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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2025

Widersprüchlich und doch stimmig

The Serpent and the Wolf
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Rebecca Robinson und ich hatten einen etwas holprigen Start. Mit großer Freude und Begeisterung habe ich mich auf das Buch gestürzt um es nach einigen wenigen Seiten frustriert zur Seite zu legen. Der ...

Rebecca Robinson und ich hatten einen etwas holprigen Start. Mit großer Freude und Begeisterung habe ich mich auf das Buch gestürzt um es nach einigen wenigen Seiten frustriert zur Seite zu legen. Der Funke sprang überhaupt nicht über und ich habe mich mehr durch die Seiten gequält als ich das Lesen genossen habe. Daher wurden zuerst einmal andere Bücher vom SUB (Stapel der ungelesenen Bücher) gelesen. So ganz losgelassen hat mich das Buch dann aber doch nicht, worauf ich ihm schlussendlich noch eine Chance gegeben habe. Im Nachhinein bin ich darüber mehr als nur froh.
Denn der Funke kam dann doch und aus dem Funken ist mit der Zeit eine Flamme geworden. Eine sehr wechselhafte zwar, die auch immer wieder größer und kleiner wurde, aber ich brannte dann doch für die Geschichte rund um Vaasa und Reid. Wechselhaft war meine Begeisterung vor allem deswegen, weil ich manchmal das Gefühl hatte, dass die Autorin manche Dinge nicht bis zum Ende durchgedacht hatte.
Die Idee mit den verschiedenen Arten der Magie und den daraus resultierenden rivalisierenden Hexenzyklen hat mir gut gefallen. Allerdings waren die unterschiedlichen Magiesysteme für mich bis zum Schluss nicht wirklich greifbar. Dies liegt einerseits daran, dass die Autorin bewusst einige Dinge verschleiert und nicht genau erläutert. Andererseits werden auch Dinge, die sie preisgibt, nur unzureichend beschrieben. Dadurch wirkt das Magie Gesamtkonzept zwar mystischer, aber auch ein wenig unverständlich.
Gerade im Mittelteil des Buches rückt dann aber die Magie ein wenig in den Hintergrund und Politik ist eher das vorherrschende Thema. An diesen Stellen hat die Autorin mich dann auch öfters mal verloren, da ich nicht komplett durchgeblickt habe. Wobei sich einige Knoten, die ich in meinem Kopf hatte gegen Ende hin gelöst haben.
Handelnde Personen gibt es so einige in diesem Buch, wie in den meisten Büchern des Fantasy Genre. Die wichtigsten sind natürlich Vaasa und Reid, die beiden Hauptpersonen. Mit beiden konnte ich mich recht gut anfreunden und besonders gut hat mir gefallen, dass beides sehr widersprüchliche Charaktere sind. Auf den ersten Blick könnte man auch hier sagen, dass die Autorin sich ein wenig verloren hat, aber gerade hier denke ich, dass diese Widersprüche bewusst gewählt und eingesetzt wurden. Reid ist auf der einen Seite ein starker und brutaler Kämpfer, auf der anderen Seite aber auch ein sehr sensibler Mann. Ähnliches gilt für Vaasa, die sich nach außen tough gibt, innerlich aber zerrissen und von Ängsten zerfressen ist. Viele ihre Handlungsweisen im Laufe des Buches waren für mich nicht immer ganz nachvollziehbar, bis die Autorin am Ende einige der Fragen gelöst hat.
Der Schreibstil der Autorin hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, wenn ich auch das Gefühl hatte, dass sie gewisse Wörter und Phrasen sehr häufig wiederholt. An manchen Stellen hätte ich mir, wie bereits erwähnt detailliertere Beschreibungen und mehr Informationen erhofft. Möglichweise liefert Rebecca Robinson diese aber dann im zweiten Teil. Eine Spannungskurve war vorhanden, aber nicht immer spürbar. Wobei sich gegen Ende hin, man merkt eventuell, dass mich das Ende sehr beschäftigt, die Ereignisse überschlagen und fast zu viel auf einmal passiert. Da es sich bei dem Buch um eine Dilogie handelt, bleiben am Ende einige Handlungsstränge offen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Buch einige Schwächen aufweist und ich bereits besser konstruierte Bücher gelesen habe. Trotzdem konnte ich die Autorin für ihre Geschichte begeistern und am liebsten würde ich sofort mit dem zweiten Teil beginnen.

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Veröffentlicht am 21.05.2025

Da bekommt man beim Durchblättern Hunger

Svens Perfect Match
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Über Sven Teichmann bin ich durch Zufall in den sozialen Medien gestolpert. Der sympathische, junge Deutsche und seine Liebe zu Pizza und dem Backen haben mir vom ersten Augenblick an gut gefallen und ...

Über Sven Teichmann bin ich durch Zufall in den sozialen Medien gestolpert. Der sympathische, junge Deutsche und seine Liebe zu Pizza und dem Backen haben mir vom ersten Augenblick an gut gefallen und seine Leidenschaft ist definitiv ansteckend. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich auch schon vorher sehr gerne gekocht und gebacken habe.
Genauso durch einen Zufall habe ich festgestellt, dass es von Sven Teichmann ein Kochbuch bzw. sogar schon mehrere Kochbücher gibt. Obwohl die Outdoorküche normalerweise nicht mein Metier ist, habe ich mich für dieses Kochbuch entschieden und ich kann gleich mal vorausschicken, dass ich es nicht bereut habe. Denn Sven Teichmann gibt zu den Rezepten auch immer eine Indoor-Option an. Perfekt, wenn man entweder nicht grillen mag oder das Wetter wieder einmal nicht mitspielt.
Bevor es zum eigentlich Rezeptteil geht, gibt es eine kleine Einführung. Diese umfasst sowohl die Grundlagen des Grillens als auch des Backens. Somit ist dieses Buch nicht nur für Fortgeschrittene in den beiden Bereichen geeignet, sondern auch Anfänger finden sich sehr gut zurecht. Die Knet- und Formtechniken, welche besonders wichtig sind, wenn man ein schmackhaftes und optisch ansprechendes Gebäck haben möchte, werden ausführlich und sehr anschaulich erklärt, sowohl in Wort als auch Bild.
Bild ist sowieso ein gutes Stichwort. Denn mit Bildern wird in diesem Buch nicht gegeizt. Jedes der Rezepte wird in einem äußerst ansehnlichen Bild dargestellt, so dass einem beim Durchblättern bereits das Wasser im Mund zusammenläuft. Die Rezepte selbst, also die Zutaten und Zubereitungen der verschiedenen Gerichte, sind sehr kompakt dargestellt, enthalten aber alle wichtigen Informationen, so dass das Nachkochen leichtfällt. Einziges Manko für alle denen auch die Nährwertangaben wichtig sind, diese sind nicht vorhanden, dies stört mich persönlich aber nicht.
Enthalten sind hierbei sowohl fleisch- und fischhaltige Rezepte, aber auch vegetarische und vegane. Wobei die meisten Rezepte natürlich, wie bei Sven Teichmann nicht anders zu erwarten, eine Brotkomponente enthalten. Er hat sich hierbei auch nicht auf eine bestimmte Küche spezialisiert, sondern vereint Rezepten aus mehreren Ländern und Kontinenten und manchmal werden diese auch miteinander kombiniert.
Fürs spontane Kochen sind die Rezepte eher weniger geeignet. Dies sollte aber jedem einleuchten, da die diversen Teige meistens lange Geh- und Ruhezeiten haben. Des Weiteren würde ich dieses Kochbuch nicht unbedingt für die Alltagsküche hernehmen. Denn mir persönlich sind die meisten Rezepte dafür zu zeitaufwändig. Allerdings hatte ich so etwas bereits im Vorfeld vermutet und sehe das nicht als Kritikpunkt an.
Der Titel verspricht meiner Meinung nach nicht zu viel. In diesem Buch passt einfach alles perfekt zusammen, wie die Faust aufs Auge. Mir bleibt gar nichts anders übrig, als dieses Buch weiterzuempfehlen.

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Veröffentlicht am 21.05.2025

Zwischen Naivität und Intelligenz

Teddy
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Es gibt Bücher, von denen man sich ganz viel erwartet, entweder weil man schon viel zu lange auf ein neues Buch eines bestimmten Autors oder einer bestimmten Autorin wartet oder weil das Buch herausragende ...

Es gibt Bücher, von denen man sich ganz viel erwartet, entweder weil man schon viel zu lange auf ein neues Buch eines bestimmten Autors oder einer bestimmten Autorin wartet oder weil das Buch herausragende Kritiken bekommen hat. Und dann gibt es Bücher, von denen man nichts erwartet, nicht man vermutet, dass sie schlecht sind. Sondern weil man sich einfach vor dem Lesen keinen Kopf gemacht hat. Das Buch klingt interessant und das lese ich jetzt, basta. Genau in diese Kategorie fiel „Teddy“ für mich.
Gleich zu Beginn wird man mitten in die Geschichte hineinkatapultiert. Es gibt kein großes Vorgeplänkel, sondern man ist von Anfang an mittendrin statt nur dabei. Man erfährt, dass etwas schreckliches passiert sein muss, aber die genauen Details bleiben einem bis zum Schluss verborgen. Denn Teddy erzählt ihre Geschichte in äußerst ausführlicher Weise und dies nicht immer chronologisch. Wie es oft so ist, wenn man eine Geschichte erzählt, fällt einem während des Erzählens etwas ein, eine Begebenheit, die noch weiter in der Vergangenheit liegt, die aber für das Verständnis des Gesamtbildes wichtig ist.
Autorin Emily Dunlay verflechtet in ihrem Roman fiktive Ereignisse so wunderbar mit realen Begebenheiten, dass ich mehrmals während des Hörens des Buches zu Googlen begonnen habe, ob es sich bei Teddy nicht doch um eine reale Person gehandelt haben könnte. Außerdem nimmt sich die Autorin viel Zeit, um detaillierte Beschreibungen der Örtlichkeiten und der Mode zu liefern. Dies führt an manchen Stellen dazu, dass das Buch ein wenig langatmig wirken könnte. Mich persönlich hat dies allerdings überhaupt nicht gestört, da ich die Mode der 1960iger sehr faszinierend fand und die Fixierung von Teddy auf ihr äußeres Erscheinungsbild ein wichtiger Punkt ihrer Persönlichkeit ist.
Und Teddys Persönlichkeit und ihre Vielschichtigkeit ist es auch was dem Buch das gewisse Etwas verleiht. Auf den ersten Blick wirkt Teddy naiv und dumm, doch schaut man nur ein wenig hinter die Kulissen erkennt man eine durchaus intelligente und fortschrittliche Frau. Doch sie ist auch eine Zerrissene, ein Spielball der Männer. Emily Dunlay hat hier ein wunderbares und sehr realistisches Bild der Frauen der Zeit gezeichnet. Die damaligen Geschlechterrollen werden in diesem Buch sehr anschaulich erörtert und an manchen Stellen auch hinterfragt. Ebenso sieht man wie wichtig die gesellschaftliche Stellung in dieser Zeit war. Die Frage, ob Teddy eine sympathische Figur ist, kann ich auch nach Beendigung des Buches nicht beantworten. Wobei dies für mich persönlich auch keine große Rolle spielt. Was ich aber klar sagen kann ist, dass es sich um eine vielschichtige und teilweise auch widersprüchliche Heldin handelt.
Gesprochen wird das Hörbuch von Cathlen Gawlich, auch sie war für mich bis dato eine Unbekannte. Auch wenn es vielleicht komisch klingen mag, aber für mich hat ihre Stimme dem Buch noch eine extra Portion Glamour verpasst. Eigentlich bevorzuge ich ja Bücher gegenüber Hörbüchern, wobei ich letzteres immer mehr zu lieben beginne. Mittlerweile habe ich auch festgesellt, dass es Geschichten gibt, die als Hörbuch besser wirken und dank Cathlen Gawlich ist dies eines von diesen.
Für mich war „Teddy“ definitiv eine positive Überraschung und ich hoffe, dass ich in Zukunft wieder einmal etwas von Emily Dunlay lesen darf.

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Veröffentlicht am 20.05.2025

Zusammenhalt, Gemeinschaft und Freundschaft

Pauli. Ein Garten für alle
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Die erste Geschichte rund um das kleine Kaninchen Pauli erschien bereits 1996. Knapp 30 Jahre später bin ich zum ersten und definitiv nicht zum letzten Mal mit Pauli in Berührung gekommen. Innerhalb weniger ...

Die erste Geschichte rund um das kleine Kaninchen Pauli erschien bereits 1996. Knapp 30 Jahre später bin ich zum ersten und definitiv nicht zum letzten Mal mit Pauli in Berührung gekommen. Innerhalb weniger Tage hatten wir das Glück, dass wir zwei Bücher geschenkt bekommen haben. Passend zum Muttertag wurde uns das Buch "Pauli - Liebste Mama" überreicht und wenige Tage später durfte dieses Buch bei uns einziehen. Sowohl ich als auch der kleine Leser, haben uns sehr darüber gefreut. Den schönen Platz im Bücherregal den ich für die Bücher ausgesucht habe, haben die Bücher bis dato aber nur aus der Ferne gesehen. Denn seitdem die Bücher bei uns eingezogen sind, müssen sie quasi ununterbrochen vorgelesen werden.
In den meisten Fällen bin ich nach einer gewissen Zeit genervt, wenn ich immer und immer wieder das gleiche Buch vorlesen muss. Es wird einfach langweilig und man wünscht sich ein wenig Abwechslung. Lustigerweise ist mir dies bei diesem Buch noch nicht passiert. Dies liegt einerseits an dem wirklich entzückenden Text, der sich prima vorlesen lässt und eine angenehme Länge ausweist. Auch der zweijährige kleine Leser hat seine Freude daran und ist mit der Länge zufrieden. Viel länger dürfte es in dem Alter glaube ich nicht sein, da das still sitzen noch immer ein wenig schwerfällt. Wobei das Buch ja eigentlich eine Altersempfehlung von 4 Jahren hat. Andererseits sind aber auch die Illustrationen äußerst ansprechend und wunderschön. Die Farben sind ein wenig gedeckter im Vergleich zu anderen Kinderbüchern, aber absolut stimmig zum Thema. Eva Tharlet hat hier wirklich eine hervorragende Arbeit abgeliefert.
Das Thema Garten und Pflanzen ist für den kleinen Leser sehr interessant und man merkt, dass er Erfahrungen aus seinem Alltag mit dem Buch kombiniert. Daher finde ich es besonders schön, dass Pauli zuerst seinen Papa dazu bringt im Garten zu helfen. Denn auch bei uns zuhause ist der für den Garten und das Gießen der Blumen verantwortlich.
Gute Kinderbücher zeichnen sich meiner Meinung nach aber nicht nur durch gute Texte und ansprechende Illustrationen aus. Mir persönlich ist auch die Botschaft des Buches wichtig, denn ich finde es besonders wichtig und wertvoll, wenn Kinder aus den Büchern auch noch etwas mitnehmen können. Auch in diesem Punkt hat Autorin Brigitte Weninger alles richtig gemacht. Denn mit diesem Buch lernen auch die Kleinsten wie wichtig Zusammenhalt, Freundschaft und Gemeinschaft ist. Und auch, dass zusammen alles viel mehr Spaß macht. Außerdem zeigt sie auf eine spielerische Art und Weise, dass wir uns um unsere Pflanzen und die Natur kümmern müssen. Auch dies eine sehr wichtige Botschaft, die Kinder nicht zu früh lernen können.
Pauli hat unsere Herzen, sowohl die kleinen als auch die großen im Sturm erobert und es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass es Liebe auf den ersten Blick war. Ich hoffe, dass wir noch in den Genuss weiterer Abenteuer des kleinen Kaninchens kommen werden. Dieses Buch kann ich wirklich nur von Herzen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 20.05.2025

Wird dem Hype nicht ganz gerecht

Great Big Beautiful Life
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Emily Henry war für mich bis dato eine Unbekannte und das, obwohl sie anscheinend in den letzten Jahren zu den ganz Großen im Bereich der Liebesromane zählt. Dies liegt vermutlich daran, dass ich in den ...

Emily Henry war für mich bis dato eine Unbekannte und das, obwohl sie anscheinend in den letzten Jahren zu den ganz Großen im Bereich der Liebesromane zählt. Dies liegt vermutlich daran, dass ich in den letzten Jahren eher wenige Neuerscheinungen gelesen habe, daher bleibt der meist unvermeidliche Vergleich mit anderen Werken von ihr aus.
Das Cover ist überhaupt nicht mein Fall, da es für meinen Geschmack zu nichtssagend ist. Daher hätte ich das Buch ignoriert, wenn ich nicht einige Empfehlungen dafür gelesen hätte. Allerdings habe ich auch feststellen müssen, dass diese Art von Cover gerade bei neueren Romanen dieses Genres äußerst beliebt ist.
Benjamin Stevenson erörtert in seinem Roman "Die mörderischen Cunninghams - Jeder im Zug ist verdächtig" das es eine Art Checkliste gibt, die man abarbeiten muss, wenn man einen guten Kriminalroman schreiben möchte. Ich denke, diese Art von Liste gibt es für wahrscheinlich fast alle Arten von Romanen und bei Emily Henry habe ich das Gefühl, dass sie sehr darauf geachtet hat auch keines der Häkchen auszulassen. Wobei es doch einen Punkt gibt, an dem die Autorin mich überrascht hat. Denn das Hörbuch wird nur von einer einzigen weiblichen Stimme gelesen. Ich bin es gewohnt, dass diese Art von Büchern von zwei Stimmen, einer weiblichen und einer männlichen, gelesen werden. Im ersten Augenblick war ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll, allerdings muss ich sagen, dass Christiane Marx dies hervorragend gemacht hat und ich mir an keiner Stelle einen zweiten Sprecher gewünscht hätte. Die Stimme von Christiane Marx gefällt mir in all ihren Facetten sehr gut und ich mag vor allem ihre Sprachmelodie. Ich bin bereits dabei die Augen offen zu halten, ob ich noch weitere Hörbücher mit ihr als Sprecherin entdecke.
Das Buch vereint im Prinzip zwei Geschichten in einem. Da gibt es einerseits die Gegenwart und die unvermeidliche Liebesgeschichte zwischen Alice und Hayden und andererseits die Lebens- und Liebesgeschichte von Margaret Ives. Letzteres hat mir ehrlich gesagt besser gefallen als das Geplänkel zwischen Alice und Hayden. Dies liegt vor allem daran, dass da viel mehr Überraschungen versteckt waren und die Liebesgeschichte glaubwürdiger war. Auch wenn es natürlich einige Irrungen und Wirrungen zwischen den beiden Journalisten gab, war es doch im Großen und Ganzen vorhersehbar, wie es enden wird. Margaret Ives Lebensgeschichte, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckte, vor allem, weil sie ja nicht nur ihre eigene, sondern die Geschichte ihrer Familie erzählt war da eindeutig fesselnder. Trotzdem muss ich auch sagen, dass mich die Emily Henry manchmal mit den handelnden Personen verwirrt hat. Dies liegt vor allem daran, dass jedes Mitglied der Familie Ives mehrere Namen hat, den richtigen Namen und den einen oder anderen Spitz- und Rufnamen. Daher musste ich mich oft konzentrieren, um der Geschichte noch folgen zu können.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und ich fand das Buch an keiner Stelle langatmig oder langweilig. Leider konnte ich das Knistern zwischen Alice und Hayden nicht spüren und mir ging die Geschichte zwischen den beiden auch ein wenig zu schnell. Dies finde ich sehr schade, denn dies ist eigentlich mein einziger großer Kritikpunkt an diesem Buch. Ich mochte die Protagonisten gerne und auch den Kleinstadt- oder eigentlich eher Kleininsel-Charme von Little Crescent. Die klassische Rollenverteilung Alice der keine Sonnenschein und Hayden der Brummbär war auch in Ordnung. Wobei ich mir hier mal einen Rollentausch wünschen würde.
Für mich persönlich ist eine glaubwürdige und nachvollziehbare Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten eines der wichtigsten Bewertungskriterien. Da Autorin Emily Henry mich in diesem Bereich leider nicht zufriedenstellen konnte, bleibt mir nichts anderes über, als das Buch nur mittelmäßig zu bewerten.

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