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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2023

Seht ihr Bücher auch als Medizin bzw. geht's euch manchmal nach dem Lesen besser?

Das Lavendelzimmer
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Heute stelle ich euch mal ein ganz besonderes Buch vor, besonders für Booklover, die von ihrer eigenen Bibliothek träumen: Das Lavendelzimmer von Nina George.

Ich habe beim ersten Lesen absolut nichts ...

Heute stelle ich euch mal ein ganz besonderes Buch vor, besonders für Booklover, die von ihrer eigenen Bibliothek träumen: Das Lavendelzimmer von Nina George.

Ich habe beim ersten Lesen absolut nichts erwartet und wurde gleich zu Anfang so positiv überrascht, dass ich total begeistert bin von der Geschichte.

Der Schreibstil hat mich gleich gecatched, sehr poetisch und gleichzeitig verspielt, sowas liebe ich. Jean Perdu ist ebenfalls ein interessanter Charakter, verschlossen, eigenwillig, aber immer bereit, seinen Mitmenschen zu helfen. Ich mochte ihn von Anfang an, selbst wenn er versucht, seine Gefühle komplett auszuschalten. Gerade dadurch ist seine Entwicklung und due Überwindung seiner Trauer im Laufe des Buches umso wunderbarer, weil sie so schleichend, leicht und deswegen so komplett echt wirkt. Ihm dann auch noch jemanden so Naives, Verträumtes wie Max Jordan an die Seite zu stellen passt perfekt.

Auch die Atmosphäre ist einfach nur wow! Die Provence mit all ihren Düften, wunderschönen Landschaften und menschlichen Eigenheiten lebt hier zwischen den Seiten völlig auf. Man bekommt sofort Lust, selbst alles hinter sich zu kappen, loszuziehen und sich einfach auf den Flüssen Frankreichs nach Süden treiben zu lassen.

Und dazwischen gibt es natürlich die Bücher. Jedes eine Medizin bei bestimmten Problemen, die man im und mit dem Leben haben kann. Es ist richtig schön zu lesen, wie wertvoll Literatur in der Geschichte für alle Beteiligten ist und vor allem bei Jean langsam wieder alle Türen öffnet. Da fühlt sich jeder Bhchliebhaber sofort bestätigt.

Ich gebe dem Roman 5 von 5 Erstausgaben.

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Veröffentlicht am 25.08.2023

Wunderbar skurriler Dorfkrimi

Erwin, Mord & Ente
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Als ich das Buch bei einer Vorableserunde von Wasliestdu? entdeckte, hat mich die Inhaltsangabe sofort fasziniert. Ich muss zugeben, ich wusste nicht genau, was mich da erwarten würde, aber ich bin absolut ...

Als ich das Buch bei einer Vorableserunde von Wasliestdu? entdeckte, hat mich die Inhaltsangabe sofort fasziniert. Ich muss zugeben, ich wusste nicht genau, was mich da erwarten würde, aber ich bin absolut positiv überrascht!
Anfangs wusste ich Erwin zwar nicht so richtig einzuschätzen, weil ich seinen Charakter nicht wirklich fassen konnte. Doch mit jeder weiteren Seite entdeckte ich mehr von diesem interessanten Protagonist, der in vielerlei Hinsicht weitaus vielschichtiger ist, als es zuerst den Anschein hat. Und zwar für Leser und seine Mitmenschen gleichermaßen. Während der Lektüre erfährt man sehr viel über seine Gedanken, die wirklich weitschweifig, aber auch extrem bildhaft sind. Da ich selbst manchmal gedanklich abschweife, konnte ich mich in der Hinsicht gut mit ihm identifizieren. Außerdem ragt er auf diese Weise schön aus der Riege herkömmlicher Ermittler heraus, auch weil er bei der Aufklärung des Verbrechens gänzlich ohne die heutige Technik auskommt. Lieber verlässt er sich auf seine Bücher und den Spürsinn seiner Laufente Lothar, die ein weiteres Highlight des Romans darstellt. Das Gespann passt super in die ländlich abgelegene Umgebung, deren Atmosphäre wunderbar durch die ausführlichen Beschreibungen und kuriosen und doch für das Setting typischen Nebenfiguren erzeugt wird.



Der detaillierte Schreibstil liest sich flüssig und angenehm, selbst wenn man so manche Gesprächspassage im örtlichen Dialekt mehrmals lesen muss, um sie komplett zu verstehen. Aber so fängt der Autor wunderbar das Lokalkolorit ein, ohne dabei zu stark zu übertreiben. Ein leiser Humor, der ab und an sogar etwas lauter wird, schwingt natürlich immer mit. Dass die Story sich selbst nicht zu ernst nimmt, macht einen nicht unerheblichen Teil ihres Charmes aus. Man hat keine trockene, bitterernste Kriminalgeschichte vor sich, in der es sich nur um die Frage dreht, wer der Mörder ist und wie er die Tat begangen hat. Erwins Methoden und seine Weltsicht mögen recht unkonventionell sein und nicht jedem zusagen, allerdings hat gerade das mir sehr gut gefallen.
Die nötige Spannung für eine richtige Verbecherjagd ist in jedem Fall gegeben, besonders zum Ende hin wird man oft von unerwarteten Wendungen überrascht. Sollte man sich in den ersten Kapiteln langweilen, die letzten reißen den Leser umso mehr mit!


Fazit

Erwin, Mord & Ente ist der gelungene Auftakt zu einer neuen, ungewöhnlichen Krimiserie um ein noch ungewöhnlicheres Ermittlerpärchen. Statt altbackene Klischees und eine stupide Suche nach dem Täter erlebt man hier ein kurioses Lesevergnügen um einen völlig unterschätzten Titelhelden und seinen liebenswerten Begleiter. Anfangs muss man sich unter Umständen etwas an den unüblichen Stil gewöhnen, aber es lohnt sich durchzuhalten. Denn besonders im weiteren Verlauf gewinnt die Handlung durchweg an Fahrt.
Wer gerne nicht alltägliche Romane liest, die über Spannung, Witz und skurrile Figuren verfügen, der sollte diesem Buch in jedem Fall eine Chance geben!

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Veröffentlicht am 25.08.2023

Atmosphärisch beeindruckende Fantasy mit toller Heldin

Daughter of Smoke and Bone
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Daughter of Smoke and Bone lag schon sehr lange auf meinem SuB und ich muss sagen, das Cover hat mich gleich fasziniert. Aber der Klappentext, der zwar erfreulich wenig spoilert, machte es mir dennoch ...

Daughter of Smoke and Bone lag schon sehr lange auf meinem SuB und ich muss sagen, das Cover hat mich gleich fasziniert. Aber der Klappentext, der zwar erfreulich wenig spoilert, machte es mir dennoch schwer, die Geschichte einzuordnen. Meine Neugier war trotzdem geweckt und ich habe es nicht eine Sekunde bereut, ihr nachgegeben zu haben.
Karou mag auf den ersten Blick fast schon etwas zu perfekt sein, so attraktiv und weltgewandt, wie sie auftritt. Doch ihre Zweifel, Ängste und vor allem ihre Unsicherheit, was ihre wahre Herkunft angeht, machen sie zu einem nachvollziehbaren Charakter. Gerade als das, was sie kennt und was ihr Halt gibt, in sich zusammenbricht, bemerkt man erst, wie komplex ihre Figur wirklich ist. Sie ist stark und mutig, allerdings genauso verletzlich und angreifbar, besonders was ihr Innerstes angeht. Und hinter all dem verbirgt sich zudem noch das Geheimnis ihrer mysteriösen Abstammung, das beinahe drohend über ihr schwebt.
Genauso wie ihr männlicher Gegenpart Akiva. Nach außen hin mag er der Böse sein, ausgerechnet er, der Engel. Nichtsdestotrotz hat er weitaus mehr Seiten, als man anfangs ahnt, und so enthüllt jede neue Szene unerwartete Wesenszüge, die sich schnell zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen. Und gemeinsam haben mir die beiden wirklich am besten gefallen.



Mit ihrem Schreibstil hat mich Laini Talyor am meisten gepackt: Atmosphärisch dicht, sehr detailliert und bildhaft entführt die Autorin den Leser ins wunderschöne Prag, ein zum Glück sehr ungewöhnliches Setting, das vom Flair her auch toll zur Geschichte passt. Man sieht die verwinkelten Gassen, alterwürdigen Gebäuden und versteckten Ecken richtig vor sich, wenn man darüber liest. Gegen diese ausführlichen Schilderungen verblassen fast diejenigen anderer Städte, in denen Karou unterwegs ist. Dessen ungeachtet sind jene nicht weniger lebendig und faszinierend gestaltet.
Ebenso erging es mir mit der Handlung: Phantastisch und geheimnisvoll präsentiert sich das Geschehen. Mit wundersamen Wesen bestückt (Brimstone ist mein heimlicher Favorit!) bringt es einen der Wahrheit immer näher, erst langsam und dann immer schneller. Die zahlreichen Rückblenden enthüllen stetig mehr Puzzleteilchen, ohne dabei zu verwirren oder zu überfordern. Gespannt verfolgt man die Ereignisse bis zum Schluss mit. Obwohl ich das Eine oder Andere bereits geahnt habe, konnte ich mich nur mühsam von der Lektüre lösen.


Fazit

Daughter of Smoke and Bone ist ein fulminanter Auftakt zu einer sehr viel versprechenden Reihe. Ein fesselnder, detailreicher Schreibstil, der eine in sich stimmige, mitreißende Atmosphäre erzeugt, zwei komplexe Haupt- und viele interessante Nebencharaktere und vor allem ein ungewöhnlicher Schauplatz sind die großen Pluspunkte des Romans. Die spannende Handlung und eine sich in der passenden Geschwindigkeit enthüllende Hintergrundgeschichte sorgen dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Fantasyfans, die gerne Erzählungen über starke Figuren, nicht alltägliche Konstellationen und geheimnisvolle, unbekannte Magie lesen, werden diesen ersten Teil der Trilogie von Laini Taylor lieben!

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Veröffentlicht am 25.08.2023

Absolut gerechtfertigter Hype um diese komplexe Story!

The Bone Season - Die Träumerin
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Über den ersten Band der Bone Season Reihe wurde viel geschrieben: Er wurde mit „Die Tribute von Panem“ und Samantha Shannon sogar mit Joanne K. Rowling verglichen. Der Schauspieler und Regisseur Andy ...

Über den ersten Band der Bone Season Reihe wurde viel geschrieben: Er wurde mit „Die Tribute von Panem“ und Samantha Shannon sogar mit Joanne K. Rowling verglichen. Der Schauspieler und Regisseur Andy Serkis (unter anderen als Gollum in Herr der Ringe und Der Hobbit zu sehen) ist begeistert von dem Buch. Bei all dem Hype war ich extrem skeptisch, ob die geschürten Erwartungen auch gerechtfertigt sind.
Und was soll ich sagen? In meinen Augen sind sie es, auch wenn ich beim Lesen nicht unbedingt an Suzanne Collins oder Harry Potter gedacht habe.
Zum einen hat mich die Titelheldin recht schnell begeistert, obwohl sie anfangs etwas distanziert wirkte. Aber dadurch war es für mein Empfinden umso interessanter, mehr über sie und ihre abweisende Art herauszufinden. Denn ihre Geschichte enthüllt sich erst nach und nach und immer wieder offenbart sie neue Facetten von sich. Sie ist ein komplexer Charakter in einer komplexen Welt, nicht ständig eine Sympathieträgerin, doch sie hat sich passend zu ihrem Umfeld entwickelt.
Dasselbe gilt auch für weitere Protagonisten, allen voran Arcturus, Jaxon Hall oder Nick. Hoffentlich werden sie in den Folgebänden ebenfalls eine tragende Rolle einnehmen, so vielversprechend und spannend wie sie sind.



Shannons Schreibstil ähnelt sehr ihrer Handlung: Er man wird von ihm mitgerissen, er vermittelt scheinbar eine Fülle von Informationen, lässt einen allerdings genauso über so einiges im Dunkeln tappen. Flüssig zu lesen und trotzdem sehr einprägsam schildert er Paiges Umgebung, die Geschichte ihres Landes und die Besonderheiten der einzelnen Seherkasten. Mit großer Liebe zum Detail hat die Autorin hier einen wahren Kosmos erschaffen, der in den ersten Kapiteln vielleicht noch undurchschaubar erscheint und einen in seiner Ausführlichkeit schon mal erschlagen kann. Und gerade das macht ihn gleichzeitig so aufregend und perfekt dafür, auf jeder Seite etwas Neues zu entdecken.
Gepaart wird er mit einer Story, die einen schon mal mehrere Stunden an die Seiten fesselt und einen so schnell nicht wieder loslässt. Unterdrückung, Sklaverei und die menschliche Verachtung Andersartiger spielen hierbei tragende Rollen und werden eindringlich dargestellt, wodurch der Roman wesentlich düsterer und brutaler wirkt als diejenigen, mit denen er verglichen wird.



Fazit

Der erste Teil der Bone Season ist ein wunderbarer Auftakt zu einer vielversprechenden siebenteiligen Reihe. Er besticht vor allem durch eine komplex aufgebaute Welt, ebenso gut durchdachte, interessante Charaktere und eine mitreißende Handlung. Dem Leser wird eine erschreckende Zukunftsversion präsentiert, voller rücksichtsloser Gewalt und Verachtung und vermischt mit einer guten Portion Fantasy, die einem eine wunderbar andersartige Sicht auf übernatürliche Fähigkeiten gewährt.
Wem also Harry Potter nicht düster genug und Die Tribute von Panem zu phantasielos war, der sollte vielleicht Paige Mahoney und ihrer Geschichte eine Chance geben!

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Veröffentlicht am 25.08.2023

Packendes Weltuntergangsszenario!

Ashes - Brennendes Herz
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Von der Inhaltsangabe zu Ashes: Brennendes Herz war ich sofort angetan. Zwar sollte man sich nicht zu sehr auf den inneren Klappentext versteifen, was die Story angeht. Aber der Grundplot hörte sich auf ...

Von der Inhaltsangabe zu Ashes: Brennendes Herz war ich sofort angetan. Zwar sollte man sich nicht zu sehr auf den inneren Klappentext versteifen, was die Story angeht. Aber der Grundplot hörte sich auf alle Fälle schon mal unglaublich interessant für mich an. Und ich wurde absolut nicht enttäuscht.
Zum einen ist Alex eine tolle Mischung aus der typischen Unsicherheit eines Teenagers gepaart mit einer Charakterstärke, die sie zu etwas Besonderem macht. Sie weiß sich zu behaupten, kann aber auch nicht alles und ist aufgrund ihrer Vorgeschichte, die sie in so realistischer Weise geprägt hat, eine toll herausgearbeitete Figur. Ihre Emotionen sind so plastisch dargestellt, dass man die gesamte Geschichte wie mit ihren Augen erlebt und mit ihr mitfiebert und –leidet.
Doch auch die übrigen Protagonisten wissen zu begeistern, allen voran der in sich gekehrte Tom und die widerspenstige Ellie, mit der ich anfangs so meine Probleme hatte. Mit jedem Kapitel entwickeln sie sich weiter, zeigen immer mehr Facetten ihrer Persönlichkeit und machen es dem Leser leichter, ihre Verhaltensweisen nachzuvollziehen.



Der flüssig zu lesende Schreibstil beschreibt die Szenerie perfekt und erschafft eine düstere, apokalyptische Atmosphäre. Die Schauplätze und unterschiedlichen Ereignisse werden so packend geschildert, dass man mitten in die Handlung hineingezogen wird und sich alles lebensnah vorstellen kann.
Dabei thematisiert die Autorin mit erschreckender Klarheit und mit gutem Gespür für reelle Abläufe, zu welchen brutalen und grausamen Mitteln Menschen greifen, wenn sie sich bedroht fühlen oder um ihre Existenz fürchten müssen. Mord, Raub, Totschlag, übersteigerter religiöser Wahn und andere Reaktionen zeigen, dass der mysteriöse Auslöser nicht nur die äußere, sondern besonders die innere Ordnung der Dinge gestört hat.
Neben diesen Geschehnissen spielen die romantischen Verwicklungen erfreulicherweise eine eher untergeordnete Rolle. Sie sind durchaus vorhanden, werden aber nicht bis ins Letzte ausgereizt. Stattdessen bestechen die wachsenden Gefühle zwischen Alex und Tom gerade dadurch, dass sie sich langsam anbahnen und nicht einfach von einer Sekunde auf die andere vorhanden sind, was viel besser zu den beiden passt.



Fazit

Ashes: Brennendes Herz hat mich restlos begeistert. Das Buch ist ein grandioser Einstieg in eine neue Serie, die wirklich zu packen weiß. Ilsa J. Bicks Werk überzeugt durch lebensnahe Figuren, vor allem durch eine willenstarke und gleichzeitig menschlich verletzliche Heldin, eine spannende Handlung und brisante Thematik gewürzt mit einem Schuss Romantik. Man kann sich dieser neuen Welt kaum entziehen, selbst wenn sie für jüngere Leser vielleicht zu verstörend sein mag. Und besonders das Ende lässt einen sich wünschen, dass man den zweiten Band schon zur Hand hätte.
Fans vielschichtiger Dystopien und Endzeitromanen kann ich den ersten Teil der Ashes-Reihe nur restlos empfehlen!

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