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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2017

Vorhersehbar und eindimensional

Der letzte erste Blick
3

Emery kann es kaum erwarten endlich ihr Studium in West Virginia zu beginnen. Denn für sie bedeutet dies einen totalen Neuanfang, denn niemand kennt sie oder weiß etwas über ihre Vergangenheit. Und gerade ...

Emery kann es kaum erwarten endlich ihr Studium in West Virginia zu beginnen. Denn für sie bedeutet dies einen totalen Neuanfang, denn niemand kennt sie oder weiß etwas über ihre Vergangenheit. Und gerade vor ihrer Vergangenheit möchte sich Emery endlich lösen. Einfach ein normales Leben führen. Doch der Neustart klappt nicht so reibungslos wie gedacht. Ihr neuer Mitbewohner treibt Emery regelmäßig in den Wahnsinn und auch sein bester Freund Dylan lässt Emery nicht kalt. Dabei wollte sie sich doch von den "netten Kerlen" fernhalten. Turbulente Zeiten stehen Emery bevor...
"Der letzte erste Blick" ist der Auftakt einer New Adult Serie, dass Buch ist allerdings in sich abgeschlossen und es besteht daher nicht unbedingt eine Notwendigkeit einen weiteren Band der Reihe zu lesen. Für mich persönlich wird es auch auf jeden Fall der einzige Band bleiben, da mich die Charaktere und die Handlung überhaupt nicht überzeugen konnte.
Neben den beiden Protagonisten Emery und Dylan gibt es noch eine Vielzahl an Nebencharakteren. Ich persönlich hatte über lange Zeit Schwierigkeiten damit die einzelnen Freunde auseinander zu halten, da sie für mich einfach zu eindimensional und austauschbar waren. Zwischendurch werden einzelne Brocken fallen gelassen, die die Nebencharaktere interessanter machen sollen. Leider wird aber weder auf die Vergangenheit noch auf die Geheimnisse der Nebendarsteller genauer eingegangen. Dies liegt vor allem daran, dass die Nebencharaktere in diesem Buch zu den Hauptdarstellern in den nächsten Bänden der Reihe werden. Eine durchaus verständliche Herangehensweise, bei mir hinterließ dies allerdings eher den Eindruck, dass möglichst viele Personen eingeführt wurden um weitere Bücher zu verkaufen.
Emery ist ein sehr starker Charakter, leider aber auch sehr sturköpfig und aggressiv. Gerade diese Aggresivität hat sie für mich allerdigs äußerst unsymphatisch gemacht. Auf dem Thema wurde für meinen Geschmack zu sehr herumgeritten. Auch ihre Vergangenheit wurde immer wieder thematisiert. Die Auflösung bekommt der Leser erst im letzten Drittel, wobei bereits relativ früh klar ist was vorgefallen ist. Die Reaktionen ihres Umfeld konnte ich aber in keinster Weise nachvollziehen und waren für mich völlig überzogen und dienten nur dazu die Dramatik zu verstärken.
Dylan ist der typisch Sunny Boy und guter Kerl. Um ihm ein wenig mehr Tiefe zu verleihen wurde ihm auch eine schwierige Kindheit verpasst und ein "großes" Geheimnis. Außerdem ist er der einzige in der Clique der unter extremer Geld- und Zeitknappheit zu leiden hat. Das große Geheimnis ist dann allerdings eher lächerlich und seine Jammerei mit der Zeit einfach nur anstrengend und nervtötend. Genauso nervenaufreibend empfand ich die ständigen Streiche die Emery und Dylan sich spielen. Der erste war noch ganz witzig, aber danach wurde das Thema zu sehr ausgereizt und passte auch nicht ganz zu den beiden Charakteren.
Ich hatte nach dem Klappentext und den ersten paar Seiten wirklich sehr große Erwartungen und habe mich sehr auf das Buch gefreut. Meine Erwartungen wurden aber in keinster Weise erfüllt, viel eher ist es so, dass "Der letzte erste Blick" bei mir einen faden Nachgeschmack hinterlässt. Mir ist bewusst, dass es ansonsten sehr viele positive Stimmen zu dem Buch gibt, zum Glück sind Geschmäcker verschieden.

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  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 29.05.2017

Wertlos ohne die Lektüre der ersten beiden Teile

Die flammende Welt
0

Bibliothekarin Irene ist Agentin der unsichtbaren Bibliothek und zusammen mit ihrem Assistenten, dem Drachenprinz Kai reist sie in Parallelwelten auf der Suche nach seltenen Büchern. Die Aufträge sind ...

Bibliothekarin Irene ist Agentin der unsichtbaren Bibliothek und zusammen mit ihrem Assistenten, dem Drachenprinz Kai reist sie in Parallelwelten auf der Suche nach seltenen Büchern. Die Aufträge sind nicht immer ungefährlich und mehr als einmal riskieren sie dabei ihr Leben. Und auch ihr neuestes Abenteuer stellt sich als besonders gefährlich heraus, da das Portal welches sie für den Rückweg in die Bibliothek brauchen plötzlich blockiert ist. Handelt es sich hierbei um einen schrecklichen Zufall oder steckt mehr dahinter?
„Die flammende Welt“ ist der dritte Teil aus der Fantasy-Reihe „Die Bibliothekare“. Dies war mir leider nicht bewusst daher habe ich das Buch ohne der vorhergehenden Lektüre der ersten beiden Bände gelesen. Eine Vorgehensweise die ich leider nicht empfehlen kann, denn ohne das Vorwissen aus den ersten Bänden ist das Buch nicht wirklich zu lesen. Es scheint, als würden sehr viele Informationen fehlen, da ich der Geschichte kaum folgen konnte und sehr viele meiner Fragen offen geblieben sind.
Leider hat mich „Die flammende Welt“ aber in keinster Weise motiviert die ersten Bände nachträglich zu lesen. Ich konnte weder mit der Handlung, dem Setting noch den Charakteren warm werden. Dies liegt vor allem daran, dass die Personen bis zum Schluss sehr platt und eindimensional gewirkt haben. Eine Vielschichtigkeit die ich aus anderen Fantasy Büchern gewohnt bin fehlte leider gänzlich. Viel zu oft verliert sich Irene in ihren Gedankenspiralen und langweilte mich dabei zu Tode. Auch ihr Assistent Kai, der eigentlich ein Drache ist, aber in menschlicher Gestalt lebt, konnte mich nicht sonderlich begeistern.
Den Schreibstil der Autorin empfand ich persönlich als eher einfach gehalten und zeichnete sich durch viele Wiederholungen aus. Es wurde zwar versucht eine gewisse Art an Spannung aufzubauen, diese wurde aber immer wieder durch die ellenlangen Gedanken von Irene durchbrochen. Für mich persönlich hat sie die Lektüre wirklich sehr gezogen. Des Weiteren scheint Autorin Genevieve Cogman ein Faible für Schachtelsätze zu haben. Einzelne Passagen waren so verschachtelt und kompliziert geschrieben, dass ich am Ende nicht mehr wusste was ich da eigentlich gelesen habe.
Der Grundgedanke des Buches bzw. der Reihe hat eigentlich genau in mein Leseschema gepasst. Meine Erwartungen waren daher auch dementsprechend hoch; wurden aber leider auf ganzer Linie enttäuscht. Darin bin ich zum Teil sicher selber schuld, da ich die ersten zwei Bände nicht gelesen habe. Allerdings verspüre ich überhaupt kein Bedürfnis die Lektüre nachzuholen, da ich einfach für mich kaum etwas Positives in dem Buch finden konnte.

Veröffentlicht am 19.05.2017

Prickend, leicht, süffig und mit der richtigen Mischung aus Herbheit und Süße

True North - Wo auch immer du bist
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Audrey ist auf dem Weg nach Vermont, dort soll sie für ihren Arbeitgeber, die Restaurantkette BPG, diverse Farmen besuchen und Biolebensmittel einkaufen. Die Begeisterung für diesen Auftrag hält sich in ...

Audrey ist auf dem Weg nach Vermont, dort soll sie für ihren Arbeitgeber, die Restaurantkette BPG, diverse Farmen besuchen und Biolebensmittel einkaufen. Die Begeisterung für diesen Auftrag hält sich in Grenzen, doch Audrey weiß, dass sie derzeit keine andere Wahl hat. Die erste Farm auf ihrer Liste ist die Shipley-Farm und dort erwartet Audrey eine Überraschung. Denn der Besitzer der Farm ist Griffin Shipley, genau der Griffin Shipley mit dem Audrey am College eine heiße Affäre hatte. Und der scheint wenig begeistert von Audreys Besuch zu sein, vor allem weil sie ihm seinen Bio-Cider um einen lächerlichen Preis abkaufen möchte.
Audrey weiß, dass sie alles dran setzen muss um ihren Auftrag für die BPG zu erfüllen, denn auf dem Spiel steht nicht nur ihr Job, sondern auch ihr großer Traum: Ein eigenes Restaurant.
„True North – Wo auch immer du bist“ ist der erste Band der „True North“ Reihe von Autorin Sarina Bowen. Im Juli 2017 ist das Erscheinen von Band 2 „Schon immer nur wir“ und im September von Band 3 „Du bist alles für immer“ geplant. Die Geschichte von „Wo auch immer du bist“ ist allerdings in sich abgeschlossen, daher ist man nicht gezwungen die Nachfolgebände zu lesen.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Griff und von Audrey. Die Sichtweise wird dabei kapitelweise geändert. Aufgrund dessen bekommt man einen sehr guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten. Schon zu Beginn merkt man die unglaubliche Spannung zwischen den beiden und schnell ist klar, dass die Chemie stimmt. Das Kribbeln zwischen den beiden erreicht relativ schnell einen Höhepunkt und endet immer wieder in einem kleinen erotischen Intermezzo. Die erotischen Szenen sind teilweise sehr ausführlich und detailliert beschrieben und wirken nicht billig oder erzwungen. Für meinen Geschmack waren es aber ein wenig zu viele und teilweise empfand ich die Handlungsweise der beiden nicht ganz passend.
Neben den beiden Hauptpersonen gibt es aber auch eine Reihe an Nebencharakteren die eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Dazu gehören unter anderem Griffs Familie und die beiden Farmarbeiter Zach und Jude. Die Beschreibungen der Nebencharaktere sind nicht ganz so umfangreich wie die der beiden Hauptpersonen, dennoch ausführlich genug um sich einen guten Eindruck zu verschaffen. Über die Vergangenheit der beiden Farmarbeiter bekommt man nur wenige Informationen, dies liegt aber wahrscheinlich daran, dass sie die Hauptrollen in den zwei Nachfolgebänden einnehmen werden (Jude in Band 2 und Zacharias in Band 3). Erwähnen möchte ich hier allerdings, dass ich nie das Gefühl hatte, dass eine der Nebenpersonen überflüssig war. Meiner Meinung nach wurden die vor allem Zacharias und Jude nicht nur eingeführt um die weiteren Bücher zu verkaufen. Sie sind zwar für den Hauptstrang der Geschichte nicht ausschlaggebend, ihr Fehlen wäre aber ein herber Verlust für das Buch gewesen. Gerade die Star Wars Anspielungen zwischen Zacharias und Griff haben die Geschichte immer wieder aufgelockert und mich sehr zum Lachen gebracht.
Auch wenn die Geschehnisse an vielen Stellen sehr vorhersehbar sind, muss ich trotzdem sagen, dass mich „True North – Wo auch immer du bist“ sehr begeistern konnte. Dies liegt insbesondere an den liebevoll gestalteten Charakteren, dem immer wieder eingestreuten Humor und den unglaublich authentischen und detaillierten Erklärungen. Sarina Bowen beschreibt mit einer faszinierenden Hingabe sowohl die Landschaft wie auch die Lebensmittel. Dies geht soweit, dass mir während des Lesens der Kochszenen das Wasser im Mund zusammen gelaufen ist. Sehr positiv finde ich auch, dass es sich hier nicht um einen weiteren seichten Liebesroman handelt, sondern auch immer wieder ernstere Themen angesprochen werden. Dies rundet das Ganze noch zusätzlich ab.
Die Seiten sind beim Lesen nur so an mir vorbeigeflogen, was vor allem der wunderbar spritzigen und leichten Schreibweise der Autorin geschuldet ist. Dies in Kombination mit den liebevollen Charakteren hat mir ein angenehmes Leseerlebnis beschert und die Lust auf die Nachfolgebände geweckt. Meiner Meinung endlich wieder mal ein Liebesroman der sich aus der Masse hervorhebt und nicht ins kitschige abdriftet.

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Veröffentlicht am 09.05.2017

Die andere Seite des Krieges

Demnächst in Tokio
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Deutschland in den 30 Jahren: Die 18jährige Elisabeth wird von ihrem despotischen Vater mit dem um 20 Jahre älteren Ernst Wilhelm zwangsverheiratet. An sich schon schrecklich genug für die unerfahrene ...

Deutschland in den 30 Jahren: Die 18jährige Elisabeth wird von ihrem despotischen Vater mit dem um 20 Jahre älteren Ernst Wilhelm zwangsverheiratet. An sich schon schrecklich genug für die unerfahrene und behütete Elisabeth, aber es kommt noch schlimmer. Denn Ernst Wilhelm hat einen Posten im diplomatischen Dienst des Deutschen Reiches. Und zwar in Japan. 1934 macht sich Elisabeth auf den Weg zu ihrem Mann nach Tokio, voller Angst sowohl vor dem fremden Land, wie auch dem fremden Ehemann. Nach ihrer Ankunft in Tokio kann sie aber feststellen, dass zumindest ihr Mann einen äußerst freundlichen und freundschaftlichen Umgang zu ihr pflegt. Trotzdem bleibt die diplomatische Welt mit all ihren Intrigen, Geheimnissen und Tuscheleien lange Zeit ein Buch mit sieben Siegeln für sie. Und das Erscheinen von Alexander, dem geheimnisvollen Freund Ernst Wilhelms, bringt Elisabeths an sich schon konfuse Welt vollends durcheinander. Der Beginn des zweiten Weltkrieges rückt mit großen Schritten näher und Elisabeths Situation wird auf allen Ebenen immer angespannter und brisanter.

Nach einer kurzen Einleitung katapultiert Autorin Katharina Seewald den Leser ins Deutschland der 30er Jahre. Die Nachwehen des ersten Weltkrieges sind am Rande noch ein wenig spürbar, doch viel drohender ist das Heraufziehen des zweiten Weltkrieges. Auf äußerst anschauliche Weise beschreibt sie die beschwerliche und langwierige Reise Elisabeths von Deutschland nach Japan. Der Leser kann nachvollziehen wie fremd und deplatziert sich Elisabeth in ihrer neuen Rolle als Diplomatengattin fühlt. Doch Schritt für Schritt wächst sie in ihre neue Rolle hinein und man teilt Freud und Leid mit ihr. Manche Gedankengänge und Verhaltensweisen der Hauptpersonen wirken aus heutiger Sicht ein wenig seltsam an, unter Anbetracht der damaligen Umstände und vor allem der Erziehung welche Elisabeth zu teil geworden ist, kann man es aber nachvollziehen.
Die Fülle an Namen und Personen im Compound war zu Beginn für mich ein wenig zu viel. Vor allem da sehr viele Personen zwar namentlich eingeführt werden, ihr Äußeres kurz beschrieben wird, sie aber keine besondere Rolle zur eigentlichen Geschichte beitragen. Sie dienen viel mehr dazu ein möglichst vollständiges und anschauliches Bild der damaligen Zustände zu vermitteln. Auf die drei Hauptpersonen Elisabeth, Ernst Wilhelm und Alexander wird im Gegenzug dazu dafür sehr detailliert eingegangen. Besonders in Elisabeths Gedanken und Gefühle bekommt der Leser einen hervorragenden und allumfassenden Einblick, da sie auch die Erzählerin der Geschichte ist. Bei ihr merkt man auch die größte Entwicklung im Laufe der Zeit; vom naiven Dummchen zur erfahrenen Grand Dame.

Die außergewöhnliche Lebens- und Liebesgeschichte Elisabeths basiert auf realen Gegebenheiten wie man im Nachwort erfahren darf. Die Kombination aus den Schrecknissen des zweiten Weltkrieges, der exotischen Kulisse Japans und dem zarten Erblühen Elisabeths macht „Demnächst in Tokio“ zu etwas besonderem und hebt es dadurch von anderen Bücher über den 2. Weltkrieg ab. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt eindeutig mehr auf der privaten Seite, trotzdem werden die historischen Hintergründe sehr gut eingeflochten und sind äußerst gut recherchiert. Der Leser bekommt so einen sehr guten Einblick in die Rolle Japans vor und während des zweiten Weltkrieges, ein Thema das ansonsten eher selten behandelt wird.

Der Ausgang der Geschichte ist mehr oder weniger absehbar, wobei dies mich persönlich nicht gestört hat. Durch die chronologische Erzählweise erinnert das Buch mehr an eine Biographie und aufgrund dessen ist Spannung für mich kein ausschlaggebendes Kriterium für die Beurteilung. Wichtiger hingegen ist die Erzähl- und Schreibweise. Beides fand ich äußerst ansprechend und passend zu der Thematik des Buches.

„Demnächst in Tokio“ zeigt ein berührendes Einzelschicksal in den Irrungen und Wirrungen des zweiten Weltkrieges. An sich nichts Neues, trotzdem für mich ein sehr aufwühlendes Buch vor der wunderschönen Kulisse Tokios.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Das Mädchen aus Tottenham

Adele: ihre Songs, ihr Leben
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Adele zählt schon seit einigen Jahren zu den ganz Großen in der Music Szene und es gibt sicher kaum jemanden der nicht mindestens eines ihrer Lieder kennt. Spätestens seit sie die Titelmelodie „Skyfall“ ...

Adele zählt schon seit einigen Jahren zu den ganz Großen in der Music Szene und es gibt sicher kaum jemanden der nicht mindestens eines ihrer Lieder kennt. Spätestens seit sie die Titelmelodie „Skyfall“ zum gleichnamigen James Bond Film gesungen hat, ist sie in aller Munde.
Doch wer befindet sich hinter der Kulisse? Wer ist Adele wirklich, die trotz ihres Erfolges immer so natürlich und bodenständig wirkt? Und wie wurde sie zu dem Megastar der sie heute ist? Der Bestseller Biograph Sean Smith gibt auf all diese und noch mehr Fragen eine Antwort in „Adele: Ihre Songs, ihr Leben“.
Die Biographie startet dabei schon vor Adeles Geburt und beleuchtet wie sich ihre Eltern kennengelernt haben. Der Leser sieht Adele aufwachsen und durchlebt mit ihr einen der schlimmsten Schicksalsschläge ihres jungen Lebens, den Tod ihres geliebten Großvaters. Immer wieder kommen sowohl die Familie, wie auch ehemalige Lehrer und andere Wegbegleiter Adeles zu Worten und geben einen sehr persönlichen und intimen Einblick in das Leben der Ausnahmekünstlerin.
Besonders hervorheben möchte ich, dass sich nicht ausschließlich nur auf Adele fixiert wird, sondern das große Ganze betrachtet wird. So erfährt der Leser auch genaueres über Adeles Mitarbeiter, ihre Produzenten und Weggefährten. Auch auf ehemalige Mitschüler der BRIT School, wie zum Beispiel Amy Winehouse, wird ein Fokus gelegt und der Werdegang der beiden Damen verglichen. Aber natürlich geht es vorrangig um Adele und ihre Songs. Und vor allem auch die Entstehungsgeschichte ihrer Lieder. Der Leser erfährt welche Dinge Adele zu ihren Liedern inspiriert hat und gibt einen sehr intimen Einblick in ihre Gedankenwelt. Dabei ist Autor Sean Smith hemmungslos ehrlich und verschweigt auch nicht Adeles phasenweise vorhandene Alkoholexzesse.
Der Erzählstil des Autors ist äußerst angenehm und die Biographie lässt sich gut lesen. An keiner Stelle kommt Langeweile auf, ganz im Gegenteil. Ich persönlich war wie gefesselt und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Den einzigen Kritikpunkt den ich anzubringen habe ist, dass keinerlei Fotos enthalten sind. Gerade bei dem Abschnitt über Adeles erstes Vogue Fotoshooting wäre es sehr schön gewesen, wenn die Bilder auch in der Biographie abgedruckt wären.