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Veröffentlicht am 14.06.2023

Eine nervenaufreibende Reihe

Der Strand: Vergessen
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"Der Strand: Vergessen" ist der dritte Band rund um die vermisste taubstumme Lilli Sternberg. Kryptologin Mascha Krieger und Kommissar Tom Engelhardt konnten diesen Fall bisher nicht aufklären. Ganz im ...

"Der Strand: Vergessen" ist der dritte Band rund um die vermisste taubstumme Lilli Sternberg. Kryptologin Mascha Krieger und Kommissar Tom Engelhardt konnten diesen Fall bisher nicht aufklären. Ganz im Gegenteil kamen immer mehr Ungereimtheiten ans Tageslicht, die nicht nur sie auf Trab hielten, sondern auch die Leserschaft.

Das Buch setzt direkt im Anschluss an den zweiten Teil an. Man sollte hier also auf jeden Fall der Reihe nach lesen, da einem sonst Informationen fehlen und man auch mit den vielen Protagonisten durcheinander kommt. Die beiden Hauptfiguren Mascha und Tom sind ein interessantes Duo, deren privates Leben man ebenso gespannt verfolgt wie den beruflichen Fall. Alle drei Bücher haben mir gut gefallen und haben aufeinander aufgebaut. In diesem Teil schraubt die Autorin aber nochmal ordentlich an der Spannungsschraube.

Zitat S. 13:
"Mascha war noch nicht bereit aufzugeben. Sie hätte das Gefühl, Lilli im Stich zu lassen, wenn sie jetzt kapitulierte."

Und tatsächlich kommt so langsam Licht in diese mysteriöse Story, die bisher etliche Leichen und Geheimnisse bereithielt. Am Ende laufen einige Stränge schließlich zusammen, die trotz der vielen verschiedenen Themen nicht ausufernd werden. Die Auflösung ist gut durchdacht und logisch. Fragen, die nicht den Fall betreffen, sind noch offen. Allerdings kündigte Sander bereits einen weiteren Teil an, so dass diese mit Sicherheit noch zum Tragen kommen.
Ich bin gespannt, welche spannende Story sie sich dann wieder ausdenkt.

Fazit: Eine nervenaufreibende Reihe, die man aufmerksam (und beginnend mit dem ersten Band) lesen sollte. Gut konstruiert und spannend; man fliegt nur so durch die Seiten.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Emotionslos, Schachtelsätze

Der Club. Dabeisein ist tödlich
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In die Story bin ich relativ gut reingekommen. Es hat gemächlich begonnen, man wurde in die Thematik eingeführt. Doch es wurde schnell langweilig und ziemlich verrückt. Schwierig, passende Worte dafür ...

In die Story bin ich relativ gut reingekommen. Es hat gemächlich begonnen, man wurde in die Thematik eingeführt. Doch es wurde schnell langweilig und ziemlich verrückt. Schwierig, passende Worte dafür zu finden. Mich hat der Schreibstil enorm gestört. Dieser konnte keinerlei Emotionen in mir hervorrufen. Geschrieben wurde das Buch von einem Autorenduo, jedoch scheinen die beiden nicht sehr gut zusammengearbeitet zu haben. Der Schreibstil war einige Seiten in Ordnung, dann sackte die Qualität ab. Und so ging es im Wechsel weiter. Dadurch wurde ich häufig aus meinem Lesefluss gerissen. Ich war sogar drauf und dran, das Buch abzubrechen, weil es wirklich schwierig war, in der Geschichte zu versinken. Es gab viele verschachtelte Sätze und wirkte häufig abgehakt. Warum ich mich dennoch gezwungen habe, weiterzulesen? Ich wollte natürlich eine Antwort auf meine Fragen erhalten, die ich mir bereits während des Lesens gestellt habe.

Leider war die Geschichte nicht wie erwartet. Die Charaktere wurden nur oberflächlich angeschnitten, dadurch wirkten sie auf mich 0815 und sind leider nicht hervorgestochen. Nehmen wir als Beispiel Jess. Sie ist eigentlich eine selbstbewusste, junge Frau. Hat viel mit Niederlagen zu kämpfen und bekommt dann, urplötzlich, diesen tollen, großartigen Job angeboten. Natürlich gleich eine relativ hohe Position. Ich kann sie verstehen, aber so viel Naivität in einer Person war etwas too much. Und so geht es weiter. Die Charaktere bleiben undurchsichtig und verschwinden zwischen den Seiten.

Die Story war zwischendurch spannend, es gab gewisse Momente, da konnte man erahnen, dass das Buch eigentlich ein Krimi sein soll. Aber irgendwie konnte das Autorenduo diese Momente nicht fassen und ließ sie schnell wieder in der Versenkung verschwinden. Vieles war vorhersehbar und kein bisschen überraschend. Es wurde viel zu viel nebenher erklärt. Bestenfalls ein durchwachsener Roman, aber kein ausgetüftelter Krimi, wie in der Inhaltsangabe versprochen.

Fazit: Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen. Mit dem Schreibstil bin ich nicht klargekommen, weshalb es schwierig war, durchzuhalten. Dem ein oder anderen Leser könnte der Plot durchaus gefallen, also empfehle ich die Leseprobe, um einen ersten Eindruck vom Inhalt zu bekommen.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Gut konstruiertes Verwirrspiel

So dunkel die Nacht
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„Ihre große Stärke waren ausgefeilte und raffinierte Plots und die stimmige Psychologie ihrer Heldinnen“, der Aussage kann ich vollends zustimmen und möchte damit auch beginnen.

Higgins Clark hat einen ...

„Ihre große Stärke waren ausgefeilte und raffinierte Plots und die stimmige Psychologie ihrer Heldinnen“, der Aussage kann ich vollends zustimmen und möchte damit auch beginnen.

Higgins Clark hat einen sogartigen Schreibstil und man merkt ihr an, dass sie bereits einige Geschichten verfasst hat. Ich war direkt in der Geschichte gefangen. Die Autorin schreibt flüssig und kann insbesondere die Emotionen der Charaktere sehr gut rüberbringen. Es wurde alles detailliert beschrieben, ohne langweilig zu werden. Ganz im Gegenteil, durch den Schreibstil wurde das Buch lebendig, die Charaktere real und greifbar.

Melissa wurde damals zusammen mit ihrem Bruder Michael entführt. Man stelle sich das mal vor. Ein Trauma, welches nie gänzlich vergeht. Dennoch sind beide, dank der Mutter, zu tollen Menschen herangewachsen. Melissa hat eine zauberhafte (Stief)Tochter, steht kurz vor der Hochzeit. Das Drama von damals scheint vergessen. Sie ist glücklich, selbstbewusst und liebt ihr Leben. Daneben Charlie, ihr Verlobter. Auch er scheint ein großartiger Mensch zu sein. Er liebt seine Tochter und er liebt Melissa. Die beiden führen ein beinahe perfektes Leben, welches dann jedoch aus der Idylle gerissen wird, als Riley verschwindet. Danach beginnt die große Panik, die Angst, dass sich alles von damals wiederholt.

Man wird immer mehr und mehr in den heiklen Plot reingezogen. Viele Personen werden eingeführt, gut erklärt, insgesamt war mir das jedoch zu undurchsichtig. Ich konnte mir wirklich kaum Gedanken über den Täter machen, habe immer wieder falsch gelegen mit meinen Vermutungen. Es gab überraschende Wendungen, es wurden Lügen sowie Geheimnisse aufgedeckt.

Das Ende kam plötzlich und erwartet und hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Perplex wurde ich zurückgelassen, da ich DAS nicht habe kommen sehen. Ganz großes Kino.

Fazit: Mein erstes Buch der Autorin und definitiv nicht mein letztes. Ich habe eine Menge aufzuholen. Spannung und Können pur haben mich überzeugt. Großartige Charaktere und ein genialer Plot laden zum Lesen ein. Ich empfehle das Buch zu 100% weiter - vor allem an Thrillerfans.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Grausam, spannend, typisch Meyer

Der Follower (Tom-Bachmann-Serie 3)
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Er beobachtet sie, er tötet sie und ergötzt sich an ihrem Leichnam. Ein kranker Killer treibt auf Instagram sein Unwesen und beschäftigt schon bald den Ermittler Tom Bachmann. Dass er es diesmal mit einem ...

Er beobachtet sie, er tötet sie und ergötzt sich an ihrem Leichnam. Ein kranker Killer treibt auf Instagram sein Unwesen und beschäftigt schon bald den Ermittler Tom Bachmann. Dass er es diesmal mit einem nekrophilen Täter zu tun hat, lässt den sonst so stark wirkenden Tom alles andere als kalt. Er will ihm mit allen Mitteln das Handwerk legen und muss sich dabei den Schatten seiner eigenen Vergangenheit stellen…

Das Thema Nekrophilie steht hier klar im Mittelpunkt. Für mich natürlich erstmal harter Tobak, aber Meyer beweist viel Fingerspitzengefühl und führt den Leser vorsichtig an das Thema heran. Auch wenn diese Neigung überaus krank ist, fand ich die Hintergrundinformationen dazu ziemlich interessant.

»Es gibt unterschiedliche Ursachen und unterschiedliche Formen von Nekrophilie. In der Regel sind fast nur Männer von dieser abweichenden Sexualpräfenz betroffen. Wie bei einer Zwangsstörung kann es dabei zu aggressiven Zwangsgedanken und Zwangshandlungen kommen. Im besten Fall werden sie nur im gemeinsamen Einverständnis ausgelebt, also mit einem Sexualpartner, der regungslos bleibt.« (Zitat S. 97)

Direkt zu Beginn schockt uns der Autor mit einer ersten Bluttat und lässt dem neugierigen Leser keine andere Wahl, als die weitere Handlung mit Spannung und Nervenkitzel zu verfolgen. Mit seinem schonungslosen, blutigen und bedrückenden Schreibstil ist es Meyer perfekt gelungen, eine beklemmende Atmosphäre zu erschaffen, die perfekt zur Szenerie passt und mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Tom Bachmann kannte ich bereits aus den vorigen Teilen. Aber diesmal hat er mich ganz besonders beeindruckt. Die Erlebnisse aus seiner Kindheit gingen mir persönlich sehr nah und haben mich traurig und wütend zugleich gemacht. Kaum zu glauben, dass einem Menschen in jungen Jahren so viel Leid zugefügt wurde und er es dennoch geschafft hat, was aus sich zu machen. Tom ist daher ein bemerkenswerter Protagonist, und nachdem ich nun seine Vergangenheit kenne, bin ich stolz darauf, dass er seine Berufung gefunden hat und versucht, die Welt ein bisschen besser zu machen.

Fazit: Eine spannende Fortsetzung, die mich sprachlos gemacht hat. Der Autor hat hier ein heikles Thema aufgegriffen und eine fesselnde Story kreiert, die ich mit Neugier verschlungen habe. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit Tom Bachmann!

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Spannend, temporeich, Cavanagh

Liar
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Wer Eddie Flynn kennt, weiß, dass er seinen Job absolut ernst nimmt. Wenn er ein Versprechen gibt, dann hält er es auch. Das weiß Leonard, ein alter Bekannter von Eddie, der ihn besorgt um Hilfe bittet, ...

Wer Eddie Flynn kennt, weiß, dass er seinen Job absolut ernst nimmt. Wenn er ein Versprechen gibt, dann hält er es auch. Das weiß Leonard, ein alter Bekannter von Eddie, der ihn besorgt um Hilfe bittet, um seine entführte Tochter Caroline zu retten. Für Eddie keine leichte Aufgabe, denn die Situation wird immer bizarrer, und er weiß am Ende nicht mehr, wem er noch vertrauen kann. Als er selbst in Gefahr gerät, bleibt ihm keine andere Wahl, als zu lügen...

Mit einer grandiosen Story hat mich Cavanagh auch in Teil 3 auf Trab gehalten. Dabei bleibt er seinem flüssigen und fesselnden Schreibstil treu und entführt den neugierigen Leser in einen weiteren bizarren Fall, aus dem es zunächst keinen Ausweg zu geben scheint. Doch wie wir Flynn kennengelernt haben, beweist er auch hier Biss und Durchhaltevermögen und macht das Unmögliche möglich.

Als Protagonist ist Eddie einzigartig, und obwohl ich dachte, ich hätte schon alles über ihn erfahren, legt Cavanagh nochmal eine Schippe drauf, gibt weitere Dinge aus Eddies Vergangenheit preis und – was mir wieder prima gefallen hat – der Freundschaft zwischen Eddie und Richter Harry nochmal eine ganz besondere Plattform.

Die Spannung zieht sich auch in diesem Teil wie ein roter Faden durch die Handlung. Der Autor schafft es einfach jedes Mal aufs Neue, den Leser direkt zu Beginn zu packen und erst am Ende völlig erschöpft loszulassen. Dabei lässt er die Bombe diesmal auch wirklich erst kurz vor Schluss platzen.

Fazit: Ein grandioser dritter Teil, der mich begeistert und bestens unterhalten hat. Eddie Flynn zu begleiten, ist immer wieder ein Abenteuer, das bitte nieeeee enden darf!

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