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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2021

Starke Frau – unterhaltsame, gelungene Fortsetzung

Palais Heiligendamm - Stürmische Zeiten
2

Elisabeth steht vor neuen Herausforderungen. Die Inflation erschwert das Betreiben des Hotels. Dabei ist sie wie immer auf sich gestellt, ihr Bruder Paul ist keine Hilfe. Dabei hat Elisabeth noch andere ...

Elisabeth steht vor neuen Herausforderungen. Die Inflation erschwert das Betreiben des Hotels. Dabei ist sie wie immer auf sich gestellt, ihr Bruder Paul ist keine Hilfe. Dabei hat Elisabeth noch andere Sorgen. Ihr Verhältnis zu Julius steht auch nicht zum Besten. Doch diese Sorgen sollen nicht die Einzigen bleiben, denn mit dem wachsenden Einfluss der Nazis steht das Hotel vor weitreichenden Entscheidungen….
Wieder ist es Elisabeth, die die Geschichte des Palais fest in Händen hält, sogar über die Inflationszeit rettet. Für alles übernimmt sie Verantwortung, bezieht Stellung und behält dabei das Menschliche, Soziale stets im Auge. Eine starke Frau, die dabei für sich selbst und ihre Liebe zu Julius anfangs keinen glücklichen Weg findet. Trotzdem bewundere und mag ich sie. Kam mir Julius bisher immer vor wie der Goldesel der Familie Kuhlmann, so wird er in diesem Teil zum Felsen in der Brandung. Ein Mann der vorbehaltlos hinter Elisabeth steht, der Schwierigkeiten als Herausforderung sieht und angeht, mit anderen Worten: ein Macher. Ganz im Gegenteil zu Paul, Elisabeths Bruder, der immer nur mit sich seiner Veranlagung hadert, von seinen Gefühlen getrieben wird. Es sind die kleinen und großen Sorgen der Familie Kuhlmann und ihres luxuriösen Hotels, die das Lesen so abwechslungsreich und unterhaltsam machen. Es wird nie langweilig in und mit dieser Familie. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Natürlich freue ich mich auch schon auf die Fortsetzung (Jan. 2022).

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Veröffentlicht am 10.03.2021

ich fand es unterhaltsam

Geteilte Träume
2

Ingke, 18 Jahre, ist behütet aufgewachsen. Beide Eltern sind Ärzte in Berlin-Buch und haben ihr eine unbeschwerte Kindheit, die sie immer wieder auf dem Lande bei ihrer Großmutter, Tante, Onkel mit deren ...

Ingke, 18 Jahre, ist behütet aufgewachsen. Beide Eltern sind Ärzte in Berlin-Buch und haben ihr eine unbeschwerte Kindheit, die sie immer wieder auf dem Lande bei ihrer Großmutter, Tante, Onkel mit deren Kindern verbringt. Doch jetzt ist Maren krank, Leukämie. Was liegt also näher, als dass sich Ingke als Stammzellenspender testen lässt. Doch das Ergebnis dieser Untersuchung lässt Ingkes Welt aus den Fugen geraten – sie ist nicht die leibliche Tochter von Maren und Kelle…..
Mich hat dieses Buch einfach nicht mehr losgelassen. Es hat bei mir auf der einen Seite ganz viele alte Erinnerungen aus meiner Jugend wachgerufen. Die Umstrukturierung (besser gesagt: Kollektivierung) in der Landwirtschaft, die Bespitzelung durch Stasi-Mitarbeiter, das Verbot von Westkontakten. Aber auch schöne Erinnerungen, wie z.B. die Weltfestspiele in Berlin auf dem Alex.
Ingke versucht in diesem Buch ihre wahre Identität, wer ihre leiblichen Eltern sind, herauszubekommen. Hartnäckig fragt sie ihre Familie aus und erhält dabei Einblicke in so manche Familiengeheimnisse, Geheimnisse die bisher im Verborgenen geschlummert haben. Das hat die Geschichte für mich richtig spannend gemacht. Geschickt bettet die Autorin diese Geständnisse zur Vergangenheit in immer wieder neue Rückblenden ein. Das macht das Lesen abwechslungsreich und es bleibt weiterhin spannend, was alles in dieser Familie noch so im Verborgenen „schlummert“.
Der Leser wird zwar mit sehr vielen Personen konfrontiert, deren verwandtschaftliche Verhältnisse alle etwas verworren sind, aber hier den Überblick zu behalten lohnt sich. Denn man lernt ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte kennen und wird spannend unterhalten.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

spannend, kurzweilig, einfach herrlicher Lesestoff

Ostseegruft
2

Obwohl Pia Korittki seit Kirstens Hochzeit von vor 2 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer ehemals besten Schulfreundin hatte, lässt sie es sich nicht nehmen an deren Beerdigung teilzunehmen.
Eine Beerdigung, ...

Obwohl Pia Korittki seit Kirstens Hochzeit von vor 2 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer ehemals besten Schulfreundin hatte, lässt sie es sich nicht nehmen an deren Beerdigung teilzunehmen.
Eine Beerdigung, die von der Aussage eines unbekannten jungen Mannes am Grab überschattet wird. Er behauptet, dass Kirstens Tod kein Unfall, sondern Mord wäre.
Und Pia wäre nicht Pia, wenn sie diesem Hinweis nicht nachgegangen wäre und sich ein eigenes Bild gemacht hätte. Was sie dann bei ihrer Recherche für Widersprüche aufdeckt, Widersprüche, die mit Kirstens Familie im Zusammenhang stehen, wird von der Autorin zu einem spannenden Krimi, der immer wieder mit unerwarteten Wendungen aufwartet, „gestrickt“.
Natürlich kommt auch in diesem Band Pia wieder in arge Bedrängnis in ihrer Doppelrolle als Mordermittlerin und alleinerziehende Mutter. Das macht sie als Person menschlich, lebendig und die Geschichte glaubhaft. Dazu zählt in meinen Augen auch, dass sie sich ihrer Gefühle gegenüber Männern (neue wie alte) immer sehr unsicher ist.
Für mich waren es spannende Lese-Stunden, die 5 Lese-Sterne absolut verdient haben. Dieses Buch ist eine gelungene Fortsetzung der Fälle um Pia Korittki und ein MUSS für alle Krimi-Fans.

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  • Geschichte
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Veröffentlicht am 16.03.2020

hatte mir mehr versprochen

Die Glasschwestern
2

Den Anfang finde ich sehr gelungen. Da gibt es so einige Gedankengänge, die Dunja im Buch preisgibt, die ich auch schon festgestellt habe. Zum Beispiel erklärt sie, dass sie bei ihrem Ehemann oft den Eindruck ...

Den Anfang finde ich sehr gelungen. Da gibt es so einige Gedankengänge, die Dunja im Buch preisgibt, die ich auch schon festgestellt habe. Zum Beispiel erklärt sie, dass sie bei ihrem Ehemann oft den Eindruck hatte, dass er sich bei allem beeilt. So als ob er wüsste, dass er nicht sehr viel Zeit auf Erden hat. Und so war es ja auch. Am gleichen Tag ereilt ihre Schwester das gleiche Schicksal – auch ihr Mann stirbt. So versuchen sich die beiden Schwestern gegenseitig zu helfen und zu trösten. Dunja zieht kurzerhand zu ihrer Schwester, um sie im nun alleine zu führenden Familienhotel zu unterstützen. Beide hadern mit ihrem Schicksal, denken viel an früher und was wäre, wenn.
Aber was mich beim Lesen gestört hat, ist das Ständige hin und her der Gedanken und der mehr oder weniger ereignislosen Rückblicke. Es kam mir auch alles etwas holprig vor. Mir fehlte dabei der grüne Faden.
Der Rollentausch der Schwestern, das Hadern Saphias mit ihrer Kinderlosigkeit bringen in meinen Augen nicht wirklich Schwung in die Geschichte. Selbst der immer wieder angesprochene (Flucht)Tunnel, den fand ich noch ganz interessant, geht in den unkontrollierten Gedankengängen völlig unter. Außerdem bin ich der Meinung, dass so ein Tunnel, mit dessen Vorhandensein die beiden Schwestern aufgewachsen sind, von dem ihre Familie zu dem noch direkt betroffen war, schon in ihrer Kindheit ihre Neugier und ihren Entdeckergeist geweckt haben sollte. Nicht erst jetzt mit 40 Jahren.
Ich habe mich regelrecht durch die Seiten gequält und möchte daher auch keine Lese-Empfehlung aussprechen. Von mir gibt es nur 2 Lese-Sterne. Wobei der zweite Stern für die echt witzige Figur von Nino, dem angehenden Studenten mit schwachen Deutschkenntnissen, der an der Rezeption aushilft und mich mit seinen Sprüchen ab und an zum Schmunzeln gebracht hat, vergeben wurde.

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Veröffentlicht am 04.02.2019

Morde im Milieu – toll konstruierte Geschichte

Blinde Rache
2

Kurz hintereinander geschehen drei brutale Morde im Milieu der Frankfurter Drogenszene. Die Opfer werden vor ihrem Tod auf bestialische Weise gefoltert. Aber Mara Billinsky wird von ihrem Chef aus den ...

Kurz hintereinander geschehen drei brutale Morde im Milieu der Frankfurter Drogenszene. Die Opfer werden vor ihrem Tod auf bestialische Weise gefoltert. Aber Mara Billinsky wird von ihrem Chef aus den aktuellen Ermittlungen dazu herausgehalten. Stattdessen soll sie sich um die Untersuchung von Einbrüchen in Frankfurter Nobelvillen kümmern. Aber Mara wäre nicht Mara, wenn sie sich dadurch abhalten ließe in diesem spannenden Fall auch eigene Recherchen anzustellen….
Das Erscheinungsbild von Mara Billinsky ist nicht unbedingt das, was man mit einer Krimimalbeamtin verbindet - Pircings im Gesicht, stark schwarz umrandete Augen. Von den Kollegen wird sie daher auch abfällig Krähe genannt. Sie ist mehr die Einzelgängerin, fasst schwer Vertrauen zu anderen, leidet noch immer unter einem Kindheitstrauma. Bei ihrer Arbeit ist sie aber beharrlich, lässt sich von Niederlagen und Verboten nicht abhalten. Ich kann nicht behaupten, dass sie mir unbedingt sympathisch gewesen ist. Mit ihren vielen Alleingängen, ihrem Übertreten von Anweisungen hat sie sich oft selbst in Gefahr gebracht. Auf der anderen Seite hat sie mir aber leidgetan, wie die Kollegen sie gemieden, ignoriert und schikaniert haben.
Die Geschichte war für mich nicht vorhersehbar, so dass ich bis fast zum Schluss zwar Vermutungen hatte, aber eben nur Vermutungen. Der Autor hat die Kapitel gerade an den spannendsten Stellen enden lassen, so dass die Spannung und der Zwang zum Weiterlesen während des ganzen Buches erhalten blieb. An einigen Stellen hatte ich allerdings den Eindruck, dass die einzelnen Kapitel einem Blitzlichtgewitter gleichen. Da fühlte ich mich mit der Spannung alleine gelassen, da meine Gedanken wieder auf ein anderes Thema lenkt wird obwohl ich doch unbedingt wissen will wie das alte Kapitel weitergeht.
Insgesamt betrachtet ist das ein packender Thriller mit einer etwas anderen Ermittlerin, die bei mir nicht nur Sympathien hervorgerufen hat. Für mich verlangt die Geschichte eine Fortsetzung. Denn der Leser will wissen wie es mit Mara Billinsky weitergeht. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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