller, der mich aber leider nicht vollkommen überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Kann Spielzeug zum Leben erwachen?

Die kleinen Wunder von Mayfair
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Inhalt: Die 15-jährige schwangere Cathy läuft von zu Hause weg und sucht Zuflucht in Papa Jacks Emporium, Londons größtem Spielwarengeschäft. Papa Jacks Söhne Emil und Kaspar verlieben sich beide in Cathy ...

Inhalt: Die 15-jährige schwangere Cathy läuft von zu Hause weg und sucht Zuflucht in Papa Jacks Emporium, Londons größtem Spielwarengeschäft. Papa Jacks Söhne Emil und Kaspar verlieben sich beide in Cathy und wetteifern um ihre Liebe. Auch sonst sind die beiden Brüder Rivalen. Der jüngere Emil hat zwar viel handwerkliches Talent und stellt vorwiegend Spielzeugsoldaten her, aber ihm fehlt die Fantasie, mit der Kaspar seine Spielzeuge anscheinend zum Leben erweckt. Dann kommt der Erste Weltkrieg und verändert Kaspars Einstellung zu Kriegsspielzeug. Die Rivalität zwischen den Brüdern beginnt zu eskalieren…

Meine Meinung: Ich wusste bereits vor dem Lesen, dass es sich bei diesem Buch nicht um eine warmherzige Familiengeschichte handelt und das war sicher auch gut so.
Der Schreibstil von Robert Dinsdale ist flüssig und sehr bildhaft, trotzdem dauerte es eine ganze Weile, bevor ich mir diese Spielzeugwelt, in der fast die gesamte Handlung spielt, richtig vorstellen konnte. Das lag zum Teil sicher daran, dass es in Papa Jacks Emporium unglaublich viel zu entdecken gibt. Außer Geheimgängen, einem Papierwald, einem Spielhaus, Werkstätten usw. gibt es die verschiedensten Spielzeuge, die durch einen Aufziehmechanismus "zum Leben“ erweckt werden können und die überall herumlaufen oder fliegen. Zum Teil erinnerten mich die Erfindungen an Harry Potter oder auch an die Fantastischen Tierwesen. Auch mit den Charakteren konnte ich mich nur langsam anfreunden. Cathys Tochter Martha und Papa Jack mochte ich am liebsten - und natürlich Sirius, den Patchworkhund.
Die Handlung spielt, mit großen zeitlichen Abständen dazwischen, in der Zeit von 1907 bis 1953. Diese Zeit, in der zwei Weltkriege stattfinden, verändert im Emporium vieles.
Nach etwa der Hälfte des Buches wird die Geschichte ernster und tiefgründiger, was mir zwar gefallen hat, aber sich dann doch etwas zu sehr in die Länge zieht.

Fazit: „Die kleinen Wunder von Mayfair“ ist eine außergewöhnliche Geschichte voller fantastischer Ideen, Magie und nostalgischer Kindheitserinerrungen, die aber auch die Schrecken und die Tragik des Krieges thematisiert. Mir hat das Buch zwar nicht durchgängig gleich gut gefallen, aber ich würde insgesamt trotzdem 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Eine wunderschöne Geschichte

Liebe ist das schönste Geschenk
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Inhalt: Sam zieht nach dem Tod seiner Frau mit seinem achtjährigen Sohn Teddy von Amerika nach London in die Christmas Street. Ein großer Schritt, doch Sam möchte für sich und Teddy einen Neuanfang. Sam ...

Inhalt: Sam zieht nach dem Tod seiner Frau mit seinem achtjährigen Sohn Teddy von Amerika nach London in die Christmas Street. Ein großer Schritt, doch Sam möchte für sich und Teddy einen Neuanfang. Sam möchte seine neuen Nachbarn gerne näher kennenlernen. Deshalb läd er sie alle gemeinsam ein, doch das gestaltet sich schwieriger als erwartet…

Meine Meinung: Sam und Teddy mochte ich von Anfang an sehr und auch alle anderen Charaktere sind mir nach und nach ans Herz gewachsen. Ivy Pembroke beschreibt jeden einzelnen von ihnen mit all seinen Eigenheiten und Macken liebevoll und warmherzig. Ich möchte nicht auf die einzelnen Nachbarn eingehen, denn das würde zu viel vorweg nehmen. Es macht Spaß, sie alle kennenzulernen. Dann gibt es auch noch Jack, den Straßenhund. Jack wurde von seinem Besitzer verlassen und stromert nun täglich von einem Haus zum anderen um sich seine Leckereien und Streicheleinheiten abzuholen. Er ist die Gemeinsamkeit, die alle Nachbarn verbindet.
Der Schreibstil hat mir auch richtig gut gefallen, er ist vor allem sehr humorvoll. Ich liebe Bücher, die mich zum Lachen bringen! Die Kapitel sind relativ kurz und werden aus den verschiedenen Perspektiven aller Beteiligten erzählt. Auch die Liebesgeschichte ist witzig und nimmt keinen zu großen Raum in der Geschichte ein.

Fazit: Auch wenn die Handlung bereits im Sommer beginnt und Weihnachten endet, ist dieser Roman allein durch die herzerwärmende Atmosphäre ein ganz bezaubernder Weihnachtsroman. Es geht um Liebe, Familie, Freundschaft und Zusammenhalt. Einfach schön!

Veröffentlicht am 13.11.2018

Warmherzig und magisch

Ich und der Weihnachtsmann
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Inhalt: Das 11-jährige Kaminkehrermädchen Amelia wohnt seit kurzer Zeit bei dem Weihnachtsmann und seiner Frau Mary in Wichtelgrund. Obwohl es Amelia sehr gut bei den Wichteln gefällt, kann sie sich nur ...

Inhalt: Das 11-jährige Kaminkehrermädchen Amelia wohnt seit kurzer Zeit bei dem Weihnachtsmann und seiner Frau Mary in Wichtelgrund. Obwohl es Amelia sehr gut bei den Wichteln gefällt, kann sie sich nur schwer einfügen. Doch dann wird Wichtelgrund von den Kaninchen und dem Osterhasen bedroht und das kann Amelia nicht zulassen.

„Wunder haben Grenzen, weil es sonst keine Wunder wären“

Meine Meinung: „Ich und der Weihnachtsmann“ ist bereits der dritte Teil von Matt Haigs zauberhafter, fantasievoller und weihnachtlicher Kinderbuchreihe, die nicht nur von Kindern, sondern auch von Erwachsenen gerne gelesen wird.
Diese Geschichte wird aus der Sicht der kleinen Amelia erzählt, die bereits im Vorgängerbuch „Das Mädchen, das Weihnachten rettete“ eine große Rolle spielt. Besonders gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit vielen liebgewonnenen Geschöpfen, z.B. mit dem Weihnachtsmann, Mary, den fliegenden Flunker Elfen, dem Rentier Blitz und einigen Wichteln. Auch Pixie, die Wahrheitselfe - mein Lieblingscharakter - ist wieder dabei und spielt sogar eine größere Rolle. Pixie MUSS immer die Wahrheit sagen und auf jede Frage antworten, auch wenn sie nicht will, das führt machmal zu witzigen Situationen.
Amelia hat trotz aller Bemühungen Schwierigkeiten, sich dem Leben im Wichteldorf anzupassen, denn alles ist hier anders als in der Menschenwelt und ihr fehlt der Wichtelzauber. Durch eine gemeine Lüge sind plötzlich viele Wichtel gegen sie. Dann sinkt das „Hoffnungsbarometer“ in Wichtelgrund und Amelia will herausfinden, was passiert ist. Zusammen mit Pixie gerät sie in ein gefährliches Abenteuer.
Der Schreibstil von Matt Haig ist sehr bildhaft, voller witziger Ideen und kindgerecht. Auch wenn Amelia in Gefahr gerät und es spannend wird, so weiß man doch, das alles gut enden wird, denn es ist ein Kinderbuch. Auch der Bösewicht, der Osterhase, ist nicht wirklich richtig böse. Und zwischen den Zeilen liest man viele wichtige Botschaften. Es geht um Vertrauen, Vorurteile, Mut und den Glaube an Wunder. Das Buch ist toll mit schwarz-weiß Zeichnungen von Chris Mould illustriert.
Obwohl mir die beiden Vorgängerbücher etwas besser gefallen haben, fand ich auch diese Geschichte wieder ganz wundervoll und magisch.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Die verschwundenen Mädchen

Die Suche
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Inhalt: Detective Sergant Kate Linville von Scotland Yard wohnt einige Tage in dem Bed & Breakfast der Familie Goldsby, weil sie ihr Elternhaus in Scarborough verkaufen möchte.
Dann wird die Leiche der ...

Inhalt: Detective Sergant Kate Linville von Scotland Yard wohnt einige Tage in dem Bed & Breakfast der Familie Goldsby, weil sie ihr Elternhaus in Scarborough verkaufen möchte.
Dann wird die Leiche der vor einem Jahr verschwundenen 14-jährigen Saskia Morris in den Hochmooren gefunden und nur wenig später verschwindet Amelie, die ebenfalls 14-jährige Tochter der Goldsbys. Eher unfreiwillig wird Kate in den Fall hineingezogen.

Meine Meinung: Die Ermittler Kate Linville aus London und Chief Inspector Caleb Hale von der Polizei in Scarborough sind mir bereits aus dem Buch „Die Betrogene“, das einige Jahre früher spielt, bekannt. Beide Charaktere sind zwar sympathisch, aber ziemlich problembeladen. Kate ist äußerst unscheinbar, zurückhaltend und hatte noch nie eine Beziehung. Caleb kämpft täglich gegen seine Alkoholsucht. Beide ermitteln unabhängig voneinander.
Der Schreibstil von Charlotte Link ist wie immer sehr flüssig zu lesen, aber obwohl es in der ersten Hälfte des Buches immer wieder fesselnde und spannende Passagen gibt, zieht sich die Handlung doch ziemlich. Doch je weiter ich las, desto mehr packte mich das Buch.
Wie bei der Autorin üblich, erzählt sie aus mehreren Perspektiven, was die Geschichte komplexer macht und der Leser Einblick in die Gedanken und Handlungen der verschiedenen Protagonisten bekommt. Alle Charaktere sind individuell ausgearbeitet, egal ob sympathisch oder unsympathisch. Besonders interessant fand ich die Kapitel aus der Sicht des Täters und trotz diverser Spekulationen war ich ebenso ratlos wie Kate und Caleb. Bis zum spannenden Ende gibt es noch einige überraschende Wendungen.

Fazit: Ein komplexer, zum Schluss immer spannender werdender Kriminalroman, der mir trotz einiger Längen gut gefallen hat.